
Radetzkystrasse 1 (Radetzkystrasse 1)
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Date | Titre | Durée | |
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10 Jun 2022 | Wie man eine Buchhandlung im Lockdown eröffnet | 00:17:55 | |
16. März 2020: Die Eröffnung der neuen Buchhandlung “Lesezeichen” im Herzen von Hohenems fiel genau auf den ersten Tag des ersten Lockdowns. Inhaberin Melanie Rüdisser hat sich aber nicht unterkriegen lassen und z.B. mit der Auslieferung der Bücher per Rad eine intuitive wie ökologische Lösung gefunden. In der Radetzkystrasse 1 öffnet sie nun die Türen zu ihrer Buchhandlung und erzählt, wie wichtig es ist, zwischen dem Buchmarkt und den Leser:innen mit Feingefühl und Expertise zu vermitteln. Außerdem spricht die Umweltberaterin und Systemwissenschaftlerin mit Frauke Kühn darüber, warum Geschichten für uns alle gerade jetzt in dieser herausfordernden und hektischen Zeit besonders wichtig sind und weshalb es in jedem kleinen Ort unbedingt eine Buchhandlung braucht. Herzlichen Dank für das feine Gespräch: | |||
13 Oct 2023 | Von einer, die auszog, das Kümmern zu verlernen | 00:34:56 | |
Die Kinder machen Matura, werden flügge und verlassen die Familienwohnung. Damit beginnt nicht nur ein neuer Lebensabschnitt für die Heranwachsenden, sondern auch für ihre Mutter, die nun aus der zu großen Wohnung in eine kleinere umziehen muss. Es gilt die Habseligkeiten und damit auch die Erinnerungen auszusortieren. Was darf mit umziehen? Was wird verkauft? Was verschenkt? Was entsorgt? Mit ihrem aktuellen Buch 'Eine vollständige Liste aller Dinge, die ich vergessen habe' fügt die Autorin Doris Knecht ihrer Werkliste nicht nur ganz sicher einen weiteren Beststeller hinzu, sondern auch einen Buchtitel, der irritiert und in Erinnerung bleibt. In der Radetzkystrasse 1 spricht die bekannte Falter-Kolumnistin mit Frauke Kühn über das Vergessen und das Verzeihen, darüber, wie man Erinnerungen auf die Waage legt, welchen wunderbaren Einfluss Hunde auf nestflüchtige Kinder haben können und darüber, was es für den Schreibprozess bedeutet, wenn biographische mit fiktionalen Momenten in Berührung gehen. Vielen Dank für das nette Gespräch, Doris Knecht! | |||
27 Sep 2024 | Wenn die eigenen Bilder zum Schreiben anregen | 00:29:50 | |
Als Wolkenturner und Bilderträumer haben ihn die Niederösterreichischen Nachrichten einmal bezeichnet. Michael Roher ist Kinderbuchautor, Illustrator und Zirkuspädagoge und war zu Besuch im Ländle. Er ist Preisträger des Österreichischen Kinder und Jugendbuchpreises, des Mira Lobes Stipendiums, des Outstanding Artist Awards und des ersten Christine Nöstlinger Preises. Wenn er über Kinder und ihre Welten schreibt, dann kommt es einem so vor, als hätte er selbst diese nie verlassen, findet Jenny. Über seine verspielte Art die Welt zu sehen, seine kunstvollen Illustrationen, die ebenfalls ein Spiel der Formen und Materialien darstellen und über seine Arbeit als Geschichtenerzähler, sprechen beide in der aktuellen Podcast-Folge.
Vielen Dank für das nette Gespräch, Michael Roher! | |||
10 Mar 2023 | Zwei Bäume und ein Literaturhaus | 00:23:34 | |
Ganz allmählich schlägt das Literaturhaus Vorarlberg in der sich noch in der Renovierung befindlichen Villa Franziska und Iwan Rosenthal in Hohenems seine Wurzeln. Im Park des 1890 erbauten Hauses stehen zwei eng ineinander verschlungene Bäume. Zumindest einer davon, bewohnt den Garten bereits seit rund 130 Jahren. Nach einem langen Dornröschenschlaf stehen die Bäume nun aufgrund der Sanierung der Villa und der Umgestaltung des Parkareals inmitten einer beeindruckenden Baustelle. Vielen Dank für das feine Gespräch, Stefan Gieselbrecht! | |||
05 Apr 2024 | Wenn die widrigsten Bedingungen zur Chance werden | 00:43:44 | |
Der letzte Abend eines jungen Paares im hochsommerlichen Hannover kurz vor dem Umzug nach Berlin. Noch einmal sollen alle Freund:innen zusammenkommen, um gemeinsam Abschied zu feiern. Doch der Abend verläuft anders als geplant. Erst verbrennt die Lasagne, geladene Gäste sagen kurzfristig ab, ungeladene stehen plötzlich vor der Tür und sitzen schließlich am Tisch. Rund um diese turbulente Szenerie offenbaren sich von Minute zu Minute die wunden Punkte aller Figuren dieses Kammerspiels und es faltet sich das fragile Beziehungsgeflecht zwischen Lisa und Clemens auf. Der Vorarlberger Schauspieler und Drehbuchautor Sebastian Jakob Doppelbauer schrieb gemeinsam mit Lukas Nathrath das Drehbuch und übernahm mit der Figur Clemens eine der beiden Hauptrollen. Ein nuancenreiches Spiel, das ihm prompt eine Nominierung als Bester Nachwuchsschauspieler beim Max Ophüls-Preis 2023 einbrachte. In der Radetzkystrasse 1 spricht Sebastian mit Frauke nicht nur über das Schauspiel und die Sprache, sondern auch darüber, was es bedeutet, mit knappen Mitteln, ein Drehbuch in drei Wochen zu schreiben, einen Film in vier Wochen zu drehen und warum gerade dann Preise ein Game Changer sein können. Vielen Dank für das schöne Gespräch, Sebastian Jakob Doppelbauer! | |||
03 Feb 2023 | Wie schreibt eine Hörende? | 00:22:34 | |
Frieda Paris ist Autorin, stammt aus Ulm und studiert Sprachkunst im Masterstudiengang an der Angewandten in Wien. Zu Gast in der Radetzkystrasse 1 schildert sie ihre Liebe zum Hören und wie sie diese Leidenschaft mit dem Schreiben verknüpft. Sie erzählt, wie das Hörspiel ihren Ruhepuls flattern lässt und ihre Wahrnehmung andere Wege geht, wenn sie dort stehen bleibt, wo andere weitergehen, ohne sich umzublicken. Aus dem Gesehenen, vor allem aber aus dem Gehörten schöpft sie Inspiration und vermittelt beides in ihren Texten - auch in ihrer Lyrik, in der Zeit und Raum andere, nicht lineare Wege gehen. Räume in denen auch die Leser:innen aufblitzen. Bevor Frieda am Ende der Folge aus ihrem aktuellen Langgedicht ‚Im Handgelenk ein Vogel‘ liest, geht sie dem Bild nach, wie es um die Lyrik auf dem Büchermarkt bestellt wäre, wenn diese unter den gleichen Voraussetzungen wie so mancher Thriller starten könnte. Vielen Dank für das feine Gespräch, Frieda Paris! | |||
31 Dec 2023 | Wenn Vieles im Verborgenen bleibt | 00:25:29 | |
Für Ingrid Maria Kloser liegt die Faszination im Dazwischen, in dem, was zwischen den Zeilen passiert, in der Stille, die sich in einem Gespräch ausbreiten kann, bevor ein Wort – die Sprache - die Lücke wieder füllt. Mit einem feinen Gespür für dieses Zwischenmenschliche und die stillen Übergänge des Alltäglichen hat sie ihre Erzählung “Jakob geht Heim” (2022, Kollektiv Verlag) verfasst und spricht mit Jenny Spiegel über Geschichten, die im Verborgenen liegen, wie die Niemandskinder – Kinder marokkanischer Soldaten – die auch in Vorarlberg existierten und dennoch tabuisiert wurden. Danke, Ingrid Maria Kloser, für das feine Gespräch! Wir verabschieden uns mit dieser Folge in die Weihnachtspause und freuen uns auf ein Wiederhören mit euch in 2024! | |||
24 Feb 2023 | Der Taufschein Amerikas oder die meistgesuchte Karte der Welt | 00:27:16 | |
Wer Amerika wann entdeckt hat, ist kein Geheimnis. Doch welcher Irrtum hat dazu geführt, dass der Kontinent ganz offensichtlich nicht nach seinem Entdecker Christoph Kolumbus benannt wurde und welche Rolle spielt die Vorarlberger Montfortstadt Feldkirch in diesem Zusammenhang? Vielen Dank für das feine Gespräch, Philipp Schöbi! Schöbi, Philipp: „Die Wiederentdeckung von Amerikas Taufschein – Wie ein Pater der Stella Matutina, Josef Fischer SJ, die längst verschollene Geburtsurkunde Amerikas wiederfand“, in: Montfort, Zeitschrift für Geschichte Vorarlbergs, 74. Jahrgang, Band 2, Studien Verlag 2022, S. 55-80. | |||
02 Dec 2022 | Wie ein Lyrikpreis entsteht und gewonnen wird | 00:23:08 | |
Das Wochenbett als Grenzerfahrung, in der die Sprache, die bisher selbstverständlich war, keine umfassende Gültigkeit mehr hat. Vorbei an Fragmenten und zwischen Leerstellen will sie, will das lyrische Ich selbst neu gesucht und gefunden werden. Mit ihrem Gedicht im liegen (wo aber bist übersetzt die Musikerin und Autorin Ann Kathrin Ast nicht nur ein noch wenig bearbeitetes Thema in die Welt der Poesie, sondern überzeugt auch die Jury des Feldkircher Lyrikpreises. Ende November feierte der Preis sein 20jähriges Jubiläum und kürte Ann Kathrin Ast zur Siegerin. In der letzten Folge vor unserer Podcast-Weihnachtspause besuchen Ann Kathrin Ast und Erika Kronabitter, Autorin und Initiatorin des Feldkircher Lyrikpreises, die Radetzkystrasse 1. Ein spannendes Gespräch über das Werden eines Preises und eines Gedichtes. Vielen Dank für das feine Gespräch, Ann Kathrin Ast und Erika Kronabitter. | |||
17 Jun 2022 | Über die Gefahr, zu idyllisch zu schreiben | 00:20:17 | |
Wie viel Magie darin stecken kann, durch einen kleinen Buchstabentausch falsch abzubiegen und statt in der Bienen- in der Birnengasse zu landen, zeigt Mathias Müller mit seinem literarischen Debüt „Birnengasse“. Gemeinsam mit Frauke Kühn blickt der Vorarlberger Autor in der Radetzkystrasse 1 auf den spannenden Entstehungsprozess seiner lyrischen Prosa. Er erzählt, wie aus Wörtern Straßen werden, wie seine Leser:innen sich darauf fortbewegen können und was es mit den fremdsprachigen Zitaten in seinem Text auf sich hat. Außerdem spricht Mathias Müller vom steten Vertrauen in die Sprache, auch wenn sie auf den ersten Blick scheinbar nirgendwo hinführt und lädt am Ende des Gesprächs zu einer kleinen Reise in die „Birnengasse“ ein. Herzlichen Dank für das feine Gespräch: | |||
01 Sep 2023 | Über kopierte Städte, gläserne Gedanken und Utopien | 00:29:24 | |
Von kopierten Städten über die Wirkung von Ballungsräumen auf den Menschen bis hin zu der Frage, wie es wäre, wenn künstliche Intelligenz unsere Gedanken gläsern machen würde: der Architekt und preisgekrönte Graphic Novel-Autor Matthias Gnehm spürt mit großer Leidenschaft und Faszination zeitaktuellen Themen nach und übersetzt sie in grafisch wie erzählerisch eindrucksvolle Graphic Novels. Mit Frauke Kühn spricht er in der Radetzkystrasse 1 über seine Liebe zum Zeichnen und die große Freiheit beim Schreiben sowie über die Herausforderungen des Comiclesens, bei dem nicht nur Leerstellen gefüllt werden wollen, sondern auch sekundenschnell erfasste Bildsequenzen mit einem eher bremsenden Text eine Einheit bilden. Außerdem wirft Matthias Gnehm einen Blick in die Stadt der Zukunft, auf die Optionen der KI für das literarische Arbeiten, auf den Verlag edition moderne, der mit seinen Autor:innen immer wieder spannende neue Wege geht und auf Frankreich, das Land der neunten Kunst.
Danke für das feine Gespräch, Matthias Gnehm!
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02 Jun 2023 | Über Neugier, Mikrogeschichten und Zeit | 00:17:09 | |
Grafikerin, Poetry Slammerin, Studentin, Coach, writers:class-Autorin und Mutter Katy Bayer verkörpert viele Aufgaben und Personen in einem. Dazu findet sie auch noch Zeit zu Stricken, Schreiben, Fotografieren und ihrer Neugierde nachzugehen. Als writers:class-Autorin begibt sie sich mit jugendlichen Schüler:innen einmal pro Monat in einen kreativen Schreibprozess, der beide Seiten des Projekts stets neu inspiriert. So sammelt Katy die Mikrogeschichten, die sich im Klassenzimmer ergeben und erzählt diese im Account des Literaturhauses @literaturhaus auf TikTok. Mit Jenny Spiegel redet sie über die Kraft von Kreativität, Rhythmus und über ihre unstillbare Neugier. Vielen Dank für das schöne Gespräch, Katy Bayer! | |||
25 Nov 2022 | Wie eine Stadt zur Literaturbühne und der Landraum zum Sehnsuchtsort werden | 00:27:00 | |
Wann seid ihr das letzte Mal am Meer gewesen, habt euren Blick über das Wasser streifen lassen und euch gefragt, wohin das Schiff, das ihr in dem Moment erblickt, wohl reisen mag? Das ist viel zu lange her? Dann kommt heute an Bord und hisst gemeinsam mit Dorit Ehlers und Frauke Kühn die Segel, schwelgt in dem Gefühl des Schiffsglücks, gebt euch der Schiffsehnsucht hin und erfahrt, wie man das Schiffsglück an Land holt, wenn gerade kein Schiff in der Nähe ist. Dorit Ehlers ist Schauspielerin, freie Theatermacherin und die selbsternannte Schiffssehnsuchtsforscherin ‚Miss A. Ship‘. In der Radetzkystraße erzählt sie Frauke Kühn, wie man eine Flaschenpost ohne Flasche und Wasser verschicken, wie man Landräume so gestalten kann, dass sich in ihnen das Schiffsglück wiederfindet und wie man der Sehnsucht im Alltag Raum geben kann. Darüber hinaus berichtet sie von einem Bootskranken und verrät, als Mitglied des Netzwerks für Theater- und Kunstprojekte ‚ohnetitel‘, wie man eine ganze Stadt zu Friedrike Mayröcker in Beziehung setzen kann und warum in Salzburg einige Menschen seit ein paar Monaten mit einem Tattoo in Form einer Mayröcker-Katze unterwegs sind. | |||
31 Dec 2021 | Wie zeichnet man eine Emotion? | 00:16:12 | |
Lena Seeberger ist Grafikerin und Illustratorin und für das künftige Literaturhaus Vorarlberg hat sie sich zum ersten Mal auf dafür gewinnen lassen, eine grafische Mikro-Geschichte in Form eines Daumenkinos zu erzählen. Sie macht damit den Auftakt zu einer Serie von insgesamt neun Mini-Erzählungen, die sich in den nächsten drei Jahren um das historische Haus, die Sprache und Literatur ranken werden. Traumwandlerisch lässt Lena Seeberger ihre Figur in die Literatur und das Literaturhaus eintauchen und lässt eine ganz besondere unendliche Geschichte entstehen. Mit Daniela Egger spricht sie über den Weg vom weißen Blatt zur fertigen Geschichte, wie man Emotionen zeichnet, und über die Wirkung von Schriftbildern. | |||
11 Apr 2025 | Über Anfänge in Literatur und Leben mit Ulrike Draesner und Anne Sauer | 00:45:51 | |
„Anfänge sind großartige Illusionen“, sagt die vielfachausgezeichnete Autorin Ulrike Draesner. In dieser ersten Folge spricht sie mit Frauke Kühn über die Magie literarischer Romananfänge, über die Schönheit des Schreibens – und über die Anfänge, die das Leben selbst uns schenkt oderzumutet. Anlässlich der Eröffnung des neu gestalteten LiteraturhausesVorarlberg haben wir den „Anfang“ ins Zentrum gestellt: Was bedeutet es, neu zu beginnen? Wann haben Menschen zuletzt etwas zum ersten Mal gemacht? Und welcheAnfänge bleiben im Gedächtnis – weil sie leicht oder schwer gefallen sind? Weil auch für uns ein neuer Weg beginnt, spricht Fraukeaußerdem mit der Literaturvermittlerin, Autorin und Podcasterin Anne Sauer. Gemeinsam fragen sie: Was kann ein Literaturhaus heute sein? Und welche Empfehlungen gibt es für einen geglückten Anfang? | |||
06 Dec 2024 | Über das vermeintliche Nichtstun | 00:30:43 | |
Als einer der bekanntesten österreichischen Kinder-Songwriter hat er sich einen Namen gemacht: Matthäus Bär. Nachdem er seine Musikkarriere beendet hat, widmet er sich nun dem Schreiben von Kinderbüchern. „Ich muss sagen, dass die Sprache eigentlich immer im Vordergrund gestanden ist“, erzählt Matthäus im Gespräch mit Jenny und verweist auf seine Leidenschaft, an Texten zu arbeiten – sei es in der Musik oder in der Literatur. 2024 ist sein erstes Kinderbuch „Drei Wasserschweine brennen durch“ im dtv Verlag erschienen. Darin büxen drei gelangweilte Wasserschweine aus ihrem Zoogehege aus, um das „Mehr“ zu finden – das Mehr im Leben, das Mehr in der Welt. Während Teil zwei dieser humorvollen Tier-Reihe bereits beim Verlag liegt, erzählt Matthäus in der Radetzkystraße 1, wie er versucht, Familie und Kreativität unter einen Hut zu bringen, warum ihn die drei Wasserschweine schon lange begleiten und weshalb er ein vermeintliches Nichtstun als so inspirierend empfindet.
Vielen Dank an die Arbeiterkammer Bibliothek Feldkirch, in der wir dieses schöne Gespräch führen durften und natürlich vielen Dank, Matthäus Bär! | |||
19 Apr 2024 | Warum es nicht schadet, die Fantasie zu trainieren | 00:34:46 | |
Er hat 2024 den Hans Christian Andersen Award für sein Lebenswerk erhalten, den renommiertesten internationalen Kinderbuchpreis. Mit mehr als 150 Gedichten, Kurzgeschichten und Erzählungen für Kinder bereichert Heinz Janisch jung und alt. Weil sein Großvater stets mit ihm Wolkenbilder angeschaut hatte, wurde Heinz Janisch Geschichtenerzähler. Seine Ideen fliegen ihm zu, landen auf Zetteln und in eigens dafür hergerichteten Schatzkisten, bis sie schließlich in die Köpfe der Kinder fliegen. Heinz Janisch geht mit Buchstaben, Wörtern und Sprache so leichtfüßig und verspielt um, wie kaum ein anderer Kinderbuchautor. Mit seinem ORF Format „Menschenbilder“ hat er ungewöhnliche, berühmte und ausgezeichnete Menschen interviewt und genoss es, ihren Lebensgeschichten stundenlang zuzuhören. Als Autor liebt er es dagegen, wenn die Kinder ihm Fragen stellen: „Warum bist du alt? Hast du eine Katze und wieso hast du lange Haare?“ Über die Magie der Sprache und warum es nicht schadet, die Fantasie zu trainieren, redet Jenny mit Heinz Janisch in der Radetzkystrasse 1.
Vielen Dank für das angenehme und inspirierende Gespräch, Heinz Janisch.
Und vielen Dank der Stadtbücherei Bregenz, die uns ihre Räumlichkeiten und ihre Zeit für dieses Interview geliehen haben. | |||
21 Jan 2022 | Wie küsst man eine Villa wach? | 00:15:37 | |
Ein sensibler Umgang mit historischer Bausubstanz ist für Architekt Ernst Waibel eine Herzensangelegenheit. In Hohenems zeichnet er aktuell mit der Projekt- und Quartiersentwicklung von Markus Schadenbauer für die Sanierung der Villa Iwan und Franziska Rosenthal verantwortlich. Damit revitalisiert er das Gebäude in der Radetzkystraße, in das 2024 das künftige Literaturhaus Vorarlberg einziehen wird. Gemeinsam mit Daniela Egger blickt er auf seinen Schreibtisch, erzählt von einer Villa und ihrem Dornröschenschlaf, von einem japanischen Schrifträtsel und von der Zukunft der Radetzkystraße. | |||
08 Apr 2022 | Was Krimiautor Sir Arthur Conan Doyle als Schüler in Feldkirch erlebte | 00:22:52 | |
Stelzenfußball, Wanderungen, eine Bettschere und ein Bombenhorn: Dr. Philipp Schöbi lässt in dieser Folge der Radetzkystrasse 1 im Gespräch mit Frauke Kühn ein Jahr aus dem Schülerleben des weltbekannten Krimiautors Sir Arthur Conan Doyle lebendig werden. Als 16-Jähriger verbringt der spätere Vater des Meisterdetektivs Sherlock Holmes ein Schuljahr in der Stella Matutina, dem damaligen Jesuitenkolleg in Feldkirch in Vorarlberg. Zunächst auf Kriegsfuß mit der Mathematik erwacht in ihm hier nicht nur die Freude an besonderen Sportarten, sondern am Ende auch in ersten Ansätzen die Freude an der logischen Schlussfolgerung. Eine Kompetenz, die seiner literarischen Figur Sherlock Holmes später zu Weltruhm verhelfen sollte. Als Teenager in Vorarlberg initiiert er eine Schülerzeitung, die sich jedoch nur weniger Ausgaben erfreuen durfte. In seinen Briefen an seine Mutter Mary, der er aus Feldkirch regelmäßig schreibt, plagen ihn aber recht prosaische Sorgen, z.B. wenn das Taschengeld ausbleibt. Herzlichen Dank für das feine Gespräch: | |||
04 Apr 2025 | Teaser: Radetzkystrasse 1 - jetzt neu! | 00:00:50 | |
Herzlich Willkommen in der Radetzkystrasse 1 - der Podcast des Literaturhauses Vorarlberg. Wir öffnen eine Tür ins Literaturhaus – für alle, die in die Welt der Sprache eintauchen möchten. In unserem neuen Podcast nehmen wir euch mit hinter die Kulissen, lassen Autor:innen, Veranstalter:innen und das Publikum zu Wort kommen und bieten spannende Einblicke in unsere Literaturveranstaltungen. Ihr habt eine Veranstaltung verpasst? Kein Problem! Hier gibt’s Gespräche, Eindrücke und Hintergründe – jederzeit und überall. Hört rein und bleibt dran an den Geschichten, die unser Literaturhaus bewegen! Ab Freitag, dem 11. April - überall, wo es Podcasts gibt. | |||
13 Jan 2023 | Wenn die Art, Lyrik zu schreiben, vom Sprechen kommt | 00:29:24 | |
Spätestens seit 2012 und seinem Gewinn des Open Mike der Literaturwerkstatt Berlin sorgt Martin Piekar sowohl für drastisch mehr Lyrik als auch für mehr Drastik in der Lyrik. Seine Gedichte leben aber nicht nur von bildhafter mitunter schonungsloser Bedeutung, über die er seine Leser:innen vor allem in seinem aktuellen Gedichtband an die Tiefenränder der Existenz führt, sondern auch vom Klang, von der Performativität der Sprache. Eine entsprechend große Rolle spielt der Klang für Martin Piekar bereits im Schreibprozess. Das sich wiederholende Vorsprechen des eigenen Gedichts schafft über die Stimme nicht nur neuen Raum, sondern verändert diesen, verändert das Geschriebene und mitunter auch Piekar selbst. Mit Frauke Kühn spricht er in der Radetzkystrasse 1 über die Relevanz des Spiels mit der Sprache, über das Glück Lyrikpreise zu gewinnen, über die Sichtbarkeit von Lyrik in der deutschsprachigen Literaturlandschaft und über die Lyrikbubble als Schuhschrank, von dem man gar nicht weiß, wo er aufhört. Vielen Dank für das schöne Gespräch! | |||
08 Sep 2023 | Wie SPIEGEL-Bestseller entstehen | 00:22:21 | |
Stella Tack schreibt einen SPIEGEL-Bestseller nach dem anderen. Sie bedient die Genres Young Adult, New Adult, Romance und ist vor allem für ihr Subgenre Comedy Romance bekannt. Mit ihrer Familie wohnt sie inzwischen in Feldkirch und schreibt drei Bestseller pro Jahr. Im Gespräch mit Jenny Spiegel redet sie über ihre Arbeit als Autorin für Großverlage, warum das Cover und der Buchschnitt ausschlaggebend für den Erfolg sind und wie SPIEGEL-Bestseller in Wahrheit entstehen.
Vielen Dank für das schöne Gespräch, Stella Tack! | |||
04 Feb 2022 | Wie übersetzt man antike Frauenfiguren heute auf der Theaterbühne? | 00:17:32 | |
Seit 2019 ist die Schauspielerin Vivienne Causemann Teil des Ensembles des Vorarlberger Landestheaters. Die frühen Kinderjahre verbringt sie in Namibia, nach ihrem Abitur in Tübingen zieht sie nach Wien. Ihr Schauspielstudium schließt sie am renommierten Max Reinhardt Seminar ab und sammelt seither Erfahrungen am Theater und im Film. In der Radetzkystrasse 1 spricht sie mit Daniela Egger über ihre Bühnenreife, die sie in der Hälfte der Studienzeit erlangt hat, über den Bechdel-Test, darüber, wie sie antike Frauenfiguren heute auf der Bühne in die Übersetzung bringt und wie wichtig es ist, dass ein Text Veränderung auch will. | |||
14 Jan 2022 | Was kann Literatur im öffentlichen Raum? | 00:17:51 | |
Yes O do please stop! So lautet der Titel der literarischen Intervention der Vorarlberger Autorin und Künstlerin Sarah Rinderer in der Joyce-Passage in Feldkirch. Die Vorarlberger Literaturpreisträgerin setzt sich im Rahmen unseres Projektes #feldkirchenjoyce auf ungewöhnliche Weise mit dem Ulysses auseinander. In der Radetzkystraße 1 spricht sie mit Frauke Kühn über die Schwierigkeit zum Punkt zu kommen, über die Melodie der Satzzeichen und von der besonderen Atmosphäre in Island. #feldkirchenjoyce ist ein Kooperationsprojekt von literatur.ist mit der Stadt Feldkirch und der Literatur Vorarlberg. Herzlichen Dank für das feine Gespräch: | |||
17 Mar 2023 | Von Bachverliebungen und Meererfahrungen | 00:23:57 | |
Wenn Sprache und Musik wie Wellen fließen, geht in Siljarosa Schletterer das Lyrikherz auf. 2022 erschien ihr erster Lyrikband „azur ton nähe - flussdiktate“ im Limbus Verlag. Für die Flussdiktate hat die Lyrikerin, Autorin und Kulturvermittlerin der Fluss- und Seenlandschaft Mitteleuropas zugehört und den Wörtern gelauscht, die in den Wellen wohnen. „Bäche sprechen ihre eigenen Sprachen“, schreibt die Autorin und taucht im Gespräch mit Frauke Kühn tiefer in die Seelen eines jedes Flusses oder Baches ein, der ihr begegnet ist. Diese Bachverliebungen stehen für Siljarosas Überzeugung, dass in der Natur einem immer wieder das DU begegnen wird. Es geht um die Kraft des nature writings, den Klang von Sprache, eine Literaturlandschaft, die auch von Preisen und Stipendien bestimmt wird und um die Bewegung des Wassers, sowohl in der Natur als auch in der Sprache. Vielen Dank für das feine Gespräch, Siljarosa Schletterer! | |||
03 Nov 2023 | Wie Weltliteratur für Kinder zugänglich wird | 00:24:58 | |
Die Nische rettet ihr Überleben, erklärt Anna Kindermann im Gespräch mit Jenny Spiegel. Nächstes Jahr feiert der Kindermann Verlag das 30-jährige Bestehen und blickt auf eine spannende Geschichte im Kinderbuchsektor zurück. Verlagsgründerin Barbara Kindermann wollte Weltliteratur für Kinder zugänglich machen. Ausschlaggebend für die Idee war damals ihre Tochter Anna Kindermann, die den Verlag vor drei Jahren übernommen und um die Reihen "Sagen für Kinder", "modernes Bilderbuch" und "Kinder entdecken berühmte Leute" erweitert hat. Anna Kindermann erzählt in der Radetzkystrasse 1, wie es ihr gelingt, Klassiker der Weltliteratur wie E.T.A. Hoffmanns "Der Sandmann", William Shakespeares "Der Sturm" oder Johann Wolfgang von Goethes "Der Zauberlehrling" kindgerecht umzuschreiben und Sagen wie "Der gehörnte Siegfried" von Gustav Schwab neu zu erzählen ("Siegfried, der Drachentöter", 2023, Kindermann Verlag). Vielen Dank für das schöne Gespräch, Anna Kindermann! | |||
05 May 2023 | Über die Kraft der Sprache und ein Daumenkino | 00:21:49 | |
Die preisgekrönte Autorin und Illustratorin Raffaela Schöbitz schafft das, was auf den ersten Blick unmöglich scheint: Sie faltet die große Welt der griechischen Mythologie auf der kleinen Fläche das Daumenkinos auf. Mit der Figur der treuen Penelope, die in Homers Odyssee über 20 Jahre auf ihren Mann Odysseus wartet, entwirft Raffaela Schöbitz für die Daumenkino-Edition ‚Großes kleines Kino‘ des Literaturhauses Vorarlberg eine bild- und sprachgewaltige Geschichte über das Erzählen. Penelope, die gleichermaßen in ihrem Schicksal gefangen ist und dessen Fäden doch selbst in die Hand nimmt, wird zum Sinnbild für die Frage, welche Erzählfäden sich in welche Kontexte einweben und wem die Geschichte gehört, wenn die Erzählerin dahinter längst zu Staub zerfallen ist. In der Radetzkystrasse 1 spricht die Autorin, deren Kinderbuch ,Graue Riesen' 2020 in die Kollektion des Österreichischen Kinder- und Jugendbuchpreises aufgenommen wurde, mit Frauke Kühn über die emanzipatorischer Kraft dieser antiken Frauenfigur, über feine Verknüpfungen zur Villa Franziska und Iwan Rosenthal in Hohenems, über das Zeichnen im Kopf und über Bilder, die mehr erzählen als der Text. Außerdem verrät sie, warum man ihr Daumenkino von hinten und vorn erleben kann. Vielen Dank für das schöne Gespräch, Raffaela Schöbitz | |||
08 Nov 2024 | Über die Unschärfen der Sprache | 00:36:48 | |
Von ‚your are wonderful‘ bis zu dem, was ‚wir sollen‘, vom 6 Meter in die Höhe aufgestellten Schreibstift bis hin zum 15 Meter langen liegenden Teppich: der Vorarlberger Künstler Marbod Fritsch macht seit vielen Jahren kontinuierlich mit seinen Kunstwerken auf sich aufmerksam. Immer wieder avanciert die Sprache in seinen Arbeiten zur Hauptdarstellerin. Marbod Fritsch spielt mit Bedeutungsebenen, die er verdichtet oder überlagert, allerdings ohne dabei je zu überschreiben. Marbod Fritsch führt unseren Blick durch die Oberfläche über mehrere Ebenen in die Tiefe. Dabei macht er Kontexte sichtbar und lässt einen Bedeutungsraum entstehen, in dem Spannung und Berührung stattfinden. In der Radetzkystraße 1 spricht Marbod Fritsch mit Frauke über das ewigen Ringen um die Idee, die Unschärfen der Sprache und darüber, wie wichtig es für ihn ist, sich immer wieder an die Ränder des Ungewissen zu bewegen, wenn er mit der Linie den Raum dividiert und Kunst schafft, die den Menschen auf direkte Weise betrifft. Danke für das so schöne Gespräch, Marbod Fritsch! | |||
31 May 2024 | Über die Sehnsucht, in Vergessenheit zu geraten | 00:39:15 | |
Wer sich dem Debütroman Nincshof der jungen österreichischen Autorin Johanna Sebauer als Leser:in öffnet, dem öffnet sich nicht weniger als ein ganzes Dorf. Ein Dorf, das im Seewinkel im österreichischen Burgenland, am Rande zu Ungarn liegt. Ein Dorf, in dem sich die Grenzen zwischen Fakten und Fiktion, Mythen und Gegenwartsthemen auflösen. Ein Dorf, das die Sehnsucht hat, in Vergessenheit zu geraten, denn, davon sind einige Dorfbewohner fest überzeugt, wer vergessen ist, lebt endlich in Ruhe und absoluter Freiheit. Schnell zeigt sich jedoch, wie schwer es ist, ein Dorf von der Bildfläche verschwinden zu lassen, vor allem im Zeitalter von Internet und Wikipedia. In der Radetzkystrasse 1 spricht Johanna Sebauer mit Frauke über die Sehnsucht, in Vergessenheit zu geraten, über das Leben auf dem Dorf und in der Stadt, über den Moment, in dem ihr Buch für sie zum ersten Mal als Hörbuch ‘laut’ wurde, ihre Lektorin Annette Weber und über ihren Onkel Kurt, der für das frühe Manuskript von Nincshof eine nicht unerhebliche Rolle spielt. Vielen Dank für das so lebendige Gespräch, Johanna Sebauer! Danke auch an das Team der Stadtbibliothek Dornbirn, das uns nicht nur ihre Räumlichkeiten für die Aufnahme vor der Lesung zur Verfügung gestellt hat, sondern uns früh über Johanna Sebauers Lesung in Dornbirn informiert hat, so dass wir die Möglichkeit hatten, die Autorin um dieses Gespräch anzufragen. Schön war’s. Sehr sogar! Sebauer, Johanna: Nincshof, DuMont 2023. | |||
22 Sep 2023 | Mit der Kraft der Sprache Zeichen gegen Partnergewalt setzen | 00:29:25 | |
Ein erschreckend großer Teil an Frauen ist in den eigenen vier Wänden dauerhaft häuslicher Gewalt ausgesetzt. Dabei bewirken subtile Mechanismen, dass betroffene Frauen in vielen Fällen in den gewaltgeprägten Beziehungen verbleiben. Die Initiative StoP (Stadteil ohne Partnergewalt) setzt es sich zum Ziel das Thema der Partnergewalt öffentlich sichtbar zu machen. Es gilt, nicht nur die betroffenen Frauen, sondern vor allen Dingen auch ihr Umfeld, von der Nachbarin bis zu verschiedenen Gesellschaftsgruppen, für das Moment der häuslichen Gewalt zu sensibilisieren, sie in einem zweiten Schritt über Handlungsmöglichkeiten zu informieren und schließlich ganz generell die Zivilcourage der Einzelnen zu stärken. Dafür arbeitet die Projektleiterin von StoP in Vorarlberg, Nikola Furtenbach, neben den gängigen Opferschutzeinrichtungen auch mit unterschiedlichsten Partner:innen vom Faschingsverein bis zum Fußballclub zusammen. Ihr Ziel ist ein gut sichtbares, deutliches gemeinsames Auftreten der Gesellschaft gegen die Gewalt an Frauen. In Kooperation mit dem Theater Kosmos in Bregenz startet StoP das Theaterprojekt ‚Die Zelle‘, die das Thema der häuslichen Gewalt anhand der Erinnerungen der Protagonistin Franziska aufarbeitet. Für Text und Regie der Collagenartigen Inszenierung zeichnet die deutsche Theaterpädagogin und Regisseurin Constance Cauers verantwortlich. Im Podcast gibt sie Einblick in ihre Arbeit als ästhetische Forscherin, die immer wieder in Zusammenarbeit mit sogenannten Expert:innen des Alltags wichtigen Themen nachspürt und diese inszeniert. Dabei macht sie ihre Stücke mit Vorliebe jenseits der Mauern künstlerischer Institutionen erlebbar. Auch für ‚Die Zelle‘ verwandelt sie die vermeintlich private Angelegenheit der häuslichen Gewalt in ausgewählten Leerständen oder auch Ateliers jenseits der Distanz einer Theaterbühne zum öffentlichen Akt mit intensiver Wirkung.
Danke an Nikola Furtenbach und Constance Cauers für das so wichtige Gespräch! ”Die Zelle” mit Caroline Weber in der Hauptrolle startet am Donnerstag, 28. September in Bregenz und wandet dann zu verschiedenen Veranstaltungsorten in Vorarlberg. Alle Infos zum Premierenstart und weiteren Aufführungen findet ihr auf der Seite des Theater Kosmos Bregenz. | |||
25 Feb 2022 | Was haben kreatives Schreiben und Gemüsekisten gemeinsam? | 00:17:12 | |
Das W*ORT ist ein Ort in Lustenau in Vorarlberg, an dem Kinder lustvolle Erfahrungen mit dem Schreiben und der Sprache machen. Gleichzeitig ist es ein Ort, an dem Erwachsene Kindern ihre Zeit schenken und Expertisen im freudvollen Miteinander weitergeben. Basierend auf einer Idee des amerikanischen Autors Dave Eggers und Teil eines breiten internationalen Netzwerks, öffnet sich das W*ORT seit 2014 für Kinder und die Kraft der Sprache. In der Radetzkystrasse 1 erzählt Geschäftsführerin Gabi Hampson Frauke Kühn warum es das W*ORT aktuell gemeinsam mit der Literatur Vorarlberg und dem Vetterhof in der Gemüsekiste rappeln lässt. | |||
22 Nov 2024 | Über die Befreiung beim Schreiben | 00:36:44 | |
Drei jugendliche Freunde, die kaum unterschiedlicher sein könnten. Unter ungewöhnlichen Umständen treffen Ali mit palästinensischen Wurzeln und der Syrer Tarek auf Vincent, der gutbürgerlich im Einfamilienhaus in aufgeräumten aber eher kühlen Verhältnissen aufwächst. In seinem aktuellen Roman ‘Pink Elephant’ erzählt Autor Luca Kieser von einer Teenager-Freundschaft, die drei Jungs aus unterschiedlichen Lebensrealitäten zusammenwachsen lässt. Während sich in Deutschland das WM-Sommermärchen anbahnt, erleben Tarek, Ali und Vincent, wie Alltagsrassismus auf unbewusst gelebte Privilegien trifft. Mit Frauke spricht Luca Kieser, dessen Debütroman ‘Da war etwas im Wasser’ 2023 für den Deutschen Buchpreis nominiert war, über die dringende Frage nach Zugehörigkeit und darüber wie sich sein Schreibprozess zu diesem komplexen Thema gestaltet hat. Vielen Dank für das tolle Gespräch, Luca Kieser!
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22 Mar 2024 | Über das Buch als objet du désir | 00:45:04 | |
Die rötlich leuchtende Hausfassade ist bereits aus der Entfernung gut zu erkennen. Etwas näher offenbart sich ein warm erleuchtetes Schaufenster, mit schönsten Büchern in der Auslage. Über der schmalen Eingangstreppe hängt ein altmodisch anmutendes Schild mit der Aufschrift: Edition Moderne. Avantgarde seit 1981 - der Klassiker. In einer kleinen Seitenstraße mitten in der Weltstadt Zürich ist hier mit der Edition Moderne der älteste unabhängige Comic Verlag des deutschsprachigen Raumes und der einzige der Deutschschweiz zu Hause. Ein Verlag der sich mit Haut und Haar der narrativen Zeichnung verschrieben hat und mit seinem Programm weltbekannte und preisgekrönte Comic- und Graphic Novel-Autor:innen ebenso wie spannende Newcomer:innen vertritt. In der Radetzkystrasse 1 berichtet Julia Marti, die den Verlag gemeinsam mit Marie-France Lombardo leitet, über das Glück und die Herausforderungen der Verlagsführung in der Comicbranche, über Buchgestaltung und die Zusammenarbeit mit Autor:innen, über Panels und Gutter und über ein Crowdfunding, das als Liebeserklärung verstanden werden darf.
Vielen Dank für das feine Gespräch, Julia Marti!
Lika Nüssli: Starkes Ding Lucas Harari: Der Magnet Matthias Gnehm: Gläserne Gedanken Rina Jost: Weg Jaques Tardi: Ich, René Tardi, Kriegsgefangener im Stalag IIB Sheree Domingo, Patrick Spät: Madame Choi und die Monster Marjane Satrapi: Persepolis Nando von Arb: Fürchten lernen Hier geht’s zu Julias exklusiven Graphic Novel-Tipp! Foto © Anne Morgenstern | |||
10 Nov 2023 | Wenn Sprache verletzt | 00:27:30 | |
Als eine von 100 Autor:innen publiziert Nora Bendzko in dem Wörterbuch “Vielfalt. Das andere Wörterbuch” (Duden, 2023). Ihr Wort ist “Mischling”. Ein Begriff mit dem sie sich als junge deutsche Frau mit marokkanischen Wurzeln nur schwer identifizieren kann. Nora Bendzko ist Autorin, Sängerin und Lektorin mit dem Schwerpunkt sensitivity reading. Hierbei durchleuchtet sie Texte mit Blick auf rassistische Formulierungen oder kulturelle Vorbehalte, die zu einem negativen Menschenbild führen, beleidigen und ausgrenzen können. “Ich fühle mich in meiner Arbeit oft missverstanden”, gesteht sie im Gespräch mit Jenny Spiegel und spielt damit auf die feindlichen Reaktionen an, die sie als sensitivity reader durchaus zu spüren bekommt. In der Radetzkystrasse 1 spricht sie über eine zeitgemäße Sprache, wann kulturelle Aneignung geschieht und ob die künstlerische Freiheit durch eine progressive Sprache eingeschränkt wird.
Vielen Dank für das schöne Gespräch, Nora Bendzko! | |||
11 Mar 2022 | RaumHörGeschichten Teil 1 | 00:20:01 | |
Eine Küchenzeile aus den 60er Jahren, ein Tisch, sechs Stühle und ein riesengroßer roter Kelim – und das alles mitten auf dem Schlossplatz in Hohenems. So sah im Sommer 2021 die Outdoor-Küche des Ensembles der RaumHörGeschichten aus. Die drei jungen Autor:innen Katharina Klein, Muhammet Ali Bas und Luca Manuel Kieser sind in dieser Küche unter offenem Himmel mit Passant:innen in Hohenems in Raumgespräche gegangen. Wir freuen uns, dass wir das Projekt der RaumHörGeschichten gemeinsam mit den Autor:innen durchführen durften und danken dem Museumsbund Österreich, dem Land Vorarlberg und der Stadt Hohenems für ihre freundliche Unterstützung! | |||
20 Jan 2023 | Vom Zauber, Welten zu erfinden | 00:21:00 | |
Schon mit zehn Jahren schrieb Jenny Dietrich an ihrem ersten Kinderbuch. Fabian und die Farblinge erzählt von einem Jungen, der umzieht und entdeckt, dass sich hinter der Tapete in seinem neuen Zimmer eine eigene Welt eines kleinen Volkes versteckt. Fabian ist inzwischen ein wenig in Vergessenheit geraten, aber das Erfinden von Welten ist bis heute Jenny Dietrichs größte Stärke. Inzwischen ist bei Ueberreuter ihr erstes Kinderbuch „Vier Schwestern gegen den Rest der Welt“ erschienen, in dem vier Schwestern auf der Wahoola-Ranch mit Witz und Abenteuerlust einen aufregenden Sommer zu bestehen haben. In der Radetzkystrasse 1 erzählt Jenny Spiegel Frauke Kühn davon, dass sie ein früher Vogel ist, wie es ihr gelingt, das Schreiben in den Alltag zu integrieren und wie es dazu kam, dass ihr die Leiterin des Jugendliteraturinstituts in Wien, Karin Haller, als Lektorin geschenkt wurde. Am Ende des Gesprächs verrät sie auch, dass sie am künftigen Literaturhaus Vorarlberg das Kinder- und Jugendprogramm verantworten wird und sie plaudert aus dem Nähkästchen, was ihr gerade in dieser Sache am Herzen liegt. Vielen Dank für das feine Gespräch, Jenny Spiegel! | |||
07 Oct 2022 | Wie wird aus einem Haus eine Kulturinstitution? | 00:19:00 | |
„Ein Hort von Ideen“ entsteht vor ihrem geistigen Auge, wenn Verena Konrad an das zukünftige Literaturhaus Vorarlberg denkt. Die Kulturmanagerin, Architekturexpertin und Geschäftsführerin des Vorarlberger Architektur Instituts in Dornbirn ist in der Radetzkystrasse 1 zu Gast. Gemeinsam mit Daniela Egger wirft sie einen Blick auf das Äußere und Innere der Villa Iwan und Franziska Rosenthal und erzählt, warum Kulturinstitutionen für die Gesellschaft von Relevanz sind. Dabei verrät die gebürtige Welserin auch den einen oder anderen Tipp für eine erfolgreiche Umsetzung. Darüber hinaus beleuchtet sie, wie ein Gebäude würdevoll in die Moderne gebracht werden kann, welche Auswirkungen die Preiserhöhung auf das Wohnen in der Zukunft hat und warum die Idee von Homeoffice für sie nicht mehr als eine Romantisierung ist. Herzlichen Dank für das feine Gespräch: | |||
15 Apr 2022 | Von den Gleisen, die 1915 das Schicksal des Ulysses entschieden | 00:24:38 | |
Jeden Abend um halb acht führt es den weltberühmten Autor James Joyce im Sommer 1932 vom Feldkircher Hotel Löwen an den Bahnhof. Dort wartet er mit seinem Freund und Kollegen Eugene Jolas auf den Orientexpress. Fast blind, legt Joyce die Hände an den Zug und lauscht den Dialogen auf dem Bahnsteig. Tatsächlich finden sich Spuren dieses Rituals in einem der bekanntesten Werke von James Joyce, in Finnegans Wake. Dr. Philipp Schöbi spricht mit Frauke Kühn in der Radetzkystrasse 1 über die Beweggründe, die Joyce 1932 nach Feldkirch führen, und warum ein früherer Aufenthalt in der kleinen Stadt 1915 auf dramatische schicksalshafte Weise über das Schicksal seines Hauptwerkes, dem Ulysses, entschieden hat. Einer der Briefe, die Joyce im Sommer im Hotel Löwen auf hauseigenem Briefpapier verfasst, geht an seinen langjährigen Freund, den Dichter Felix Beran, mit dem er einen der wohl entscheidendsten Momente seines Lebens teilt.
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18 Feb 2022 | Wie kommt ein Manuskript in den Buchhandel? | 00:16:49 | |
In ihrem Debütroman ‚Auto‘ schickt die Vorarlberger Autorin Christina Walker beim Braumüller Verlag eine männliche Hauptfigur ins Rennen, die aus einem sehr bewegten Leben aussteigt, indem sie in ein Auto einsteigt. Ein Auto, das vor der Tür steht – und nicht mehr fahrfähig ist. Ihr Protagonist Busch, der früher Vertreter in der Buchbranche war, übt die radikale Entschleunigung. Das öffnet den Blick für kleinste Mikrokosmen des Lebens, die Christina Walker sorgsam und in feiner Sprache ausleuchtet. In der Radetzkystrasse 1 spricht die Autorin, die bereits zwei Mal mit dem Vorarlberger Literaturpreis ausgezeichnet wurde, darüber, wie ihre Figuren beim Schreiben wachsen, welchen wertvollen Rat sie von einem Lektor bekommen hat, wie ein perfekter Schreibtag bei ihr aussieht und wie es zu dem knallgelben Cover ihres Romans kam. Herzlichen Dank für das feine Gespräch: | |||
06 May 2022 | Wie kann Literatur Themen der Raumplanung erzählen? | 00:19:36 | |
Eine Bushaltestelle mitten in Hohenems war über ein Jahr lang ein ungewöhnlicher Ort für besondere Geschichten. In einer fortlaufenden Serie von RaumBildGeschichten haben sich die Autorin Sarah Rinderer und die Illustratorin Katharina Ralser in Hohenems Zeit genommen, über Raum nachzudenken und dabei Themen der Raumplanung in öffentlichen Interventionen zur Sprache und ins Bild zu bringen. Dafür haben sie eine Bushaltestelle in eine begehbare Graphic Novel verwandelt und im Rhythmus alle vier Monate eine neue Geschichte einziehen lassen. Nach ‚ortskerne knacken‘ und ‚zwischen-nutzen‘ beenden sie die Intervention mit einer Geschichte über sicht-beziehungen. Stefan Obkircher von der Abteilung Raumplanung und Baurecht des Landes Vorarlberg und die Hohenemser Kulturamtsleiterin Elisa Rosegger sprechen in der Radetzkystraße 1 über die Bedeutung von Raumplanung und Stadtplanung und welche Kraft Kunst und Kultur haben können, die Menschen für den öffentlichen Raum ihrer Stadt ebenso wie für die Frage nach dem privaten Raum zu sensibilisieren. Herzlichen Dank für das feine Gespräch: | |||
30 Jun 2023 | Warum Literaturpreise unverzichtbar sind | 00:53:06 | |
Eine Lüge, eine verlorene Bibliothek, ein Albtraum ihres Vaters – die Biographie der siebenjährigen Julya Rabinowich scheint sich an einer Reihe von Zufällen zu entscheiden. Als eine der ersten Familien, erhält die ihre 1977 nach der Flucht aus der damaligen Sowjetunion, unter der Regierung Bruno Kreiskys die Genehmigung in Österreich zu bleiben. Die anfängliche Sprachlosigkeit erlebt das junge Mädchen, das bereits mit sieben Jahren erste eigene Kurzgeschichten verfasst, als Trauma – und dennoch liegt später genau in der deutschen Sprache und Literatur der eher blinde Fleck der in der russischen Sprache, Literatur und Kunst so versierten Eltern. Mit einer unerschütterlich überzeugten Großmutter, die ihrer Enkelin vorlebt, dass alles machbar ist, öffnet sich Julya Rabinowich mit dem Schreiben ihren Raum und ihre Welt in einer Familie, in der Konflikte und Abgründe gut überdeckt werden. In der Radetzkystrasse 1 spricht die mehrfach preisgekrönte Autorin mit Frauke Kühn über das Ankommen sowie darüber, was es bedeutet und wann es beginnt. Gemeinsam blicken sie aber auch hinter die Kulissen des 8. Hohenemser Literaturpreises und der Arbeit der Jury, der Julya Rabinowich neben dem Literaturkritiker Stefan Gmünder und der Literaturwissenschaftlerin Veronika Schuchter in diesem Jahr angehört hat. Julya Rabinowich erzählt, was sie am Siegertext überzeugen konnte und warum sie – als eine von vielen Nicht-Bachmannpreis-Träger:innen – Literaturpreise für unverzichtbar hält. Allen, die jetzt neugierig sind und den Träger des 8. Hohenemser Literaturpreises Bülent Kacan sowie seinen ausgezeichneten Text näher kennenlernen möchten, empfehlen wir den Literaturpodcast ‚auf Buchfühlung‘! Dort findet ihr ein ausführliches Interview mit dem Preisträger, geführt von drei Studentinnen der Universität Innsbruck! Vielen Dank für das schöne Gespräch, Julya Rabinowich! | |||
07 Jan 2022 | Warum kreatives Schreiben in der Schule wichtig ist | 00:17:31 | |
Wie klingt dein Lieblingsplatz in deiner Stadt? Was gibt es dort jetzt oder zukünftig in deiner Vorstellung zu sehen, zu hören, zu riechen? Welche Geschichte kommt an deinem Lieblingsort ins Rollen? Ausgestattet mit diesen Fragen und einem Hohenemser Stadtplan sind Autorin und Schreibpädagogin Ruth Schmiedberger sowie der Autor und Vorarlberger Kulturpreisträger Amos Postner gemeinsam mit 24 Schüler:innen der Klasse 3b der Mittelschule Hohenems Herrenried auf den Weg gegangen. Direkt an ihren Lieblingsplätzen zückten die Jugendlichen Stift und Papier und ließen sich von beiden Autor:innen über spielerische Methoden zum kreativen Schreiben einladen. In der Radetzkystrasse 1 erzählen Shalimar und Oliver, Amos Postner und Lehrerin Elisabeth Märk vom Projekt Stadtflüstern, von den Schreibanfängen eines späteren Kulturpreisträgers und davon, warum kreatives Schreiben in der Schule so wichtig ist. | |||
27 Jan 2023 | Was macht schöne Bücher schön? | 00:18:41 | |
Denise Sterr hat Verlagsherstellung studiert und öffnet damit in der Radetzkystrasse 1 heute eine Tür zu einem ganz besonders schönen Bereich des Literaturbetriebs, denn Denise Sterr ist freie Buchgestalterin. Mit ihrer stark handwerklich geprägten Arbeit entscheidet sie, wie Bücher, die wir im Buchladen erwerben, aussehen und vor allem, wie sie sich anfühlen. Ob Prägung, offener Schnitt oder Leineneinband – bei all dem geht Denise Sterrs Herz auf. Während viele ein Buch erwerben, weil sie der Autor/die Autorin anspricht, der Titel oder vor allem der Inhalt, kauft Denise Sterr immer wieder Bücher, weil sie sich einfach schön anfühlen. Nach Carlsen in Hamburg, Piper in München und dem Klaus Wagenbach Verlag in Berlin lebt sie nun in Vorarlberg. In der Radetzkystrasse 1 leuchtet Denise Sterr mit Frauke Kühn die Zusammenhänge zwischen Buchinhalt und -form sowie die Parameter aus, die bei der Buchgestaltung eine Rolle spielen und sie erinnert sich an die Kunst des Wartens als ein Buch, das für sie in der Gestaltung besonders herausragend war. | |||
30 Sep 2022 | Die Kunst des szenisch-dialogischen Schreibens | 00:19:29 | |
Das Filmemachen und Schreiben von Theaterstücken faszinieren ihn und einen gemeinsamen Austausch im Theater würde er immer dem gemütlichen Ohrensessel zuhause vorziehen: Felix Kalaivanan ist zu Gast in der Radetzkystrasse 1. Im Gespräch mit Frauke Kühn erzählt der in Feldkirch geborene Regisseur und Autor von Drehbüchern, Dramen und Hörspielen, wie er über das Filmemachen die Liebe zum literarischen Schreiben fand und warum szenische Dialoge auch erfahrene Autor:innen vor große Herausforderungen stellen. Felix Kalaivanan ist Teil des langfristigen Projektes der writers:class und hat Schüler:innen mit Gemälden von Edward Hopper nicht nur zum kreativen Schreiben eingeladen, sondern mit ihnen auch ein Mikro-Hörspiel-Festival im W*ORT Lustenau ins Leben gerufen. Herzlichen Dank für das feine Gespräch: | |||
21 Oct 2022 | Warum der Krake das Zeug hätte in Zukunft an Land zu leben | 00:34:10 | |
Vom Sternenhimmel des Universums bis in die Untiefen des Ozeans taucht der preisgekrönte Autor Michael Stavarič ab, um in die faszinierende Welt des Kraken vorzudringen. In seinem mehrfach ausgezeichnetem Kinder-Sachbuch ‚Faszination Krake‘, das 2021 bei leykam: erschienen ist, spürt er dem ältesten intelligenten Lebewesen der Welt nach und lädt junge und ältere Leser:innen zu einer abenteuerlichen Reise ein. In der Radetzkystrasse 1 erzählt der Autor von der Recherche zu seinem Buch, in dem er mühelos Realität und Fiktion, Lyrik und Prosa, kreatives Tun und spannendes Faktenwissen verknüpft. Das Buch hält Erstaunliches bereit, lädt zum Nachdenken, Träumen sowie zum Forschen ein und bringt mit den bestechend schönen Illustrationen von Michèle Ganser die geheimnisvolle und dunkle Welt des Kraken zum Leuchten. Im Gespräch mit Frauke Kühn berichtet Michael Stavarič davon, wie es ist, mit diesem poetischen Sachbuch auf Lesereise zu sein und dass er sich freut, wenn junge Menschen dem Buch mit viel Neugier, Stiften und einer Schere begegnen. Vielen Dank für das feine Gespräch: | |||
23 Sep 2022 | Von der Eroberung einer neuen Sprache | 00:17:33 | |
Dem Krieg mit Humor trotzen – das musste der gebürtige Syrer Hamed Abboud, der 2012 aus seiner Heimat flüchtete und über die Balkanroute zunächst im Burgenland und dann später in Wien ankam. In seinen Texten jongliert er mit bunten Bildern zwischen Verlust und Sarkasmus und mischt gerne Deutsch mit seiner Muttersprache Arabisch. Für „Der Tod backt einen Geburtstagskuchen“ war er für den Internationalen Literaturpreis vom Berliner Literaturhaus der Kulturen der Welt nominiert. Sein neues Werk „Graffiti Wände“ erzählt davon, wie seine Mutter die Wohnung für seinen Bruder und ihn in ein außergewöhnliches Maturatrainingslager verwandelte. Im Gespräch mit Frauke Kühn berichtet der Autor von seinen ersten Schritten in die Literatur und in die deutsche Sprache, vom Schreiben auf der Flucht und wie sich dessen Bedeutung im Laufe der Zeit für ihn geändert hat. Außerdem diskutieren sie über den therapeutischen und bereichernden Effekt des Schreibens und sprechen über das unverzichtbare Vertrauen, das zwischen Autor:innen und ihren literarischen Übersetzer:innen gegeben sein muss. Herzlichen Dank für das feine Gespräch: | |||
28 May 2022 | Warum Kinderbücher nicht nur junges Publikum begeistern wollen | 00:18:05 | |
Der Schweizer NordSüd Verlag feierte 2021 sein 60-jähriges Bestehen. Gemeinsam mit Geschäftsführer Herwig Bitsche blickt Frauke Kühn in der Radetzkystrasse 1 in dieser Woche noch ein wenig detaillierter hinter die Kulissen des renommierten Kinderbuchverlags. Dabei erzählt der gebürtige Hohenemser von den besonderen Herausforderungen der Digitalität und wie wichtig es ist, nicht nur die Kinder für Geschichten zu begeistern, sondern vor allem ihre Eltern, die erst entscheiden, welches Kinderbuch es überhaupt bis ins Kinderzimmer schafft. Schließlich geht er der Frage nach, warum nach wie vor viel zu viele Kinderbuchillustrationen in der Schublade verschwinden und wie mehr Sichtbarkeit für diese Kunstwerke geschaffen werden könnte. | |||
20 May 2022 | NordSüd: Ein Kinderbuchverlag erobert die Welt | 00:23:27 | |
Was haben der Regenbogenfisch, das Kaninchen Pauli und der kleine Eisbär Lars gemeinsam? Sie alle erblickten im größten Kinderbuchverlag der Schweiz das Licht der Welt: im NordSüd Verlag. Der gebürtige Hohenemser Herwig Bitsche ist Geschäftsführer des 1961 von Brigitte und Dimitrije Sidjanski gegründeten NordSüd Verlags. Im Gespräch mit Frauke Kühn gibt er in der Radetzkystrasse 1 persönliche Einblicke in die Geschichte des Verlags und erzählt, warum dieser ohne das Bilderbuch „Der Clown sagte Nein“ vielleicht nicht existieren würde. Außerdem verrät er, wie er selbst den Zauber der Bilderbücher entdeckte, inwiefern es wichtig ist, den internationalen Kinderbuchmarkt im Blick zu haben und warum dabei unbändige Experimentierfreude das Maß aller Dinge ist. Herzlichen Dank für das feine Gespräch: | |||
07 Jul 2023 | Warum es wichtig ist, dass Graphic Novels dem Text noch eine zusätzliche Ebene geben - oder gerade nicht | 00:39:54 | |
Von Thomas Bernhard bis Prinz Gigahertz. Die Bandbreite des österreichischen Graphic Novel Autors Lukas Kummer ist beachtlich. Während er in den autobiographischen Erzählungen Bernhards, konsequent in schwarz weiß gehalten, mit minimalistisch eingesetzten grafischen Stilmitteln die für Bernhard typischen Elemente der endlosen Wiederholungen und der Überspitzung optisch zu großer Wirkung verhilft, schöpft er bei bei seinem eigenen Stoff Prinz Gigahertz auf gänzlich andere Weise aus dem Vollen. In dem Märchen, das starke Tendenzen zum Science Fiction und zur Fantasy hat, trifft neonfarbene Retro-Computerspiel-Ästhetik auf eine Hauptfigur, die durch eine postapokalyptische Landschaft und große Abenteuer zieht. In der Radetzkystrasse 1 spricht Lukas Kummer mit Frauke über seinen Arbeitsprozess, ein Daumenkino und darüber wie seine Liebe für Thomas Bernhards Texte gewachsen ist. Vielen Dank für das feine Gespräch, Lukas Kummer! | |||
26 May 2023 | Über das besondere Erleben von Literatur und Natur | 00:21:51 | |
Alpateliers, Lesewanderung und das Vorarlberger Jazzorchester! Diese vielfältigen Formate stehen für das Literaturfest Kleinwalsertal, das seine Seiten bereits zum dritten Mal in der bekannten Tourismusdestination aufschlägt. Gemäß dem Thema ‚sein‘ lädt das Fest mit dem Untertitel ‚Wanderung zwischen Wort und Tal‘ dazu ein, sich mit den Autor:innen Sascha Garzetti, Antonie Schneider, Nils Nußbaumer oder auch Carolyn Amann auf eine Lesewanderung zu besonderen Orten und Texten aufzumachen. Eine Wanderung, bei der die Besucher:innen nicht nur einander und der einzigartigen Natur, sondern immer wieder auch sich selbst begegnen werden. Darüber hinaus kreiert das Literaturfest verschiedene erlebnisreiche wie unwiederholbare Momente. Neben dem Klassiker der Lesewanderung und dem fulminanten Abschluss des Festes am Sonntag für den das Vorarlberger Jazzorchester und die Autorin Carolyn Amann deren Text ‚Petit Mal‘ gemeinsam auf die Bühne bringen, starten zum ersten Mal die Alpateliers: Fünf junge Künstler:innen aus städtischen Kontexten beziehen für fünf Tage fünf abgelegene Alphütten – und führen Tagebuch. Zum Auftakt des Festes kommen die Autor:innen Romina Nikolić, Samuel Kramer und Valeria Anna Lampert sowie der Musiker Philip Yaeger und der Fotograf Dominik Buder zurück ins Tal, begegnen sich dort zum ersten Mal und performen im Alpwerk ihre Tagebucheinträge. Projektleiterin und Kulturmanagerin Katharina Kleiter blickt in der Radetzkystrasse 1 gemeinsam mit Frauke Kühn auf das Festivalprogramm und berichtet, warum es so reizvoll ist, wenn der eine oder andere Programmpunkt bis zum letzten Moment ein weißes Blatt bleibt, auf dem alles passieren kann. Vielen Dank für das schöne Gespräch, Katharina Kleiter! Das Literaturfest Kleinwalsertal findet vom 24.-25. Juni statt. Alle Informationen gibt es hier auf einen Klick! | |||
28 Jul 2023 | Über die Kraft von Literaturzeitschriften | 00:21:15 | |
Sie kommt als leichtes Format mit schönstem Layout daher: die Rede ist von der Literaturzeitschrift 'miromente'. Viermal pro Jahr versammelt sie unterschiedlichste literarische Stimmen, die sich mit kurzen Texten in der Literaturzeitschrift präsentieren. Verantwortlich dafür ist der Bregenzer Autor und Herausgeber Wolfgang Mörth. Seit fast 20 Jahren kuratiert und entwickelt er die Literaturzeitschrift 'miromente' und verschickt diese regelmäßig an rund 500 Abonnent:innen. Diese haben mit jeder Ausgabe die Möglichkeit, bewährte Stimmen zu genießen sowie neuen Stimmen zu entdecken. Ergänzt werden die Texte meistens von Grafiken und Zeichnungen ausgewählter bildnerischer Künstler:innen, die auf einer besonders intensiven Ebene den Dialog zu den Texten öffnen. In der Radetzkystrasse 1 erzählt Wolfgang Mörth von den Anfängen dieses feinen literarischen Mediums, wie es zu seinem Namen und seinem Untertitel ‘Zeitschrift für Gut und Bös’ kam und warum es so wichtig ist, den Büchermarkt und seine unzähligen monatlichen Neuerscheinungen mit dem Format der Literaturzeitschrift zu ergänzen.
Danke für das feine Gespräch, Wolfgang Mörth! | |||
04 Nov 2022 | in|:sta:|ge - 12 Mal Lyrik | 00:15:08 | |
Heute ist ausnahmsweise nicht ein Gast im Studio, sondern es sind gleich zwölf Gäste. Genau genommen, begrüßen wir heute zwölf lyrische Stimmen in der Radetzkystrasse 1, die euch ihre zwölf Gedichte präsentieren. Diese kleine vertonte Gedicht-Edition ist im Rahmen unseres Projektes in|:sta:|ge entstanden. Ein Projekt, bei dem wir unseren Instagram-Account in eine Hörbühne verwandeln. Nach den ersten beiden Gedichten von Martin Piekar und Teresa Reichl folgen die Stimmen von Hamed Abboud, Sarah Rinderer, Mar Koch, Nadine Bösch, Fabian Navarro, Fabian Leonhard, Romina Nikolić, Michael Stavarič, Sünje Lewejohann und Sascha Garzetti. Nehmt vor unserer in|:sta:|ge-Hörbühne Platz: Schickt eure Sehnsucht mit dem Fluss auf die Reise, imaginiert die kursive Handschrift der Gräser im Wind, flüstert euch das Meer heran, erlebt, wie Sterne aus der Atmosphäre schnuppen oder fragt euch, was ihr noch wollt. | |||
09 Jun 2023 | Warum die Kultur des Vorlesens nicht unterschätzt werden soll | 00:17:47 | |
"Es geht nicht um den pädagogischen oder unterhaltenden Wert beim Lesen von Kinderbüchern, sondern ums Eintauchen in andere Welten und vor allem lesen, lesen, lesen", findet Naemi Sander. Sie ist Kulturvermittlerin und Pädagogin für Kinder- und Jugendliteratur in der Stadtbibliothek Dornbirn. Hier entwirft sie vielseitige Projekte für Kinder, um ihr Interesse an Literatur und Geschichten zu wecken. Ein großes Ziel ihrer Arbeit ist die Leseförderung und der Erhalt einer aktiven Vorlesekultur. Mit Jenny Spiegel unterhält sie sich über die Kraft des Vorlesens für Bildung, Sprache und Kultur von Kindern, über die Bibliothek der Zukunft und über den Wert der Kinder- und Jugendliteratur in der Buchbranche. Vielen Dank für das schöne Gespräch, Naemi Sander. | |||
24 Mar 2023 | Warum der Wald ein Schatzort ist | 00:21:53 | |
Die Geheimnisse des Waldes – ein Buch, das der Förster, Waldpädagoge und Autor Jürgen Thomas Ernst eigentlich gar nicht schreiben wollte. Glücklicherweise scheint sein Verleger über beste Überredungskünste zu verfügen. Nach sieben Romanen gibt Jürgen Thomas Ernst deshalb nun in seinem ersten Sachbuch Einblicke in den Wald, die viele seiner Leser:innen so wahrscheinlich noch nie gesehen haben. Die Langsamkeit und Achtsamkeit, die der Autor als kleines Kind auf dem Hof seiner Großeltern und auf Streifzügen mit seiner Großmutter im Wald erleben durfte, haben den Naturliebhaber schon in frühen Jahren geprägt. In der Radetzkystrasse 1 blickt Jürgen Thomas Ernst mit Frauke Kühn auf diese frühen Erlebnisse zurück und erzählt davon, wie er diese Art, die Natur und damit auch Wesentliches über sich selbst zu erfahren, bis heute an Erwachsene, vor allem aber an Kinder weitergibt. Mit seinem Buch bringt der Autor den Wald auf vielfältige Weise wieder als Schatzort in unser Bewusstsein. Ein Ort, der sich nicht nur als Lösungsort für so manches menschliches Weh erweist, sondern sich auch als ein starkes soziales Gefüge darstellt. Vielen Dank für das feine Gespräch, Jürgen Thomas Ernst! Mit dieser Folge verabschieden wir uns in eine kleine Frühjahrspause! Wir freuen uns auf ein Wiederhören mit euch am 5. Mai 2023! | |||
28 Oct 2022 | Ein Plädoyer für die Poesie | 00:24:12 | |
Poetische Gedanken in Form einer einheitlichen Stimme weiterzutragen, ist das große Anliegen von Michael Stavarič, der im Alter von sieben Jahren aus der damaligen Tschechoslowakei nach Niederösterreich kommt. Im zweiten Gespräch mit Frauke Kühn geht der Autor an seine Wurzeln zurück und verrät, warum er beinahe in Kanada gelandet wäre und was er in der deutschen Sprache gerne noch lernen möchte. Gemeinsam werfen sie einen Blick auf seine Arbeit als Übersetzer sowie auf den Gedichtzyklus „zu brechen bleibt die See. Ein Plädoyer“ und diskutieren darüber, was Poesie (nicht) zu leisten vermag. Der Hohenemser Literaturpreisträger erzählt zudem von seiner Liebe zum Inline-Skating, von der Reduzierung des eigenen Egos und von einer ganz speziellen Lesung für die Toten. Vielen Dank für das schöne Gespräch: | |||
10 Feb 2023 | Was ist wirklich wirklich und richtig richtig? | 00:21:47 | |
Obwohl die Jugend bekanntlich vergänglich ist, gibt es Themen und Fragen, die sich bereits in jungen Jahren in die Köpfe der Heranwachsenden graben und diese wohl lebenslänglich nie mehr verlassen. Schriftsteller Andreas Jungwirth besucht in seinen Jugendromanen persönliche Erfahrungen und Erinnerungen und geht dabei dem zeitlosen Streben nach Authentizität, Wirklichkeit und Liebe auf den Grund. Der in Linz geborene Autor und Schauspieler hat am Wiener Konservatorium Schauspiel studiert und sich im deutschsprachigen Raum auch im Theater und vor allen Dingen durch das Hörspiel etabliert. Zu Gast in der Radetzkystrasse 1 erläutert Andreas Jungwirth den Reiz, sich mit seinen Erzählungen an junge Menschen zu wenden. Gemeinsam mit Frauke Kühn vergleicht er die Jugend der 70er mit der von heute. Außerdem gibt er Einblick, wie Hören und Lesen erlernt werden können und wie er mit seinen jugendlichen Leser:innen in den Austausch geht. Vielen Dank für das feine Gespräch, Andreas Jungwirth! | |||
13 May 2022 | Über das poetische Potenzial der Sprache der Raumplanung | 00:19:42 | |
Verinselung, Verdichtung, Ballungsraum oder auch Weißzone. Die Fachsprache der Raumplanung und eine Bushaltestelle mitten in Hohenems haben Autorin Sarah Rinderer und die Illustratorin Katharina Ralser für ein außergewöhnliches Literaturprojekt im öffentlichen Raum inspiriert. Gemeinsam haben beide in Sprache und Bild über Themen der Raumplanung nachgedacht, die den Schlossplatz in Hohenems betreffen. Entstanden ist eine begehbarer Graphic Novel in der Bushaltestelle, in der Wartende Ortskerne knacken, die Haltestelle zwischennutzen oder auch Sichtbeziehungen knüpfen konnten. In der Radetzkystrasse 1 erzählen Sarah Rinderer und Katharina Ralser von der Auseinandersetzung mit dem Raum, von ihrem künstlerischen Arbeitsprozess und von ihren Lieblingsplätzen auf der Welt, die sie plötzlich mit ganz anderen Augen sehen und verstehen. Die RaumBildGeschichten sind ein Projekt des künftigen Literaturhauses in Kooperation mit der Abteilung Raumplanung und Baurecht des Landes Vorarlberg und mit Unterstützung der Stadt Hohenems. Hier geht es zu den RaumBildGeschichten | |||
20 Dec 2024 | Wenn eine Freundschaft zum Rückzugsort wird | 00:18:12 | |
Heute haben wir gleich zwei besondere Gäste bei uns in der Radetzkystrasse 1 zu Gast. Zum einen Petra Pellini, die mit einem Auszug aus ihrem Buch „Der Bademeister ohne Himmel“ 2021 mit dem Vorarlberger Literaturpreis ausgezeichnet wurde zum anderen unsere Kollegin Marina Höfler, die das Interview geführt hat. Das Gespräch hat bereits im August stattgefunden. Wir freuen uns euch hiermit Marina als weitere Podcast-Stimme vorzustellen, die Frauke und Jenny ab der 8. Staffel der Radetzkystraße 1 begleiten wird. Mit dieser besonderen Folge verabschieden wir uns heute schon in die Weihnachtspause. Im neuen Jahr gehen wir zu dritt in die Podcast-Werkstatt und kommen, pünktlich zur Eröffnung des Literaturhauses Vorarlberg im April 2025, mit einer frisch renovierten Radetzkystraße 1 zu euch zurück! Lasst euch überraschen!
Die 15-jährige Linda ist mit ihrem Leben alles andere als glücklich. Auch der demenzkranke Hubert hadert mit seiner Situation. In der Freundschaft, die zwischen den beiden entsteht, können beide sein, wie sie sind: Ohne Leistungsdruck und Erwartungen von außen. Die Freundschaft wird zum Rückzugsort. Marina Höfler hat mit Petra Pellini über ihren Roman „Der Bademeister ohne Himmel“ gesprochen, der 2024 bei Rowohlt erschienen ist und der die besondere Freundschaft zwischen zwei Menschen thematisiert, die auf den ersten Blick nicht viel gemeinsam haben. Der Roman zeigt, wie gut es tun kann, einander Geschichten zu erzählen und macht gleichzeitig darauf aufmerksam, dass sich der gesellschaftliche Umgang sowohl mit Jugendlichen als auch mit demenzkranken Menschen ändern muss. Außerdem unterhält sich Marina mit Petra darüber, wie sie ihren Instagram-Account bespielt und warum sie Schwimmbäder so sehr liebt.
Danke an dieser Stelle an die Bücherei Hohenems, die uns ihre Räumlichkeiten für die Aufnahme zur Verfügung gestellt hat. „Der Bademeister ohne Himmel“ ist mittlerweile in 6. Auflage erschienen und wird gerade ins Südkoreanische und Tschechische übersetzt. Vielen Dank für das feine und schöne Gespräch, Petra Pellini! | |||
24 Jun 2022 | Warum es mehr Klang in der Lyrik braucht | 00:20:44 | |
Sie ist Autorin, Poetin, Performerin, Redakteurin, war Stadtschreiberin, hat ihren zweiten Lyrikband veröffentlicht und ist nun zu Gast in der Radetzkystrasse 1: Frauke Kühn begrüßt in dieser Woche die Salzburgerin Katharina Ferner. Gemeinsam sprechen sie über ihre außergewöhnliche Studienwahl, sowie die Wichtigkeit von Literaturzeitschriften und Schreibaufenthalte für Autor:innen. Katharina Ferner erzählt von der Stigmatisierung von Dialektlyrik, welche Probleme sich bei der Übertragung ins Hochdeutsche ergeben, aber auch welche Türen sich dadurch öffnen und welche Rolle der Klang dabei spielt. Schließlich wirft Frauke Kühn mit der Autorin und Teilnehmerin des Bachmann-Preises 2021 einen exklusiven Blick hinter die Kulissen des jährlichen Wettlesens. Herzlichen Dank für das feine Gespräch: | |||
23 Jun 2023 | Wie Scheitern doch zu Erfolg führen kann | 00:38:18 | |
Sie hat alles falsch gemacht, was man als motivierte Autorin mit dem ersten Manuskript in der Hand falsch machen kann. Kinder- und Jugendbuchautorin Irmgard Kramer erzählt von dem Beginn ihrer Karriere und warum aller Anfang mit dem Scheitern beginnt. Ihrem sehnlichsten Wunsch, Kinder- und Jugendbuchautorin zu werden, konnte trotz allem nichts im Wege stehen. Selbst ihr 600 Seiten langes Ursprungsmanuskript zu ihrem 2019 mit dem Österreichischen Kinder- und Jugendliteraturpreis ausgezeichneten Roman „17 Erkenntnisse über Leander Blum“ (Loewe Verlag, 2018) musste ihren eigenen Erkenntnissen geopfert werden. Mit Jenny Spiegel redet sie über das Glück der Naivität, wieso sich vieler ihrer Geschichten um Häuser drehen, und macht neugierig auf einen Weg, den sie gemeinsam mit dem Literaturhaus Vorarlberg gehen wird. Vielen Dank für das schöne Gespräch, Irmgard Kramer! | |||
25 Oct 2024 | Das Unaussprechliche in die Sprache bringen und ins Bild setzen | 00:27:07 | |
Triggerwarnung In dieser Episode sprechen wir über die Themen Depression und Suizid. Solltest du merken, dass es dir mit diesen Themen nicht gut geht, zögere nicht, die Folge zu pausieren oder auch zu überspringen. In unseren Shownotes findest du einen Link mit Fach- und Anlaufstellen in Österreich, Deutschland und der Schweiz für Betroffene und Angehörige. Die Anzeichen von Depression sind vielfältig, individuell und bleiben oft im Verborgenen. Gleichzeitig ist die Depression ein Krankheitsbild, das unser Gesellschaftsbild zunehmend prägt. Eine aktuelle Studie zur Gesundheit österreichischer Schüler:innen ab der 5. Schulstufe zeigt auf, dass bereits 22 Prozent der Mädchen und 10 Prozent der Jungen Anzeichen einer Depression aufweisen. Diese Zahlen stehen nicht nur für die vielfältigen individuellen Krankheitsgeschichten der Betroffenen, sondern auch für die ihrer Angehörigen und Freund:innen. Die Schweizer Illustratorin und Comicautorin Rina Jost hat sich mit ihrer aktuellen Graphic Novel WEG, erschienen im Verlag edition moderne, auf die Reise in das Krankheitsbild ‘Depression’ gemacht und damit Gefühle und Symptome in Bild und Sprache gebracht, die kaum in Worte zu fassen sind. Mit Frauke spricht sie über die Reise ihrer Protagonistin Malin, die sich auf den Weg macht, ihre erkrankte und in der Krankheit verschwundene Schwester zu suchen. Ein Gespräch über eine besondere Reise, eine preisgekrönte Graphic Novel und eine ganz persönliche Geschichte. Vielen Dank für dieses besondere und persönliche Gespräch, Rina Jost! | |||
11 Oct 2024 | Wenn die Raumwahrnehmung die Lesefähigkeit verbessert | 00:27:21 | |
"Schau genau! Visuelle Rezeption an außergewöhnlichen Orten” heißt die aktuelle Forschungsarbeit von Professor Dr. Lea Grimm. Seit Oktober 2023 forscht die promovierte Deutschdidaktikerin an der Pädagogischen Hochschule Vorarlberg im Institut für Primarbildung und Lernentwicklung. Ihre Forschungsgebiete sind Kinder- und Jugendliteratur und interkultureller Deutschunterricht. In ihrer Forschungsarbeit untersucht Prof. Dr. Lea Grimm, die Auswirkungen einer bewussten Raumwahrnehmung auf die Lesegenauigkeit bei Kindern und Jugendlichen. Im Gespräch mit Jenny erklärt sie, wie die jungen Leser:innen ganz nebenbei genauer lesen, wenn ihr Fokus verstärkt auf die ästhetische Wahrnehmung gerichtet wird. Nicht nur im Raum, sondern auch im Bilderbuch. Die erste Umsetzung findet im Herbst 2024 in der Stadtbibliothek Dornbirn und im Jahr 2025 im Literaturhaus Vorarlberg in der Villa Franziska und Iwan Rosenthal in Hohenems statt. Dann werden Kinder gemeinsam mit einer Architektin Räume und Bilder bewusst anschauen und rezipieren. Vielen Dank an das Palais Liechtenstein in Feldkirch, das uns für dieses Gespräch ihre Räumlichkeiten zur Verfügung gestellt hat. Und vielen Dank für das schöne Gespräch, Prof. Dr. Lea Grimm! | |||
25 Mar 2022 | Collective Story Harvesting: Wie man Geschichten sät und erntet | 00:20:33 | |
What if? Diese Frage stellt sich Isabelle Goller, deren Biographie vielfältige Richtung einschlägt, immer wieder. Nicht nur als Innovationsberaterin, sondern auch als Dozentin an der Fachhochschule Vorarlberg. Regelmäßig geht sie mit den Studierenden des ersten Semesters auf Lernreise, besucht Unternehmen und Initiativen, die sich mit spannenden Fragen rund um das Thema Gestaltung auseinandersetzen. In der Radetzkystrasse 1 erzählt Isabelle Goller Frauke Kühn davon, dass nicht nur Gestaltung überall sichtbar ist, sondern auch überall Geschichten über Gestaltung verborgen liegen. Geschichten, die geerntet werden wollen, weil sie Lernerfahrungen für Studierende und die Erzählenden anbieten, die tiefer gehen als jedes Handout oder Tafelbild. Am Anfang und am Ende dieser Geschichten steht nicht selten die Frage: What if? | |||
28 Jun 2024 | Von der Faszination der Vergangenheit in der Gegenwart | 00:41:17 | |
Unter seinen Händen und denen seines Teams erwachen derzeit sämtliche Holzarbeiten der Villa Franziska und Iwan Rosenthal wieder zum Leben. Er entdeckt, erforscht, befundet und enttarnt. Dabei findet er auch ein Stück Neuschwanstein in dem denkmalgeschützten Gebäude. Sein Herz aber hängt an den alten für lange Zeit geheimnisvoll versteckten Fenstern der Villa und an einer alten Flügeltür, die dem Haus vor vielen Jahren verloren ging und die nun wieder gefunden werden wollte. Seit 1984 ist Helge Bartschs Familienunternehmen Bartsch-Restaurierungen in Immenstadt im Allgäu länderübergreifend in der Baudenkmalpflege, Möbelrestaurierung, der Bauforschung sowie der Möbel- Bau- und Beschlagsrekonstruktion tätig. 2015 wurde das Team für seine besonderen Leistungen mit dem Bundespreis für Denkmalpflege im Schreinerhandwerk ausgezeichnet. Heute spricht Helge mit Frauke in der Radetzkystraße 1 über seine umfassende Arbeit in der Villa, in die das Literaturhaus Vorarlberg einziehen wird und geht auch der Frage nach, wann ein Denkmal denn eigentlich ein Denkmal ist. Lieber Helge, wir freuen uns auf den Herbst, denn du musst unbedingt für eine zweite Folge zu uns kommen! Foto: ©Bartsch Restaurierungen | |||
17 May 2024 | Von der Ewigkeit und dem richtigen Zeitpunkt | 00:33:43 | |
Direkt beim Steinbruch Tiergarten und der Autobahn A3 in Mels im Kanton St. Gallen in der Ost-Schweiz steht es: ein kleines Häuschen. Laut dem Bundesamt für Straßen rauschen täglich rund 40.000 Motorenfahrzeuge an ihm vorbei, dazu kommen dutzende Züge. Eingebettet zwischen Straße und Schienenstrang und derart hoch frequentiert kämpft das kleine Häuschen auf dem Gelände eines 170 Jahren alten Steinbruchs seit vielen Jahren noch im Zerfallen tapfer gegen die Zeit. Die spannende Kunst- und Literaturinitiative «Oh, Darling, du zerfällst mir sehr» hat sich dem Häuschen, seinem Zerfall und dem alten Steinbruch mit leidenschaftlichem Forscherdrang hingegeben. In der Radetzkystrasse 1 spricht die Schweizer Autorin und Initiatorin des Projektes Andrea Keller mit Frauke darüber, was sich dabei alles unerwartet an die Oberfläche gespielt hat oder aus den Tiefen geborgen und freigelegt wurde. Ein kurzweiliges Gespräch über die Ruhe der Ewigkeit, das Vergängliche und den Gedanken, dass wir alle Zeit weder verlieren noch gewinnen können. Im Anschluss an das Gespräch hört ihr Gedichte von Tanja Kummer, Gabriella Alvaraz-Hummel, Barbara Schibli und Martina Caluori, die im Rahmen des Projektes entstanden sind. Vielen Dank für dieses so schöne Gespräch, liebe Andrea! | |||
18 Nov 2022 | Wie man das Handwerk des literarischen Schreibens erlernt | 00:26:15 | |
„Mon Cheri und unsere demolierten Seelen“ besticht mit schrägen Figuren, witzigen Einfällen und einer liebevollen Wahlverwandtschaft, in deren Mitte die optimistische 43-jährige Charly Benz steht. Gemeinsam mit ihrer Autorin Verena Roßbacher wirft Frauke Kühn im zweiten Gespräch einen Blick auf die Neuerscheinung des Verlages Kiepenheuer & Witsch und sie diskutieren über therapeutische Süßigkeiten und Postangst, über Leerstellen in der Familie und die wunderbare Kraft der Freundschaft. Die Autorin erzählt auch von ihren literarischen Anfängen, der außergewöhnlichen Studienwahl sowie von den Herausforderungen des Übergangs vom Studium zum Literaturbetrieb. Außerdem hat die gebürtige Vorarlbergerin und Teilnehmerin des Bachmann-Preises 2020 in dieser Folge einige Tipps im Gepäck, worauf es beim literarischen Schreiben ankommt und wie man den richtigen Ton für authentische Figuren und Dialoge trifft. Vielen Dank für das schöne Gespräch! | |||
08 Mar 2024 | Wie nähert man sich der Lebensgeschichte des eigenen Vaters an? | 00:42:10 | |
Die Radetzkystrasse 1 ist zurück und macht gleich zum Auftakt einen Ausflug in die Schweiz! Wir sind zu Gast in St. Gallen und treffen die Schweizer Künstlerin Lika Nüssli in ihrem Atelier. Frauke spricht mit der preisgekrönten, leidenschaftlichen Grenzgängerin zwischen verschiedensten Kultursparten. Neben ihrer Aktions- und Videokunst, der Malerei oder einem Daumenkino für das Literaturhaus Vorarlberg, lässt sie auch als Autorin in ihren Graphic Novels Bild und Text auf eindrückliche Weise aufeinandertreffen. Nachdem ihr Comic ‘Vergiss dich nicht’ intensive Bilder für ihre an Demenz erkrankte Mutter und damit für das Erinnern und Vergessen schafft, erzählt ihre aktuelle Graphic Novel ‘Starkes Ding’ die Kindheits- und Jugendjahre ihres Vaters in der Schweiz. Mit 11 Jahren wird Ernst Nüssli als Kinderknecht, als Verdingkind gegen Bezahlung auf den Hof eines fremden Bauern gegeben. Es folgen entbehrungsreiche Jahre, die sich tief in die Biographie und das Wesen des Vaters eingeschrieben haben. Mitten im Lockdown, hunderte Kilometer voneinander entfernt, kommen Lika und ihr Vater am Telefon über seine Vergangenheit ins Gespräch. Es entspinnt sich ein langandauernder intensiver Dialog, aus dem die Idee für das ‘Starke Ding’ entspringt und in dem die Tochter ihrem Vater als Junge und schließlich sich selbst nachspürt. Vielen Dank Lika Nüssli für das bewegende Gespräch! Die Radetzkystrasse 1 erscheint jetzt für euch alle zwei Wochen, dafür aber mit längeren Gesprächen. Einverstanden? https://www.editionmoderne.ch/buch/starkes-ding/ https://vexer.ch/products/vergiss-dich-nicht https://literatur.ist/event/daumenkino-sich-und-der-sprache-begegnen/
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11 Feb 2022 | Wie bringt man eine Straße in ein Museum? | 00:19:17 | |
Anika Reichwald ist Kuratorin am renommierten Jüdischen Museum in Hohenems. Gemeinsam mit dem Direktor des Museums, Hanno Loewy, hat sie für die aktuelle Ausstellung ‚Am Rand‘ die Geschichte der Straße in Hohenems in den Blick genommen, in der aktuell das künftige Literaturhaus Vorarlberg entsteht: die Radetzkystraße. Im Gespräch mit Frauke Kühn führt Anika Reichwald uns nicht nur durch die Ausstellung, sondern erzählt uns von dem Weg, den das Team des Museums von der ersten Idee bis zur fertigen Ausstellung zurückgelegt und am Ende eine ganze Straße, ihre Geschichte und Geschichten in das Museum gebracht hat. Herzlichen Dank für das feine Gespräch: | |||
11 Nov 2022 | Von französischen Eintöpfen, literarischen Irrtümern und Begegnungen mit Joyce | 00:23:14 | |
Mehr Joy(ce) geht nicht: Nach dem in der V#37 ULYSSES erschienenen Text „John Ray und der große Joyce“ hat sie mit ihrer Intervention „Wie fest lieben Sie Joyce“ einen literarischen Persönlichkeitstest in der James-Joyce-Passage in Feldkirch installiert. Zu Gast in der Radetzkystrasse 1 spricht die Autorin Verena Roßbacher mit Frauke Kühn über ihre ganz spezielle Beziehung zu Joyce und was sie an Literatur im öffentlichen Raum reizt. Gemeinsam diskutieren sie über die Herausforderung des dialogischen Schreibens und darüber, warum sich ausgerechnet ein altes Fotoalbum als wahre Inspirationsquelle entpuppen kann. Die in Bludenz geborene und in Berlin lebende Autorin verrät in dieser Folge zudem, was sie braucht, um sich zuhause zu fühlen und wie es zum originellen Titel ihres Theaterstücks „Ich würde halt lieber nicht“ kam. Herzlichen Dank für das feine Gespräch: | |||
17 Nov 2023 | Wenn dir klar wird, dass dir niemand zuhört | 00:31:06 | |
Er hatte nie die Absicht, Moderator oder Radiostimme zu werden, und kann auch nicht genau sagen, wie es eigentlich dazu gekommen ist. Aber Dominic Dapré kann genau erklären, warum Podcasts so erfolgreich sind und worauf es bei einem guten Podcast ankommt. Er ist eine der Stimmen des "Guten Morgen"-Teams von ORF Radio Vorarlberg und unterhält wöchentlich zusammen mit seinem Kollegen Christian Suter die Zuhörer:innen im sogenannten Laber-Podcast "Kaktuskuscheln". In dieser Folge plaudert er auch mit Jenny Spiegel über Authentizität, die Freude am Zuhören und die "writers:class on air" an der HAK Lustenau, bei der er als Referent tätig sein durfte und die ihn schon mehr als einmal überrascht hat. Vielen Dank für das unterhaltsame Gespräch, Dominic Dapré! | |||
29 Sep 2023 | Was passiert, wenn Gesundheit und Literatur gemeinsame Sache machen? | 00:23:49 | |
Es ist klein, quirlig, flauschig, frech, neugierig, fast immer hungrig und verfügt über phantastische Fähigkeiten – wenn es sich denn richtig gut ernährt. Die Rede ist vom kleinen Schmeck. Seit Sommer 2023 fliegt, hüpft, rennt und turnt es durch die Schulklassen der Vorarlberger Volksschulen. Erdacht von der Kinderbuchautorin Jenny Dietrich und illustriert von Lisa Althaus, hat es im Rahmen eines Hörspielprojektes des aks Gesundheit Bregenz nicht nur das Licht der Welt erblickt, sondern blitzschnell die Herzen der Kinder und ihrer Eltern im Sturm erobert. In der Radetzkystrasse 1 erzählt Marlene Brettenhofer, Projektleiterin des aks Gesundheit Bregenz, wie es zu diese außergewöhnliche Kooperation mit dem Literaturhaus Vorarlberg kam, die nicht nur Literatur und Gesundheit verbindet, sondern vor allem darauf zielt, Kinder auf spielerische Weise in das Thema ‚gesunde Ernährung‘ eintauchen zu lassen. Außerdem blickt sie zurück auf die Entstehungsphase und berichtet, wie viele Köpfe, Hände, Kinderstimmen, Profisprecher:innen und Herzen es gebraucht hat, um ein Hörspiel für Kinder zu produzieren. Am Ende kommt dann auch die wichtigste Person, das kleine Schmeck, endlich zu Wort! Freut euch auf ein unterhaltsames und interessantes Gespräch und eine leckere Kostprobe des Hörspiels ‚Das kleine Schmeck‘! Danke, Marlene, für das schöne Gespräch! Mehr Infos zum kleinen Schmeck! Ihr möchtet mehr vom kleinen Schmeck hören? Dann schnell zu YouTube! | |||
14 Jun 2024 | Wie man Jugendliche für das Lesen begeistert | 00:25:04 | |
Als Autor, Literaturvermittler und Verlagsgründer hat sich Stephan Sigg auf eine jugendliche Zielgruppe spezialisiert. Seine inhaltlichen Schwerpunkte sind Leseförderung, Nachhaltigkeit und Gerechtigkeit. Er möchte Literatur, die sich mit den Themen der Jugendlichen beschäftigt, in einfacher Sprache fördern und gründete gemeinsam mit seinen Kolleg:innen Alice Gabathuler und Tom Zai in der Schweiz den „da bux“ Verlag. „Kleine Bücher – großer Inhalt“ lautet das Motto. In diesem Jahr begleitet Stephan Sigg die Volksschüler:innen der jüngsten writers:class des Literaturhauses Vorarlberg und kommt durch kleine Schreibimpulse mit ihnen ins Erzählen und Fantasieren. Kinder, die gerade erst das Schreiben gelernt haben, erhalten bei ihm die Möglichkeit, das Handwerk zu erforschen und sich mit einfachen Worten, aber viel Spaß, selbst besser kennenzulernen. In seinen Büchern vermittelt Stephan Sigg vor allem gesellschaftliche Grundwerte wie Respekt, Dankbarkeit und Toleranz und bietet Jugendlichen somit die Chance, Antworten auf ihre Fragen zu finden. Darüber, wie Stephan Sigg gerade Jugendliche, die das Lesen hassen, zum Lesen bringt und woran es liegt, dass die Lesekompetenz bei Jugendlichen aktuell abnimmt, spricht er mit Jenny in der Radetzkystraße 1. Vielen Dank für das nette Gespräch, Stephan Sigg. Foto © Matthias Frager / A Downstairs Affair | |||
14 Oct 2022 | Kundeyt Şurdum: Zwischen Fremde, Befremdlichkeit und Heimat | 00:21:56 | |
Flucht, Migration und Trennung sind nur einige der zentralen Themen im umfassenden Werk Kundeyt Şurdums: Als eine der ersten Stimmen der interkulturellen deutsch-türkischen Literatur hatte er die Vorarlberger Literaturlandschaft nachhaltig geprägt. Claudio Bechter hat nun mit „Hier endet die Fremde“ eine Werkausgabe des 2016 verstorbenen Autors herausgegeben. Im Gespräch mit Daniela Egger gibt der Journalist und Kulturvermittler Einblicke in seine mehrjährige Archivarbeit und erzählt von der Zusammenarbeit mit der Familie des Autors. Gemeinsam diskutieren sie in der Radetzkystrasse 1 über die Bedeutung von Heimat, die Entstehung und Einzigartigkeit einer dritten Sprache und welchen besonderen Stellenwert der Lyriker für türkische Gastarbeiter in Vorarlberg einnahm. Herzlichen Dank für das feine Gespräch: Claudio Bechter | |||
01 Apr 2022 | Wie ein Feldkircher Junge zum weltberühmten Humanisten wurde | 00:20:03 | |
Geboren in der kleinen Stadt Feldkirch in Vorarlberg wird Georg Joachim Rheticus als Erwachsener nicht nur einer der renommiertesten Wissenschaftler, sondern ein Weltveränderer. Dr. Philipp Schöbi, Mitglied der Literaturgruppe des Theaters am Saumarkt in Feldkirch, blickt in der Radetzkystrasse 1 mit Frauke Kühn auf den erstaunlichen Lebensweg und die Geschichte des weltbekannten Humanisten. Als 14-Jähriger muss er erleben, wie sein Vater, der damalige Stadtarzt von Feldkirch, zum Tode verurteilt wurde, weil er angeblich mit dem Teufel im Bunde gestanden habe. Dieses Ereignis wird Rheticus prägen auf seinem Weg, der ihn als Gelehrter nach Wittenberg und schließlich zu Kopernikus führte. Nur ein Dokument bezeugt Rheticus' Biographie: ein Brief, den er 1542 an den Feldkircher Stadtamann Heinrich Widnauer geschrieben hat. Dr. Philipp Schöbi flankiert mit drei historischen Briefen von Georg Joachim Rheticus, Sir Arthur Conan Doyle und James Joyce die aktuelle Ausgabe der PAULA, dem literarischen Begleiter durch die Stadt Feldkirch. Die PAULA, die in ihrer dritten Ausgabe das Medium Brief thematisiert, ist ein Projekt, das wir gemeinsam mit der Stadt Feldkirch durchführen durften. | |||
28 Jan 2022 | Warum sich Literaturkritiker Stefan Gmünder als Anwalt für Texte betrachtet | 00:18:08 | |
2021 erhält Stefan Gmünder den österreichischen Staatspreis für Literaturkritik. In der Laudatio wird er als unbestechlicher Leser beschrieben, der immer auf Augenhöhe mit der Literatur und niemals im Sinne einer Eitelkeitsschau agiert. Von 2015 bis 2019 war der Autor und Kritiker Juror beim renommierten Bachmannpreis und bringt mit den von ihm vorgeschlagenen Autorinnen Tanja Maljartschuk und Birgit Birnbacher zwei Preisträgerinnen hervor. Gemeinsam mit Martin Prinz, Eva Schmidt und Dana Grigorcea brachte er das Format ‚Journal des Scheiterns‘ in die Kegelbahn des künftigen Literaturhauses Vorarlberg. Mit Frauke Kühn spricht er darüber, was einen Text für ihn als Kritiker interessant macht, was Literatur und Fußball gemeinsam haben und warum er sich eher als Anwalt denn als Kritiker versteht. | |||
29 Apr 2022 | Wie literarische Mikro-Texte die Welt der Social Media erobern | 00:16:42 | |
Seit fast zwei Jahren begehen die #kommentarkompliz_innen kleine charmante literarische Überfälle im World Wide Web und bringen Literatur dorthin, wo wir sie alle vielleicht am wenigsten erwarten: in die Welt der Social Media. Ob verzaubernd, irritierend oder aufregend, Spielwarenladen, Museum, Restaurant oder Regierung: Die #kommentarkompliz_innen flankieren die unterschiedlichsten Posts auf Facebook oder Instagram, indem sie die Ausgangsposts mit Haikus, Elfchen und anderen Mikro-Texten kommentieren. Neben Autorin und Schreibpädagogin Ruth Schmiedberger, die das Projekt für die Literatur Vorarlberg gemeinsam mit uns durchführt, ist auch Jungautor und Lehrer Simon Ludescher zu Gast. Stellvertretend für die über zwanzig jungen Schreibenden, die inzwischen zu den #kommentarkompliz_innen gehören, erzählt er davon, wie er als #kommentarkomplize in der Mittagspause ins Schreiben kommt, wie die Zeit in die Welt fällt und was eine Kirche und ein Escaperoom gemeinsam haben. | |||
17 Sep 2024 | Wenn das Zeichnen ein Suchen ist | 00:53:51 | |
Barbara Yelin erzählt mit Bildern. Ihr Medium ist der Comic - mit all seinen unzähligen Möglichkeiten der vielschichtigen Verflechtung von Zeichnung, Dialog, Erzähltext und dem magischen Rhythmus der Panels. Ihr Zeichenstift ist ihr Forschungs-Werkzeug, die entstehende Skizze die Landkarte, um Fragen zu entdecken, Leerstellen zu erforschen und Geschichten aufzuspüren. In ihrer neuesten Graphic Novel Emmie Arbel. Die Farbe der Erinnerung spürt die Autorin, die zu den bekanntesten deutschen Comic-Künstler:innen zählt, den Erinnerungen der Holocaust-Überlenden, der Rebellin, der Mutter, der zunächst so schweigsamen und doch so starken Frau Emmie Arbel nach. Eine Frau die 30 Jahre nach dem Holocaust ihr Schweigen bricht und als Zeitzeugin von ihrer Kindheit in den Lagern Westerbork, Ravensbrück und Bergen Belsen und über ihr Leben danach zu sprechen beginnt. Was 2019 im Rahmen des Projektes “Survivor-Centred Visual Narratives“ mit einer vorsichtigen Begegnung zwischen Barbara Yelin und Emmie Arbel und einer 40seitigen gezeichneten Erinnerung beginnt, wird 2023 zu einem Buch, das eine eindringliche Lebensgeschichte sichtbar macht, das Erinnern selbst erkundet und reflektiert und gleichzeitig die Entstehung eines Kunstwerks und einer Freundschaft erzählt. Aktuell ist die Graphic Novel Emmie Arbel. Die Farbe der Erinnerung für den Deutschen Jugendliteraturpreis 2024 in der Kategorie Sachbuch nominiert. Vielen Dank Barbara, für das tiefe und feine Gespräch! Yelin Barbara: Emmie Arbel. Die Farbe der Erinnerung, Reprodukt 2023. 40 Seiten des Buches sind bereits 2022 erschienen: | |||
08 Jul 2022 | Wie Schreibräume zu neuen Begegnungszonen werden | 00:27:09 | |
Die Lyrik Sascha Garzettis richtet sich in fast allen Fällen immer an ein Du und öffnet damit die Möglichkeit zur Begegnung. Außerdem spiegelt sie seine genaue Beobachtung und das genaue Erfassen von Dingen und Orten in einer starken wie zarten Bildhaftigkeit wider. Gleichzeitig öffnen sich gerade in der Bildsprache über minimalistische Verfremdungen neue Bedeutungsräume für die Leser:innen, welche die Leseerfahrung auf besondere Weise bereichern. In der Radetzkystrasse 1 spricht der mehrfach ausgezeichnete Schweizer Autor und Lyriker mit Frauke Kühn darüber, warum man Paris zu Fuß erlaufen sollte, warum der analoge Raum unverzichtbar ist und vom Reiz klassische Musik, in Poesie zu verwandeln. Herzlichen Dank für das feine Gespräch: | |||
16 Sep 2022 | Wie können Kulturprojekte den Bildungsalltag bereichern? | 00:16:28 | |
Die Zusammenarbeit von Kultur und Bildung ist das Ziel der noch jungen Initiative ‚Double Check‘ in Vorarlberg. Über ein breites Kulturangebot und einen niederschwelligen Zugang zu künstlerischen Projekten erleben sich Kinder und Jugendliche im Rahmen ihres Alltags in verschiedenen Bildungsinstitutionen selbst als Teil von Kunst und Kultur. In der Radetzkystrasse 1 gibt die Geschäftsführerin Melanie Greußing im Gespräch mit Frauke Kühn nicht nur Einblick in das abwechslungsreiche Projekt- und Förderportfolio von Double Check, sondern auch in ihren spannenden Arbeitsalltag. Dieser führt sie von den Kleinsten im Kindergarten über Kinder und Jugendliche in den Schulen bis zu den Lehrlingen. Gemeinsam mit Künstler:innen oder auch Kulturinstitutionen sowie der jungen bis jugendlichen Zielgruppe entstehen verschiedenste Kulturprojekte. Dafür können Interessierte auf bewährte Projektideen zurückgreifen oder aber auch eigene Konzepte einbringen. Mit finanzieller und ideeller Kraft unterstützt Melanie Greußing im Rahmen von Double Check die Umsetzung kurzfristiger oder auch langfristiger Ideen. Einfach anrufen! Herzlichen Dank für das feine Gespräch: | |||
17 Feb 2023 | Es gibt kein letztes Wort | 00:23:05 | |
Mit kraftvoller Ruhe lässt Sarah Kuratle ihre Texte nach außen frei. Ihr Anliegen ist es, ihre Worte nicht nur im Arbeitszimmer, sondern auch dort laut werden zu lassen, wo sie andere Menschen erreichen können. Die Autorin und Bibliothekarin, geboren in Bad Ischl, studierte und lebte zwischenzeitlich in Graz und Wien, bis sie sich nun in Vorarlberg niedergelassen hat. Einer der Gründe dafür ist / mag die Nähe zur nichtmenschlichen Welt am Land sein, die für Sarah Kuratle besonders bedeutungsvoll sowohl fürs Schreiben als auch für das Leben ist. Im Gespräch mit Frauke Kühn schildert die Schriftstellerin, wie sie mit dem Erfolg ihres im Otto Salzmüller Verlag erschienen Debütromans Greta und Jannis. Vor acht oder einhundert Jahren umgeht und ob er ihr Schreiben beeinflusst. Sarah Kuratle erzählt die tragische Liebesgeschichte rund um Greta und Jannis in unzähligen Fragmenten, die sich nach ihren ganz eigenen magischen Gesetzmäßigkeiten wieder zusammenfügen. Zeitsprünge, Perspektiven oder auch Motivanleihen aus Märchen oder Musik werden zum Erzählstrom, der die Leser:innen mitzieht und sie einlädt sich von der ganz eigenen Rhythmik und Melodie der Autorin tragen zu lassen. Dabei entsteht der Eindruck, als gäbe es in Sarah Kuratles Geschichten kein letztes Wort und kein Ende, sondern ein immerwährendes Erzählen. In der Radetzkystrasse 1 gibt die junge Autorin Einblick, wie sie beim Schreiben ein feines Netz zwischen scheinbar Gegensätzlichem webt, und damit nicht weniger als die große Wahrheit erzählt über das Märchenhafte und das Wahre, über die Zeitlosigkeit der Liebe und ihre Tabus, über die Gegenwart und ihre Vergangenheit. Vielen Dank für das feine Gespräch, Sarah Kuratle! | |||
15 Sep 2023 | Über das Glück im Schreiben | 00:31:03 | |
Anna Ospelt hat mit ihrem aktuellen Buch ‚Frühe Pflanzung‘ eine besondere Erzählform, nämlich einen lyrischen Essay in die Umsetzung gebracht. Das Wochenbett mit ihrer Tochter war eine Zeit, die für die Autorin von großer Erschöpfung geprägt war, in der sich aber auch viele neue Bilder und Gedanken aufgetan haben. In kurzen völlig zweckfreien Notizen ist es ihr gelungen, sich auch in dieser kräftezehrenden Zeit das Schreiben zu bewahren. Monate später erkennt sie, dass in diesen Notizen spannender Stoff verborgen liegt und beginnt das Erlebte und Empfundene, das Gehörte und Gedachte in ein Buch zu verwandeln. Entstanden ist eine Sammlung von Kurztexten, die an Haikus erinnern und einen dünnen, aber niemals sich verwirrenden Faden durch das Mutter-Werden und Mutter-Sein spinnen. In der Radetzkystrasse 1 erzählt die Autorin von den Herausforderungen dieser Lebensphase, von den großen Fragen, Ängsten, Erwartungen und von dem Glück, das in all dem und für sie selbst vor allem auch im Schreiben verborgen liegt. Vielen Dank für das schöne Gespräch, Anna Ospelt! | |||
20 Oct 2023 | Wenn die Kraft der Sprache in der eigenen Geschichte liegt | 00:26:12 | |
Mit dem Wunsch, einem geschriebenen Text mehr Aufmerksamkeit zu schenken, startete Doris Büchel die 'Edition: Onepage' – das Magazin, das auch ein Plakat ist. „Am besten eine Seite, ein Text, ein Gedicht“, sagt sie im Gespräch mit Jenny Spiegel in der Radetzkystrasse 1. Sie ist eine Schreiberin, die auf ihrem Weg schon durch mehrere Zimmer gegangen ist, um auf das Format zu stoßen, das sie am liebsten bedient: Das Memoir. Außerdem bietet sie würdezentrierte Therapie im Hospiz Werdenberg an. Bei dieser Methode verfasst sie Briefe und Geschichten für Menschen, die schwer krank sind und das Bedürfnis haben, ihre eigene Geschichte festzuhalten. Doris Büchel hört zu, stellt Fragen und dokumentiert auf eine sensible und respektvolle Art und Weise die Worte und Geschichten von schwerkranken Patient:innen. Im Podcast erzählt Doris, wann sich die eigentliche Magie der eigenen Geschichte entfaltet und welche Kraft Sprache in dem Moment für sie und für alle Zuhörenden hat. Vielen Dank für das nette und offene Gespräch, liebe Doris. | |||
12 May 2023 | Wie erzählt man 100 Millionen Jahre Geschichte auf 100 Buchseiten? | 00:24:39 | |
Als das vorarlberg museum coronabedingt geschlossen war, nutzten die beiden Kulturvermittlerinnen Elvira Flora und Claudia Schwarz die Zeit, um sich ihren langersehnten Wunsch zu erfüllen und schrieben, zeichneten und konzipierten ihr interaktives Kindersachbuch „Vorarlberg erzählt – Die große Geschichte vom kleinen Land“, das 2022 im Tyrolia Verlag erschienen ist. Ein Buch, das mit Rätseln, Bildern, Wimmelbildern, Fotos, Sach- und Erzähltext die vielen kleinen Geschichten der Vorarlberger Geschichte erzählt. Jenny Spiegel redet mit Elvira und Claudia über die Herausforderung 160.000 Objekte aus dem Museumdepot zu erfassen, wie es sich anfühlt Geschichtensammlerin zu sein und warum gerade Hohenems in Bezug auf die Vorarlberger Literaturgeschichte eine besondere Rolle spielt. Außerdem gehen sie den Fragen nach, wie das vorarlberg museum die junge Genration ins Museum lockt und wie ein Museum der Zukunft agieren kann. Vielen Dank für das schöne Gespräch, Elvira Flora und Claudia Schwarz! | |||
18 Apr 2025 | Kill your Darlings mit Christian Futscher und Florian Huber | 00:27:58 | |
„Ich hab immer ein Problem mit fertigen Büchern“, gestehtder Vorarlberger Autor Christian Futscher. Für ihn liegt die Magie im Schreibprozess selbst – imSuchen, Verwerfen, Ausprobieren. Und spätestens, wenn der Lektor den Rotstift zückt, beginnt der Kampf ums Geschriebene: Kill your Darlings! In unserem gleichnamigen Veranstaltungsformat holen wir Autor:in und Lektor:in gemeinsam auf die Bühne – für ein Live-Lektorat mit allem, was dazugehört: Lieblingssätze, harte Striche und überraschende Einblicke in unveröffentlichte Texte. Im April haben sich – erst skeptisch, dann neugierig – Christian Futscher und sein Lektor Florian Huber vom Czernin Verlag auf dieses Experiment eingelassen. | |||
03 May 2024 | Wie man eine Dorfbibliothek aus dem Dornröschenschlaf weckt | 00:30:09 | |
Eine kleine Dorfbibliothek hat andere Herausforderungen zu meistern, als eine Landesbibliothek. Als die Sozialpädagogin Margit Brunner Gohm vor zehn Jahren die Leitung der Bibliothek Satteins übernahm, nutzte sie die Gelegenheit hier eine eher antiquariatsmäßig geführte Bibliothek aus ihrem Dornröschenschlaf aufzuwecken und in eine moderne Bibliothek zu verwandeln. Es geht um Chancengleichheit, Antidiskriminierung, Nachhaltigkeit, Umweltschutz und ein gutes Miteinander. Auch eine Bibliothek am Land, die anders genutzt wird, als in der Stadt kann Wertehaltungen vermitteln und sozialpolitisches Engagement zeigen, findet Margit Brunner Gohm. Im Gespräch mit Jenny redet sie über die wichtige Rolle, die Bibliotheken als dritter Raum in der Gesellschaft einnehmen, über Leseförderung bei Kindern und Jugendlichen und über ihr Kindersachbuch „Anna und Paul entdecken Vorarlberg“, das sie mit großem Aufwand selbst publizierte. Vielen Dank für das schöne Gespräch, Margit Brunner Gohm! | |||
16 Jun 2023 | Wenn der Inhalt eines Buches seine Ästhetik bestimmt | 00:23:05 | |
Das Ginkoblatt prägt sein Firmenlogo und steht mit der fast geteilten Blattform, die miteinander verbunden ist, obwohl sie doch getrennte Wege zu gehen scheint, für die beiden großen Bereiche seiner Arbeit. Denn Kurt Dornig ist Grafikdesigner und Illustrator mit Schwerpunkt Buchgestaltung. Am liebsten bezeichnet er sich selbst als Gestalter, weil der Begriff seine Arbeit am besten umfasst. Im Gespräch mit Jenny Spiegel beschreibt Kurt Dornig seine Arbeit als Juror bei den Wettbewerben „Die schönsten deutschen Bücher“ und „Die schönsten Bücher aus aller Welt“ und beantwortet die Frage, wie Ästhetik in der Buchgestaltung bewertet werden kann. Der von ihm gestaltete Werkkatalog „Wir kommen total verklebt auf die Welt“ wurde 2021 beim Wettbewerb „Die schönsten Bücher Österreichs“ ausgezeichnet. Wieso seiner Meinung nach kein Buch ohne Fokus auf den Inhalt schön gestaltet werden kann, beantwortet er in dieser Folge. Vielen Dank für das schöne Gespräch, Kurt Dornig! | |||
13 Dec 2021 | Radetzkystrasse 1 - Trailer | 00:00:58 | |
Radetzkystrasse 1 ist der Podcast des künftigen Literaturhauses Vorarlberg. Hier sprechen wir mit Gästen, die eng oder auch erst auf den zweiten Blick mit der Literaturlandschaft verbunden sind. Gemeinsam mit ihnen blicken wir hinter die Kulissen des Literaturbetriebs und erzählen das spannende Making Of des Literaturhauses in der Radetzkystraße 1 in Hohenems. | |||
22 Dec 2021 | Wie schreibt man Kinderbücher? | 00:17:42 | |
Antonie Schneiders Kinderbücher werden in zwölf Sprachen übersetzt und von der NZZ ebenso rezensiert, wie von der New York Times. 2020 war die deutsche Lyrikerin und Kinderbuchautorin Teil unseres Briefprojektes Cara Roberta. 2021 erzählt sie in der PAULA, dem literarischen Begleiter der Stadt Feldkirch, von ihrem abenteuerlustigen Onkel, dessen Lebensweg von München über Amerika schließlich nach Vorarlberg führt. In der Radetzkystraße spricht sie mit Frauke Kühn über kleine Menschen und große Fragen, über eine schicksalshafte Begegnung am Flughafen Tiflis und über das Glück der Neugier. Herzlichen Dank für das feine Gespräch: | |||
01 Jul 2022 | Wie man ein Theater in Vorarlberg leitet: Ein Erfolgsrezept | 00:18:37 | |
Sie ist seit 2018 die Intendantin des Vorarlberger Landestheater in Bregenz und hat es trotz Pandemie geschafft, die Anzahl der Besucher:innen zu erhöhen. Mit Daniela Egger spricht die Duisburgerin Stephanie Gräve in der Radetzkystrasse 1 über die Herausforderungen im ländlichen Vorarlberg und verrät dabei auch, welche Art von Theater sie persönlich schätzt. Sie geht der Frage nach, ob Frauen anderes Theater machen als Männer und was eine Kulturinstitution bieten sollte, die sich für ein breites und auch jüngeres Publikum öffnet. Sie zeigt auf, welche wesentliche Rolle ein Freundeskreis dabei spielt und dass es auf dem Weg zum Erfolg auch Widerstand braucht. Herzlichen Dank für das feine Gespräch: | |||
22 Apr 2022 | Sind Frauen im Literaturbetrieb benachteiligt? | 00:15:56 | |
Integration und Widerspenstigkeit – zwei Begriffe, die für die Leiterin des ersten und einzigen österreichischen Frauenmuseums, Stefania Pitscheider-Soraperra, problemlos miteinander einhergehen. Seit 2009 leitet sie das preisgekrönte Museum in Hittisau im Bregenzerwald. Im Gespräch mit Daniela Egger lässt sie in der Radetzkystrasse 1 ihren geschärften Blick für Frauen in unserer Gesellschaft heute über die Literatur gleiten. Dabei streift Stefania Pitscheider-Soraperra auch weibliche Stimmen aus Dänemark, Österreich aber auch aus Afrika, die sie mit Begeisterung liest, weil sie Einblicke in andere Welten eröffnen, die uns auch helfen, zu verstehen, was bei uns vor Ort passiert. Herzlichen Dank für das feine Gespräch: | |||
21 Jul 2023 | Wie man Kinderbüchern zu Form und Stil verhilft | 00:23:47 | |
Seit mehr als 40 Jahren illustriert Lisa Althaus Bücher, vor allem Kinderbücher. Lisa Althaus ist Künstlerin, Illustratorin und Mitgründerin des Vereins Kunst Vorarlberg. Mit Jenny Spiegel unterhält sie sich über den großen Unterschied zwischen der Arbeit als Künstlerin und der Arbeit als Illustratorin. Sie klärt auf, wo die Herausforderung im künstlerischen Handwerk liegt, wenn man Sachbücher oder Fiktion illustriert, und inwiefern sich die Illustrationen von Erstlesebüchern zu Vorlesebüchern unterscheiden. Es geht um den Prozess der Illustration bei der Produktion eines Kinderbuches, sowohl zu analogen als auch zu digitalen Zeiten, um die Frage nach dem richtigen Zeichenstil und warum Lisa Althaus vor allem Pferdebilder gemalt hat. Vielen Dank für das schöne Gespräch, Lisa Althaus! | |||
18 Mar 2022 | RaumHörGeschichten Teil 2 | 00:18:58 | |
Eine Küchenzeile aus den 60er Jahren, ein Tisch, sechs Stühle und ein riesengroßer roter Kelim – und das alles mitten auf dem Schlossplatz in Hohenems. So sah im Sommer 2021 die Outdoor-Küche des Ensembles der RaumHörGeschichten aus. Die drei jungen Autor:innen Katharina Klein, Muhammet Ali Bas und Luca Manuel Kieser sind in dieser Küche unter offenem Himmel mit Passant:innen in Hohenems in Raumgespräche gegangen. Wir freuen uns, dass wir das Projekt der RaumHörGeschichten gemeinsam mit den Autor:innen durchführen durften und danken dem Museumsbund Österreich, dem Land Vorarlberg und der Stadt Hohenems für ihre freundliche Unterstützung! | |||
06 Oct 2023 | Von der Poesie des flüchtigen Moments | 00:42:19 | |
Der Hohenemser Künstler Lorenz Helfer hält in seinen Werken immer wieder die scheinbar flüchtige Bewegung an. Vor allem mit Öl, aber auch mit Dispersionsfarbe begibt er sich auf die andauernde ruhige Suche nach dem Neuen, der Herausforderung. Stets in der Andeutung verbleibend lässt er Darstellungen mit detailpräziser Wirkung entstehen. Er reduziert das Gesehene auf wenige Striche, malt das Licht, pointiert mit Farbe, malt und übermalt. Für das Literaturhaus Vorarlberg hat sich Lorenz Helfer im Rahmen der Daumenkino-Kollektion ‚Großes kleines Kino‘ zu einer Miniatur einladen lassen. Mit Kugelschreiber und rotem Buntstift spürt Lorenz Helfer in den 50 Bildern seines Daumenkinos ‘Wortgefecht’ dem Moment nach, in dem Sprache Menschen in die Begegnung führt und Raum für Berührung schafft. In der Radetzkystrasse 1 spricht Lorenz Helfer gemeinsam mit Frauke über seine überdimensionale Hausfassadenkunst und über die Herausforderungen des Mikroformats Daumenkino, mit dem er erste Erfahrungen bereits zu Schulzeiten im Religionsunterricht sammelte. Er erzählt, welche der Charaktereigenschaften von Sprüh-, Dispersions- und Ölfarbe ihn faszinieren, wo man in Vorarlberg heute noch ein echtes Helfer-Graffiti sehen kann und von der Einschränkung, die ihm immer wieder die größte Inspiration ist.
Danke für das schöne Gespräch, Lorenz! | |||
03 Mar 2023 | Wie viel Kunst steckt im Lektorat? | 00:18:28 | |
Genauso wie Rohdiamanten einem Schliff unterzogen werden,ist es auch das Ziel des Lektorats, einen Text vor seiner Publikation in seine größte Strahlkraft zu bringen. Aber woran erkennen Lektor:innendas Potenzial eines Texts und wie kann dieses wirkungsvoll sichtbar gemacht werden ohne die Handschrift der Autor:innen, das Wasserzeichen eines Textes, zu verwischen? Wie gehen Lektor:innenmit Autor:innen über deren Herzenswerk ins Gespräch und an die Arbeit? Vielen Dank für das feine Gespräch, Evelyn Bubich! | |||
14 Jul 2023 | Warum es sich lohnt, in unerforschte Gebiete aufzubrechen | 00:17:26 | |
Sie hat ein kleines Haus gestaltet, das hoffentlich eine große Wirkung entfaltet. In der Radetzkystrasse 1 spricht die Grafikdesignerin Johanna Amann mit Frauke Kühn über unser neues #tinyliteraturhaus. Außerdem wagen sich die beiden, mit einem Atlas ausgerüstet, in unerforschte Wissens- und Fühlgebiete vor. Ein spannender Weg, der sie nicht nur zur Philosophie, Medizin oder zur Literatur und zu einem der 13 schönsten Bücher Österreichs des Jahres 2021 führt, sondern auch nach Litauen bringt.
Danke Johanna Amann für das feine Gespräch! | |||
03 Jun 2022 | Über die Mehrsprachigkeit, das Leben und das Schreiben | 00:17:23 | |
„Ich hätte sie pflegen müssen, diese Rehe, diese Sprache, diesen meinen Wald, meinen gozd…“ Dieser Auszug stammt aus dem Essay "The ever-living ghost – a new kind of landscape" für den Stefan Feinig 2021 den Hohenemser Literaturpreis für deutschsprachige Autor:innen nichtdeutscher Erstsprache erhielt. In der Radetzkystrasse 1 spricht der gebürtige Kärntner Autor, Philosoph und Publizist, der mit der slowenischen und der deutschen Sprache aufgewachsen ist, über die in seinem Siegeressay thematisierte Erfahrung des Verlustes beim Spracherwerb. Dabei beleuchtet er, wie sich die Relevanz seiner Erstsprache in verschiedenen Lebensphasen gewandelt hat und was diese Bilingualität für sein literarisches Schreiben bedeutet. Es geht aber auch über die Band of Horses oder die Geschichte hinter seinem slowenisch-deutschen Lyrikband mit dem Titel „374“, der beinahe eine ganz andere Nummer bekommen hätte. Herzlichen Dank für das feine Gespräch: | |||
19 May 2023 | Wer gehört dazu? Über den Begriff der Klasse in der Literatur | 00:33:19 | |
Mit ihrem Roman ‚Die verschissene Zeit‘ führt die Autorin Barbi Marković ihre Leser:innen in das Belgrad der 90er Jahre. Drei Teenager, deren Alltag zu einem großen Teil aus Warten, Hoffen und Perspektivlosigkeit besteht, geraten in ein spektakuläres Zeitmaschen-Abenteuer, das sie in einem aufregenden Hin und Her durch die ‚Allneunziger‘ schickt. Wanja, Marko und Kasandra erleben eine Dekade, in der sich Krieg, Inflation und der Zerfall ihres Landes die Klinke in die Hand geben – ein kaputtes Jahrzehnt, das die Menschen auf direktem Weg von einer klassenlosen in eine Klassengesellschaft überführt. Was aber ist Klasse? Wo und wie zeigt sie sich und warum greift die zeitgenössische Literatur den Begriff der Klasse wieder vermehrt auf? Diese Fragen standen in diesem Jahr im Mittelpunkt der Feldkircher Literaturtage am Theater am Saumarkt. In der Radetzkystrasse 1 sprechen die Literaturvermittlerin Marie-Rose Rodewald-Cerha und Barbi Marković über Merkmale und Auswirkungen der Diskriminierung aufgrund der sozialen Herkunft und darüber, was die Literatur dieser hoch aktuellen, umfassenden gesellschaftspolitischen Problematik entgegenzusetzen hat. Vielen Dank für das schöne Gespräch, Barbi Marković und Marie-Rose Rodewald-Cerha! Marković, Barbi: Die verschissene Zeit, Residenz Verlag, 2021 Hooks, Bell: Die Bedeutung von Klasse, 4. Auflage, Unrast Verlag, 2022. | |||
27 Oct 2023 | Wenn Heimweh zum Schreiben inspiriert | 00:21:24 | |
Großes Heimweh hat Marlene Kilga dazu gebracht in Kanada Kriminalgeschichten über einen Feldkircher Inspektor zu schreiben. „Es war, wie ein kleiner Heimatbesuch“, erklärt sie im Gespräch mit Jenny Spiegel. Chefinspektor Finster, Inspektor Schwärzler , Abteilungsinspektorin Fleur Günther und Martha, die Figur, die große Parallelen zu Marlenes Welt aufzeigt, sind die Hauptfiguren der Kriminalromane, die in und um Feldkirch spielen. Meistens sind die Fälle mit einem lokalen Mythos, einer Sage oder einer ungeklärten Begebenheit verknüpft und machen die Geschichten mythisch-schaurig, trotz dem für das Genre typischen Spiel mit Fakten. In der Radetzkystrasse 1 lässt Marlene Kilga einen Blick hinter die Kulissen ihres Schreibprozesses blicken, erzählt davon, wie die Einsamkeit im Ausland sie zum Schreiben gebracht hat und lässt uns spüren, wie spannend der Weg für angehende Autor:innen sein kann. Vielen Dank für das schöne Gespräch, Marlene Kilga! | |||
04 Mar 2022 | Wie Notizen aus dem öffentlichen Raum im writers:room zu Miniatur-Texten werden | 00:17:32 | |
Was passiert, wenn man mitten in der Stadt eine Küche aufbaut und Menschen auf eine Tasse Tee oder Kaffee und ein Gespräch über den Raum einlädt? Mit Muhammet Ali Bas, Luca Manuel Kieser und Katharina Klein haben drei jungen Autor:innen das Experiment gewagt und den Schlossplatz in Hohenems in eine Outdoor-Küche verwandelt. Mit den Passant:innen gingen sie ins Gespräch über den öffentlichen Raum sowie dessen Entwicklung in ihrer Stadt und spürten dabei auch den persönlichen Geschichten nach. Aus den gemachten Notizen entstanden im Anschluss im writers:room Miniatur-Texte, die dann als Soundclips das Licht der Welt erblickten. In der Radetzkystrasse 1 berichten die Autor:innen Daniela Egger über das Projekt und erzählen davon, dass man die besten Gespräche eben in der Küche führt. Herzlichen Dank für das feine Gespräch: |