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Explorez tous les épisodes de Kinoshita

Plongez dans la liste complète des épisodes de Kinoshita. Chaque épisode est catalogué accompagné de descriptions détaillées, ce qui facilite la recherche et l'exploration de sujets spécifiques. Suivez tous les épisodes de votre podcast préféré et ne manquez aucun contenu pertinent.

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19 Mar 2023Folge 27: FAREWELL TO DREAM (1956)00:36:00
Das Ende der Jugend ist oft auch das Ende der Träume - so erlebt es Yoichi (Shinji Tanaka), Sohn eines Fischhändlers. Seine Träume sieht er zum Beispiel durch ein Fernglas - er entdeckt damit eine wunderschöne Frau, auf die er seine Wünsche projeziert. Und er will Seemann werden. Aber als sein Vater stirbt, stellt er sich der Verantwortung, übernimmt das Geschäft seines Vaters und sichert damit seiner Familie das Überleben. Seine kleine Schwester wurde bereits (gegen ihren Willen) in die Obhut eines wohlhabenden Onkels gegeben, seine ältere sehr attraktive Schwester Toyoko (Yoshiko Kuga) ist ein "material girl", sie heiratet einen wohlhabenden Sugardaddy, um ihre Träume zu finanzieren. Keisuke Kinoshita zeigt das Spannungsfeld zwischen Wünschen und Verantwortung, Egoismus und Glück auf.

Im Podcast schildern Sandra, Micha und Thomas ihre ersten Eindrücke (wobei Micha den Film schon im Forum der Berlinale 2013 gesehen hatte). Alle sind begeistert und beeindruckt - ein typischer Keisuke-Kinoshita-Film: Er führt uns nahe an die Charaktere heran, lässt uns mitfühlen, benennt die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen, zeigt Verzweiflung und Hoffnung. Dabei nutzt er wieder seine typischen Inszenierungselemente, zum Beispiel die Kamera im Nebenzimmer zu platzieren und so eine Nähe durch Distanz zu schaffen. Ein sehr gelungener, großartiger Film, sehr empfehlenswert, auch als erster Einstieg in die Filme Kinoshitas.

FAREWELL TO DREAM (Yuyake-gumo) aus dem Jahr 1956 ist der vierundzwanzigste Film von Keisuke Kinoshita und ist bei Criterion erhältlich. Das ist der letzte Film von Keisuke Kinoshita, über den wir mit Micha eine Podcastepisode aufnehmen konnten. Es folgen jetzt im vierwöchigen Abstand Episoden, die wir zuvor mit Micha über japanische Filme der 1940er und 1950er Jahre aufgenommen haben, die wir mit Kinoshitas Filmen verglichen haben. 

Die nächste Folge erscheint nach Ostern am 16. April 2023 und beschäftigt sich mit DRUNKEN ANGEL von Akira Kurosawa aus dem Jahr 1948.
Vielen Dank an Michael Meier von Kompendium des Unbehagens für die Unterstützung beim Jingle. Grüße nach Osaka!
09 Oct 2022Folge 16: THE WEDDING RING (1950)01:19:16
Eine starke Frau zwischen zwei Männern steht im Mittelpunkt des Films WEDDING RING. Noriko Kuki (Kinuyo Tanaka) führt ein großes Schmuckgeschäft in Tokios bestem Einkaufsviertel Ginza. Ihr Ehemann Michio Kuki (Jukichi Uno) liegt krank zuhause in Atami an der Südküste. Auf den Zugfahrten zwischen Tokio lernt Noriko den attraktiven und charmanten Arzt Takeshi Ema (Toshiro Mifune) kennen. Ein unkonventioneller Mann mit seinen staubigen weißen Turnschuhen, aktiv und entscheidungsfreudig.

Im Podcast sprechen wir  das Tragen und das Vergessen des Hochzeitsringes, über das Andreaskreuz als unübersehbares Signal "Hier nicht weitergehen in dieser Beziehung" und über die Rolle der Frau, die älter ist als ihr Love Interest Toshiro Mifune, der attraktivste Mann, den man 1950 vor eine Kamera stellen konnte. Viele Details fielen uns auf: Zum Beispiel die Darstellung von Hitze, Anfassen und Schweiß (was Micha zu einem kleinen Exkurs zu Toshiro Mifune als Sexsymbol in Rashomon und Sieben Samurai inspiriert). Wir gehen auf die Bedeutung der Poesie ein und die überraschend klaren Worte über Sexualität in diesem sehr sehenswerten Film.

WEDDING RING aus dem Jahr 1950 ist der fünfzehnte Film von Keisuke Kinoshita. Der Film kann bei Criterion angeschaut werden.

Die nächste Folge erscheint am 23. Oktober 2022 und beschäftigt sich nicht mit einem Film von Kinoshita sondern als Seitenblick mit WOMEN OF THE NIGHT von Kenji Mizoguchi aus dem Jahr 1948.
Vielen Dank an Michael Meier von Kompendium des Unbehagens für die Unterstützung beim Jingle. Grüße nach Osaka!
16 Sep 2023Folge 30: SNOW FLURRY (1959)00:24:37
Keisuke Kinoshita stand 2023 im Mittelpunkt der Retrospektive des diesjährigen Japanischen Filmfestival Nippon Connection 2023 in Frankfurt. Thomas hat die Gelegenheit genutzt und hat sich am 10. Juni THE SNOW FLURRY (1959) angeschaut. Zu Gast im Podcast ist Hendrik von SchönerDenken. Direkt nach der Vorführung im Filmmuseum sitzen Hendrik und Thomas am Mainufer und sprechen über den Film.
 
SNOW FLURRY ist eine tragische Liebesgeschichte in Zeitsprüngen: Der Liebesselbstmord eines verliebten Paares ist die Reaktion auf die unerbittliche Familientradition der Familie Nagura, die diese Liebe strikt verbietet. Die schwangere Haruko (Keiko Kishi) überlebt und wird als ungeliebte Schwiegertochter aufgenommen, Haruko und Sohn Suteo (Yusuke Kawazu) bleiben aber verachtete Ausgestoßene. Für Hendrik ist es der erste Kinoshita-Film und er ist überrascht von der modernen Erzählweise.

Tatsächlich fühlt sich der Film besonders zu Beginn sehr modern an - harte, polternde Schnitte springen zwischen den Zeitebenen: gleicher Ort, gleiche Kameraperspektive, aber unterschiedliche Menschen in unterschiedlicher Zeit. Eigentlich ein Bruch mit einer filmischen Konvention - und spiegelt den Bruch mit der sehr strengen Familientradition. Die Familie war ehemals reich und bedeutend, im Niedergang ist der Kampf um das Ansehen toxisch - der Vater (Yasushi Nagata) geht wortwörtlich über Leichen.

Keisuke Kinoshita bezieht klar Stellung gegen dieses System, in dem er den Widerstand zeigt, zum Beispiel wenn der Hausdiener (Chishu Ryu) kündigt, als jede Grenze des Anstands vom Familienoberhaupt überschritten wird. Am Ende zeigt sich für die Haruko und ihren Sohn Suteo: Es gibt einen Ausweg aus dieser gnadenlosen Realität. Auch SNOW FLURRY zeigt wieder Kinoshitas Stärke: Menschen und ihre Schicksale uns sehr nahe zu bringen.

SNOW FLURRY (Kazahana) aus dem Jahr 1959 ist der dreißigste Film von Keisuke Kinoshita und ist bei Criterion erhältlich. Es ist der erste Film von Keisuke Kinoshita, den wir ohne Micha besprochen haben. Wir werden die mit Micha begonnene Tradition fortführen und in unregelmäßigen Abständen und wechselnden Gästen alle weiteren und zugänglichen Filme von Keisuke Kinoshita besprechen.
Vielen Dank an Michael Meier von Kompendium des Unbehagens für die Unterstützung beim Jingle. Grüße nach Osaka!
15 Jan 2023Folge 23: THE GARDEN OF WOMEN (1954)00:50:32
Eine totalitäre Schule für junge Frauen, unerträgliche Zustände, Widerstand und persönliche Tragödien: Kinoshitas Film THE GARDEN OF WOMEN (Onna no Sono) ist lang, anstrengend, sehr politisch, berührend und visuell beeindruckend. Die Schülerin Yoshie (Hideko Takamine) darf abends nicht lernen, sie darf keine Beziehung zu ihrem fleißigen und anständigen Freund haben und ihre Hilferufe werden ignoriert, bis es zu einer Katastrophe kommt. Kinoshita wird hier sehr deutlich in seiner Anklage gegen kaltherzige, unmenschliche Regeln. Michas Fazit: Detailreicher Film über den Kampf junger Frauen um ihre Rechte in einer von Männern kontrollierten Gesellschaft mit exzellenter Cinematographie, sehr sehenswert, könnte aber kürzer sein.

THE GARDEN OF WOMEN aus dem Jahr 1954 ist der einundzwanzigste Film von Keisuke Kinoshita. Der Film kann bei Criterion angeschaut werden.

Diese Episode erscheint als Teil des Japanuary 2023.

Die nächste Folge erscheint am 29. Januar 2023 und beschäftigt sich mit Kinoshitas berühmtesten Film TWENTY-FOUR EYES aus dem Jahr 1954.
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17 Jul 2022Folge 14: NOBUO NAKAGAWA - THE GHOST STORY OF YOTSUYA (1959)00:55:53
SOMMERPAUSE! Der Kinoshita-Podcast macht Ferien und schnuppert etwas salzige Meeresbrise. Wir sind am 25. September wieder mit einer neuen Folge da.

Nachdem wir Keisuke Kinoshitas zweiteilige Verfilmung des Kabuki-Theaterstücks Yotsuya Kaidan gesehen hatten, haben wir uns zu seinem Exkurs entschieden und zum Vergleich Nobuo Nakagawas Version THE GHOST STORY OF YOTSUYA aus dem Jahr 1959 angeschaut. Hier wird der ehemalige Samurai Iemon von Shigeru Amachi gespielt, seine Frau Oiwa von Katsuko Wakasugi. Zehn Jahre nach Kinoshitas Film geht Nakagawa einen anderen Weg, der schon viel näher am Horror und Gore ist, den wir aus den vergangenen 40 Jahren kennen. Im Podcast stellen Sandra, Michael und Thomas auf vielen verschiedenen Ebenen Vergleiche an, diskutieren über Kampfkünste und Sümpfe, über Identifikation und Klassenunterschiede.

Nobuo Nakagawas Film THE GHOST STORY OF YOTSUYA (Tokaido Yotyuya Kaidan) aus dem Jahr 1959 ist ein Exkurs in unserem Keisuke-Kinoshita-Podcast. Der Film kann bei Criterion und kostenlos auf YouTube angeschaut werden.

Die nächste Folge erscheint nach der Sommerpause am 25. September 2022 und beschäftigt sich wieder mit einem Film von Keisuke Kinoshita, mit BROKEN DRUM (Yabure daiko) aus dem Jahr 1949.
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04 Dec 2022Folge 20: BOYHOOD (1951)01:00:19
BOYHOOD spielt im Krieg. Eine Familie wird aus Tokio evakuiert, der 16-jährige Sohn Ichiro (Akira Ishihama) wird als Feigling schikaniert - auch weil sein liberaler Vater (Chishu Ryu) den Krieg ablehnt und seine Stelle als Professor verliert. Fortan sorgt die Mutter (Akiko Tamura) alleine für das Überleben der Familie, während der Vater sich auf das Bücherstudium beschränkt und seinem Sohn verbietet, auf eine Militärschule zu gehen. Kinoshitas Film beruht auf einem Roman von Isoko Hatano und übernimmt auch dessen Struktur, was Thomas kritisiert. Intensiv diskutiert wird in dieser Podcastepisode die Rolle des Vaters: Lässt er seine Familie im Stich oder ist er ein Vorbild? Micha hat auf jeden Fall recht, wenn er sagt, dass der Film nicht alle Antworten gibt, aber sehr gute Fragen stellt. Und vielleicht ist das die besondere Qualität dieses Films.

BOYHOOD aus dem Jahr 1951 ist der achtzehnte Film von Keisuke Kinoshita. Der Film kann bei Criterion angeschaut werden.

Mit dem nächsten Film kehren wir wieder in die chronologische Reihenfolge zurück. Die nächste Folge erscheint am 18. Dezember 2022 und beschäftigt sich mit FIREWORKS OVER THE SEA von Kinoshita aus dem Jahr 1951.
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25 Sep 2022Folge 15: BROKEN DRUM (1949)00:57:58
Gunpei ist alter, erfolgreicher Geschäftsmann und ein Tyrann für seine ganze Familie. Aber seine Baufirma droht pleite zu gehen und er versucht seine Tochter gegen ihren Willen reich zu verheiraten. Sein ältester Sohn hat bessere Geschäftsideen, traut sich aber nicht, sich gegen seinen herrischen Vater durchzusetzen. Und seine Ehe steht auch auf tönernen Füßen. Kinoshita erzählt diese ernste Geschichte als hintergründige Komödie, die das Scheitern eines Patriarchen als Parabel für die gesellschaftlichen Veränderungen in der Nachkriegsgenerationen greifbar macht. Im Podcast sprechen Sandra, Micha und Thomas (der besonders begeistert ist) über puschelige Hausschuhe, die traumatische Vergangenheit des Vaters, über Klassenunterschiede und über Inzidenzmusik.

BROKEN DRUM aus dem Jahr 1949 ist der vierzehnte Film von Keisuke Kinoshita. Der Film kann bei Criterion angeschaut werden.

Die nächste Folge erscheint am 9. Oktober 2022 und beschäftigt sich mit THE WEDDING RING aus dem Jahr 1950.
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01 Jan 2023Folge 22: A JAPANESE TRAGEDY (1953)01:00:26
Ein intensives Drama um eine Mutter, die ihre Kinder bei Verwandten zurücklässt, um u.a. als Kellnerin Geld für die Zukunft von Sohn und Tochter zu verdienen. Die Kinder aber fühlen sich verlassen und verraten. Wie Japan als Land müssen Mutter und Kinder einen Weg finden, nach dem Krieg einen eigenen Weg zu finden. Dabei lasten Fehler, Vorwürfe und soziale Ungerechtigkeit acht Jahre nach dem Krieg schwer auf den Menschen. Im Podcast diskutieren Sandra, Micha und Thomas über die moderne Darstellung der sozial brisanten Themen, über die Opfer, die die Mutter bringt, über Hunger, Enttäuschung und Entfremdung. Ein starker, bewegender Film - wieder gelingt es Kinoshita, uns für die Hoffnungen und das Leid von Menschen zu öffnen.

A JAPANESE TRAGEDY aus dem Jahr 1953 ist der zwanzigste Film von Keisuke Kinoshita. Der Film kann bei Criterion angeschaut werden.

Diese Episode erscheint als Teil des Japanuary 2023.

Die nächste Folge erscheint am 15. Januar 2023 und beschäftigt sich mit THE GARDEN OF WOMEN von Kinoshita aus dem Jahr 1954.
Vielen Dank an Michael Meier von Kompendium des Unbehagens für die Unterstützung beim Jingle. Grüße nach Osaka!
20 Nov 2022Folge 19: CARMENS INNOCENT LOVE (1953)01:06:30
CARMENS INNOCENT LOVE ist die Fortsetzung von CARMEN COMES HOME. Unsere Heldin Carmen (Hideko Takamine) ist nach Tokio zurückgekehrt, steht weiter als Stripteasetänzerin auf der Bühne und lebt mit ihrer Freundin Akemi und deren schreienden Baby in einem einfachen Zimmer. Kinoshitas Komödie ist durchsetzt mit ernsten Elementen: Die Schere zwischen Arm und Reich, das Wiederaufflammen der nationalistischen Kräfte und die Schutzlosigkeit von Frauen. Während Akemi ihr Baby bei einer reichen Familie aussetzen will, verliebt sich Carmen in einen (reichen) modernen Künstler. Als sie für ihn und seine Freunde als Nacktmodell zur Verfügung stehen soll, gerät Carmens Welt in eine Schieflage - wie die Kamera. Im Podcast versuchen Sandra, Micha und Thomas diesen verschiedenen Ebenen nachzuspüren. Michas Fazit: Unter der Oberfläche einer erotisch angehauchten Nachkriegskomödie werden die Abgründe ausbeuterischer Strukturen sichtbar. Wäre ein trauriger Film, wenn er nicht von Kinoshita mit leichter Hand inszeniert worden wäre.

CARMENS INNOCENT LOVE aus dem Jahr 1953 ist der zwanzigste Film von Keisuke Kinoshita. Der Film kann bei Criterion angeschaut werden und ist auch im Handel auf DVD erhältlich.

Mit dem nächsten Film kehren wir wieder in die chronologische Reihenfolge zurück. Die nächste Folge erscheint am 4. Dezember 2022 und beschäftigt sich mit BOYHOOD von Kinoshita aus dem Jahr 1951.
Vielen Dank an Michael Meier von Kompendium des Unbehagens für die Unterstützung beim Jingle. Grüße nach Osaka!
24 Apr 2022Folge 8: ONNA (1948)01:05:25
Auch im achten Film von Keisuke Kinoshita steht eine Frau im Mittelpunkt - selbst der Titel ist kurz und prägnant ONNA, also Frau. Toshiko ist Revuetänzerin und ihr Liebhaber Tadashi ein zwielichtiger Mann, der das schnelle Geld sucht. Er überredet sie, mit ihm die Stadt zu verlassen und es dauert etwas, bis Toshiko versteht, dass sie auf der Flucht sind, weil er wegen Raubmord von der Polizei gesucht wird. Lange glaubt Toshiko daran, dass Tadashi auf den rechten Weg zurückfindet - allein schon aus Liebe zu ihr. Mit Tadashis Liebe ist es aber nicht weit her, Lust und Habgier treiben ihn an, Selbstmitleid und Gewalt kennzeichnen ihn. Toshiko wird immer deutlicher, dass sie sich zwischen dem Guten und einem Leben mit Tadashi entscheiden muss. Als sie sich entscheidet, eskaliert wortwörtlich alles, inklusive fliegender Möbel und brennender Städte. Kinoshita erzählt diese Geschichte spannend und allein schon seine Kamerawinkel zeigen: Die Welt ist aus den Fugen. Das Finale schließlich ist ein Meisterstück des Action-Kinos. Sandra, Micha und Thomas diskutieren filmische Mittel, besprechen ausführlich die Bedeutung von Strümpfen und analysieren die (codierte) Sexszene des Films.

ONNA (Women) ist der achte Film von Keisuke Kinoshita. Der Film kann im Criterion-Channel angeschaut werden.

Die nächste Folge erscheint am 8. Mai 2022 und beschäftigt sich mit dem Film THE PORTRAIT (1948).
Vielen Dank an Sandra für das wunderbare Episodenbild! Und danke an Michael Meier von Kompendium des Unbehagens für die Unterstützung beim Jingle. Grüße nach Osaka!
13 May 2023Folge 29: KENJI MIZOGUCHI - WOMEN OF THE NIGHT (1948)01:04:42
Um die Filme von Keisuke Kinoshita besser einordnen zu können, haben wir auch einige Filme von anderen zeitgenössischen japanischen Regisseuren geschaut und besprochen - zum Beispiel in Folge 14 ein Film von Nobuo Nakagawa: THE GHOST STORY OF YOTSUYA (1959) oder in Folge 28 DRUNKEN ANGEL von Akira Kurosawa (1948).

Heute geht es um Kenji Miziguchis Film WOMEN OF THE NIGHT (1948). Tom Schünemann (filmsucht.org) fasst den Film so zusammen: "Frauen der Nacht dreht sich um zwei Schwestern, diese stürzt der Autorenfilmer mit harschem Realismus in ihr Unglück. Statt allgemeine Systemfragen zu stellen, breitet Mizoguchi ein unangenehm konkretes Netz aus Machtmissbrauch, Gewalt, Lügen, Amoral, Abtreibungen und Geschlechtskrankheiten vor uns aus."

Im Podcast reden wir über die überdeutlichen, klaren Botschaften, die Mizoguchi vermittelt, über die Prostitution in Japan, über die Rolle der Männer, über die sich verändernde Körpersprache und das christliche Ikonographie-Repertoire im aufregenden Finale. (Unsere Aufnahmetechnik hatte im Mittelteil einen Ausfall, wir bitten die teilweise schlechtere Tonqualität zu entschuldigen.)

Diese Episode, die wir bereits im März 2021 aufgezeichnet haben, ist unsere letzte Episode mit dem wunderbaren, viel zu früh verstorbenen Michael Schleeh. Er hat in vielerlei Hinsicht eine Lücke hinterlassen, die sich nicht schließt. Wir vermissen ihn sehr. Wir sind uns sicher, dass es ihm gefallen hätte, dass wir jetzt weiter machen mit seiner Podcast-Idee, alle Kinofilme von Keisuke Kinoshita zu besprechen.

Es bietet sich in wenigen Wochen eine sehr gute Gelegenheit: Keisuke Kinoshita steht im Mittelpunkt der Retrospektive des diesjährigen Japanischen Filmfestival Nippon Connection 2023 in Frankfurt! Thomas wird vom 6. bis zum 11. Juni auf dem Festival sein und dort THE SNOW FLURRY (1959) schauen. Die nächste Folge wird am 10. Juni als erster Eindruck direkt nach dem Film im Kino des Deutsches Filmmuseums aufgenommen.
Vielen Dank an Michael Meier von Kompendium des Unbehagens für die Unterstützung beim Jingle. Grüße nach Osaka!
30 Jan 2022Folge 2: THE LIVING MAGOROKU (1943)00:30:16
Zu Beginn dieser zweiten Folge muss ich eine sehr traurige Nachricht überbringen: Micha ist verstorben. Wir haben uns – buchstäblich unter Michas Führung – auf eine Reise durch das filmische Werk von Keisuke Kinoshita aufgemacht. 25 Filme haben wir zusammen geschaut. Im letzten Film geht es um einen Jungen, der mit dem Tod seines Vaters konfrontiert wird. Er schafft es, den Laden seines Vaters weiter zu führen. Wir haben uns entschlossen, Michas Kinoshita-Podcast in seinem Sinn weiter zu führen. Ihm war das Projekt sehr wichtig, uns ebenso.

Ich vermisse Micha jeden Tag. Aber jeden Abend, wenn ich unsere Aufnahmen schneide, höre ich seine klugen Einordnungen und ich höre sein Lachen und so kann ich Abschied nehmen. Das wird vielleicht auch einigen unserer Hörer:innen so gehen, die Micha gekannt und sehr geschätzt haben. Wenn wir auch keinen Käsekuchen mehr mit ihm essen können, können wir doch für einige Stunden seine Stimme hören. Vielen Dank Micha.

Der Film: Es geht um die Rolle von Tradition in einer sich verändernden Welt: Auf einem historischen Schlachtfeld wird aus Respekt vor den Ahnen der 1573 gefallenen Kriegern von der respektablen Familie Onagi keine Landwirtschaft betrieben, obwohl es sehr fruchtbares Land ist und in Kriegszeiten jedes Feld benötigt wird. Und es geht um die legendären Schwerter des Schmieds Magoroku. Ein Offizier glaubt eines zu besitzen, ein anderer musste sein Magoroku-Schwert verkaufen, um sein Medizinstudium zu finanzieren. Kinoshita webt als Drehbuchautor noch zwei weitere Handlungsstränge um den kranken Sohn der Familie Onagi und eine nicht erlaubte Hochzeit ein.

Michael und Thomas diskutieren über einen epischen Samurai-Einstieg in den Film, bei dem Michael an Kurosawas KAGEMUSHA (1980) und RAN (1985) denken muss, sie diskutieren über Aberglaube, Generationenkonflikte, Grenzen der Propaganda, über eine Überdosis Optimismus und das Horrorhämmerchen der Großmutter, ein ONIBABA-Moment, den Thomas so schnell nicht vergessen wird.
Vielen Dank an Sandra für das wunderbare Episodenbild! Und danke an Michael Meier von Kompendium des Unbehagens für die Unterstützung beim Jingle. Grüße nach Osaka!


16 Apr 2023Folge 28: AKIRA KUROSAWA - DRUNKEN ANGEL (1948)00:56:10
Um die Filme von Keisuke Kinoshita besser einordnen zu können, haben wir auch einige Filme von anderen zeitgenössischen japanischen Regisseuren geschaut und besprochen - zum Beispiel in Folge 14 ein Film von Nobuo Nakagawa: THE GHOST STORY OF YOTSUYA (1959).

Heute geht es um einen frühen Film von Akira Kurosawa: DRUNKEN ANGEL (Yoidore Tenshi) von 1948. Im Mittelpunkt dieser Nachkriegsgeschichte stehen zwei Männer: ein Arzt mit schwerem Alkoholproblem (Takashi Shimura) und ein tuberkulosekranker Yakuza, gespielt vom wie immer sehr energetischen Toshiro Mifune. Die beiden treffen in einer Stadt aufeinander, die vom Krieg gezeichnet ist - mitten im Viertel steht brackiges Wasser in einem giftigen Tümpel, vom dem Moskitos aufsteigen. Die Verbrecher haben zwischen all den leidenden Menschen das Regiment übernommen, aber der Arzt stellt sich Ihnen entgegen - wenn er nicht zu betrunken ist.

Im Podcast sprechen wir über die gegenseitige Abhängigkeit der beiden Männer, über die Frauen als Gegenentwurf, über das Zerbrechen von Macht und Maskulinität, über den Mangel an Subtilität bei Kurosawa, über schmissige, amerikanische Musik und über einen Zweikampf in einer Lache aus weißer Farbe.

Nach DRUNKEN ANGEL (Yoidore Tenshi) aus dem Jahr 1948 folgt in vier Wochen eine weitere Episode, die wir mit Micha über japanische Filme der 1940er und 1950er Jahre aufgenommen haben, um sie mit Kinoshitas Filmen zu vergleichen: Die nächste Folge erscheint am Muttertag am 14. Mai 2023 und beschäftigt sich mit WOMEN OF THE NIGHT von Kenji Mizoguchi aus dem Jahr 1948.
Vielen Dank an Michael Meier von Kompendium des Unbehagens für die Unterstützung beim Jingle. Grüße nach Osaka!
22 May 2022Folge 10: APOSTASY (1948)01:07:28
Ende des 19. Jahrhunderts beginnt in der Meji-Ära die Öffnung und Modernisierung der japanischen Gesellschaft. Damit sind die Fesseln der Herkunft durchtrennt. Aber die Realität sind noch lange Jahre anders aus. Hier trifft es den jungen Lehrer Segawa, dessen niedrige Herkunft bekannt wird und seine Karriere beendet. Ein Film mit kraftvollen Bildern, der wieder Kinoshitas Humanismus spiegelt, allerdings unruhiger und kleinteiliger wirkt als die Filme davor.

APOSTASY (Hakai) aus dem Jahr 1948 ist der zehnte Film von Keisuke Kinoshita. Der Film kann im Criterion-Channel angeschaut werden.

Die nächste Folge erscheint am 5. Juni 2022 und beschäftigt sich mit dem Film HERE'S TO THE YOUNG LADY (1949).
Vielen Dank an Michael Meier von Kompendium des Unbehagens für die Unterstützung beim Jingle. Grüße nach Osaka!
27 Mar 2022Folge 6: THE GIRL I LOVED (1946)00:50:11
Kinoshita verlässt die Stadt - in THE GIRL I LOVED erzählt er eine Nachkriegsliebesgeschichte auf dem Land. Eine Familie nimmt ein Waisenkind auf - ein Baby gewickelt in ein wunderbares, weißes Hochzeitskleid. Die Eltern hatten sich in der Nähe das Leben genommen. In einem musikalischen Zeitraffer sehen wir, wie das Mädchen Yoshiko (Kuniko Igawa) zu einer schönen jungen Frau heranwächst. Als ihr Ziehbruder Jingo (Yasumi Hara) unverletzt aus dem Krieg zurückkommt, erwarten alle, dass die beiden heiraten. Aber die Liebe ist nicht planbar. Yoshika hat sich in den kriegsversehrten Noda (Junji Soneda) verliebt ...

Michael und Thomas sind von den wunderbaren Details dieses Films überrascht, aber auch von der moralischen Botschaft, die Kinoshita seinem Publikum hier mitgibt.

THE GIRL I LOVED (Waga koi seshi otome) ist der sechste Film von Keisuke Kinoshita. Der Film kann im Criterion-Channel angeschaut werden.

Die nächste Folge erscheint am 10. April 2022.
Vielen Dank an Sandra für das wunderbare Episodenbild! Und danke an Michael Meier von Kompendium des Unbehagens für die Unterstützung beim Jingle. Grüße nach Osaka!
05 Dec 2021Folge 0: Ein Podcast über Keisuke Kinoshita?00:13:36
Wer ist denn Keisuke Kinoshita? Und warum machen wir eine Podcastreihe über ihn? Und wer sind wir überhaupt? Alles das erfahrt Ihr in unserer kleinen, improvisierten Nullnummer.

Micha, als erfahrener Kenner der asiatischen Filmkunst, war auf den japanischen Regisseur Keisuke Kinoshita bei einer Retrospektive auf der Berlinale gestoßen - ein spannender Regisseur, der gerade außerhalb Japans kaum bekannt ist. Er hat sich den Filmpodcastveteran Thomas von SchönerDenken an Bord geholt und Sandra, die als Videokünstlerin eine ganz besondere Perspektive mitbringt.

Wir wollen alle Filme von Keisuke Kinoshita anschauen, die wir kriegen können, von 1943 bis in die später 1980er Jahre. Darunter Kriegsfilme wie ARMY, Nachkriegssozialdramen, mit CARMEN der erste japanischen Farbfilm (fast ein Musical), Komödien wie PORT OF FLOWERS, Psychogramme wie ONNA und Tragödien wie 24 EYES. Gemeinsam ist allen Filmen von Keisuke Kinoshita, dass er nah an seinen Figuren ist, er erweist sich als empathischer Beobachter, als Menschenfreund. Und er hat eine interessante Handschrift als Regisseur, aber dazu mehr in den Episoden.
 
An jedem zweiten Sonntag wollen wir Euch mit unserem ersten Eindruck von den Filmen auf eine Reise durch das Werk von Kinoshita mitnehmen, dazu wird es immer wieder einen Blick auf Filme von Zeitgenoss:innen geben und später auch Episoden zu einzelnen Themen. Ihr dürft gespannt sein. Wir wünschen viel Spaß beim Hören und freuen uns über Feedback und Vorschläge!
13 Feb 2022Folge 3: JUBILATION STREET (1944)00:42:45
Tokyo 1944: Die Regierung lässt eine Straße in der Stadt räumen – für militärische Zwecke. Keiner der Bewohner der Jubilation Street stellt diese Anordnung in Frage. Aber fast alle haben ihre Probleme damit, ihre Wurzeln zu kappen und ein neues Leben anzufangen. Da ist der Besitzer einer kleinen Druckerei, der sich nach dem letzten Auftrag mit einem Ritual von seiner Maschine verabschiedet, da ist der Vater und Ehemann, der nach langer Zeit in China ausgerechnet jetzt nach Hause kommt, da ist der junge Pilot, der sich verliebt, der aber nicht die die Ansprüche der Eltern der Geliebten erfüllt, da ist der Betreiber eines öffentlichen Badehauses, der darauf besteht, das Badehaus solange offen zu halten, wie noch ein Mensch in dieser Straße seine Dienste in Anspruch nimmt. Am Ende fügen sie sich alle in das Unvermeidliche.

JUBILATION STREET ist der dritte Film, den sich Michael und Thomas von Keisuke Kinoshita anschauen. In dieser Episode (die im Rahmen des #Japanuary2021 aufgenommen wurde) sprechen die beiden über Sentos und Onzen, also die japanische Badekultur, über Perspektiven und Kameraarbeit, über verlorene Schuhe, über Heimatfront und Propaganda-Elemente, die eine kleinere Rolle spielen als in einem Film in Japan 1944 zu erwarten war.

Wir bitten die Tonqualität zu entschuldigen, eines der beiden Mikrofone hat seinen Dienst nicht getan.
Vielen Dank an Sandra für das wunderbare Episodenbild! Und danke an Michael Meier von Kompendium des Unbehagens für die Unterstützung beim Jingle. Grüße nach Osaka!
05 Mar 2023Folge 26: SHE WAS LIKE A WILD CHRYSANTHEMUM (1955)00:36:30
Masao (Chishū Ryu) blickt mit 73 Jahren zurück auf seine erste Liebe - er besucht das kleine Dorf seiner Kindheit und Jugend, wo er das Mädchen, das er liebte, zurückgelassen hatte: die wunderschöne Tamiko (Noriko Arita). Die unschuldige und romantische Liebe erhält aber keine Chance: Die Leute im Dorf setzen Gerüchte in Umlauf und Masaos Mutter (Haruko Sugimura) hat andere Pläne für den jungen Masao (Shinji Tanaka) - er geht auf eine weiterführende Schule und soll es zu etwas bringen - mit einer dann passenden Partnerin. Tamiko wird in eine Heirat mit einem anderen Mann gezwungen ...
Kinoshita setzt alle Szenen aus der Vergangenheit konsequent in eine Rahmenvignette, was den nostalgischen, melancholischen Charakter der Geschichte betont. Im Podcast sprechen Sandra, Micha und Thomas über ihren ersten Eindruck des sehenswerten Liebesdramas, über die filmischen Mittel und über die vielleicht verschlüsselte Darstellung der Liebe.

SHE WAS LIKE A WILD CHRYSANTHEMUM (Tooi kumo) aus dem Jahr 1955 ist der dreiundzwanzigste Film von Keisuke Kinoshita und ist bei Mubi erhältlich.

Die nächste Folge erscheint am 19. März 2023 und beschäftigt sich mit FAREWELL TO DREAM aus dem Jahr 1956.
Vielen Dank an Michael Meier von Kompendium des Unbehagens für die Unterstützung beim Jingle. Grüße nach Osaka!
19 Feb 2023Folge 25: THE TATTERED WINGS / DISTANT CLOUDS (1955)01:05:12
Der Film ist unter zwei Titel bekannt: THE TATTERED WINGS und DISTANT CLOUDS. Im Mittelpunkt steht Fuyuko (Hideko Takamine), sie war zwangsverheiratet worden - ihre unglückliche Ehe endete mit dem Tod ihres Manns im Krieg. Mit ihrer kleinen Tochter lebt sie bei der wohlhabenden Familie ihres verstorbenen Manns, behütet von dessen freundlichen Bruder Shunsuke (Keji Sada). Da taucht Keizo auf, Fuyukos Jugendliebe. Er muss nach Hokaido in den Norden und will sie überreden, dort mit ihm ein neues Leben zu beginnen. Fuyuko zögert - sie ist mittlerweile Mutter und fürchtet, dass sie nicht mehr das Mädchen ist, in das sich sich Keizo verliebt hatte ... Die Geschichte einer Frau zwischen zwei Männern mit Intrigen und einem Skandal, mit verschiedenen Nebenhandlungen und Charakteren trägt durchaus Züge eines klassischen, kitschigen Liebesmelodrams und in der Tat ist der Film weniger Komplex und weniger fokussiert. Ein sehenswerter Film, der aber nicht zu Keisuke Kinoshitas besten Filmen zählt.

TATTERED WINGS / DISTANT CLOUDS (Tooi kumo) aus dem Jahr 1955 ist der dreiundzwanzigste Film von Keisuke Kinoshita und ist bei Criterion erhältlich.

Die nächste Folge erscheint am 5. März 2023 und beschäftigt sich mit SHE WAS LIKE A WILD CHRYSANTHEMUM aus dem Jahr 1955.
Vielen Dank an Michael Meier von Kompendium des Unbehagens für die Unterstützung beim Jingle. Grüße nach Osaka!
23 Oct 2022Folge 17: THE GOOD FAIRY (1951)00:59:22
Der Reporter Nakanuma (Masayuki Mori) schickt seinen jungen Kollegen Rentaro (Rentaro Mikuni) los, um Itsuko Kitaura (Chikage Awashima) zu finden, die schöne Frau eines sehr reichen Unternehmers. Nakanuma war als junger Mann in Itsuko verliebt, war aber zu arm, um sie zu heiraten. Rentaro hat Erfolg: Er findet die verschollene Ehefrau, führt ein Exklusivinterview mit erstaunlichen Einsichten und verliebt sich in Istukos jüngere Schwester Mikako (Yoko Katsuragi).

Melodram? Romantische Komödie? Weder noch. Kinoshita geht es hier um Moral und um Moralapostel: Rentaro erweist sich als das "gute Böse", in dem er sich als moralische Instanz aufspielt und in die Leben und Schicksale seiner Mitmenschen eingreift.

Im Podcast sprechen Micha, Sandra und Thomas über die dramaturgischen Probleme dieser Theaterverfilmung, über Eheschließungen nach dem Tod, über dem Umgang mit der Geliebten, Gespräche im Kerzenlicht, über die Identifikation mit den Charakteren, grandiose Darsteller und das fehlende emotionale Zentrum des Films.

THE GOOD FAIRY aus dem Jahr 1951 ist der sechzehnte Film von Keisuke Kinoshita. Der Film kann bei Criterion angeschaut werden.

Die nächste Folge erscheint am 6. November 2022 und beschäftigt sich CARMEN COMES HOME von Kinoshita aus dem Jahr 1951, dem ersten japanischen Farbfilm.
Vielen Dank an Michael Meier von Kompendium des Unbehagens für die Unterstützung beim Jingle. Grüße nach Osaka!
13 Mar 2022Folge 5: MORNING FOR THE OSONE FAMILY (1946)00:53:28
Japan 1946. Der Krieg ist vorbei. Der Filmemacher Keisuke Kinoshita kann jetzt einen Film machen, frei von japanischer Regierungspropaganda – aber nicht ganz frei von der US-amerikanischen Propaganda, wenn auch nur für eine Minute, wie sich herausstellt. MORNING FOR THE OSONE FAMILY erzählt die Geschichte einer liberalen, westlich-orientierten, gebildeten Familie, die in den Kriegsjahren mit pazifistischen Überzeugungen aneckt. Einer der Brüder ist Journalist und geht ins Gefängnis, die anderen Brüder werden eingezogen, der jüngste meldet sich freiwillig. Als nur noch die Witwe und die Tochter des Hausherrn übrig geblieben sind, kommt der Schwager – ein Oberst aus der Etappe und setzt sich wie ein Parasit in das Haus der Familie Osone. Nach der Kapitulation wird aus dem Kriegstreiber ein Krieggewinnler – als er für den Schwarzmarkt Militärvorräte stiehlt und hortet, wehren sich die Frauen …

Wieder nimmt Kinoshita die Frauen in den Fokus. Lange erdulden sie ihr Schicksal, auch die Tochter, deren Liebesheirat nicht stattfinden kann, weil sie als Bruder eines politischen Dissidenten nicht mehr standesgemäß ist. In der Podcastepisode beobachten Micha und Thomas wieder, wie der „Kamera-Regisseur“ Kinoshita seine Frames und Perspektiven setzt und sich ganz auf das Haus als Handlungsort konzentriert. Einer der Höhepunkte im Film ist der Aufstand der Frauen mit einer großartige Rede der Mutter, die dem Kriegsgewinnler die Leviten liest. Um den Bösen als solchen vorzuführen, lässt Kinoshita ihn vor der Kamera sein mehr als üppiges Mahl verschlingen, während draußen die Menschen hungern. Die Frauen der Osone-Familie behalten ihre Würde und ihre Ehre und lehnen das unehrenhafte Essen ab. Das „amerikanische Ende“ ist ebenfalls Thema. MORNING FOR THE OSONE FAMILY ist der fünfte Film von Keisuke Kinoshita. Die nächste Folge erscheint am 27. März 2022.

Dieser Film ist erhältlich als Teil der Box „Kinoshita and World War II“, Eclipse Series 41 from the Criterion Collection
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06 Nov 2022Folge 18: CARMEN COMES HOME (1951)01:11:41
CARMEN COMES HOME ist der erste bunte Spielfilm Japans, eine farbenfrohe Komödie über Carmen (Hideko Takamine), die mit ihrer Freundin ihr Heimatdorf besucht - mittlerweile hat sie in Tokio Karriere gemacht als Tänzerin. Sandra, Micha und Thomas sprechen über Heimat und Idylle, über die sympathischen und naiven Tänzerinnen, über kriegsblinde Musiker und gieriger Unternehmer, über liebende Väter und spektakuläre Showauftritte, die viel enthüllen und diskutieren dabei die kritischen und ernsten Töne, die in diesem heiteren Film mitschwingen.

CARMEN COMES HOME aus dem Jahr 1951 ist der siebzehnte Film von Keisuke Kinoshita. Der Film kann bei Criterion angeschaut werden und ist auch im Handel auf DVD erhältlich.

Die nächste Folge erscheint am 20. November 2022 und beschäftigt sich CARMENS INNOCENT LOVE von Kinoshita aus dem Jahr 1952, der Fortsetzung von CARMEN COMES HOME.
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10 Apr 2022Folge 7: PHOENIX (1947)00:56:47
Eine junge Kriegswitwe und Mutter eines vierjährigen Jungen blickt zurück: sechs Jahre waren Sayoko (Kinuyo Tanaka) und Shinichi (Keiji Sada) ein Paar, aber nicht offiziell, denn Shinichis Vater (Isamu Kosugi) hat es verboten - als es endlich zur Heirat kommt, bleibt dem Liebespaar nur eine Nacht. So brav, wie sich das Paar an die gesellschaftlichen Regeln hält, so bieder inszeniert Kinoshita dieses Melodram. Im Podcast begrüßen wir zum ersten Mal Sandra in unserer Runde. Gemeinsam diskutieren wir die Bedeutung des Titels "Phoenix", die Stärken und Schwächen der Inszenierung und fragen uns, welche Zukunft der jungen Witwe noch offensteht.

PHOENIX (Fushicho) ist der siebte Film von Keisuke Kinoshita. Der Film kann im Criterion-Channel angeschaut werden.

Die nächste Folge erscheint am 24. April 2022 und beschäftigt sich mit dem Film ONNA (1948).
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05 Jun 2022Folge 11: HERE'S TO THE YOUNG LADY (1949)01:01:49
Was zu Beginn wie eine leichte Komödie wirkt, wird im Laufe der Handlung immer vielschichtiger: Sozialkritik und eine Analyse der Klassenunterschiede transportiert diese romantische Komödie ebenso wie eine Geschichte von Verlust und dem Mut, eigene und gesellschaftliche Hürden zu überspringen. Ein einfacher Mechaniker, der mit Fleiß und Einfallsreichtum zum erfolgreichen Unternehmer geworden ist (gespielt von Shuji Sano), soll mit der Tochter (Setsuko Hara) aus bedeutendem, aber mittlerweile verarmten Haus verkuppelt werden. Keisuke Kinoshita findet einen wunderbaren Weg die Annäherung des Paares unter anderem beim Boxkampf und beim Ballett zu zeigen. Im Podcast sprechen wir über geküsste Handschuhe und dünkelhafte Bemerkungen über den Cadillac, den man einmal hatte, über Klassenunterschiede, Slapstick und die Ehrlichkeit einer betrunkenen Wirtin und schweifen immer wieder ab. Fazit: Ein stark unterschätzter Film, der ebenso großartig wie unterhaltsam ist.

HERE'S TO THE YOUNG LADY (Ojōsan kanpai!) aus dem Jahr 1949 ist der elfte Film von Keisuke Kinoshita. Der Film kann im Criterion-Channel angeschaut werden.

Die nächste Folge erscheint am 19. Juni 2022 und beschäftigt sich mit THE YOTSUA GHOST STORY PART ONE (1949).
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03 Jul 2022Folge 13: THE YOTSUYA GHOST STORY PART TWO (1949)00:33:36
Keisuke Kinoshita hat in seiner Verfilmung des Kabuki-Theaterstücks Yotsuya Kaidan die zweiteilige Struktur des Theaterstücks übernommen. Nachdem der verarmte ehemalige Samurai Iemon (Ken Uehara) seine Frau Oiwa (Kinuyo Tanaka) entstellt und ermordet hat, heiratet er in eine reiche Familie ein. Aber im zweiten Film wird klar: Oiwa verfolgt ihn bis in das großartige, feurige Finale hinein. Im Podcast reden Sandra, Michael und Thomas über Kinoshita als Action-Regisseur, über Polizeiermittlungen und die Frage, ob reale Bösewichte einen Geisterfilm aufwerten können. Vor allem ist die weniger starke Trennung zwischen Leben und Tod in der japanischen Kultur ein Thema - sie ziehen Vergleiche unter anderem zu JOURNEY TO THE SHORE von Kiyoshi Kurosawa.

THE YOTSUYA GHOST STORY PART TWO (Shinshaku Yotsuya Kaidan: Kohen) aus dem Jahr 1949 ist der dreizehnte Film von Keisuke Kinoshita. Der Film kann bei Mubi angeschaut werden.

Die nächste Folge erscheint am 17. Juli 2022 und beschäftigt sich ausnahmsweise nicht mit einem Film von Keisuke Kinoshita sondern mit THE GHOST OF YOTSUYA (Tokaido Yotsuya Kaidan) von Nobuo Nakagawa aus dem Jahr 1959.
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26 Feb 2022Folge 4: ARMY (1944)00:52:15
Zurecht ist ARMY (Rikugun) für sein großartiges, aufwühlendes Finale bekannt, aber worum geht es eigentlich in Keisuke Kinoshitas Kriegsfilm aus dem Jahr 1944? Der Film erzählt eine Dreigenerationengeschichte – von 1866 in der Meji-Ära bis zur damaligen Gegenwart 1944. Zu Beginn wird der Familie ein Prachtband der „Geschichte des Großen Japan“ von einem Soldaten geschenkt – dieses Buch steht natürlich für die große Nation und wird über die Generationen in höchsten Ehren gehalten. Schließlich stehen Tomohiko und seine Frau Waka im Mittelpunkt – und ihr Sohn Shintaro. Groß ist die Angst, dass der schwächliche, aber kluge und hilfsbereite Sohn nicht das Zeug zum richtigen Soldaten hat. Tomohiko selbst war in seiner Jugend als Soldat nie an der Front, sondern immer mit Fieber im Lazarett. Am Ende ist aber aus Tomohikos Sohn Shintaro ein ganzer Mann geworden und er zieht als Teil der Rikugun (Armee) in den Krieg.

Michael und Thomas staunen über die Bedeutung des gottgleichen Kaisers und beobachten, dass Kinoshita mitten im Krieg in seinem Film einen Diskurs beschreibt, was echter Patriotismus sei und was geschehen wäre, wenn Japan das Kriegsglück verlassen hätte – zum Beispiel im Kampf gegen die Mongolen. Protagonisten dieses Streits sind ein Unternehmer, der eine patriotische Schule gründet und finanziert und Tomohiko, der dort als Lehrer angestellt ist. Aber Tomohiko ist niemand patriotisch genug, auch nicht der eigene Sohn, dem es nicht gelingt, direkt nach der Ausbildung sofort an die Front versetzt zu werden.

Besonders beeindruckt sind Michael und Thomas vom Finale, in dem sich die Mutter Waka doch noch in letzter Minute aufmacht, um sich von Sohn Shintaro zu verabschieden. Was eine kleine harmlose Szene hätte sein können, wird durch Kinoshitas Regie und Taketomis beeindruckende nahe und bewegliche Kamera zu einem mitreißenden Drama, das ohne Worte, die Liebe der Mutter und die verzweifelte Angst, das eigene Kind auf dem Schlachtfeld zu verlieren, zeigt. Ganz großes Kino und ein oft übersehenes Stück Filmgeschichte. Die staatliche Filmaufsicht reagierte erbost. Oberflächlich erfüllt der Film zwar die Vorgaben der Behörde, aber am Ende wird offensichtlich, dass er die Liebe über den Krieg stellt. Kinoshita durfte vor der Kapitulation Japans keine Filme mehr drehen.

Ergänzung

Unser Hörer Christoph hat uns auf ein wichtiges Detail aufmerksam gemacht: "Ungefähr in der Hälfte des Podcasts geht es um den jungen Tomohiko, der aus dem Zugfenster schaut. Angeblich lässt uns Kinoshita absichtlich im Unklaren, was genau er vom Zug aus betrachtet. Aber kurz bevor er das Fenster öffnet, erkannt man - zwar nur schemenhaft, aber doch eindeutig - den schneebedeckten Gipfel des Fuji als Spiegelung in der Scheibe. Somit erklärt sich auch der erst überraschte, dann freudige und schließlich ehrfürchtige Blick des Jungen, der dieses heilige Symbol der Japaner gerade zum ersten Mal aus der Nähe erblickt. Folglich könnte man mutmaßen, dass ihm dieser Moment weitaus wichtiger erscheint, als den Kaiserpalast in Tokyo zu besuchen." Vielen Dank für diesen Hinweis - das erklärt den Blick und das Handeln Tomohikos!

Dieser Film ist erhältlich als Teil der Box „Kinoshita and World War II“, Eclipse Series 41 from the Criterion Collection
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29 Jan 2023Folge 24: TWENTY-FOUR EYES (1954)00:59:23
24 Augen schauen die junge Lehrerin, die auf einer Insel, den Unterricht der ersten Klasse übernimmt, 12 Kinder, für die sie eine besondere verantwortung tragen wird. Die Familien sind arm, für den Bootsausflug reicht kaum das Geld, manchmal nicht einmal für das Essen und selten für den Arzt. Die idyllische Insellandschaft kontrastiert Kinoshita meisterhaft mit dem Schicksal der Lehrerin (Hideko Takamine) und ihrer Schulklasse: Mit dem Krieg gerät auch das Leben auf der Insel aus den Fugen, die Männer gehen in den Krieg, später auch die Jungs aus der Klasse, die Mädchen müssen als Kinder arbeiten oder warten krank einfach auf den Tod. Auch die Lehrerin wird vom Schicksal nicht verschont, unvergessen die Szene als die Lehrerin mit dem Sohn im strömenden Regen am Ufer steht als die Nachricht vom Tod des Ehemanns und Vaters kommt. Im Podcast sprechen Sandra, Micha und Thomas über die politische Ebene des Films, über den Verzicht auf Kriegsbilder, über die Gesichter der Kinder in Nahaufnahmen, über die berührende aber nie rührselige Inszenierung von Keisuke Kinoshita, der immer wieder sich auf das Zeigen beschränkt und das Erzählen zurücknimmt. Ein großer Film über Krieg und Trauer und das Weiterleben.

TWENTY-FOUR EYES (Nijushi no hitomi) aus dem Jahr 1954 ist der zweiundzwanzigste Film von Keisuke Kinoshita und ist als DVD erhältlich.

Diese Episode erscheint als Teil des Japanuary 2023.

Die nächste Folge erscheint am 12. Februar 2023 und beschäftigt sich mit THE TATTERED WINGS aus dem Jahr 1955.
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18 Dec 2022Folge 21: FIREWORKS OVER THE SEA (1951)00:46:05
Es ist viel los in FIREWORKS OVER THE SEA (UMI NO HANABI): Mehr als 30 handelnde Figuren und eine Menge Handlungsstränge sorgen dafür, dass keine Langeweile aufkommt - aber auch dafür, dass viele spannende Themen nur angerissen werden: In diesem Film steckte Material für eine ganze Serie. Der Film spielt in Yobuka, an der Südküste Japans. Die Brüder Tarobei (Ryu Chishu) und Jinkichi schicken ihre Schiffe zum Fischfang hinaus, aber korrupte Kapitäne und die Fischereiverwaltung machen ihnen das Leben schwer. Neue Kapitäne und eine arrangierte Heirat sollen das Unternehmen retten. Und vor allem muss die Fischereiverwaltung überzeugt werden, dem Unternehmen eine zweite Chance zu geben ... Im Podcast versuchen wir etwas Ordnung in diesen überfüllten Film zu bekommen, sprechen über die Liebesverwicklungen, das dramatische Duell zweier Frauen im Zug, über die pausenlos eingesetzte Filmmusik, die katholische Kirche und den sehr attraktiven Kapitän. Bestimmt nicht der überzeugendste Film von Kinoshita, aber dennoch sehenswert.

FIREWORKS OVER THE SEA aus dem Jahr 1951 ist der neunzehnte Film von Keisuke Kinoshita. Der Film kann bei Criterion angeschaut werden.

Die nächste Folge erscheint am 1. Januar 2023 und beschäftigt sich mit A JAPANESE TRAGEDY von Kinoshita aus dem Jahr 1953.
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01 Jan 2025Folge 31: DER FLUSS FUEFUKI (1960)01:19:48
Thomas hat sich diesmal Lucas Barwenczik eingeladen, um mit ihm über DER FLUSS FUEFUKI zu sprechen. Der Film basiert auf einem Roman von Shichirō Fukazawa und zeigt das Leben einer einfachen Familie während der Sengoku-Periode im 16. Jahrhundert, zwischen der Schlacht von Iidagawara 1521 bis zur Schlacht von Tenmokuzan 1582. Die Geschichte wird dabei aber nicht wie sonst üblich aus der Perspektive des berühmten Takeda-Clans erzählt sondern konsequent sondern aus der Perspektive einer armen Familie am Fluss Fuefuki. Die Familie wird aber immer wieder in die Kriegsgeschehnisse hineingezogen – der Vater Sadahei (Takahiro Tamura) und die Mutter Okei (Hideko Takamine) versuchen verzweifelt ihre Kinder vom Kriegsdienst fernzuhalten, um ihr Leben zu retten.

DER FLUSS FUEFUKI zeigt fünf verschiedene Generationen und eine Vielzahl von Personen, bevor im letzten Drittel sich alles auf Okeis Kampf um das Leben ihrer Kinder konzentriert. Es ist dabei schwer beim ersten Schauen einen emotionalen Zugang zu bekommen, so sehr ist man als Zuschauer damit beschäftigt, die Übersicht zu behalten. Beim zweiten Anschauen entfaltet der Film dann seine emotionale Wucht und die Identifikation mit den Protagonisten funktioniert. Im Podcast diskutieren Thomas und Lucas darüber, ob DER FLUSS FUEFUKI ein untypischer Kinohsita-Film ist, über die Frage, ob Kinoshita sich um die Frage der persönlichen Schuld der Japaner drückt und über die experimentellen Farbelemente in diesem Schwarzweissfilm. Hier zur besseren Orientierung der Familienstammbaum:


Der Film aus dem Jahr 1960 ist als DVD erhältlich. Es ist der zweite Film von Keisuke Kinoshita, den wir ohne Micha besprochen haben. Wir werden die mit Micha begonnene Tradition fortführen und in unregelmäßigen Abständen und wechselnden Gästen alle weiteren uns zugänglichen Filme von Keisuke Kinoshita besprechen.
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19 Jun 2022Folge 12: THE YOTSUYA GHOST STORY PART ONE (1949)00:34:31
In Japan ist die Geschichte durch ein Kabuki-Theaterstück bekannt - die gruselige Geistergeschichte des verarmten Iemon (Ken Uehara), der vom Samurai zum Ronin abgestiegen ist. Seine Frau Oiwa (Kinuyo Tanaka) liebt ihn, aber sie ist ihm nur im Weg, als sich eine reiche junge Frau in Iemon verliebt. In einem Streit wird Oiwa grausam verstümmelt, Haare, Gesicht und Auge entstellt, sie leidet furchtbare Schmerzen, bis sie schließlich ermordet wird. Iemon heiratet nun in die reiche Familie ein, aber Oiwa lässt ihn nicht los ...

Kinoshita übernimmt in seinem Film die zweiteilige Struktur des Theaterstücks. Im Podcast reden Sandra, Michael und Thomas über den ersten Film, über die Ästhetik der nichtmenschlichen Körperbewegungen und die Bedeutung der Haare. Beides findet sich wieder in J-Horrorfilmen der vergangenen dreißig Jahre. Sie ziehen Parallelen zu Takashi Miikes OVER MY DEAD BODY und klären die soziale Situation der Protagonisten.

THE YOTSUYA GHOST STORY PART ONE (Shin'yaku Yotsuya kaidan - sengo hen) aus dem Jahr 1949 ist der zwölfte Film von Keisuke Kinoshita. Der Film kann im Criterion-Channel angeschaut werden.

Die nächste Folge erscheint am 3. Juli 2022 und beschäftigt sich mit THE YOTSUYA GHOST STORY PART TWO (1949).
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08 May 2022Folge 9: THE PORTRAIT (1948)01:19:07
Die junge, hübsche Midori hat sich als ihren Sugardaddy den windigen Immobilienspekulanten Kaneko ausgesucht. Der will eine Künstlerfamilie aus seinem neuerworbenen Haus jagen, um den Wert zu steigern. Aber da hat er die Rechnung ohne die liebenswerte Künstlerfamilie gemacht, der man nicht böse sein kann. Im Podcast diskutieren Sandra, Micha und Thomas intensiv über die Rolle der Kunst und des Künstler, über die Frage, warum im Film das Portrait nicht zu sehen ist, über Midoris Weg, über heiße Sommernächte und warmherzige Menschen.

THE PORTRAIT (Shozo) aus dem Jahr 1948 ist der neunte Film von Keisuke Kinoshita. Der Film kann im Criterion-Channel angeschaut werden.

Die nächste Folge erscheint am 22. Mai 2022 und beschäftigt sich mit dem Film APOSTASY (1948).
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19 Dec 2021Folge 1: PORT OF FLOWERS (1943)00:38:00
2018 fing es an – als Film im Japanuary. Micha hatte den Regisseur Keisuke Kinoshita in einer Berlinale-Retrospektive entdeckt. Kinoshita – das war unentdecktes Filmland und viel reizvoller als Thomas beim Ozu-Schauen zu begleiten.

Im Japanuary 2018 begann also unsere Keisuke-Kinoshita-Reihe – mit PORT OF FLOWERS, dem leichtfüßigen Debütfilm des hierzulande wenig bekannten japanischen Regisseurs, entstanden unter der Zensur 1942/1943. 

Es ist eine Komödie um zwei Betrüger, die mit einer cleveren Masche Inselbewohner um Ihr Vermögen bringen wollen. Aber als der Krieg ausbricht, geraten die Pläne der Trickbetrüger durcheinander. 

Michael und Thomas diskutieren die Leichtigkeit der Inszenierung, das Gewicht der ernsten Themen im Hintergrund, der Umgang mit Hoffnung und Moral und die Klasse des beeindruckenden Schauspielerensembles. 
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