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Explorez tous les épisodes de Frauen von damals

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DateTitreDurée
30 Oct 2020Minna Cauer (1841-1922) - Mit Leidenschaft für Frauen, Frieden und Demokratie00:48:36

Minna Cauer war eine der wichtigsten Frauenrechtlerinnen im Kaiserreich. Trotzdem ist seit 95 Jahren kein Buch mehr über sie geschrieben worden - vielleicht, weil sie immer zwischen den Stühlen saß: Den einen zu links, den anderen zu emotional, wieder anderen zu alt. Zeit, einer ganz Großen zu ihrem Geburtstag etwas Aufmerksamkeit zu schenken!

Wie immer freue ich mich über euer Feedback auf Instagram unter @frauenvondamals - oder per Email an rohrpost at biancawalther punkt de! (In der Folge erwähne ich kurz noch eine andere Social-Media-Plattform, von der ich mich aber mittlerweile verabschiedet habe).


Verwendete Literatur:

Else Lüders: Minna Cauer. Leben und Werk, Gotha/Stuttgart 1925. (Das Bild zu dieser Folge ist das Frontispiz aus diesem Buch)

Anne-Laure Briatte; Meiken Endruweit (Übers.): Bevormundete Staatsbürgerinnen. Die 'radikale' Frauenbewegung im deutschen Kaiserreich, München 2020.

Bianca Walther: "Diese Zeit findet kein großes Geschlecht, besonders nicht unter den Frauen." - Minna Cauer und die bürgerliche Frauenbewegung, 1914-1918. Unveröffentlichte Hausarbeit, Fernuniversität Hagen, 2014.

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Viel Material zu Minna Cauer findet ihr auch auf den Internetseiten des Digitalen Deutschen Frauenarchivs (https://digitales-deutsches-frauenarchiv.de) und in deren Katalog https://meta-katalog.eu, der auch zahlreiche Digitalisate enthält.

Und hier wie versprochen das Bild, das ich euch ganz am Schluss der Folge versprochen habe: https://search.iisg.amsterdam/Record/593987

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#frauengeschichte #frauen #kaiserreich #weimarerrepublik #deutschland #berlin frauenbewegung #frauenwahlrecht #neueregeschichte

05 Nov 2021Marie-Elisabeth Lüders: Pionierin im Parlament01:12:57

Marie-Elisabeth Lüders war eine ganz Große des Liberalismus. Aufgewachsen als höhere Tochter in Berlin, wusste sie, was es hieß, Chancen verwehrt zu bekommen. Sie erkämpfte sich Bildung - und nutzte sie, um auch anderen Menschen ein besseres Leben zu ermöglichen. Sie wurde Beamtin im Sozialwesen, Abgeordnete in Nationalversammlung und Reichstag, kämpfte für Frauenrechte und widersetzte sich den Nationalsozialisten. Dafür wurde sie 1937 für mehrere Monate inhaftiert. Nach der Nazizeit begann ihre zweite Parlamentskarriere: Als Alterspräsidentin des Deutschen Bundestags. Alles Grund genug, ihr eine Folge zu widmen!


Das Bonusmaterial:

Eröffnung des Deutschen Bundestags 1953

Eröffnung des Deutschen Bundestags 1957

Fernsehinterview mit Marie-Elisabeth Lüders von 1957


Literatur:

Marie-Elisabeth Lüders: Fürchte dich nicht. Persönliches und Politisches aus mehr als 80 Jahren. 1878–1962. Köln und Opladen 1963.

Cornelia Baddack: Katharina von Kardorff-Oheimb (1879–1962) in der Weimarer Republik. Göttingen 2016.

Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit: Broschüre Wer war Marie-Elisabeth Lüders?


Erwähnte Podcasts:

Jasmin Lörchner, Laura Baumgarten und Bianca Walther über Frauen im Widerstand: Teil 1 und Teil 2.

Laura Baumgarten aka Frau Abgeordnete über Louise Schroeder.

Folge "Pionierinnen der Mitbestimmung" des Podcasts "Systemrelevant" der Hans-Böckler-Stiftung mit Bettina Kohlrausch und Johanna Wenckebach.


Spendiere den Frauen von damals ein Käffchen auf Ko-Fi.com

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#frauengeschichte #frauen #weimarerrepublik #deutschland #neueregeschichte

01 Oct 2020Von Olympe bis Helene: Streifzug durch 100 Jahre Frauenbewegung00:44:38

Nachdem wir uns schon ein paar Mal mit Biografien einzelner Frauenrechtlerinnen befasst haben, wagen wir uns ab heute in unregelmäßigen Abständen an einen Überblick über die deutsche Frauenbewegung in Kaiserzeit und Weimarer Republik. Los geht es - wie könnte es anders sein? - mit den Anfängen. Wir marschieren so um die Zeit der Französischen Revolution los und erreichen unser Etappenziel Hamburg im Jahr 1898, gerade pünktlich zu einer denkwürdigen Jahresversammlung des Bunds deutscher Frauenvereine (BDF).

Natürlich können wir nur einen Ausschnitt abbilden. Mehr über das äußerst reiche, komplexe Gebilde, das sich "Frauenbewegung" nannte, könnt ihr zum Beispiel erfahren, indem ihr das wunderbare Internetportal des Digitalen Deutschen Frauenarchivs (https://www.digitales-deutsches-frauenarchiv.de) durchstöbert - oder aus den folgenden Büchern:

Literatur:

Angelika Schaser: Frauenbewegung in Deutschland 1848-1933, Darmstadt 2006.

Ute Gerhard: Unerhört. Die Geschichte der deutschen Frauenbewegung, Reinbek 1990.

Barbara Beuys: Die neuen Frauen – Revolution im Kaiserreich München, 2014.

Anne-Laure Briatte-Peters (Autorin); Meiken Endruweit (Übers.): Bevormundete Staatsbürgerinnen: Die »radikale« Frauenbewegung im Deutschen Kaiserreich, München 2020.

Herrad Schenk: Die feministische Herausforderung. 150 Jahre Frauenbewegung in Deutschland, München 1980.

Bei der Bundeszentrale für politische Bildung gibt es ferner günstig (sofern noch lieferbar) ein Überblickswerk von Rosemarie Nave-Herz. Weitere Tipps, auch zu Einzeldarstellungen und Biografien, gebe ich auch gern auf Twitter unter dem Handle @frauenvondamals, auf dem ihr mich gern kontaktieren dürft. Ich freu mich!

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#frauengeschichte #frauen #kaiserreich #deutschland #frauenbewegung #frauenwahlrecht #deutschland #tourismus #reisen #reisendefrauen #neueregeschichte

03 Apr 2024Anne Lister - "Ich liebe das schöne Geschlecht!"01:26:25

Als „Gentleman Jack“ wurde sie einem internationalen Serienpublikum bekannt; als leidenschaftliche Tagebuchschreiberin mit Liebe zum Detail ist sie ein wahres Geschenk an die queere Geschichte: Anne Lister (1791-1840) - lesbische Landadlige, Frauenheldin, Unternehmerin, Europareisende und schillernde Figur in der lokalen Politik.

Kommt mit auf eine Reise ins Nordengland zur Zeit der industriellen Revolution und geht mit mir auf Spurensuche nach queerem Leben in einer Ära, bevor es eine Sprache für die Liebe zwischen Frauen gab.

Literatur und Links:

Helena Whitbread: The Secret Diaries of Miss Anne Lister,

  • Vol. 1: I Know My Own Heart, London 2010 [1988]
  • Vol. 2: No Priest But Love, London 2011 [1992]

Jill Liddington: Female Fortune. Land, Gender and Authority. The Anne Lister Diaries and Other Writings 1833-36, London/New York 1998.

Martha Vicinus: Intimate Friends: Women Who Loved Women, 1778–1928, Chicago 2004.

Angela Steidele: Anne Lister. Eine erotische Biografie, Berlin 2017.

Dies.: Geschichte einer Liebe. Adele Schopenhauer und Sibylle Mertens, Berlin 2011.

Elizabeth Mavor: The Ladies of Llangollen, London 1971.

Rictor Norton: Anne Lister, The First Modern Lesbian, August 2003 (letzter Zugriff April 2024)

Mehr über das Digitalisierungs- und Transkriptionsprojekt der West Yorkshire Archive Services: hier und hier.

Bildquellen für die Folgengrafik:

Porträt: Joshua Horner, ca. 1830, via Wikimedia Commons; Tagebuchseite : West Yorkshire Archive Service, Signatur SH:7/ML/E/10/0007

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13 Nov 2020"Wo ist das Recht der Frau?" - Anita Augspurg (1857-1943)02:14:07

„Wo ist das Recht der Frau?“

Anita Augspurg – Feministin, Juristin, Pazifistin

Sie war radikale Frauenrechtlerin, Juristin mit scharfer Feder und ab 1914 engagierte Pazifistin. Mit ihrer Lebensgefährtin Lida Gustava Heymann mischte sie nicht nur die Männerwelt in Kaiserzeit und Weimarer Republik gehörig auf: Dr. Anita Augspurg (1857-1943). Im übrigen wächst in dieser Folge zusammen, was zusammengehört: Jasmin von HerstoryPod und Geschichtsdolmetscherin Bianca senden diese Woche gemeinsam – und haben sich viel zu erzählen.

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Das im Podcast versprochene Foto des Verbands fortschrittlicher Frauenvereine mit den Namen der Abgebildeten (vermerkt in Minna Cauers Handschrift) findet ihr auf der Website des IISG Amsterdam, wo auch Cauers Nachlass lagert: https://search.iisg.amsterdam/Record/1309653. Und wer genau hinsieht, bemerkt auch, dass es nicht, wie Bianca dachte, das Gründungsfoto ist, sondern ein Foto von einer Sitzung im Jahr 1901 – zwei Jahre nach der Gründung.

Die anderen Bilder aus Jasmins heiterem Fotoraten findet ihr hier (Gruppenfoto aus dem Atelier Elvira) und hier (Orgateam des Berliner Frauenkongresses 1912).

Jasmins Podcast über Pionierinnen und andere starke Frauen findet ihr unter https://herstorypod.de

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Wir freuen uns, mit diesem Podcast an der wunderbaren Blogparade #FemaleHeritage der Monacensia im Hildebrandhaus teilzunehmen.  Schaut doch mal dort vorbei!

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Verwendete Literatur:

Augspurg, Anita:  Rechtspolitische Schriften. Kommentierte Studienausgabe. Herausgegeben und kommentiert von Christiane Henke, Köln 2013.

Cauer, Minna: Briefe an Muschka von Witt (Archivgut), IISG Amsterdam, Minna Cauer Papers Nr. 79.

Cauer, Minna: Tagebuch (Archivgut), IISG Amsterdam, Minna Cauer Papers, Nr. 71.

Henke, Christiane: Anita Augspurg, Reinbek 2000.

Heymann, Lida G.: Erlebtes, Erschautes: Deutsche Frauen kämpfen für Freiheit, Recht und Frieden 1850–1940, hg. v. Margrit Twellmann. Meisenheim 1977.

Heymann, Lida G.: "Offener Brief an die Redaktion der Zeitschrift für Frauenstimmrecht", in: Zeitschrift für Frauenstimmrecht, Beilage zu Die Frauenbewegung, 20. Jg., Nr. 26 (1. Oktober 1914), S. 49-50.

Kinnebrock, Susanne: Anita Augspurg (1857–1943). Feministin und Pazifistin zwischen Journalismus und Politik. Eine kommunikationshistorische Biographie, Herbolzheim 2005

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#frauengeschichte #frauen #kaiserreich #weimarerrepublik #nationalsozialismus #deutschland #frauenbewegung #frauenwahlrecht #lgbtq #lesbengeschichte #neueregeschichte

05 May 2022Mildred Harnack - Eine Frau im Widerstand. Interview mit Biografin Rebecca Donner (Englische Version)01:41:06

Mildred Harnack war führendes Mitglied des Widerstandsnetzes, das die Gestapo "Rote Kapelle" nannte. Geboren in Wisconsin, kam sie 1929 mit ihrem Mann Arvid nach Deutschland. 2021 zeichnete ihre Urgroßnichte Rebecca Donner ihren Weg in den Widerstand in einer Biografie nach, und ich hatte das große Vergnügen, für die Frauen von damals mit ihr zu sprechen. Hier hört ihr das Interview in der englischen Originalfassung.


Erwähnte Literatur:

Shareen Blair Brysac: Resisting Hitler: Mildred Harnack and the Red Orchestra. New York 2000. (Auf Deutsch erschienen als: Mildred Harnack und die 'Rote Kapelle', übers. v. Klaus Kochmann, Augsburg 2003).
Rebecca Donner: All the Frequent Troubles of Our Days. The True Story of the American Woman at the Heart of the German Resistance to Hitler, New York 2021.
Norman Ohler: Harro und Libertas, Köln 2020.

Memoiren:

Greta Kuckhoff: Vom Rosenkranz zur Roten Kapelle, Berlin (Ost) 1978.
Maria Gräfin von Maltzan: Schlage die Trommel und fürchte dich nicht. Erinnerungen, München 1986.
Elfriede Paul: Ein Sprechzimmer der Roten Kapelle, Berlin 1981.

Auch empfehlenswert:

Henning Fischer: Überlebende als Akteurinnen. Die Frauen der Lagergemeinschaften Ravensbrück: Biografische Erfahrung und politisches Handeln, 1945 bis 1989. Konstanz 2018.
Frauke Geyken: Wir standen nicht abseits. Frauen im Widerstand gegen Hitler, München 2014.
Florence Hervé (Hg.): Mit Mut und List. Europäische Frauen im Widerstand gegen Faschismus und Krieg, Köln 2020.
Claudia Koonz: Mothers in the Fatherland: Women, the Family, and Nazi Politics, New York, 1987.

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#frauengeschichte #frauen #nationalsozialismus #widerstand

23 Jul 2020Mary Kingsley - Grenzgängerin zwischen Kulturen und Konventionen00:32:17

Die englische Afrikareisende Mary Kingsley (1862-1900) war eine Grenzgängerin im wahrsten Sinne des Wortes: Mit 32 Jahren trat die Tochter einer Köchin und eines Arztes aus der Enge des viktorianischen Fräuleindaseins heraus, um Forschungsreisende zu werden. Sie reiste dreimal nach Afrika, schrieb einen schillernden Reisebericht und begeisterte das Publikum zu Hause mit ihren Vorträgen. Die britische Kolonialverwaltung war indes weniger angetan von ihren lautstarken Rufen nach Reformen.

In dieser Folge beleuchten wir Mary Kingsleys Grenzgänge und begeben uns mit ihr auf Reisen - zu Flusspferden und Krokodilen, durch den Dschungel und natürlich auch zu Menschen.

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#frauengeschichte #frauen #afrika #westafrika #kolonialgeschichte #imperialismus #tourismus #reisen #reisendefrauen #neueregeschichte

01 Apr 2022Frauen für den Frieden: Der Internationale Frauenkongress 1915 in Den Haag01:14:39

Vom 28. April bis 1. Mai 1915 kamen über 1500 Frauen zusammen, um ein Zeichen für den Frieden zu setzen. Allen Widrigkeiten zum Trotz, trafen sie sich im holländischen Den Haag zu einer großen Frauenfriedenskonferenz. Sie streckten einander die Hände aus, debattierten und verabschiedeten 20 Resolutionen, die sie in die Hauptstädte der kriegführenden wie auch der neutralen Länder trugen. Wer sie waren, wie sie vorgingen und was aus ihrer Initiative wurde, verrate ich euch im neuesten Streifzug durch die Frauengeschichte.

Verwendete Quellen und Literatur:

  • Jane Addams, Emily Greene Balch und Alice Hamilton: Women at The Hague. the International Congress of Women and its Results, New York 1915 (Digitalisat hier abrufbar).
  • Lida Gustava Heymann: Erlebtes, Erschautes: Deutsche Frauen kämpfen für Freiheit, Recht und Frieden 1850–1940, hg. v. Margrit Twellmann, Meisenheim 1977.
  • Jus suffragii. Monthly Organ of the International Woman Suffrage Association, Ausgaben November 1914 bis Mai 1915 (Band 9, Digitalisate hier abrufbar).
  • Report of the International Congress of Women: The Hague, The Netherlands, April 28th to May 1st, 1915: President's Address, Resolutions Adopted, Report of the Committees Visting European Capitals, New York 1915 (Digitalisat hier abrufbar)

Weiterführende Links zur Folge:

Unterstützt die Frauen von damals mit einem Käffchen auf Ko-Fi!


Grundlage für das Beitragsbild: Foto des Podiums auf dem Frauenfriedenskongress, unbekannte:r Fotograf:in, via Wikimedia Commons.


#frauen #frauengeschichte #kaiserzeit #ersterweltkrieg


25 Jul 2024Alice Salomon - Ein Leben für die Soziale Arbeit01:13:10

Alice Salomon – Ein Leben für die Soziale ArbeitSie war die Pionierin der Sozialen Arbeit in Deutschland – und, was viele nicht wissen, eine Frauenrechtlerin von Weltgeltung. Alice Salomon (1872-1948) befreite sich über die Freiwilligenarbeit aus dem „Pflanzendasein“ der höheren Tochter, engagierte sich in der Frauenbewegung, studierte und promovierte und reformierte durch ihr Wirken den gesamten Bereich der „Fürsorge“ oder „Wohlfahrtspflege“, wie es damals noch hieß.Sie gründete eine Ausbildungseinrichtung für Frauen, die heute noch als Alice Salomon Hochschule existiert. Sie trug maßgeblich zum Entstehen des Berufsbilds und der Wissenschaft der Sozialen Arbeit im modernen Sinn bei, arbeitete auf internationaler Ebene auf die gegenseitige Anerkennung von Abschlüssen hin und schuf mit all dem auch Berufs- und Aufstiegsmöglichkeiten für Frauen.Ich finde: Allerhöchste Zeit, ihr eine Folge zu widmen! Ihr findet sie hier zum Direkthören und auf allen gängigen Podcast-Plattformen. Wenn es euch gefallen hat, freue ich mich über eine Nachricht von euch und/oder fünf Sterne. Euer Feedback erreicht mich über rohrpost ät biancawalther.de oder über meinen Instagram-Kanal @frauenvondamals. Und sagt es natürlich auch gern weiter!LITERATURHINWEISE UND LINKS ZUR FOLGEAlice Salomon: Lebenserinnerungen, Frankfurt/Main 2008. Es gibt auch eine ältere Auflage von 1983. Welche ihr auch greifen könnt: unbedingte Leseempfehlung!Manfred Berger: Alice Salomon. Pionierin der sozialen Arbeit und der Frauenbewegung, 4. Aufl., Frankfurt/Main 2018.Joachim Wieler: Er-Innerung eines zerstörten Lebensabends. Alice Salomon während der NS-Zeit (1933-1937) und im Exil (1937-1948), Darmstadt 1987.Sabine Toppe: Alice Salomon, Essay für das Digitale Deutsche Frauenarchiv (2021).Link zum Fotobuch für Alice Salomon im Meta-Katalog des i.d.a. Dachverbands der deutschsprachigen Frauen- und LesbenarchiveDas Alice-Salomon-Archiv im ehemaligen Gebäude der Sozialen Frauenschulealice – Das Magazin der Alice Salomon Hochschule. Ausgabe 42 widmet sich dem 150. Geburtstag der Gründerin und kann kostenlos heruntergeladen werden.


01 Mar 2025Ihr fragt - ich antworte!01:01:19

Die Frauen von damals werden fünf Jahre alt, und für die Jubiläumsfolge habt ihr mir eure Fragen geschickt.

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In der Folge erwähne ich mehrere Forscher*innen, die wunderbare und wichtige Arbeit machen. Hier deshalb ein paar Tipps zum Weiterlesen und -hören:

Thema: Queere Geschichte im Nationalsozialismus

  • Anna Hájková: Menschen ohne Geschichte sind Staub. Queeres Verlangen im Holocaust. Göttingen 2024.
  • Laurie Marhoefer: Sex and the Weimar Republic: German Homosexual Emancipation and the Rise of the Nazis. Toronto 2015
  • Jens Dobler: Zwischen Duldungspolitik und Verbrechensbekämpfung: Homosexuellenverfolgung durch die Berliner Polizei von 1848 bis 1933. Frankfurt/2008.
  • Claudia Schoppmann: Zeit der Maskierung. Lebensgeschichten lesbischer Frauen im „Dritten Reich“. Berlin 1993.


Thema: Katholische Frauen gegen den NS


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Der Podcast ist euch so lieb, dass ihr dafür etwas zahlen möchtet? Auf Steady.de stehen drei freiwillige Abomodelle zur Auswahl. Vielen Dank für eure Unterstützung

26 Jun 2020Eine Frauenrechtlerin reist nach Indien: Das Reisetagebuch der Anna Pappritz00:25:52

Im Winter 1912/1913 ging die Berliner Frauenrechtlerin Anna Pappritz auf große Fahrt: Mit zwei Reisebüchern und viel Gepäck ging es zunächst per Schiff nach Ceylon und dann mit dem Zug einmal quer durch Indien. Im Juli 2019 tauchte ihr Reisetagebuch wieder auf; jetzt ist es im Röhrig Universitätsverlag als kommentierte Edition erschienen. 

In diesem Podcast erzähle ich über den Fund, stelle euch Anna Pappritz vor und mache einen Vorschlag, wie wir uns heute den Reiseberichten weißer, westlicher Frauen sinnvoll nähern können. 

Ein digitales Begleitangebot zum Buch gibt es auf meiner Webseite.

Bildquelle: BArch N1151/341 Fol. 9.

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#frauengeschichte #frauen #kaiserreich #deutschland #frauenbewegung #frauenwahlrecht #indien #kolonialgeschichte #imperialismus #tourismus #reisen #reisendefrauen #neueregeschichte

03 Jun 2022Ottilie Roederstein und Elisabeth Winterhalter: Porträt eines Paares.01:05:42

50 Jahre lang waren die Malerin Ottilie Roederstein und die Ärztin Elisabeth Winterhalter ein Paar. In Zürich lernten sie sich kennen, in Frankfurt schufen sie sich ein erstes Zuhause, und in Hofheim am Taunus fanden sie schließlich ihren Alterssitz. "Gemeinsam frei sein" - so könnte man ihre Lebensgemeinschaft charakterisieren. Jede für sich und beide zusammen hatten sie die Ambition, sich in der bildungsbürgerlichen Gesellschaft des späten 19. und frühen 20. Jahrhunderts einen Platz zu schaffen. Die eine als Künstlerin, die andere als Ärztin und später Managerin von Haus, Hof und allerlei sozialen Bestrebungen.

Wie sie dabei vorgingen und auf welche starken Netzwerke sie sich stützen konnten, erzähle ich euch in der neuesten Folge. Und natürlich wird es auch um Kunst gehen.


Weiterführende Links zur Folge:

1. Porträts von Ottilie Roederstein:

Selbstbildnis mit Schlüsseln, 1937
Elisabeth Winterhalter als Studentin, 1887
Selbstbildnis mit Pinseln, 1917
Dr. med. E. H. Winterhalter, 1918. 

Zum Selbstbildnis mit Pinseln erzählt Kuratorin Sandra Gianfreda vom Kunsthaus Zürich hier mehr. (Darin ist auch kurz das Selbstporträt mit Zigarillo zu sehen).

Zum Selbstporträt mit Zigarillo und dem Porträt von Elisabeth Winterhalter mit Hund konnte ich keinen Link finden, bei dem ich mir sicher war, dass die Abbildung genehmigt ist. Deshalb habe ich auf Verlinkung verzichtet. 


2. Weitere Links:

Frei. Schaffend. Die Roederstein-Retrospektive im Städel-Museum (20.7.-16.10.2022)
Ottilie W. Roederstein. Eine Schweizer Künstlerin wiederentdeckt. Retrospektive im Kunsthaus Zürich (18.12.2020-5.4.2021)
Twitter-Thread und Instagram-Beitrag der Frauen von damals über Rosa Bonheur
HerStory über Rosa Bonheur


Quellen und Literatur:

Barbara Rök: Ottilie W. Roederstein (1859-1937). Eine Künstlerin zwischen Tradition und Moderne, Marburg 1999

Sandra Gianfreda: Zürich, Berlin, Paris: Stationen einer Künstlerinnenausbildung, in: Sandra Gianfreda, Alexander Eiling, Eva-Maria Höllerer (Hg.): Ottilie W. Roederstein. Ausstellungskatalog zu den Retrospektiven im Kunsthaus Zürich und im Städel Museum, Frankfurt, Zürich 2020, S. 20-35

Elga Kern (Hg.), Führende Frauen Europas, München 1930. (Darin: Autobiografische Schilderungen von Ottilie Roederstein und Elisabeth Winterhalter

Nachlass Hermann Jughenn, Roederstein-Jughenn-Archiv im Städel-Museum.
- Zitat Elisabeth Winterhalter über Kennenlernen (NR Biografie 1)
- Brief von Johanna Voos an Ottilie Roederstein vom 19.5.1887 (NR Briefe 2a)
- Brief von Ottilie Roederstein an Elisabeth Winterhalter vom 12.10.1937 (NR Biografie 3).

Ich danke dem Stadtarchiv Hofheim und Ingeborg Luijendijk, Hofheim.


06 May 2022Mildred Harnack - Eine Frau im Widerstand. Interview mit Biografin Rebecca Donner (Deutsche Version)01:41:11

Mildred Harnack war führendes Mitglied des Widerstandsnetzes, das die Gestapo "Rote Kapelle" nannte. Geboren in Wisconsin, kam sie 1929 mit ihrem Mann Arvid nach Deutschland. 2021 zeichnete ihre Urgroßnichte Rebecca Donner ihren Weg in den Widerstand in einer Biografie nach, und ich hatte das große Vergnügen, für die Frauen von damals mit ihr zu sprechen. Hier hört ihr das Interview mit deutscher Simultanverdolmetschung.


Erwähnte Literatur:

Shareen Blair Brysac: Resisting Hitler: Mildred Harnack and the Red Orchestra. New York 2000. (Auf Deutsch erschienen als: Mildred Harnack und die 'Rote Kapelle', übers. v. Klaus Kochmann, Augsburg 2003).
Rebecca Donner: All the Frequent Troubles of Our Days. The True Story of the American Woman at the Heart of the German Resistance to Hitler, New York 2021.
Norman Ohler: Harro und Libertas, Köln 2020.

Memoiren:

Greta Kuckhoff: Vom Rosenkranz zur Roten Kapelle, Berlin (Ost) 1978.
Maria Gräfin von Maltzan: Schlage die Trommel und fürchte dich nicht. Erinnerungen, München 1986.
Elfriede Paul: Ein Sprechzimmer der Roten Kapelle, Berlin 1981.

Auch empfehlenswert:

Henning Fischer: Überlebende als Akteurinnen. Die Frauen der Lagergemeinschaften Ravensbrück: Biografische Erfahrung und politisches Handeln, 1945 bis 1989. Konstanz 2018.
Frauke Geyken: Wir standen nicht abseits. Frauen im Widerstand gegen Hitler, München 2014.
Florence Hervé (Hg.): Mit Mut und List. Europäische Frauen im Widerstand gegen Faschismus und Krieg, Köln 2020.
Claudia Koonz: Mothers in the Fatherland: Women, the Family, and Nazi Politics, New York, 1987.

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#frauengeschichte #frauen #nationalsozialismus #widerstand

06 Jul 2024Josephine Erkens, oder: Wie man(n) eine weibliche Führungskraft zu Fall bringt01:01:48

Heute tauchen wir zum zweiten Mal in die Welt der “Weiblichen Kriminalpolizei” ein. Diesmal befinden wir uns im Hamburg der Weimarer Republik, wo Kriminalpolizeirätin Josephine Erkens nicht nur mit Gegenwind durch männliche Vorgesetzte konfrontiert ist, sondern auch noch andere Konflikte auszutragen hat.

Wozu das führte, vor welchen Schwierigkeiten und Dilemmata die Polizistinnen standen und was Parteipolitik damit zu tun hatte - das beleuchten wir gemeinsam in der neuesten Folge der “Frauen von damals.”


Quellen, Literatur und Tipps zum Weiterlesen:

Ursula Nienhaus: "Nicht für eine Führungsposition geeignet": Josefine Erkens und die Anfänge weiblicher Polizei in Deutschland 1923 - 1933, Münster 1999.

Digitalisate der Vossischen Zeitung bei der Staatsbibliothek Berlin (über DFG-Viewer)

Zwei Polizistinnen erschießen sich”, Abendausgabe 10. Juli 1931.

Der Tod der Polizeibeamtinnen”, Morgenausgabe 11. Juli 1931.

Hintergründe der Hamburger Tragödie”, Morgenausgabe 12. Juli 1931.

Das Verfahren gegen Frau Erkens”, Morgenausgabe 13. Juli 1931 (Man bemerke die vergleichsweise versteckte Notiz, in der entlastendes Material zu Erkens nachgereicht wird).

Kein Disziplinarverfahren gegen Frau Erkens”, Abendausgabe 16. Juli 1931. 

Robert Brack: Und das Meer gab seine Toten wieder. Roman, Hamburg 2008. (Ich gebe zu, historische Romane mit erfundenen Hauptfiguren, die endlich mal aufräumen, sprechen mich generell nicht an, weil für mich da immer die Gefahr der Selbstgefälligkeit gegenüber historischen Personen gegeben ist. Die Hauptfigur “weiß” es ja meistens besser, aber sie ist nun mal auch mit dem Wissen der heutigen Zeit konstruiert. Gleichwohl hat der Roman gute Kritiken und ist, soweit ich das beurteilen kann, hervorragend recherchiert. Zu Bracks Interpretationen der Fakten kann ich nichts sagen, weil siehe oben. ;))

Robert Brack: Sprechende Dokumente. Nachforschungen im Staatsarchiv während der Arbeit an dem Roman „Und das Meer gab seine Toten wieder”, in: Aus erster Quelle. Beiträge zum 300-jährigen Jubiläum des Staatsarchivs der Freien und Hansestadt Hamburg, Hamburg 2013, S. 191-200.

Karin Hausen: Die Polarisierung der ‚Geschlechtscharaktere‘ – Eine Spiegelung der Dissoziation von Erwerbs- und Familienleben, in: Werner Conze (Hg.): Sozialgeschichte der Familie in der Neuzeit Europas, Stuttgart 1976, S. 363-393. 



Das Angebot der Frauen von damals ist gratis und werbefrei. Wenn es euch in den Fingern juckt, etwas in die Kaffeekasse zu werfen - hier steht ein Sparschweinchen. Vielen Dank!

03 Sep 2020Eine afrikanische Frauenrechtlerin: Adelaide Casely-Hayford (1868-1960)00:36:00

Adelaide Casely-Hayford, geboren 1868 in Freetown, lebte unabhängig, bereiste drei Kontinente und reformierte die Mädchenbildung in ihrer Heimat Sierra Leone. Die Geschichte einer Powerfrau, die Chancen ergriff und Konflikte nicht scheute.

Verwendete Literatur:
Adelaide Cromwell:  An African Victorian Feminist. The Life and Times of Adelaide Smith Casely Hayford (1868-1960), Washington D. C.  1992 (Daraus auch das Bild, das diese Episode ziert)
Keisha Blain: Emerging Feminisms - A Historical Note. Pan-African Feminist Adelaide Casely-Hayford, The Feminist Wire, 28. März 2016, https://thefeministwire.com/2016/03/a-historical-note-pan-african-feminist-adelaide-casely-hayford/
Mary Louise Pratt: Imperial Eyes. Travel Writing and Transculturation. London/New York 1992.

Erwähnte historische Personen:
Mary Seacole - https://de.wikipedia.org/wiki/Mary_Seacole
Edmonia Lewis - https://en.wikipedia.org/wiki/Edmonia_Lewis

Und natürlich die Podcast-und-Sonstiges-Empfehlungen:
Petra Tabarelli und andere: Frauen reden über Fußball - https://www.fruef.de/
Laura Baumgarten: Frau Abgeordnete - https://www.instagram.com/frauabgeordnete/
Nora Hespers: Die Anachronistin - https://www.die-anachronistin.de/
Jasmin Lörchner: Herstory Pod - https://herstorypod.de/
Wenn es euch gefallen hat, wenn ihr Fragen, Wünsche oder sonstiges Feedback habt, freue ich mich, von euch zu hören. Ihr findet mich auf Instagram unter @frauenvondamals und auf meiner Internetseite https://biancawalther.de/

Und natürlich freu ich mich auch immer über Sterne, wo auch immer ihr welche hinterlassen könnt! :)

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#frauengeschichte #frauen #afrika #westafrika #sierraleone #kolonialgeschichte #imperialismus #reisen #reisendefrauen #frauenbewegung #neueregeschichte



24 May 2020Charlotte Ritters reale Kolleginnen: Martha Mosse und Friederike Wieking00:52:03

In der Fernsehserie Babylon Berlin begegnet uns eine Kriminalassistentin, die offenbar nie einer Kollegin begegnet. 1929 gab es in der 'Roten Burg' am Alex jedoch schon einige Polizistinnen. Zwei davon stelle ich euch heute vor: Polizeirätin Dr. Martha Mosse und Kriminalpolizeirätin Friedrike Wieking (ja, selbst zeichnete sie stets ohne das mittlere 'e', aber die Forschungsliteratur richtet sich nach der Geburtsurkunde, und so tue ich das im weiteren mit einigem Zähneknirschen auch).

Literatur zur Folge: Anna Hájková: The Last Ghetto. An Everyday History of Theresienstadt, Oxford 2020.

dies.: https://www.sciencespo.fr/mass-violence-war-massacre-resistance/en/document/women-citizens-theresienstadt-prisoner-community.html (2016, letzter Zugriff im Februar 2024)

Javier Samper Vendrell: The Case of a German-Jewish Lesbian Woman. Martha Mosse and the Danger of Standing Out, in: German Studies Review 41/2 ( Mai 2018), S. 335-353

Elisabeth Kraus: Die Familie Mosse. Deutsch-jüdisches Bürgertum im 19. und 20. Jahrhindert, München 1900.

Martha Mosse: Erinnerungen. Digitalisiertes Typoskript, 1963. Leo Baeck Institute: Mosse Family Collection, https://archive.org/details/mossefamily_09_reel09/page/n97/mode/2up (letzter Zugriff im Februar 2024)

Dies.: Briefe an Dora Panofsky. Digitalisiertes Archivgut, Quelle s. o.

Ursula Nienhaus: Einsatz für die ‚Sittlichkeit‘: Die Anfänge der weiblichen Polizei im Wilhelminischen Kaiserreich und der Weimarer Republik, in: Alf Lüdtke (Hg.): ‚Sicherheit‘ und ‚Wohlfahrt‘: Polizei, Gesellschaft und Herrschaft im 19. und 20. Jahrhundert, Frankfurt/Main 1992, S. 243-266.

Kerstin Wolff: Anna Pappritz (1861–1939). Die Rittergutstochter und die Prostitution, Sulzbach/Taunus 2017.

Ursula Nienhaus: Himmlers willige Komplizinnen. Weibliche Polizei im Nationalsozialismus 1937-1945, in: Michael Grüttner u. a. (Hg.): Geschichte und Emanzipation. Festschrift für Reinhard Rürup, Frankfurt/Main und New York 1999, S. 517-539. Friederike Wieking: Anna Pappritz und die Weibliche Polizei, in: Der Abolitionist (30. Jg.), Sonderausgabe zum 70. Geburtstag von Anna Pappritz, 9. Mai 1931, S. 20/21.

Friederike Wieking: Die Entwicklung der weiblichen Kriminalpolizei in Deutschland, Lübeck 1958.

Sören Groß:  Friederike Wieking: Fürsorgerin, Polizeichefin und KZ-Leiterin, Nordhorn 2020. (Hier muss ich leider Abstriche machen. Der Autor hat zwar akribisch zu Friederike Wieking recherchiert, aber sowohl die stellenweise unreflektierte Sprache als auch einige Aussagen insbesondere zur Frauenbewegung müssen mit Vorsicht genossen werden. Aktuelle Literatur zur Frauen- und Sittlichkeitsbewegung wurde offenbar nicht zur Kenntnis genommen.)

Bildquellen: United States Army Office of the Chief of Counsel for War Crimes (n.d.), photographer - USHMM, courtesy of National Archives and Records Administration, College Park [Photograph #43031]; FFBIZ, B Rep. 500 Acc. 400 – 29.4 Nr. 153 (Foto-Nr. 4838). .

#frauengeschichte #frauen #weimarerrepublik #nationalsozialismus #deutschland #frauenbewegung #lgbtq #lesbengeschichte #neueregeschichte


17 Sep 2020Gertrud Bäumer (1873-1954) - Frauenrechtlerin, Politikerin, Multitaskerin00:41:24

Gertrud Bäumer war eine Frauenrechtlerin, die polarisierte: Die einen fanden sie zu moderat, die anderen bewunderten ihren Pragmatismus. Den einen war sie zu machtbewusst, wieder anderen war sie Vorbild und Inspiration. Ein Jahrzehnt lang stand sie dem Bund deutscher Frauenvereine vor; danach machte sie sich auf den Marsch durch die Institutionen - ohne Landkarte, denn sie war fast überall eine der Ersten. Zeit für Privatleben fand sie trotzdem. Ein Blick in die Geschichte einer Frau, die sich nicht in eine Schublade pressen lässt und für die vielleicht noch nicht einmal eine ganze Kommode ausreicht.


Verwendete Literatur:

Bäumer, Gertrud: Lebensweg durch eine Zeitenwende, Tübingen 1933.

Bäumer, Gertrud: Des Lebens wie der Liebe Band. Briefe (hg. v. Emmy Beckmann), Tübingen 1956.

Göttert, Margit: Macht und Eros. Eine neue Perspektive auf Helene Lange und Gertrud Bäumer, Königstein/Ts. 2000.

Lange, Helene: Lebenserinnerungen, Berlin 1921.

Lange, Helene: Was ich hier geliebt. Briefe (hg. v. Emmy Beckmann), Tübingen 1957

Schaser, Angelika: Helene Lange und Gertrud Bäumer. Eine politische Lebensgemeinschaft, Köln u.a. 2000.

Velsen, Dorothee von: Im Alter die Fülle, Tübingen 1957.

Bildquelle: Zeitungsausschnitt der "Gartenlaube" vom Sommer 1912, via Wikipedia.

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#frauengeschichte #frauen #kaiserreich #deutschland #frauenbewegung #frauenwahlrecht #deutschland #neueregeschichte


03 Dec 2021Klara Johanson: K. J. und die Frauen01:19:48

Für Folge 16 der Frauen von damals fahren wir einmal wieder nach Schweden. Die Frau, um die es heute geht, hatte als erste Frau ihrer Heimatstadt das Abitur abgelegt, ging danach nach Uppsala zum Studieren und wurde schließlich in Stockholm zu einer gefragten Kolumnistin und gefeierten Literaturkritikerin. Sie liebte das Spiel mit den Geschlechterrollen, trug lausbübische Spitznamen wie „Knirps“ und „Strolch“ ebenso stolz wie ihren akademischen Grad – und sie liebte Frauen.

Wir begleiten sie durch Studienzeit und erste Verliebtheit und ziehen dann mit ihr nach Stockholm, wo sie sich niederließ. Hier fand sie Arbeit, Freundinnen und die große Liebe ihres Lebens: Ellen Kleman – oder, wie sie sie nannte: „Choice“, die Auserwählte. Natürlich schauen wir ihr auch über die Schulter, während sie Liebesbriefe schrieb.

Aber natürlich ist ein Leben nicht vorbei, wenn die Protagonistin in den Hafen der Ehe einläuft. Was passiert, wenn eine temperamentvolle Bildhauerin die Szene betritt? Und warum holt die große Ellen Key, Grande Doyenne der Reformpädagogik, plötzlich zur Backpfeife aus?

Die vollständigen Shownotes findet ihr unter https://biancawalther.de/klara-johanson/.

Einen Twitter-Thread mit Kurzinfos und Bildern der vielen Frauen in dieser Folge findet ihr hier. Ihr könnt ihn auch sehen, wenn ihr nicht bei Twitter angemeldet seid.

Den versprochenen Link zur Aufzeichnung des Panels mit Laura, Jasmin und meiner Wenigkeit gibt es, sobald er verfügbar ist!


Quellen und Literatur (Auswahl)

  • Königliche Bibliothek, Stockholm: Nachlass Klara Elisabet Johanson, Signatur SE S-HS L2.
  • Burman, Carina: K.J. En biografi om Klara Johanson, Stockholm 2007.
  • Johanson, Klara, Afzelius, Nils (Hg.): K. J. själv, Stockholm 1952.
  • Johanson, Klara; Afzelius, Nils (Hg.): Brev, Stockholm 1953.
  • Johanson, Klara, Eman, Greger (Hg.): Ur dagböckerna, Lund 1989.
  • Pärletun, Ingrid: Lydia Wahlström, Lund 2018.
  • Wahlström, Lydia: „Personliga erfarenheter av psykoanalys“, in Gösta Nordquist (Hg.): Pastoralpsykologi, Stockholm 1945, S. 41-60.
  • Wahlström, Lydia: Trotsig och försagd. Mitt livs minnen, Stockholm 1949.

Das Bild zur Folge ist das Frontispiz der Ausgabe „K.J. själv“ und illustriert den biografischen Artikel im Svenskt biografiskt lexikon. Es zeigt Johanson vermutlich um 1910.

Gefällt euch, was ihr hört? Auf Ko-Fi könnt ihr den Frauen von damals ein Käffchen spendieren!

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27 Nov 2020Monokel-Ball im Monbijou: Streifzug durch das lesbische Berlin der 1920er00:59:13

Zum Staffelfinale nehme ich euch wie versprochen mit auf Kneipentour durchs lesbische Berlin der 1920er Jahre! Wir beginnen im Damenklub Violetta, blättern nach einem erbaulichen Ausflug in die Begriffsgeschichte ein wenig in der Freundin und der Frauenliebe und tanzen anschließend bei Mondschein auf dem Müggelsee bis zum Morgen. Um zahlreiches Erscheinen wird gebeten! Verwendete Literatur: Hacker, Hanna: Frauen und Freundinnen. Studien zur "weiblichen Homosexualität" am Beispiel Österreich 1870-1938, Weinheim und Basel 1987. Krafft-Ebing, Richard v.: Psychopathia sexualis. Eine klinisch-forensische Studie, 2. und 7. Auflage, Stuttgart 1891 und 1892. Schader, Heike: Virile, Vamps und Wilde Veilchen. Sexualität, Begehren und Erotik in den Zeitschriften homosexueller Frauen im Berlin der 1920er Jahre, Königstein/Taunus 2004. ... und natürlich die Frauenliebe und die Freundin.

Hat dir die Folge gefallen? Unterstütze die Frauen von damals auf https://ko-fi.com/frauenvondamals oder mit einem Abo auf Steady: https://steady.de/frauenvondamals!

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09 Jul 2020Eine Frauenrechtlerin reist nach Indien: Das Reisetagebuch der Anna Pappritz (Teil 2)00:31:22

Im Winter 1912/13 reiste die Berliner Frauenrechtlerin Anna Pappritz nach Indien. In dieser Folge stelle ich euch Auszüge aus ihrem Reisetagebuch vor. Wir begleiten Anna Pappritz übers Meer und durch Ceylon (das heutige Sri Lanka), nach Darjeeling, und zum Taj Mahal, bevor wir auf der Rückreise noch einen Zwischenstopp in Kairo einlegen und übers Mittelmeer wieder nach Europa übersetzen.

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01 Jul 2022Kurs aufs Stimmrecht! Die (bürgerliche) Frauenbewegung 1900 - 191900:59:17

Im zweiten Teil unseres Streifzugs durch die deutsche Frauenbewegung widmen wir uns dem Zeitraum von 1900 bis zur Wahl zur Nationalversammlung am 19.1.1919 - der ersten reichsweiten Wahl, an der auch Frauen teilnahmen.

Wir sprechen über die Ausdifferenzierung der politischen Landschaft in der Frauenbewegung, das Aufkommen der Stimmrechtsbewegung, den Internationalen Frauentag und die Frauenbewegung im Krieg. Dabei konzentrieren wir uns auf die sogenannte "Heimatfront", nachdem die pazifistische Frauenbewegung bereits ihre eigene Folge bekommen hat. Und schließlich quartieren wir uns bei der Frauenrechtlerin Anna Pappritz und ihren Freundinnen zur Wahlparty ein.


Die Links und Empfehlungen zur Folge:

Podcast "Frau Abgeordnete" von Laura Baumgarten - Folgen über Pauline Staegemann/Elfriede Ryneck, Luise Zietz und Louise Schroeder

Podcast "Frauenleben" von Petra Hucke und Susanne Popp - Folge über Helene Stöcker

Dossier von Kerstin Wolff über den Internationalen Frauentag.

Twitter-Thread von @frauabgeordnete über den Internationalen Frauentag, Instagram-Beitrag über Paula Mueller.

Erwähnte Literatur:

Hedwig Richter/Kerstin Wolff (Hg.): Frauenwahlrecht. Die Demokratisierung der Demokratie in Deutschland und Europa. Hamburg 2017.
Kerstin Wolff/Reinhold Lütgemeier-Davin (Hg.) Helene Stöcker – Lebenserinnerungen. Wien u. a. 2015.
Sabine Hering: Die Kriegsgewinnlerinnen. Praxis und Ideologie der deutschen Frauenbewegung im Ersten Weltkrieg, Pfaffenweiler 1990.

Zum Weiterlesen:

Angelika Schaser: Frauenbewegung in Deutschland 1848-1933, Darmstadt 2006.
Anne-Laure Briatte-Peters: Bevormundete Staatsbürgerinnen: Die »radikale« Frauenbewegung im Deutschen Kaiserreich, München 2020.

Grundlage des Beitragsbilds:

  • "Zeitschrift für Frauenstimmrecht" Nr. 1/2 1918, Fotograf: Horst Ziegenfusz/Historisches Museum Frankfurt, Bestand Archiv der deutschen Frauenbewegung, CC BY SA 4.0;
  • "Centralblatt des Bunds deutscher Frauenvereine", 15.6.1900, eigenes Foto, Bestand Bayerische Staatsbibliothek München, CC BY Sa 4.0.
  • Bilder von Anita Augspurg (li.) und Helene Lange (re.): Hof-Atelier Elvira, Fotografin vermutlich Sophia Goudstikker, via Wikimedia Commons
  • Bild von Minna Cauer (mi.): Unbek. Fotograf:in, Illustrirte Zeitung (1912), vial Wikimedia Commons.

Die kompletten Shownotes findet ihr hier.

04 Mar 2022Frauen von damals trifft ... Susanne Wosnitzka01:02:38

Über manche Folgen möchte man nur sagen: "Jetzt wächst zusammen, was zusammengehört." Dies ist eine davon. Für Folge 19 der Frauen von damals hatte ich das große Vergnügen, ein Stündchen mit Musikwissenschaftlerin Susanne Wosnitzka zu plaudern. Sie ist Fachfrau für Komponistinnen, Lesbengeschichte, die Geschichte lesbischer Komponistinnen und vieles mehr und hat für uns ihr Schatzkistchen geöffnet. Freut euch auf ein wahres Feuerwerk an Überraschungsfunden, Anekdoten, liebevoll zusammengetragenen Details und Geschichten aus dem Leben einer Forscherin!


Weiterführende Infos und Links:

Internetseite von Susanne Wosnitzka

Clara Schumann hat null Bock

Ethel Smyth - Suffragette in München 

Die Löwinnen von Paris

Susanne Wosnitzka auf Twitter

Das Archiv Frau und Musik in Frankfurt / Main

The March of the Women (YouTube)

Wikipedia-Eintrag zu Ethel Smyth (mit Bildern!)


Erwähnte Literatur:

Brigitte Hamann: Elisabeth. Kaiserin wider Willen, München u. a. 1987.

Brigitte Hamann: Hitlers Wien, München u. a. 1996.

Lillian Faderman: Köstlicher als die Liebe der Männer. Romantische Freundschaft und Liebe zwischen Frauen von der Renaissance bis heute, München 1990. Das englische Original von 1981 gibt es unter dem Titel: "Surpassing the Love of Men. Romantic Friendship and Love Between Women from the Renaissance to the Pesent".

Ethel Smyth; Ronald Chrichton (Hg.) , Jory Bennett (Hg.): The Memoires of Ethel Smyth, London 1987.

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Alle Hinweise auf Bücher, Produkte und Leistungen in diesem Podcast geschehen unbeauftragt; jede Werbung ist freiwillig und unbezahlt.

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#frauen #frauengeschichte #interview #lesbengeschichte #komponistinnen #musikgeschichte #feminismus #frauenbewegung #kaiserzeit #neueregeschichte

28 Nov 2023Ethel Smyth - Von der Komponistin zur Suffragette00:28:02

In dieser etwas kürzeren Folge der Frauen von damals erzähle ich euch von einer Komponistin, die irgendwann die Faxen dicke davon hatte, wie sie im zeitgenössischen Musikbetrieb behandelt wurde. Schließlich hatte Ethel Smyth sich nicht gegen große Widerstände ein Musikstudium erkämpft, um dann privat vor sich hin zu klimpern. Sie wollte komponieren.

Und das tat sie. Sie schrieb eine monumentale Messe in D, mehrere Opern, Werke für Orchester, Chor und Kammerensembles - und die Hymne der britischen Frauenstimmrechtsbewegung. Des weiteren erzähle ich euch von ihren Frauennetzwerken und ihrem Kampf für Frauenrechte - und natürlich wird es wie immer auch ein bisschen um Liebe gehen.

Werke von Ethel Smyth, die in der Folge genannt werden:


Zum Weiterlesen:

Von Ethel Smyth (Auswahl):

  • Impressions That Remained (2 Bände). London/New York 1919.
  • A Final Burning of Boats. London/New York 1928.
  • Inordinate (?) Affection. London 1936.
  • What Happened Next. London/New York 1940.
  • Auf Deutsch wurden Teile unterschiedlicher Werke von Heddi Feilhaber brillant neu übersetzt und herausgegeben als: Paukenschläge aus dem Paradies. Erinnerungen. Köln 2023.


Artikel und Webseiten:

Folgenbild: Ethel Smyth 1922, Library of Congress LC-DIG-ggbain-33693

17 Jun 2020Ika Freudenberg (1858-1912): Rheinische Lebensfreude trifft Münchner Frauenbewegung00:36:44

Wie kam eine Westerwälder Klavierlehrerin dazu, die Münchner Frauenbewegung zu organisieren? Die noch nie so ganz erzählte Geschichte einer vergessenen Frauenrechtlerin.

Den Text zur Folge findet ihr unter https://biancawalther.de/ika-freudenberg.


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Hinweis: Im Podcast sage ich, Ika Freudenberg habe am Berliner Konservatorium ihres Bruders Klavier studiert. Wilhelm ging aber erst 1886 nach Berlin; zu diesem Zeitpunkt wäre Ika fast 30 Jahre alt gewesen. Wahrscheinlicher ist, dass Ika am 1870 ebenfalls von Wilhelm gegründeten Wiesbadener Konservatorium studierte.

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27 Sep 2024Agnes von Zahn-Harnack: Vom Nähfaden bis zur Atombombe ist alles Politik00:49:46

Agnes von Zahn-Harnack (1884-1950) ist vielleicht nicht die bekannteste unter den deutschen Frauenrechtsaktivistinnen - aber eine Persönlichkeit, die sich durchaus zu kennen lohnt. Als Vorsitzende des Bunds deutscher Frauenvereine war sie 1933 mit der Frage konfrontiert, wie mit der drohenden Gleichschaltung umzugehen sei. Und ihr war klar: Kompromisse waren mit ihr nicht zu machen! Hört in dieser Folge die Geschichte einer Frau, die wusste, was eine Brandmauer war.

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Übrigens gibt es großartige News: Die Frauen von damals sind für den Grimme Online Award nominiert. Ich würde ich riesig freuen, wenn ihr mich beim Publikumsvoting unterstützen möchtet. Hier könnt ihr bei den Frauen von damals ein Häkchen setzen - und absenden nicht vergessen!

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Links und Literatur zur Folge:

Gisa Bauer: Kulturprotestantismus und frühe bürgerliche Frauenbewegung in Deutschland. Agnes von Zahn-Harnack (1884-1950), Leipzig 2006.

Berliner Frauenbund 1945 e. V.: Agnes von Zahn-Harnack. Spurenaufnahme: "Vom Nähfaden bis zur Atombombe ist alles Politik", Berlin 1985. (Hieraus auch das Schlusszitat)

Der Berliner Frauenbund 1945 e. V.

Dossier des AddF zum Demokratischen Frauenbund Deutschlands

Das Archiv des Berliner Frauenbunds befindet sich im Helene-Lange-Archiv des Landesarchivs Berlin; der Nachlass von Hilde Radusch im feministischen Archiv FFBIZ.

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25 Aug 2024Bärbel Kuhn über Angela Braun-Stratmann01:15:03

In dieser Folge spreche ich mit Prof. Dr. Bärbel Kuhn über ihre neue Biografie zur Publizistin Angela Braun-Stratmann, über das Saarland, über Geschichtsunterricht, über die beste historische Kandidatin für ein gemeinsames Weinchen und vieles mehr.

 

„Angela wer?“ fragt ihr vielleicht. Auch mir sagte der Name erst mal nichts. Dabei war sie als Publizistin, Rednerin, Aktivistin, Sozialdemokratin, überzeugte Europäerin und Verfolgte des NS-Regimes, die auch in der späteren Bundesrepublik so ihre Probleme hatte, durchaus eine Person, die sich zu kennen lohnt. Dachte sich auch Bärbel Kuhn und machte sich an die Arbeit. Die Suche nach Quellen führte sie durch halb Europa, denn wie so viele politisch aktive Frauen des 20. Jahrhunderts gab es zu Angela Braun kaum Material – anders als zu ihrem Ehemann, dem Publizisten und Widerständler Max Braun.

 

Bärbel Kuhn war bis vor kurzem Inhaberin des Lehrstuhls für Didaktik der Geschichte an der Universität Siegen. In dieser Folge erwähnen wir vier ihrer Veröffentlichungen, die sich meiner überhaupt nicht bescheidenen Meinung nach absolut zu kennen lohnen.

Als da wären, beginnend mit dem Buch zur Folge:

 

„Eigenwillig und freiheitshungrig". Angela Braun-Stratmann: Politikerin, Journalistin, Feministin. Geschichte, Politik und Gesellschaft, Schriftenreihe der Stiftung Demokratie Saarland, Bd. 17, Homburg/Saar 2024.

Familienstand: ledig. Ehelose Frauen und Männer im Bürgertum 1850-1914, L'Homme Schriften Bd. 5, Köln/Weimar/Wien 2000.

Haus Frauen Arbeit 1915-1965. Erinnerungen aus fünfzig Jahren Haushaltsgeschichte, St. Ingbert 1994, 2. Aufl. 1995.

Pierre Leroux - Sozialismus zwischen analytischer Gesellschaftskritik und sozialphilosophischer Synthese. Ein Beitrag zur methodischen Erforschung des vormarxistischen Sozialismus, Frankfurt/M. u.a. 1988.

 

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16 Oct 2020Die Lieben der Selma Lagerlöf00:47:13

Die schwedische Schriftstellerin Selma Lagerlöf (1858-1940) ist in Deutschland heute hauptsächlich als Autorin des Kinderbuchs "Nils Holgerssons wunderbare Reise mit den Wildgänsen" bekannt. Sie hatte aber noch deutlich mehr auf dem Kasten: Als erste Frau bekam sie 1909 den Literaturnobelpreis zugesprochen. In Schweden ist sie nach wie vor eine Ikone, zierte jahrzehntelang den 20-Kronen-Schein.

Was allerdings erst 50 Jahre nach ihrem Tod bekannt wurde, war, dass sie neben der Schriftstellerei noch zwei andere große Lieben hatte: ihre Kollegin Sophie Elkan und die Studienrätin Valborg Olander - ihre "Sekretärin", wie es nach außen hieß. In dieser Folge erzähle ich euch die Geschichte dazu - und habe für euch ein paar Briefauszüge übersetzt.

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Verwendete Quellen und Literatur:

Andersson, Eva: Valborg H C Olander, https://sok.riksarkivet.se/sbl/artikel/7676, Svenskt biografiskt lexikon (abg. 10/2020)

Edström, Vivi: Selma Lagerlöf. Livets vågspel, Stockholm 2002.

Frunck, Ingrid: "Minnesteckning över Valborg Olander", in: Falu folkskoleseminariums kamratförbunds årsskrift, Jg. 1956, S. 9-20.

Königliche Bibliothek, Stockholm: Nachlass Selma Lagerlöf (KB1:L1) und Sophie Elkan (KB1:L84).

Lagerlöf, Selma: Mårbacka. Kindheitserinnerungen, dt. v. Pauline Klaiber-Gottschau, München o. J. [orig.: 1922].

Lagerlöf, Selma: Aus meinen Kindertagen, dt. v. Pauline Klaiber-Gottschau, München 1931 [orig.: 1930].

Lagerlöf, Selma: Tagebuch der Selma Ottilia Lovisa Lagerlöf, dt. v. Pauline Klaiber-Gottschau, München 1934 [orig: 1932].

Lagerlöf, Selma: Du lär mig att bli fri. Selma Lagerlöf skriver till Sophie Elkan, hg. v. Ying Toijer-Nilsson, Stockholm 1992.

Lagerlöf, Selma: En riktig författarhustru. Selma Lagerlöf skriver till Valborg Olander, hg. v. Ying Toijer-Nilsson, Stockholm 2006.

Oterdahl, Jeanna: Sophie Elkan (f. Salomon), https://sok.riksarkivet.se/sbl/artikel/16006, Svenskt biografiskt lexikon (abg. 10/2020)

Toijer-Nilsson, Ying: "Den nya vännen", in: Karl-Erik Lagerlöf (Hg.): Selma Lagerlöf och kärleken, Södertälje 1997, S. 9-15.

Ulvros, Eva Helen: Sophie Elkan. Hennes liv och vänskap med Selma Lagerlöf, Lund 2001.

Wägner, Elin: Selma Lagerlöf I: Från Mårbacka till Jerusalem, Stockholm 1942.

Wägner, Elin: Selma Lagerlöf II: Från Jerusalem till Mårbacka, Stockholm 1943.

Walther, Bianca: Jedes ist ein Eigenes und auf seine Art Einziges. Weibliche Lebensgemeinschaften und Freundinnenkultur im Bürgertum, 1890-1940. Unveröffentlichte Masterarbeit, FernUni Hagen 2014.

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#frauengeschichte #frauen #schweden #frauenbewegung #frauenwahlrecht #lgbtq #lesbengeschichte #neueregeschichte #homosexualität #literaturgeschichte

14 Apr 2021Die Reisen der Amelia B. Edwards01:58:36

Amelia Ann Blanford Edwards lebte eigentlich drei Leben in einem: Zunächst Romanautorin, wurde sie nach einer Italienreise zur gefeierten Reiseschriftstellerin und schließlich zu einer der bedeutendsten Persönlichkeiten der zeitgenössischen Ägyptologie. Sie liebte Frauen, ihre Freiheit und ferne Länder, war am liebsten auf neuen Pfaden unterwegs. Kam sie je an? Oder war der Weg das Ziel? Vielleicht wir das ihr Geheimnis bleiben.

In dieser Sonderfolge erzähle ich euch die Geschichte einer Frau, die immer wieder mit Kreativität und Hingabe ihrem Herzen folgte. Die Geschichte führt uns nach Rom, in die Dolomiten, den Nil hinauf und über den Atlantik und schließlich nach Westbury-on-Trym, wo Amelia Edwards neben Ellen Braysher (1804-1892) begraben liegt - der Gefährtin, mit der sie 30 Jahre lang zusammenlebte.

Die vollständigen Shownotes findet ihr unter https://biancawalther.de/amelia-edwards.

Die Folge und ihre Kapitel:

04:00 - Kapitel 1: Die frühen Jahre (1831-1855)

14:00 - Kapitel 2: Die Nachwuchsschriftstellerin und ihre Netzwerke (1855-1857)

23:30 - Kapitel 3: Eine Reise nach Rom (1857)

31:00 - Kapitel 4: Umbrüche (1857-1864)

33:20 - Kapitel 5: Liebe und Schmerz in Westbury-on-Trym (1864-1871)

48:00 - Kapitel 6: Marianne North (1871)

54:00 - Kapitel 7: Zu neuen Gipfeln! (1871-73)

1:12:00 - Kapitel 8: 1000 Meilen auf dem Nil (1873-1881)

1:28:00 - Kapitel 9: Ägyptomanie!

1:37:00 - Kapitel 10: Der Egypt Exploration Fund (1882)

1:44:00 - Kapitel 11: Die Reise in die USA und die letzten Jahre (1889-1892)


Die Links und Bilder:

Amelia Edwards, 1850er Jahre (NPG) 

Matilda Hays und Charlotte Cushman, ca. 1855 (Harvard Theatre Collection)

Amelia Edwards zum Zeitpunkt der Ägypten-Reise (NPG)

Amelia Edwards zum Zeitpunkt der USA-Reise (Wikimedia Commons)

HerstoryPod über Hatschepsut

tumblr der University of Chicago mit Gedichtband von Amelia Edwards 

Mehr in den vollständigen Shownotes unter https://biancawalther.de/amelia-edwards


Die Quellen und Literatur:

Amelia B. Edwards: Untrodden Peaks and Unfrequented Valleys. A Midsummer Ramble in the Dolomites, London 1873.

Amelia B. Edwards: A Thousand Miles up the Nile, London 1877.

Joan Rees: Amelia Edwards. Traveller, Novelist and Egyptologist, London 1998

Brenda E. Moon: More Usefully Employed. Amelia B. Edwards, Writer, Traveller and Campaigner for Ancient Egypt, London 2006

Sean Brady: John Addington Symonds (1840-1893) and Homosexuality. A Critical Edition of Sources, Basingstoke 2012.

The Amelia Edwards Papers, Somerville College, Oxford.

Alle weiteren Quellen unter https://biancawalther.de/amelia-edwards


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22 Nov 2024Dora Richter - Eine trans Frau macht ihren Weg01:30:32

Dora Richter war Mädchen vom Lande, Hausangestellte bei Magnus Hirschfeld, Spitzenklöpplerin - und die erste trans Frau Deutschlands, die sich einer geschlechtsangleichenden Operation unterzog. Clara Hartmann, Begründerin der Lili-Elbe-Bibliothek, hat sich auf Spurensuche zu ihr gemacht und faszinierende Dinge ans Tageslicht gebracht. Hierüber und über vieles mehr spricht sie mit mir in dieser Podcast-Folge.


Links und Lesetipps:

Die Lili-Elbe-Bibliothek

Blog-Einträge von Clara Hartmann:


Beiträge von Oliver Noffke (rbb24) über Dora Richter:


Zum Weiterlesen:

  • Raimund Wolfert: Charlotte Charlaque. Transfrau, Laienschauspielerin, „Königin der Brooklyn Heights Promenade“, Berlin / Leipzig 2021


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04 Feb 2022Helene Lange: Pädagogin, Frauenrechtlerin, Politikerin00:59:00

Helene Lange war die unbestrittene Führungsfigur des "gemäßigten" Flügels der bürgerlichen Frauenbewegung. Sie war Großmeisterin des sarkastischen Humors, Pionierin der Mädchenbildung und Trägerin des wahrscheinlich höchsten Dutts im Vorstand des Bunds deutscher Frauenvereine. Für ihre 25 Jahre jüngere Lebensgefährtin Gertrud Bäumer und die anderen jüngeren Frauen der Bewegung war sie schlicht „der Meeschter“.

Dieser Frau wollen wir endlich einmal eine eigene Folge widmen. Wir begleiten sie durch ihre Kindheit und Jugend im Oldenburger Land, gehen mit ihr ins Elsass und folgen ihr schließlich nach Berlin, wo sie ihren Wirkungskreis als Pädagogin und Frauenrechtlerin entfaltete. Obwohl sie ihren Gegnerinnen als "gemäßigt" galt, scheute sie sich herzlich wenig vor Konfrontation. Weder Politiker noch selbsternannte "Experten" der Mädchenbildung waren vor ihrer scharfen Zunge sicher. Auch die eine oder andere Mitstreiterin in der Frauenbewegung bekam gelegentlich Helene Langes Kritik ab.

Der Pragmatikerin Lange war stets an konkreten Verbesserungen im Kleinen gelegen. Dennoch ging es ihr letztlich immer auch um den "großen Wurf": die Öffnung von Bildungseinrichtungen für Frauen - und das Wahlrecht. Als das Frauenwahlrecht 1919 kam, wählte sie nicht nur ihre Lebensgefährtin Gertrud Bäumer in die Nationalversammlung. Sie hatte auch selbst kandidiert - und wurde gewählt: als erste Alterspräsidentin der Hamburger Bürgerschaft.

Links und weiterführende Informationen zur Folge:

Dossier des DDF über den Allgemeinen deutschen Lehrerinnenverein

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Verwendete Literatur:

Bäumer, Gertrud: Lebensweg durch eine Zeitenwende, Tübingen 1933.

Göttert, Margit: Macht und Eros. Eine neue Perspektive auf Helene Lange und Gertrud Bäumer, Königstein/Ts. 2000.

Lange, Helene: Lebenserinnerungen, Berlin 1930.

Lange, Helene: Was ich hier geliebt. Briefe, hg. v. Emmy Beckmann, Tübingen 1957.

Schaser, Angelika: Helene Lange und Gertrud Bäumer. Eine politische Lebensgemeinschaft. 2. Aufl., Köln u. a. 2010.

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Bildgrundlage: Atelier Elvira, via Wikimedia Commons (gemeinfrei)

30 Sep 2021"Sind wir Frauen der Emanzipation homosexual ..." - Johanna Elberskirchen (1864-1943)01:11:23

"Sind wir Frauen der Emanzipation homosexual - nun, dann lasse man uns doch! Dann sind wir es doch mit gutem Recht." Mit dieser klaren Ansage nahm die Feministin Johanna Elberskirchen im Jahr 1904 den Kampf gegen das Schweigen über die Liebe zwischen Frauen auf. 

Ein solch offenes Bekenntnis war zu einer Zeit, in der weibliches Begehren jeder Art noch ein großes Tabuthema war, äußerst ungewöhnlich. Wer war die Frau, die so selbstbewusst zu ihrer Liebe zu und Lust auf Frauen stand? 

Johanna Elberskirchen war nie eine Frau gewesen, die sich fromm in die vorgezeichneten Bahnen fügte. Als Tochter eines Kleinkaufmanns erkämpfte sie sich zunächst einen Abschluss auf der höheren Töchterschule, ging dann auf Lehr- und Wanderjahre und schließlich zum Studium nach Bern. Sie wurde Frauenrechtlerin, Sozialdemokratin und Aktivistin für die Belange homosexueller Frauen. Liebe fand sie auch - in der Person der Medizinstudentin Anna Eysoldt. Bis die beiden zusammenleben konnten, sollten jedoch noch einige Hürden zu überwinden sein. Welche was waren und was die Schweizer Justiz damit zu tun hat? Lasst euch überraschen!

Natürlich werfen wir in dieser Folge auch einen Blick in Johanna Elberskirchens Schriften. Immerhin befanden sich darunter so schlagkräftige Titel wie: "Was hat der Mann aus Weib, Kind und sich gemacht? Revolution und Erlösung des Weibes; eine Abrechnung mit dem Mann - ein Wegweiser in die Zukunft!", aus dem das Titelzitat dieser Folge entnommen ist.

Und Johanna Elberskirchen wäre nicht sie selbst gewesen, wenn ihr bewegtes Leben nicht auch ein bewegtes Ende genommen hätte. Am Schluss wird es also noch eine kleine Räuberpostille geben.


Literatur zur Folge (Auswahl):

Christiane Leidinger: Keine Tochter aus gutem Hause. Johanna Elberskirchen (1864-1943), Konstanz 2008.

Johanna Elberskirchen: Die Prostitution des Mannes - auch eine Bergpredigt, auch eine Frauenlektüre, Zürich 1896.

Johanna Elberskirchen: Was hat der Mann aus Weib, Kind und sich gemacht? Revolution und Erlösung des Weibes; eine Abrechnung mit dem Mann - ein Wegweiser in die Zukunft! Berlin 1904.

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Übrigens: Ab sofort könnt ihr den Frauen von damals auch auf Ko-Fi ein Käffchen spendieren!

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07 Jan 2022Frauen von damals trifft ... Kerstin Wolff01:03:50

In der ersten Interviewfolge der Frauen von damals unterhalten wir uns mit der Leiterin der Forschungsabteilung des Archivs der deutschen Frauenbewegung, Dr. Kerstin Wolff. Sie erzählt uns von den Anfängen des Archivs in den 1980er Jahren, gibt einen Überblick über die Sammlungspraxis und die Aktivitäten des AddF und hat natürlich viele spannende Geschichten mitgebracht. Am Ende wird es sogar feuchtfröhlich - lasst euch überraschen!


Links:

Archiv der deutschen Frauenbewegung

META-Katalog des i.d.a. Dachverbands deutschsprachiger Frauen- und Lesbenarchive (wenn ihr nach Digitalisaten suchen möchtet, einfach bei den Ergebnissen einen Haken bei "enthält Digitalisate" setzen!)

Minna Cauer mit der Gießkanne (Link zum Internationalen Institut für Sozialgeschichte in Amsterdam)


Eine kleine Auswahl aus Kerstin Wolffs Veröffentlichungen:

Anna Pappritz (1861–1939). Die Rittergutstochter und die Prostitution, Sulzbach/Taunus 2017.

Frauenwahlrecht. Die Demokratisierung der Demokratie in Deutschland und Europa. Hamburg 2017 (herausgegeben gemeinsam mit Hedwig Richter)

Helene Stöcker – Lebenserinnerungen. Die unvollendete Autobiographie einer frauenbewegten Pazifistin. Wien u. a. 2015 (herausgegeben gemeinsam mit Reinhold Lütgemeier-Davin)

„Stadtmütter“. Bürgerliche Frauen und ihr Einfluss auf die Kommunalpolitik im 19. Jahrhundert, Königstein/Taunus 2003.


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Gefällt euch, was ihr hört? Auf Ko-Fi könnt ihr die Frauen von damals jetzt ganz einfach unterstützen. Aber Achtung! Sie könnten dann noch redseliger werden.

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