
Tee mit Warum - Die Philosophie und wir (NDR Kultur)
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Dive into the complete episode list for Tee mit Warum - Die Philosophie und wir. Each episode is cataloged with detailed descriptions, making it easy to find and explore specific topics. Keep track of all episodes from your favorite podcast and never miss a moment of insightful content.
Pub. Date | Title | Duration | |
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04 May 2023 | Wie prägt Sprache unsere Wirklichkeit? | 00:41:57 | |
Wenn wir sprechen, handeln wir. Aber schaffen wir auch zugleich eine Wirklichkeit damit? Muss man wirklich über das schweigen, worüber man nicht reden kann - wie der Philosoph Ludwig Wittgenstein einmal schrieb?
Denise M’Baye und Sebastian Friedrich bleiben auch in dieser Folge von Tee mit Warum bei der Sprachphilosophie: Wie kann man Sprache verändern, womöglich sogar gerechter machen? Oder bedeutet das vielleicht, dass man eine Realität nicht mehr adäquat abbildet?
Denise und Sebastian sprechen mit Alexander Dinges von der Friedrich-Alexander-Universität in Nürnberg-Erlangen über diese Fragen. In der Rubrik "Die andere Seite" erzählt die Pastorin Cornelia Egg-Möwes von ihrem digitalen Abendsegen, den sie als gutes Wort täglich auf Twitter mit beachtlichem Erfolg postet.
Podcast-Tipp: Die Lösung - der Psychologie-Podcast von PULS:
https://www.ardaudiothek.de/sendung/die-loesung-der-psychologie-podcast-von-puls/62608382 | |||
18 May 2023 | Kann Sprache gerecht sein? | 00:41:21 | |
Kann Sprache die Welt gerechter machen? Oder sind das nur oberflächliche Versuche, Missstände zu verdecken? Wie wirkt die Kommunikation zwischen Menschen auf ihre Beziehung? Und taugt die Sprachphilosophie nach Paul Watzlawick vielleicht, um eine gesellschaftliche Kommunikation zu beschreiben? Denise M’Baye und Sebastian Friedrich legen die Axiome des österreichischen Philosophen an aktuelle Probleme an. Hate Speech, verbale Aggression - wie handeln Menschen, wenn sie so sprechen? Im Gespräch mit der Philosophin Inga Bones wird einiges deutlicher. Und in der Rubrik "Die andere Seite" erzählt der Lyriker und Songwriter Max Prosa von seinem Umgang mit Sprache und davon, warum es ihm manchmal zu viele Worte sind.
Und noch ein Tipp:
Die Sache ist die… - vom Bayrischen Rundfunk.
Dieser Podcast erzählt die gesellschaftlich relevanten und popkulturellen Geschichten hinter den Gegenständen. Jede Episode startet mit einer Überraschung: Unsere Hosts Ann-Kathrin Mittelstraß und Caro Matzko bekommen einen Gegenstand und erfahren im Gespräch mit unseren Autor*innen, was dahinter steckt.
https://www.ardaudiothek.de/sendung/die-sache-ist-die/12336609/ | |||
01 Jun 2023 | KI - wo bleibt die Moral? Mit Judith Simon und Alan Turing | 00:42:14 | |
Kein Tag vergeht ohne Neuigkeiten zur KI: mal wird damit in der Schule geschummelt, mal warnen Experten, ja sogar ehemalige Entwickler von Künstlicher Intelligenz. Wie müssen wir den neuen Möglichkeiten begegnen, die zum Beispiel ChatGPT uns bieten? Welche Maßstäbe brauchen wir, welche ethischen Grundsätze sind notwendig? Denise M’Baye und Sebastian Friedrich sprechen mit Judith Simon vom Deutschen Ethikrat darüber.
Wie können die Grundsätze des Mathematikers und Informatikers Alan Turing uns heute noch helfen? In der Rubrik "Die andere Seite"erzählt Alois Kritl, der Chef des Artificial Centers Hamburg (ARIC) über die Anwendungen von KI und die Vernetzung zwischen Wissenschaft und Wirtschaft. KI - wo bleibt die Moral? Die Debatte darüber hat gerade erst begonnen, zum Beispiel in dieser Folge von "Tee mit Warum".
Und noch ein Tipp für die ARD Audiothek:
In "Alles Geschichte - History von radioWissen" erzählen die Kollegen vom Bayerischen Rundfunk, wie das Gestern mit dem Heute zusammenhängt. Es geht um große Momente, die die Welt verändert haben, aber auch um das Alltagsleben der Menschen früher: das Ende der Sklaverei, das Katastrophenjahr 1923 und die Geschichte der Narkose. Oder: Hat Robin Hood wirklich gelebt? Und diesem Podcast reist ihr noch weiter zurück in die Vergangenheit, bis zu den Pyramiden und sogar bis zum Löwenmenschen der Steinzeit. Alles Geschichte - einfach gute Geschichten!
https://www.ardaudiothek.de/sendung/alles-geschichte-history-von-radiowissen/82362084/ | |||
15 Jun 2023 | KI - Werkzeug oder Feind? Mit Mercedes Bunz und Jeremy Bentham | 00:41:14 | |
Künstliche Intelligenz beschäftigt im Moment viele: Bildungsforscher, Kreative, Philosophinnen. ChatGPT und ähnliche Programme haben Möglichkeiten der digitalen Welt eröffnet, aber auch neue Probleme verdeutlicht.
Müssen wir wirklich Angst haben vor einer zukünftigen KI-Übermacht? Warum wird KI eigentlich so oft vermenschlicht?Müssen wir uns eigentlich alle mit Maschinenintelligenz befassen? Denise M’Baye und Sebastian Friedrich gehen diesen Fragen nach. Im Gespräch mit der Philosophin und Kulturwissenschaftlerin Mercedes Bunz vom Londoner King´s College klären die beiden Gastgeber, warum das sinnvoll ist, und beschreiben, wo wirklich die Gefahren einer KI-Dominanz liegen könnten.
Die Nützlichkeit der Dinge für eine größtmögliche Zahl von Menschen: was auch ein Maßstab für KI sein könnte, hat vor Jahrhunderten bereits der britische Philosoph Jeremy Bentham in seiner Ethik des Utilitarismus beschrieben. Helfen seine Annahmen heute noch weiter?
In der Rubrik "Die andere Seite" erzählt der Lübecker Grafiker
David von Bassewitz in einem Beitrag von seiner Arbeit, von den Gefahren der KI für seine Branche, aber auch von der Hilfe und den technischen Möglichkeiten, seine Arbeit zu verbessern und beschleunigen.
Und noch ein Tipp:
Schule - kaum etwas bestimmt so sehr über unsere Zukunft. Und wir alle wissen, in der Schule läuft nicht immer alles glatt. Lehrer Bob Blume spricht in "Die Schule brennt" mit seinen Gästen über all das, was Schule ausmacht, was Schule gut macht und wo unser Schulsystem auch mal Nachhilfe bräuchte.
Jede Woche Dienstag gibt es eine neue Folge. Auf SWR3.de, in der ARD Audiothek und überall, wo es Podcasts gibt.
"Die Schule brennt” ist ein Podcast von SWR3. Produktion: Auf die Ohren.
https://www.ardaudiothek.de/sendung/die-schule-brennt-mit-bob-blume/12197843/ | |||
29 Jun 2023 | KI - Wie hoch ist der Preis? Mit Timo Daum und Jaron Lanier | 00:38:09 | |
Maschinelles Sammeln von Informationen - wäre das nicht der viel bessere Begriff für das, was als Künstliche Intelligenz bezeichnet wird? Denise M’Baye und Sebastian Friedrich klären, was passiert, wenn Computer Daten sammeln, sortierten, Muster entwickeln und daraus Wahrscheinlichkeiten produzieren. Nicht Computer mit möglichem Bewusstsein, die die Macht übernehmen wollen, sind das Problem, aber die unkontrollierte Nutzung und Verwertung unserer Daten - das wird auch im Gespräch mit dem Sozialforscher Timo Daum deutlich. Die Risiken der Digitalisierung für die freie Lebensgestaltung - das ist ebenfalls die Sorge des Informatikers und Philosophen Jaron Lanier, in dessen Gedankenwelt die Hosts eintauchen.
Und in der Rubrik "Die andere Seite" probiert der ARD-Korrespondent Nils Dampz aus, ob seine Mutter sich am Telefon von seiner KI-generierten Stimme täuschen lässt.
Und noch ein Tipp:
Wenn Ihr euch für Technik interessiert und genauer durchblicken wollt bei den wirklich großen Entwicklungen rund um Künstliche Intelligenz, Blockchain, Smart Home oder vernetztes Fahren, dann hört rein bei Umbruch, dem Tech-Podcast der Kollegen von BR24.
Christian Sachsinger und Christian Schiffer schauen mit euch in die Glaskugel der digitalen Zukunft, die ja bereits angefangen hat.
https://www.ardaudiothek.de/sendung/umbruch-der-tech-podcast-von-br24/28074078/ | |||
13 Jul 2023 | Liebe mit Şeyda Kurt und Platon | 00:44:14 | |
Liebe - was meinen wir, wenn wir darüber sprechen? Fürsorge, Zuneigung, Zärtlichkeit - oder eine feste Zweierbeziehung, die von alten Erzählungen und romantischen Vorlagen geprägt ist?
Die Autorin Şeyda Kurt will den Begriff und das Konzept der Liebe überdenken. Gesellschaftliche Normen, eine mögliche Hierarchie der Geschlechter - all das fußt, sagt sie, auf einem herkömmlichen Bild der Liebe.
Denise M’Baye und Sebastian Friedrich sprechen mit ihr über denkbare neue Ansätze der Liebe und legen alte Ideen an, die schon von Platon erzählt wurden, zum Beispiel die vom Kugelmenschen, der einst von Zeus in zwei Teile geteilt wurde und immer sein Gegenstück sucht. Stimmt das überhaupt? Oder war die Ganzheit einer Gesellschaft anders gemeint? Die Bestatterin Renske Stehen von Hamburg Leuchtfeuer berichtet von der Liebe im Abschiednehmen.
Bücher:
- Şeyda Kurt, Hass - Von der Macht eines widerständigen Gefühls, HarperCollins, 2023
- Şeyda Kurt, Radikale Zärtlichkeit - Warum Liebe politisch ist, HarperCollins, 2021
Und noch ein Podcast-Tipp für Euch:
FREIHEIT DELUXE - mit Jagoda Marinic
Wer über Freiheit reden will, muss Freiräume schaffen. Jagoda Marinić trifft alle zwei Wochen Menschen, die mit ihren Worten und ihrem Wirken Debatten auslösen und sortieren. Produktion: hr und Börsenverein des Dt. Buchhandels.
https://www.ardaudiothek.de/sendung/freiheit-deluxe-mit-jagoda-marinic/88868694/ | |||
27 Jul 2023 | Wie geht Verbundenheit? Mit Ina Schmidt und bell hooks | 00:43:39 | |
Respekt, Vertrauen, Solidarität, Fürsorge - all das sind Zutaten, die zur Liebe dazu gehören, sagt die Hamburger Philosophin Ina Schmidt. Wir schaffen Verbundenheit miteinander, wenn wir verschiedene Aspekte mitbedenken und leben, fernab von Erwartungen und Romantik-Klischees.
Ist die Liebe zu sehr unserem Gesellschaftssystem unterworfen? Einer Äußerlichkeit, einem Marktwert, einer Hierarchie, die sich aus dem Kapitalismus ableitet? Die Thesen der US-amerikanischen Philosophin bell hooks werden untersucht und neben die Schriften von Erich Fromm gelegt. In der Rubrik "Die andere Seite" erzählen die Kinderbuchautorin Kristina Kreutzer und ihre 16-jährige Tochter Lina, wie sie gemeinsam einen Jugendroman über die erste Liebe geschrieben haben, der sich nicht kitschig anfühlt.
Und noch ein Tipp, passend zum Thema, ein Podcast der Kolleginnen und Kollegen von NDR 2:
Eifersucht, Seitensprünge, mangelnde Intimität oder Konflikte in der Rolle als Eltern: Viele Menschen stehen im Laufe einer Partnerschaft vor Problemen, die für sie als Paar eigenständig nicht mehr lösbar sind. Die wenigsten Paare reden über ihre Probleme, noch weniger suchen sich Hilfe. Der Podcast "Die Paartherapie" legt in acht Folgen diese Themen mit verschiedenen, authentischen Paaren offen und bietet - unterstützt durch die hohe Expertise von Paartherapeut Eric Hegmann - auf unterhaltsame Weise echte Lebenshilfe.
https://www.ardaudiothek.de/sendung/die-paartherapie/12675947/ | |||
10 Aug 2023 | Brauchen wir noch Helden? Mit Wolfgang M. Schmitt und Aristoteles | 00:42:51 | |
Die Heldentat eines einzelnen, die die Welt für alle besser macht: ist das nicht immer noch eine gute Sache? In unseren aufgeklärten, vernunftgeprägten Zeiten ist wenig Platz für die Verehrung von Einzelnen. Freiheitskämpfer, Sportlerinnen, Menschen, deren Mut und Taten verehrungswürdig sind - wer wäre das für viele? Leben wir wirklich in - wie Historiker sagen - postheroischen Zeiten? Wird diese Lücke womöglich von den vielen Heldensagen im Kino gefüllt?
Denise M’Baye und Sebastian sprechen darüber mit dem Filmkritiker und Autor Wolfgang M. Schmitt. Sie bewerten die Heldenidee von Aristoteles und legen die Maßstäbe der Fiktion an ihre eigene Wirklichkeit an.
Brauchen wir vielleicht eher viele kleine Heldinnen und Helden, statt eine/einen großen?
Buch:
Wolfgang M. Schmitt, Ole Nymoen: "Influencer. Die Ideologie der Werbekörper" (Edition Suhrkamp, 2021)
Podcasts:
Die Filmanalyse
Wohlstand für alle,
Die neuen Zwanziger
Und dann haben wir noch eine Empfehlung für euch, passend zu den Helden: den Podcast "Studio Komplex" vom Hessischen Rundfunk! Studio Komplex ist ernstzunehmender Journalismus, der sich aber selbst gar nicht mal so ernst nimmt. Jede Woche hauen die Kolleg*innen da eine steile These raus, um sie dann differenziert und mit verschiedenen Gesprächspartner*innen auseinanderzunehmen. Zum Beispiel haben sie in einer Folge gefordert, den Heldenmythos einfach abzuschaffen, damit es uns allen dadurch besser geht - vor allen den Menschen selbst, die zu Helden gemacht werden. Alle Folgen Studio Komplex gibt’s in der ARD Audiothek und wir verlinken euch deren Helden-Folge auch bei uns in den Shownotes.
https://www.ardaudiothek.de/episode/studio-komplex/beyond-fynn-kliemann-helden-muessen-weg/hr/10505237/ | |||
24 Aug 2023 | Brauchen wir Arbeit? Mit Mesut Bayraktar und Hegel | 00:44:41 | |
Arbeit ist Mühsal, ist Mittel, ist Tauschobjekt, ist Lebensinhalt, ist anstrengend, manchmal schrecklich, langweilig oder wunderbar und erfüllend: kaum etwas prägt unser Leben so wie die Arbeit. Und über kaum etwas wird so wenig nachgedacht. Die Arbeit in unserem auf Wachstum ausgerichteten Wirtschaftssystem ist ein zentraler Faktor der Gesellschaft: kannst du von deiner Arbeit leben? Was machst du beruflich?
Nicht nur beim Smalltalk zeigt sich, wie sehr Status und Identität des einzelnen mit Arbeit zu tun haben.
Georg Friedrich Wilhelm Hegel zeichnete in seiner Weltbeschreibung, der "Phänomenologie des Geistes" in einem Kapitel das Verhältnis und Selbstverständnis von "Herr" und "Knecht" nach. Stimmt das heute noch? Denise M’Baye und Sebastian Friedrich sprechen darüber mit dem Philosophen und Autor Mesut Bayraktar.
Wie sehr sie ihr Leben zwischen verschiedenen Jobs und Arbeiten aufteilt, und das sogar bewusst und gern, erzählt die Architektin, Grafikerin und freie bildende Künstlerin Pia Danner aus Hannover.
Und noch ein Tipp - zu finden in der ARD Audiothek:
Künstliche Intelligenz ist kein Zukunftsthema mehr – KI prägt unsere Gegenwart. Wie kann man künstliche Intelligenz selbst im Alltag nutzen? Und was passiert, wenn jeder Inhalt im Internet auch ein KI-Fake sein könnte? Gregor Schmalzried, Marie Kilg und Fritz Espenlaub stellen sich jeden Mittwoch den großen und kleinen Fragen der KI-Revolution – und trennen die Fakten vom Hype. Ein ARD-Podcast von BR24 und SWR.
https://www.ardaudiothek.de/episode/der-ki-podcast/loesen-wir-mit-ki-die-klimakrise/ard/94699864/
Und auch wir haben dazu nachgedacht bei "Tee mit Warum":
https://www.ardaudiothek.de/episode/tee-mit-warum-die-philosophie-und-wir/ki-werkzeug-oder-feind-mit-mercedes-bunz-und-jeremy-bentham/ndr-kultur/94517916/ | |||
07 Sep 2023 | Quiet Quitting? Mit Nicole Mayer-Ahuja und Frigga Haug | 00:47:39 | |
Dienst nach Vorschrift oder die innere Kündigung: Diese Begriffe beschreiben das Phänomen des sogenannten "quiet quitting", das nicht erst seit der Corona-Pandemie verstärkt diskutiert wird. Für viele Menschen hat sich das Arbeitsleben verändert, es ist abstrakter, zusammenhangloser und unbefriedigender geworden. Sie haben demnach teilweise innerlich gekündigt. Andere dagegen freuen sich über die flexibleren Bedingungen, die neue Freiheit der Arbeit.
Wie wollen wir arbeiten? Denise M’Baye und Sebastian Friedrich diskutieren darüber mit der Soziologin Nicole Mayer-Ahuja. Die Hosts legen neue Ideen für die Arbeitswelt an ihre Wirklichkeit an, zum Beispiel das Modell der Philosophin Frigga Haug, die das 4-in-1-Modell propagiert. Ist es wirklich praktikabel oder hilft es zumindest beim Sortieren der Gedanken: wie wollen wir arbeiten?
Arnold Maxwill vom Fritz-Hüser-Institut in Dortmund erzählt vom Sammeln von Arbeiterliteratur. Wie werden Lebensgeschichten aus der Arbeitswelt so sichtbarer und gerade durch die Fiktion auch Teil der wahrgenommenen Wirklichkeit?
Buchtipps:
Nicole Mayer-Ahuja: Verkannte Leistungsträgerinnen, edition suhrkamp, 2021
Frigga Haug: Die Vier-in-einem-Perspektive, Argument Verlag 2022
- Erinnerungsarbeit, Argument Verlag, 2021
- Selbstveränderung und Veränderung der Umstände, Argument 2018
Und noch einen Tipp:
Der Podcast "Die Sache ist die" in der ARD Audiothek:
Dieser Podcast erzählt die gesellschaftlich relevanten und popkulturellen Geschichten hinter den Gegenständen. Jede Episode startet mit einer Überraschung: Unsere Hosts Ann-Kathrin Mittelstraß und Caro Matzko bekommen einen Gegenstand und erfahren im Gespräch mit unseren Autor*innen, was dahinter steckt.
Die Sache ist die … ist ein Podcast vom Zündfunk auf Bayern 2, jeden Freitag in der ARD-Audiothek und überall, wo es Podcasts gibt.
https://www.ardaudiothek.de/episode/die-sache-ist-die/was-hat-eine-opernmaske-mit-coolness-zu-tun/bayern-2/94589452/ | |||
21 Sep 2023 | Bleiben oder frei sein? Mit Eva von Redecker und Blaise Pascal | 00:42:26 | |
Müssen wir neu über Freiheit nachdenken? Die Philosophin Eva von Redecker schlägt in ihrem neuen Buch „Bleibefreiheit“ eine neue Definition vor: Freiheit nicht mehr räumlich zu denken, sondern zeitlich.
Politisches, aber auch persönliches Handeln sollte sich, sagt Eva von Redecker, auch einer zeitlichen Perspektive unterordnen, darin liegt eine andere, vielleicht neue Dimension der Freiheit. Das Bundesverfassungsgericht hat im Jahr 2021 einer Beschwerde gegen das Klimaschutzgesetz der Bundesregierung stattgegeben und untermauert in gewisser Weise diese Sicht: Klimaschutz muss auch nicht nur heute und morgen, sondern auch für zukünftige Generationen ausreichend gewährleistet werden.
Denise und Sebastian diskutierten darüber mit Eva von Redecker. Ist ihr neue Idee nicht eigentlich eine alte, eine konservative? Und wie passt unser schnelles von Mobilität und Konsum geprägtes Leben mit ihren philosophischen Ideen zusammen?
In der Rubrik "Die andere Seite" erzählen die beiden Weltenbummler Paul und Hansen Hoepner vom Abenteuer Reise, zum Beispiel von ihrer Reise ohne Geld um die Welt, vom Fahrradfahren nach China und aktuell von Reisen auf einem alten Boot von Deutschland durch halb Europa.
Buchtipps:
Eva von Redecker:
- "Bleibefreiheit", S. Fischer Verlag, 2023
- "Revolution für das Leben: Philosophie der neuen Protestformen", S. Fischer Verlag, 2020
Paul und Hansen Hoepner:
- "Zwei um die Welt", Malik Verlag, 2016
- "Zwei nach Shanghai", Malik Verlag 2013
Und noch einen Tipp zum Hören haben wir:
Wer sich für die Geschichte der Popmusik und einzelner Bands und Musikerinnen und Musiker interessiert, ist
bei Urban Pop richtig - dem Musiktalk mit Peter Urban. Im Gespräch mit Ocke Bandixen schätzt er Entwicklungen ein, beurteilt das Werk vieler Bands. Und erzählt immer wieder von persönlichen Begegnungen, von Interviews und legendären Momenten der Popmusikgeschichte, die er erlebt hat.
https://www.ardaudiothek.de/episode/urban-pop-musiktalk-mit-peter-urban/coldplay-weltumarmender-pop/ndr/94780134/ | |||
05 Oct 2023 | Gibt es das Böse? Mit Florian Schroeder und Hannah Arendt | 00:44:11 | |
Die Welt teilt sich ein in Gut und Böse. Das sagt man leicht dahin, aber stimmt das eigentlich?Unsere Moralvorstellung bestimmt diese Einteilung, Gesetze bieten den Rahmen für unsere Gesellschaft.
Aber gibt es das Böse an sich überhaupt? Der Kabarettist (und studierte Philosoph) Florian Schroeder hat die Probe gemacht. Er hat sich mit Straftätern unterhalten, mit Ehebrechern, mit Soldaten, denen gesagt wird, sie würden das Böse bekämpfen. Was hat er erlebt, wie blickt er heute auf das Böse? Denise M’Baye und Sebastian sprechen mit ihm und überprüfen, wie die philosophischen Erkenntnisse von Hannah Arendt dazu passen.
In der Rubrik "Die andere Seite" erzählt der deutsche Thrillerautor Ivar Leon Menger von seiner Arbeit und dem täglichen Beschäftigen mit dem Bösen, von einer Faszination, die ihm aber auch manchmal zusetzt.
Redaktion:
Ocke Bandixen
Buchtipps:
Florian Schroeder - Unter Wahnsinnigen: Warum wir das Böse brauchen, dtv, Oktober 2023
Ivar Leon Menger: Als das Böse kam, dtv 2022; Angst, dtv 2023
Und noch ein Tipp:
Jeder Mensch ‚tickt‘ anders - doch warum?Weshalb kann Dankbarkeit befreiend wirken und Neid uns einengen? Und wieso neigen wir dazu, unangenehme Dinge aufzuschieben? Das und viel mehr beantwortet unser neuer Psychologie-Podcast. Denn Psychologie hilft, die Wahrnehmung zu schärfen, sich und andere besser zu verstehen.
https://www.ardaudiothek.de/sendung/wie-wir-ticken-euer-psychologie-podcast/94700346/ | |||
19 Oct 2023 | Können wir alleine sein? Mit Katja Kullmann und Kierkegaard | 00:45:14 | |
Die Zahl der alleinlebenden Menschen in Deutschland steigt stetig über die letzten Jahre an. Viele leiden unter Einsamkeit, andere leben allein, aber in einer Fülle von Beziehungen, die aber keine exklusive Zweisamkeit bedeuten.
Dass Alleinsein auf keinen Fall Einsamkeit bedeutet, erläutert die Autorin Katja Kullmann in ihrem Buch "Die Singuläre Frau". Mit ihr schauen Denise M’Baye und Sebastian Friedrich zurück auch auf das Bild der alleinlebenden Frau in der Gesellschaft.
Warum wird Alleinsein oft immer noch als Makel verstanden?
Katja Kullmann berichtet zum Beispiel von ihrer Großmutter, die im Gegensatz dazu als Witwe viele Jahre ein anerkanntes gesellschaftliches und selbstbestimmtes Leben führte. In der Rubrik "Die andere Seite" erzählt die Barkeeperin Maren Meyer aus Hannover von ihrer Arbeit, und davon, wie sie nach langer Berufserfahrung sofort erkennt, ob jemand am Tresen allein sein möchte oder einsam ist.
Redaktion: Ocke Bandixen
Buchtipps:
Katja Kullmann: "Die Singuläre Frau", dtv, 2022
"Echtleben", Suhrkamp Verlag, 2018
Und noch ein Tipp:
Macht ihr euch auch gerade Gedanken über Krieg, Krise, Klima, Inflation und wisst nicht so recht, wohin das alles führen soll? Dann seid ihr damit nicht allein. Auch NDR Journalist Arne-Torben Voigts und Petra Bahr - Theologin, Regionalbischöfin und Mitglied des Deutschen Ethikrates stellen sich diese Fragen - und diskutieren sie. "Bleib Mensch!" - ab jetzt in der ARD Audiothek.
https://www.ardaudiothek.de/episode/bleib-mensch/wie-steht-es-ums-vertrauen/ndr-1-niedersachsen/94831276/ | |||
02 Nov 2023 | Macht Einsamkeit krank? Mit Janosch Schobin und Odo Marquardt | 00:39:44 | |
Viele Menschen fühlen sich mehr und mehr einsam. Durch die Pandemie hat sich bei vielen Menschen das Gefühl der Isoliertheit verstärkt, Homeoffice und digitales Arbeiten insgesamt tragen weiter dazu bei.
Macht Einsamkeit wirklich krank? Denise M'Baye und Sebastian Friedrich fragen nach beim Soziologen Janosch Schobin, der über Einsamkeit und veränderte Freundschaftsbeziehungen geforscht hat.
Wenn Einsamkeit in der Gesellschaft nicht mehr als Tabu angesehen wird, ist schon viel gewonnen, sagt er. Wie passen die Gedanken des deutschen Philosophen Odo Marquardt dazu, der schrieb, nicht die Einsamkeit selbst, sondern die mangelnde Fähigkeit, diese auszuhalten, sei das eigentliche Problem? Die Influencerin, Sängerin und Aktivistin Kim Hoss erzählt von ihrer Einsamkeit, trotz eines oberflächlich betrachtet bunten und reichen Lebens.
Hilfe bei Einsamkeit und Sorgen im Alltag - finden Sie zum Beispiel bei der Telefonseelsorge unter der Nummer 0800 1110 111 oder 0800 1110 222; oder bei der Nummer gegen Kummer bundesweit und kostenfrei unter 116 111.
Buchtipps:
Janosch Schobin: Freundschaft und Fürsorge, Hamburger Edition, 2013
Odo Marquardt: Zukunft braucht Herkunft, Reclam 2020
Podcast "This Band is Tocotronic"
https://www.ardaudiothek.de/episode/this-band-is-tocotronic/01-hamburg-die-idee-ist-gut/ard/12849657/ | |||
16 Nov 2023 | Einsam und allein? Bonusfolge - eure Mails und Meinungen | 00:51:42 | |
Mehr Mails, mehr Kommentare gab es nie als nach den jüngsten beiden Folgen von Tee mit Warum über das Alleinsein und die Einsamkeit. Eure Meinungen, kluge Ergänzungen, klarer Widerspruch, herzergreifende Geschichten: all das hat uns erreicht. Denise M’Baye und Sebastian Friedrich lesen daraus vor, hören zu und denken im Gespräch nach: welche Aspekte beschäftigen euch immer noch? Was hat gefehlt? Was haben die beiden Folgen ausgelöst?
Sie sprechen mit Philipp und Max, die in einem Dorf bei Rostock eine Initiative gegen die Einsamkeit in ihrem Laden aufgezogen haben. Sie hören der Weltumseglerin Mareike Guhr zu, die von Hamburg aus ihr Leben allein auf ihrem Boot verbringt. Wie viel Mut braucht selbstbestimmtes Alleinleben? Und wie viel Kraft bekommen wir, wenn wir doch auf andere zugehen?
Die Gedanken des Religionsphilosophen Martin Buber werden an die Erfahrungen gelegt: werden wir wirklich erst zum vollständigen Menschen durch ein Gegenüber? Welche seiner Gedanken passen in eine moderne, säkulare Welt? Was bleibt im Glauben verhaftet?
Redaktion: Ocke Bandixen, NDR Kultur
Einige Links:
bio24.de: Café, Dorfladen und Onlineshop, Initiative gegen Isolation im Alter in Poppendorf, Mecklenburg-Vorpommern
magsail.de: Weltumseglerin Mareike Guhr
Buchtipps:
Martin Buber - "Ich und Du". Reclam Verlag, 1923
Martin Buber - "Das dialogische Prinzip". Heidelberg, 1973
Und noch ein besonderer Tipp:
Und zwar „Kunstverbrechen“, der True Crime Podcast von NDR Kultur. „Kunstverbrechen“ ist ein True Crime Podcast der etwas anderen Art, denn es geht weniger um Blut, Mord und Totschlag und mehr um spannende Kunst, die gestohlen, geschmuggelt oder gefälscht wurde und die verrückten Geschichten dahinter. Die Hosts Lenore Lötsch und Torben Steenbuck rollen für euch die spektakulärsten Verbrechen im Bereich der Kunstdelikte auf. In der neuen, zweiten Staffel von Kunstverbrechen, verschlägt es die Hosts bis nach Paris zum berühmtesten Gemälde der Welt, sie kommen an bisher unveröffentlichte Dokumente in einem spektakulären Fälschungsskandal und sie treffen einen der berühmtesten Betrüger im deutschen Kunstmarkt, der sehr hoch gestiegen und dann genauso tief gefallen ist, weil er verraten wurde. Alle Folgen von "Kunstverbrechen", dem True Crime Podcast von NDR Kultur, findet ihr in der ARD Audiothek. Wir verlinken euch den Podcast auch nochmal in unseren Shownotes, hört da auf jeden Fall mal rein!
https://www.ardaudiothek.de/episode/kunstverbrechen-true-crime-meets-kultur/der-diebstahl-der-mona-lisa-aus-dem-louvre-1-2/ndr-kultur/12881541/ | |||
30 Nov 2023 | Gespaltene Gesellschaft? Mit Linus Westheuser und Thomas Hobbes | 00:51:04 | |
Diesen Satz hört und liest man oft: wir leben in einer zunehmend gespaltenen Gesellschaft. Ist das so? Und worin liegt dann die Spaltung - zwischen reich und arm? Oder eher zwischen alt und jung? Oder in den politischen Ansichten innerhalb unserer Gesellschaft?
Denise M’Baye und Sebastian Friedrich sprechen über eigene Beobachtungen und hören zu, was der Soziologe Linus Westheuer gemeinsam mit seinen Kollegen für das Buch "Triggerpunkte" herausbekommen hat.
Wie kommt es, dass bei bestimmten Debatten immer viele Menschen so schnell wütend werden?
Verspricht unsere Gesellschaft wirklich Gleichheit? Die alten Gedanken des englischen Philosophen Thomas Hobbes dazu werden überprüft und die Idee des sogenannten Gesellschaftsvertrages erklärt. Wie gleich die Menschen auf dem Fußballplatz sind, das erlebt jedes Wochenende der Hobbyschiedsrichter Laurenz Schreiner, der in der Rubrik "Die andere Seite" seine Erlebnisse schildert und seine Wahrnehmung: die Spaltung und die Aggression haben nicht zugenommen, auch wenn wir womöglich das Gegenteil annehmen.
Redaktion: Ocke Bandixen
Buchtipps:
Triggerpunkte – Steffen Mau, Thomas Lux, Linus Westheuser, Suhrkamp Verlag, 2023
Und noch ein Tipp:
In "Kein Kinderwunsch" fragt sich Hostin Verena Kleinmann: Will ich wirklich kein Kind?
Verena hat eigentlich gar keinen Kinderwunsch und trotzdem zweifelt sie und stellt sich Fragen wie: "Mache ich einen riesigen Fehler, wenn ich kein Kind bekomme?" Diese Frage und noch mehr bespricht sie mit Expertinnen, Mamas und auch kinderlosen Frauen.
Rausgekommen sind, anders als sie erwartet hat, vier sehr empowernde Podcastfolgen für alle Frauen, die ähnlich wie Verena zweifeln, aber auch für die, die einen Kinderwunsch haben und auch die, die Kinder haben und die Kinderlosen besser verstehen wollen.
Den Podcast "Kein Kinderwunsch" gibt es in der ARD Audiothek und überall, wo es Podcasts gibt.
https://www.ardaudiothek.de/episode/kein-kinderwunsch/alle-kriegen-kinder-ich-zweifle-1-4/hr/12849673/ | |||
14 Dec 2023 | Wieviel Streit brauchen wir? Mit Jürgen Kaube, Chantal Mouffe und Ingo Zamperoni | 00:48:43 | |
Streit gehört dazu: eine Demokratie lebt von der Auseinandersetzung, vom Ringen um das bessere Argument.
Aber wieviel ist zu viel? Bringt mehr Streit nicht auch eine Gesellschaft auseinander? Der Begriff der "gespaltenen Gesellschaft" wird oft genannt.
Der FAZ-Herausgeber, Autor und Soziologe Jürgen Kaube hat darüber ein Buch geschrieben. Denise und Sebastian sprechen mit ihm über die Notwendigkeit zu streiten, über wirklich gespaltene Gesellschaften und darüber, was wir im Streit eigentlich alles aushalten können. Beim Blick in die Philosophiegeschichte werden die Ideen der belgischen Politikwissenschaftlerin und Philosophin Chantal Mouffe überprüft. Sie plädiert für noch mehr aktive Auseinandersetzung und Konfrontation.
In der Rubrik "Die andere Seite" erzählt Ingo Zamperoni von der gespaltenen Gesellschaft in den USA und davon, was uns in Deutschland doch alles verbindet.
Buchtipps:
"Die gespaltene Gesellschaft" - Jürgen Kaube, Rowohlt Verlag 2022
"Anderland: die USA unter Trump" - Ingo Zamperoni, Ullstein Verlag 2018
Und noch ein Tipp:
Ihr wollt gleichberechtigt leben - in Partnerschaft, Job und Familie - aber irgendwie kommt immer was dazwischen? Die Alltagsfeministinnen zeigen euch, wie ihr eure Ideale lebt. Sonja Koppitz ist Journalistin, Johanna Fröhlich Zapata ist Coach für Alltagsfeminismus. Dieser Coaching-Podcast hat ein Ziel: Ein faires Leben für alle! Jeden Dienstag eine neue Folge.
https://www.ardaudiothek.de/episode/die-alltagsfeministinnen/die-alltagsfeministinnen-trailer/rbbkultur/10777229/ | |||
21 Dec 2023 | Welcher philosophische Gedanke trägt euch durch die Zeit? | 00:51:44 | |
Einen Moment lang innehalten, zurückschauen und überlegen, vielleicht bei einem Becher Tee, wie das Jahr 2023 so gewesen ist: das machen Denise M‘ Baye und Sebastian Friedrich in dieser Folge von Tee mit Warum. Sie fragen bei Philosophinnen und Philosophen nach. Welcher philosophische Gedanke trägt euch durch die Zeit? Mesut Bayraktar, Eva von Redecker und Ina Schmidt erzählen von sich, schicken Grüße und denken weiter in das kommende Jahr. Einige betonen ihre Erschöpfung, andere den Zusammenhalt, die Zuversicht trotz Sorgen, Erschöpfung und vielen Krisenherden der Welt. Dazu kommen einige Mails von Euch und gesendete Grüße der Künstlerin Pia Danner aus Hannover.
Und noch ein Tipp für ein herausragendes NDR Hörspiel in der ARD Audiothek:
https://www.ardaudiothek.de/sendung/nur-eine-ohrfeige-hoerspiel-serie-nach-christos-tsiolkas/12813625/
Nur eine Ohrfeige
Eine Grillparty läuft aus dem Ruder: Der vierjährige, antiautoritär erzogene Hugo bedroht mit einem Cricketschläger andere Kinder. Ein Erwachsener geht dazwischen und verpasst Hugo eine Ohrfeige. Die Angelegenheit eskaliert zu einem großformatigen Drama samt Polizei und Gerichtsverfahren - und verändert das Leben eines ganzen Freundeskreises. Die Hörspiel-Serie nach einem Roman von Christos Tsiolkas blickt hinter die Fassade von Mittelschichtsfamilien und hinterfragt Wert- und Moralvorstellungen. | |||
11 Jan 2024 | Warum schämen wir uns? Mit Maria-Sibylla Lotter und David Hume | 00:54:46 | |
Schämst du dich nicht? Nein, warum?
Warum empfinden wir eigentlich Scham, wenn uns zum Beispiel ein Missgeschick passiert?
Liegt dem Gefühl von Scham eine gesellschaftliche Norm zugrunde?
Die Philosophin Maria-Sibylla Lotter erklärt im Gespräch den Mechanismus der Scham, die veränderte Perspektive auf sich selbst, die körperliche Reaktion und warum wir uns im Grunde nicht allein schämen können.
Lässt sich aus dem Gefühl der Scham wiederum ein Moralsystem ableiten?
Der schottische Philosoph David Hume hat sich schon vor 300 Jahren mit Scham und Moral befasst. Gelten seine Annahmen noch?
Denise M`Baye und Sebastian Friedrich diskutieren darüber und erzählen, wann sie sich zuletzt geschämt haben.
In der Rubrik "die andere Seite" erzählt die Erbin Stefanie Bremer von der Initiative taxmenow, in der Vermögende sich für ein gerechteres Steuersystem einsetzen. Mit Scham oder Schuld hat das für sie jedoch nichts zu tun, wohl aber mit Verantwortung.
Redaktion: Ocke Bandixen, NDR Kultur
Link: www.taxmenoww.eu
Buchtipps:
Scham, Schuld, Verantwortung, Frankfurt, 2012, Suhrkamp Verlag
Schuld und Respekt, Frankfurt 2024, Suhrkamp Verlag | |||
25 Jan 2024 | Geht morgen die Welt unter? Mit Guillaume Paoli und Karl Jaspers | 00:49:41 | |
Das Gefühl greift um sich: Angst vor der Zukunft. Gerade angesichts kriegerischer Auseinandersetzungen und des fortschreitenden Klimawandels. Aber ist diese Unsicherheit wirklich neu? Haben wir nicht schon selbst früher Angst vor dem Atomkrieg, dem sauren Regen oder dem Ozonloch gehabt? Auch wenn die Sorge noch da ist, eingetreten ist der angekündigte Weltuntergang bisher noch nicht.
Denise M`Baye und Sebastian Friedrich sprechen mit dem französischen Philosophen Guillaume Paoli, der in seinem Buch "Geist und Müll - von Denkweisen in postnormalen Zeiten" über die Apokalypse und ihre Anschauung philosophiert hat.
Wie sehr sehen wir Naturkatastrophen als Symptome an oder als absolute, endgültige Bedrohung? Paoli berichtet darüber, wie unterschiedlich in Frankreich und Deutschland auf vergangene und gegenwärtige Untergangsszenarien reagiert wird. Und was ein nötiges Umdenken und Handeln auslösen könnte. Nötig sei dazu laut Paoli, zwischen Möglichkeiten und Wahrscheinlichkeiten zu unterscheiden.
Der Philosoph Karl Jaspers hatte in seinem Leben mehrfach eine sich dramatisch ändernde Welt erlebt und trotzdem immer auf die Hoffnung gesetzt. Wie passen seine Ansätze zur aktuellen Debatte?
Kann Humor uns wenigstens ein bisschen retten? Svea Mausolf, die sich auf Socialmedia-Kanälen sveamaus nennt, macht sich in ihren memes oder Bildwitzen lustig über Spießer und gesellschaftliche Engstirnigkeit. Einmal die eigene Position überdenken, lachen, ein bisschen damit den Druck verringern - das ist ihre Formel für ihre memes und auch eine bessere Welt.
Redaktion: Ocke Bandixen, NDR Kultur
Buchtipps:
- Guillaume Paoli: Geist und Müll. Von Denkweisen in postnormalen Zeiten, Verlag Matthes und Seitz, Berlin 2023
- Guillaume Paoli: Soziale Gelbsucht, Matthes und Seitz, Berlin 2019
Links:
Instagram
@sveamaus | |||
08 Feb 2024 | Woher kommt der Hass? Mit Michel Friedman, de Beauvoir und Sartre | 00:51:15 | |
Michel Friedman benennt klar den Judenhass in unserem Land, er beschreibt das Schweigen, die gebrochenen Versprechen der Vergangenheit. In seinem neuen Buch "Judenhass" zitiert er Jean-Paul Sartre und dessen Analyse der Wurzel des Antisemitismus´: die Furcht vor dem Fremden, das eigene Fremdsein, die negative Konstruktion der Welt in "wir" und "die anderen".
Das Schweigen der Deutschen über den Holocaust, über Schuld und Verantwortung, so seine Analyse, hat sich übertragen in die Gegenwart. Er spricht sich für mehr Debatte, mehr Streit aus, mehr gemeinsames Nachdenken und die dringende Überprüfung von existenziellen Begriffen wie "Freiheit", "Sicherheit" oder "Meinung" in der digitalisierten Welt. Die Muster des Antisemitismus´, die Dynamiken lassen sich auf andere Vorurteile, bei aller Besonderheit, übertragen, so seine Analyse. Der Hass ist, seiner Anschauung nach, die größte Gefahr für unsere Gesellschaft. Engagement und Debatte können und müssen dagegen wirken, sagt Michel Friedman. "Ich trage nicht den Hass der Hassenden", ergänzt er, "ich habe mich entschieden, den Menschen zu vertrauen, ich hab das nie bedauert." Friedman beschreibt das Gefühl der Einsamkeit und den Eindruck der gebrochenen Versprechen nach den Terrorakten vom 7. Oktober 2023 in Israel. Die aktuellen anhaltenden Demonstrationen in vielen deutschen Städten geben ihm allerdings Hoffnung, erzählt er im Gespräch mit Sebastian Friedrich.
Michel Friedman hat mit 50 Jahren noch einmal Philosophie studiert, er hat in diesem Fach promoviert.
Redaktion: Ocke Bandixen, NDR Kultur
Buchtipps:
Michel Friedman:
- Judenhass, Berlin Verlag, 2024
- Schlaraffenland abgebrannt, Berlin Verlag 2023
- Fremd, Berlin Verlag 2022
Jean-Paul Sartre:
- Überlegungen zur Judenfrage, Rowohlt Verlag, 1994, 2020 (Wiederveröffentlichung) | |||
22 Feb 2024 | Woher kommt die Zuversicht? Mit Jürgen Wiebicke und Walter Benjamin | 00:45:16 | |
Trotz allem optimistisch bleiben - das ist für viele gar nicht so einfach. Klimawandel, Kriege, Krisen - viele empfinden die allgemeine, aber auch ihre persönliche Situation als schwierig. Aber brauchen wir nicht unbedingt Zuversicht, damit wir uns nicht mit der Lage abfinden und handeln, Dinge verändern zum Besseren?
Der Journalist und Moderator des Philosophischen Radios des WDR, Jürgen Wiebicke, hat gerade ein Buch veröffentlicht, in dem er philosophische Ideen für mehr Zuversicht versammelt. Denise M´Baye und Sebastian Friedrich diskutieren mit ihm über Passivität angesichts der Krise und dem Mut, den der Aufbruch braucht, bei aller ungewissen Zukunft.
Was können die philosophischen Gedanken Walter Benjamins uns heute noch dazu sagen? Wie passt seine Definition der Krise und des Handelns dazu?
In der Rubrik "die andere Seite" erzählt der Profi-Quizzer und Autor Sebastian Klußmann davon, warum er zuversichtlich bleibt und die Idee des besseren Arguments in der Debatte immer noch für bestechend hält.
Redaktion: Ocke Bandixen, NDR Kultur
Buchtipps:
Jürgen Wiebicke: Emotionale Gleichgewichtsstörung: Kleine Philosophie für verrückte Zeiten, Verlag Kiepenheuer und Witsch, 2023
Sebastian Klußmann: Fast alles, was sie wissen müssen, Heyne Verlag, 2023
Außerdem moderiert Jürgen Wiebicke „Das philosophische Radio“. In dem Philosophie-Podcast von WDR 5 spricht er offen und konstruktiv mit Philosophen, Fachleuten und Denker:innen über philosophische und grundsätzliche Fragen unserer Zeit, über Themen wie Glück, Freiheit, Liberalismus oder Produktivität. Ihr findet den Podcast hier in der ARD Audiothek: https://1.ard.de/ philosophisches-radio
Und noch ein Tipp:
Deep Doku erzählt jede Woche eine wahre Geschichte aus Berlin und der Welt. Persönliche Audiostorys und Reportagen über das Stadtleben in Berlin, Kultur, Clubs, Politik, Diversität und Lifestyle. Journalist Johannes Nichelmann präsentiert bewegende Geschichten als Storytelling Podcast.
https://www.ardaudiothek.de/sendung/deep-doku/10731189/ | |||
07 Mar 2024 | Hat Kant immer noch recht? Mit Claudia Blöser | 00:42:41 | |
"Die Kritik der reinen Vernunft" und "der kategorische Imperativ" - das fällt vielen ein, wenn sie an den Philosophen Immanuel Kant denken. In seinem 300. Geburtsjahr bekommt der große Philosoph viel Aufmerksamkeit. Was hat er angestoßen mit seinen Schriften? Welchen Impuls hat seine Philosophie für unser Leben heute gegeben?
Denise M’Baye und Sebastian Friedrich sprechen mit der Philosophin Claudia Blöser darüber, die gerade ein Buch über Kant und sein Denken veröffentlicht hat. Welche Grundlagen unserer modernen Gesellschaft gegen auf Kant zurück? Und wo ist er seinen eigenen moralischen Grundsätzen nicht gefolgt?
Tee mit Warum - die Sonderfolge zum großen Philosophen im Kant-Jahr 2024.
Redaktion: Ocke Bandixen
Literatur:
Claudia Blöser: Kant, 100 Seiten, Reclam Verlag, 2023
Und noch ein Tipp für die ARD Audiothek:
Comedian Janina Rook und BR-Netzexperte Christian Schiffer stellen sich einer fast unlösbaren Challenge: Innerhalb von 5 Tagen sollen sie ein Krimi-Hörspiel im Stile alter Radio-Krimis aus den 50er- und 60er-Jahren schreiben. Der Haken: Die beiden haben das noch nie gemacht. Doch sie sind nicht allein: Sie bekommen Hilfe von Krimi-Expert:innen - und von Künstlicher Intelligenz wie ChatGPT.
https://www.ardaudiothek.de/sendung/in-5-tagen-mord-die-krimi-challenge-mit-ki/13027883/
https://www.ardaudiothek.de/episode/in-5-tagen-mord-die-krimi-challenge-mit-ki/das-ist-wichtig-fuer-meine-karriere-1-6/br/13111451/ | |||
21 Mar 2024 | Wie können wir voneinander lernen? Mit Jörg Bernardy und Spivak | 00:52:01 | |
Lernen? Das macht man doch in der Schule. Oder nicht?
Das lebenslange Lernen ist mehr als ein Schlagwort. Aber wie kann man voneinander lernen? Zuhören, die Perspektive wechseln, sich auf Argumente und überhaupt Neues einlassen.
Der Philosoph Jörg Bernardy arbeitet viel mit Kindern und Jugendlichen zusammen, er philosophiert gemeinsam mit ihnen und denkt zum Beispiel über Werte nach.
Wie öffnet man einen Raum für ein Lernen, das in beide Richtungen geht? Was lernt er von den Kindern, die über große Fragen nachdenken?
Im Gespräch mit Denise M’Baye und Sebastian Friedrich erzählt er davon.
Die Literaturwissenschaftlerin Gayatri Chakravorty Spivak lehrt und forscht, nach einer langen wissenschaftlichen Karriere an verschiedenen Universitäten, als erste Woman of Color an der Columbia University in New York. Sie bringt die Idee des Lernens von unten in die Diskussion. Wie weit bringen uns ihre Ansätze für eine gegenseitiges Lernen?
Redaktion: Ocke Bandixen
Literatur:
Jörg Bernardy:
- Philosophische Gedankensprünge, Verlag Beltz und Gelberg, 2020
- Der kleine Alltagsstoiker, Gräfe und Unzer, 2021
- Mann, Frau, Mensch - was macht mich aus? Verlag Beltz und Gelberg, 2018
Und noch ein Tipp für die ARD Audiothek:
Nach einer literarischen Vorspeise servieren Katharina Mahrenholtz, Daniel Kaiser und Jan Ehlert aktuelle Neuerscheinungen und Lieblingsbücher. Für die Bestseller-Challenge lesen sie sich durch die Titel der aktuellen Top Ten - kneifen gilt nicht, deutliche Meinung ist erwünscht! Beim Quiz können alle ihr Literatur-Wissen testen und Fun Facts für die nächste Party sammeln. Dazu gibt es Interviews mit Büchermenschen und Insights aus der Buchbranche. Alle Buchtipps stehen in den Shownotes!
https://www.ardaudiothek.de/episode/eat-read-sleep-buecher-fuer-dich/108-erdnussbuttersandwich-und-escape-fantasien/ndr-kultur/13229963/ | |||
04 Apr 2024 | Wozu brauchen wir Identität? Mit Alice Hasters und Niklas Luhmann | 00:51:30 | |
Was ist Identität? (Wozu) brauchen wir Identität? Welche Dynamik entfaltet der Begriff in Gesellschaften? Fragen an die Autorin, Speakerin und Publizistin Alice Hasters. 2020 löste ihr Buch: "Was weiße Menschen nicht über Rassismus hören wollen, aber wissen sollten" größere Debatten aus und wurde zum Bestseller. Ende 2023 erschien ihr neues Buch "Identitätskrise".
Denise M’Baye und Sebastian Friedrich sprechen mit Alice Hasters über Identität - einen komplexen, fluiden Begriff, der weit hineinreicht in gesellschaftliche Bereiche. Deshalb befragen sie auch die systemtheoretische Gesellschaftsanalyse von Niklas Luhmann.
Redaktion: Juliane Bergmann, Claudia Christophersen
Literatur:
Alice Hasters:
- "Was weiße Menschen nicht über Rassismus hören wollen, aber wissen sollten", Hanser Berlin, 2019
- "Identitätskrise", 223 Seiten, hanserblau, 2023
Und noch ein Tipp für die ARD-Mediathek:
https://www.ardmediathek.de/video/planet-schule/sie-er-oder-wer-transgender-ich-und-die-anderen/swr/Y3JpZDovL3BsYW5ldC1zY2h1bGUuZGUvQVJEXzEwOTU0X3ZpZGVv | |||
18 Apr 2024 | Gibt es Cancel Culture? Mit Julian Nida-Rümelin und Jürgen Habermas | 00:48:18 | |
"Cancel Culture" ist für viele Menschen in der Gesellschaft ein Trigger-Punkt. Woran liegt das? Was bedeutet Cancel Culture überhaupt? Handelt es sich bei Cancel Culture um eine aufgebauschte, übertriebene Debatte? Wer wird warum wann gecancelt? Fragen an den Philosophen Julian Nida-Rümelin. Von ihm ist das Buch erschienen: "Cancel Culture - Ende der Aufklärung? Ein Plädoyer für eigenständiges Denken".
Denise M‘Baye und Sebastian Friedrich diskutieren mit Julian Nida-Rümelin die philosophische Herkunft des Begriffes, aktuelle Beispiele und loten Grenzfälle zwischen "Canceln" und Meinungsfreiheit aus. Haben im vielfältigen demokratischen Meinungsorchester die vom Soziologen Jürgen Habermas ins Feld geführten "guten Gründe" nicht vielleicht eine rationale, argumentative Schlüsselfunktion?
Redaktion: Juliane Bergmann, Claudia Christophersen
Literatur:
Julian Nida-Rümelin: "Cancel Culture - Ende der Aufklärung? Ein Plädoyer für eigenständiges Denken", Piper Verlag, 2023 | |||
02 May 2024 | Sind wir erschöpft? Mit Svenja Flaßpöhler und Horaz | 00:48:54 | |
Alle klagen und jammern, fast jede und jeder fühlt sich ausgelaugt, müde, erschöpft. Woran liegt das? Sind wir nicht mehr strapazierbar? Ist unser Nervenkostüm zu dünn? Sind wir rundherum überlastet und zu sensibel? Die Philosophin, Publizistin und Chefredakteurin des Philosophie Magazins hat sich damit beschäftigt, auch im Zusammenhang mit der Corona-Krise. Sie hat das Buch geschrieben "Sensibel. Über moderne Empfindlichkeit und die Grenzen des Zumutbaren" und hat eine Ausgabe ihres Magazins der Frage gewidmet: "Was macht uns resilient?".
Denise M’Baye und Sebastian Friedrich sprechen, diskutieren und streiten mit Svenja Flaßpöhler über nötige Widerstandskraft und die Notwendigkeit, nicht "verpanzert", sondern sensibel und offen durch gesellschaftliche Debatten zu steuern. Befragt wird die antike Philosophie mit Horaz, der die Spannung suchte zwischen Gelassenheit und Glück.
Redaktion: Juliane Bergmann, Claudia Christophersen
Literatur:
Svenja Flaßpöhler: Sensibel. Über moderne Empfindlichkeit und die Grenzen des Zumutbaren. Stuttgart: Klett-Cotta, 2021, 240 Seiten
Julia Knörnschild: Mama kann nicht mehr. Köln: Kiepeneuer & Witsch, 2024, 240 Seiten
Und noch ein Tipp für die ARD-Mediathek:
https://www.ndr.de/kultur/epg/Julia-Knoernschild-ueber-Erschoepfung-und-Burnout-einer-Mutter,sendung1426660.html
Wer Feedback, Anregungen und Ideen mitteilen möchte, erreicht die beiden Hosts per E-Mail unter teemitwarum@ndr.de. | |||
16 May 2024 | Was ist normal? Mit Jürgen Link und Michel Foucault | 00:42:22 | |
Welche Parameter nutzt eine Gesellschaft, um sich auf den Richtwert für das "Normale" zu einigen? Wann und wie werden sogenannte Standards festgelegt und schließlich zur Norm? Wer ist dazu befugt? Wer hat die Macht dazu? Fragen, die seit Jahrzehnten Jürgen Link beschäftigen. In seinen Büchern "Versuch über den Normalismus. Wie Normalität produziert wird" oder "Normalismus und Antagonismus in der Postmoderne. Krise, New Normal, Populismus" hat der Literaturwissenschaftler wegweisende Richtungen für die gesellschaftliche Debatte vorgelegt.
Denise M’Baye und Sebastian Friedrich gehen mit Jürgen Link in die Diskussion, loten das Spannungsfeld aus zwischen "Protonormalismus" und "flexiblem Normalismus" und befragen Michel Foucault, der in seiner Philosophie die "Macht der Norm" historisch und gesellschaftlich analysiert hat.
Redaktion: Juliane Bergmann, Claudia Christophersen
Literatur:
Jürgen Link: "Normalismus und Antagonismus in der Postmoderne. Krise, New Normal, Populismus". Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht, 2018, 439 Seiten
Jürgen Link: "Versuch über den Normalismus. Wie Normalität produziert wird". Westdeutscher Verlag, [in mehreren Auflagen, zuletzt] 2006, 449 Seiten
Michael Foucault: "Überwachen und Strafen. Die Geburt des Gefängnisses". Aus dem Französischen von Walter Seiter, dt.: 1976. Frankfurt a.M.: Suhrkamp, 1993, 396 Seiten
Wer Feedback, Anregungen und Ideen mitteilen möchte, erreicht die beiden Hosts per E-Mail unter teemitwarum@ndr.de.
Einen Beitrag über die Autorin Alexandra Zykunov aus der Rubrik "Die andere Seite" gibt es im NDR Fernsehen: https://www.ndr.de/kultur/buch/tipps/Gleichberechtigung-Nein-Was-wollt-ihr-denn-noch-alles,nochalles100.html | |||
30 May 2024 | Nostalgie: Rückschritt oder Rückhalt? Mit Tobias Becker und Hannah Arendt | 00:51:54 | |
Ist der Blick zurück altmodisch, verjährt, verkrustet? Oder kann Nostalgie auch Rückhalt geben, weil man sich auf etwas besinnt, dass sich als gut, sinnvoll richtig erwiesen hat? Der Historiker Tobias Becker versucht eine Bestimmung, seziert den Begriff im Wandel seiner Bedeutung, diskutiert mit Denise M’Baye und Sebastian Friedrich auch das utopische Potential der "Nostalgie".
Befragt wird die Philosophin Hannah Arendt. Für sie, 1933 vor den Nationalsozialisten aus Deutschland geflohen, ist die Muttersprache im Exil und später in den USA immer stabilisierendes Element geblieben. Darüber spricht sie in ihrem legenden Interview 1964 mit Günter Gaus.
Redaktion: Juliane Bergmann, Claudia Christophersen
Literatur:
Barbara Cassin: Nostalgie. Wann sind wir wirklich zuhause? Frankfurt a.M.: Suhrkamp 2023
Fernsehgespräch mit Günter Gaus (Oktober 1964)
In: Ich will verstehen. Selbstauskünfte zu Leben und Werk. Hrsg. v. Ursula Ludz, München: Piper, 1996, S. 58f
Tobias Becker: Yesterday. A New History of Nostalgia. London, Boston/MA: Harvard University Press 2023.
Grit Lemkes Homepage: https://www.gritlemke.de/
Podcast-Tipp: "Die Schule brennt - Der Bildungspodcast mit Bob Blume"
https://www.ardaudiothek.de/sendung/die-schule-brennt-der-bildungspodcast-mit-bob-blume/12197843/
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13 Jun 2024 | Wie geht Zukunft trotz Klimakrise? Mit Friederike Otto und Hans Jonas | 00:50:35 | |
Seit Jahren ist die Klimakrise spür- und sichtbar: Es häufen sich extreme Wetterereignisse wie Hitzewellen, Hochwasser und Stürme. Der Planet "fiebert", sagt die Klimaforscherin und Philosophin Friederike Otto. Was klimabedingte Veränderungen für die Zukunft der Menschheit bedeuten können und inwieweit uns eine apokalyptische Vorstellung von Zukunft wachrüttelt oder resignieren lässt, darüber spricht sie mit Denise M’Baye und Sebastian Friedrich. Befragt wird außerdem der Ökologische Imperativ nach Hans Jonas, der dem Menschen Verantwortung für sein Handeln überträgt - auch zum Wohle der Zukunft nachfolgender Generationen.
Redaktion: Juliane Bergmann, Claudia Christophersen
Literatur:
Friederike Otto: Wütendes Wetter. Auf der Suche nach den Schuldigen für Hitzewellen, Hochwasser und Stürme. Ullstein: Berlin, 2019
Friederike Otto: Klimaungerechtigkeit. Was die Klimakatastrophe mit Kapitalismus, Rassismus und Sexismus zu tun hat. Ullstein: Berlin, 2023
Hans Jonas: Das Prinzip Verantwortung. Suhrkamp: Frankfurt a.M., 1984
Alexandra Kruses Homepage: https://www.alexandrakruse.com/
Podcast-Tipp: "I Will Survive - Der Kampf gegen die AIDS-Krise"
https://1.ard.de/der_kampf_gegen_die_aids_krise
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12 Sep 2024 | Warum wollen wir schöner wohnen? Mit Florian Rötzer und Vilém Flusser | 00:49:47 | |
Die richtige Farbe an der Wand, warmes, indirektes Licht und sorgfältig arrangierte Möbel: Nicht erst seit der Corona-Pandemie legen viele Menschen großen Wert auf eine Wohnung, in der sie sich wohlfühlen. Aber was treibt uns dazu, unsere Wohnräume zu gestalten, zu verschönern und zu perfektionieren? Steckt hinter dem Wunsch nach einem schönen Zuhause ein tief verankerter Drang nach einem Rückzugs- und Reflexionsort? Versuchen wir, uns mit einem schönen Zuhause von einer Außenwelt abzuschotten, die mehr Unsicherheit als Sicherheit bietet?
Darüber diskutieren Denise M’Baye und Sebastian Friedrich mit dem Philosophen und Journalisten Florian Rötzer. Sie hinterfragen das Konzept der Verwurzelung bei Martin Heidegger und beschäftigen sich mit Vilém Flusser, der das Wohnen gedanklich vom festen Boden entkoppelt hat. Außerdem berichtet die Architekturhistorikerin Turit Fröbe von den Entwicklungen rund um das Wohnen in den vergangenen Jahrzehnten.
Redaktion: Juliane Bergmann, Claudia Christophersen
Mail gern an:
teemitwarum@ndr.de
Literatur:
Florian Rötzer: Sein und Wohnen. Philosophische Streifzüge zur Geschichte und Bedeutung des Wohnens. Westend, Frankfurt am Main 2020.
Martin Heidegger: Bauen, Wohnen, Denken. Vorträge und Aufsätze. Klett-Cotta, Stuttgart 2022.
Vilém Flusser: Bodenlos. Eine philosophische Autobiographie. Fischer, Frankfurt am Main 1999.
Vilém Flusser: Heimat und Heimatlosigkeit. Audio-CD, herausgegeben von Klaus Sander. Supposé, Köln 1999.
Turit Fröbe: Alles nur Fassade? Das Bestimmungsbuch für moderne Architektur. DuMont, Köln 2018.
Podcast-Tipp:
"Wie wir ticken"
https://www.ardaudiothek.de/sendung/wie-wir-ticken-euer-psychologie-podcast/94700346/ | |||
26 Sep 2024 | Warum reisen wir? | 00:47:50 | |
Ob Rucksack-Trip, Familienurlaub oder Wellness Retreat. Wir reisen gern und viel. Wonach suchen wir, wenn wir unterwegs sind? Ist der Weg schon das Ziel? Erweitern wir beim Reisen unseren Horizont oder fliehen wir bei diesem oft nur ausschnitthaften Blick in andere Welten vor der Realität? Über diese Fragen diskutieren Denise M’Baye und Sebastian Friedrich mit dem Reiseenthusiasten und Philosophen Christian Schüle und entwickeln dabei eine Ethik des Reisens, die auch immer das Bleiben mitdenkt. Sie ziehen den Stoiker Seneca heran: Er hält das ständige Herumreisen für vergeblich.
Die Tourismusbranche hat sich in vielen Ländern der Welt zu einem bedeutsamen Wirtschaftsfaktor entwickelt. Das hat auch negative Folgen: Der Chefredakteur der deutschsprachigen Mallorca-Zeitung Ciro Krauthausen berichtet von überlaufenen Foto-Hot-Spots und Protesten gegen Massentourismus auf der balearischen Insel. Er plädiert für ein verantwortungsvolleres Reisen.
Redaktion: Juliane Bergmann, Claudia Christophersen
Mail gern an:
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Literatur:
Christan Schüle: Vom Glück, unterwegs zu sein. Warum wir das Reisen lieben und brauchen. Siedler, München 2022.
Lucius Annaeus Seneca: Epistulae morales ad Lucilium. Briefe an Lucilius über Ethik. Reclam, Stuttgart 2014.
Mallorca-Zeitung. Deutschsprachige Wochenzeitung. Online: https://www.mallorcazeitung.es/
Podcast-Tipp: "Kunstverbrechen - True Crime meets Kultur" https://www.ardaudiothek.de/sendung/kunstverbrechen-true-crime-meets-kultur/10824841/ | |||
10 Oct 2024 | Warum sind wir so wütend? | 00:50:41 | |
Menschen oder Situationen können uns wütend machen. Wir alle kennen das Brodeln, das sich innerlich zusammenbraut und das irgendwann herausplatzt - oder das wir unterdrücken, weil wir uns den Gefühlsausbruch nicht erlauben. Brauchen wir Wut, um ins Handeln zu kommen? Oder macht uns Wut vielmehr blind? Was bringt Wut für den politischen Protest? Und was passiert, wenn wir Niemandem die Schuld an unserer Wut geben können? Über diese Fragen diskutieren Denise M’Baye und Sebastian Friedrich mit dem Philosophen Jürgen Werner und klären die feinen Unterschiede zwischen Wut und Zorn, zwischen vermeintlich gerechter und ungerechter Wut. Sie ziehen die Philosophin Martha Nussbaum heran, für die Statusverletzung eine entscheidende Rolle in der Wut spielt. Nussbaum plädiert für eine Gelassenheit nach Vorbild der Stoiker, die eine Kränkung erst gar nicht entstehen lässt.
In ihren Workshops "Mut zur Wut" trainiert Lotta Faidini aus Hannover mit Menschen einen gesunden Umgang mit eigener Wut.
Redaktion: Juliane Bergmann, Claudia Christophersen
Mail gern an: teemitwarum@ndr.de
Literatur:
Jürgen Werner: Die sieben Todsünden. Einblicke in die Abgründe menschlicher Leidenschaft. dva, Stuttgart 2000.
Martha Nussbaum: Zorn und Vergebung. Plädoyer für eine Kultur der Gelassenheit. wbg Academic (Herder Verlag), 2017.
Peter Sloterdijk: Zorn und Zeit. Politisch-psychologischer Versuch. Suhrkamp, Frankfurt am Main 2008.
Aristoteles: Nikomachische Ethik. Reclam, Stuttgart 2017.
Lotta Faidini: https://lotta-faidini.de/
Podcast-Tipp:
"Das philosophische Radio"
https://1.ard.de/philosophisches-radio | |||
24 Oct 2024 | Warum langweilen wir uns? | 00:48:59 | |
Wir alle kennen diese kurzen Momente: Wir warten auf den Bus, stehen an der Kasse oder warten auf einen verspäteten Freund. Sofort greifen wir zum Smartphone, checken Nachrichten oder E-Mails, beantworten vielleicht eine Nachricht oder scrollen kurz durch Instagram. Obwohl viele von Stress geplagt sind, scheint die Angst vor Leerlauf, Zeitverschwendung und Langeweile ebenso allgegenwärtig zu sein. Warum fürchten wir uns so sehr vor Momenten der Stille und des Nichtstuns? Haben wir verlernt, einfach mal nichts zu tun? Und hat Blaise Pascal recht, wenn er sagt, dass nichts für den Menschen so unerträglich ist wie vollkommene Ruhe, weil wir dann mit unserer eigenen Unzulänglichkeit konfrontiert werden? Oder ist Langeweile vielleicht sogar ein notwendiger Zustand, der Raum für Kreativität und neue Ideen schafft?
Denise M’Baye und Sebastian Friedrich sprechen mit der Medienwissenschaftlerin Michaela Krützen über die kulturelle Bedeutung der Langeweile und fragen, wann und warum wir etwas als Zeitverschwendung empfinden. Mit Martin Heidegger denken sie über die verschiedenen Formen der Langeweile nach und diskutieren das Phänomen der "tiefen Langeweile". Außerdem kommt eine 10-Jährige zu Wort, die erzählt, was Langeweile für sie bedeutet.
Redaktion: Juliane Bergmann, Claudia Christophersen
Mail gern an:
teemitwarum@ndr.de
Literatur:
Michaela Krützen: Zeitverschwendung. S. Fischer, Frankfurt am Main 2024.
Martin Heidegger: Die Grundbegriffe der Metaphysik. Welt - Endlichkeit - Einsamkeit. Klostermann, Frankfurt am Main 2018.
Blaise Pascal: Gedanken. Reclam, Stuttgart.
Podcast-Tipp:
Philipps Playlist
https://1.ard.de/philipps-playlist-podcast-cp | |||
07 Nov 2024 | Warum lieben wir die Ironie so sehr? | 00:49:44 | |
Ob am Familientisch, auf Social Media oder im Kino: Ironie ist allgegenwärtig und prägt unsere heutige Kommunikation. Sie kann ein scharfes Mittel sein, um gesellschaftliche Verhältnisse zu kritisieren und bietet eine Möglichkeit zur Distanz - eine Distanz, die erlaubt, eigenes und fremdes Verhalten infrage zu stellen, ohne es direkt anzuklagen. Doch ihr inflationärer Gebrauch birgt Risiken: Ironie kann Klarheit und verbindliche Positionen umgehen und damit eine Kultur der Verantwortungslosigkeit fördern.
Das Nachdenken über Ironie führt uns außerdem zu einem philosophischen Kernbegriff: der Wahrheit. Ausgehend von unterschiedlichen Perspektiven diskutieren Denise M’Baye und Sebastian Friedrich das Verhältnis von Ironie und Wahrheit. Sie nehmen dabei Bezug auf den US-amerikanischen Philosophen Richard Rorty, der mit seiner Figur der "liberalen Ironikerin" und der radikalen Ablehnung eines fixen Wahrheitsbegriffs provoziert. Im Gespräch mit dem Sinologen Helwig Schmidt-Glintzer hinterfragen sie, ob der Abschied von der Wahrheit - wie ihn Rorty und andere Poststrukturalisten propagierten - verfrüht war und inwiefern Ironie helfen kann, kulturelle Distanzen zu einem Land wie China zu überwinden. Der Kabarettist Florian Hacke reflektiert, wie Ironie auf der Bühne sowohl zentrales Stilmittel als auch ein mutiges Spiel mit Erwartungen ist.
Redaktion: Juliane Bergmann und Claudia Christophersen
Wer Feedback, Anregungen und Ideen mitteilen möchte, erreicht die beiden Hosts per E-Mail unter teemitwarum@ndr.de.
Literatur:
Richard Rorty: Kontingenz, Ironie und Solidarität. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1989.
Helwig Schmidt-Glintzer: Ironie und Wahrheit. Theorie einer weltoffenen Verständigung. Matthes und Seitz, Berlin 2024.
Homepage von Florian Hacke: https://www.florianhacke.de
Podcast-Tipp "Zufälle gibt‘s"
https://www.ardaudiothek.de/sendung/zufaelle-gibt-s/13707983/ | |||
21 Nov 2024 | Warum sind wir so unglücklich? | 00:50:34 | |
Deutschland gehört nicht mehr zu den 20 glücklichsten Ländern. Das ergibt der World Happiness Report 2024, den die Vereinten Nationen jährlich beauftragen. Weitere Studien legen nahe, dass gerade junge Menschen immer unglücklicher werden. Woran liegt das? Sind Social Media und globale Krisen schuld?
Anders gefragt: Was macht uns eigentlich glücklich? Sind wir selbst für unser Glück verantwortlich? Welche Anteil haben gesellschaftliche Bedingungen? Und geht es ums kurze Glücksmomente oder ein dauerhaftes Gefühl?
Denise M’Baye und Sebastian Friedrich sprechen mit dem Philosophen Albert Kitzler darüber, wie uns die Schule der antiken Philosophen zum Glück verhelfen kann und fragen, ob wir Glück lernen können. Sie befassen sich mit den Ideen der japanischen Ikigai-Methode und hinterfragen die Glücksversprechen, die sich daran knüpfen. Ein Poker-Dealer spricht über die Jagd nach dem Glück im Casino.
Redaktion: Juliane Bergmann, Claudia Christophersen
Mail gern an:
teemitwarum@ndr.de
Literatur:
Ken Mogi: Ikigai. Die japanische Lebenskunst. DUMONT, 2018.
Albert Kitzler, Jan Liepold: Der Pudel und der Kern. Philosophie für den Alltag und für ein gutes Leben. FinanzBuch Verlag, 2024.
Herbert Marcuse: Der eindimensionale Mensch, zu Klampen Verlag, 2014.
Welt-Glücksreport 2024:
https://worldhappiness.report/ed/2024/
The Global Loss of the U-Shaped Curve of Happiness
https://www.interdependence.org/blog/the-global-loss-of-the-u-shaped-curve-of-happiness/
Podcast-Tipp:
"Becoming The Beatles"
https://1.ard.de/beatles-podcast?cp10824841/ | |||
05 Dec 2024 | Warum fürchten wir den Tod? | 00:55:24 | |
Über den Tod reden wir nicht gern. Was ist es, das uns so sprachlos macht? Verdrängen wir? Müssen wir den Tod beiseiteschieben, um uns aufs Leben zu konzentrieren? Oder macht gerade die Auseinandersetzung mit dem Tod unser Hier und Jetzt lebenswerter?
Über diese Fragen diskutieren Denise M’Baye und Sebastian Friedrich im Spannungsfeld zwischen Platons Ideen von der Unsterblichkeit der Seele und Epikurs Position, der Tod betreffe uns nicht.
Zu Gast ist der Philosoph und Medizinethiker Giovanni Maio, der herausstellt, welche Chancen in der Verletzlichkeit unseres Lebens stecken. Er spricht auch über Sinn und Unsinn von Forschungen zur Unsterblichkeit.
Michel de Montaigne plädiert dafür, das Sterben zu lernen. Die Beschäftigung mit dem Tod führe zu einem gelasseneren Leben, indem wir die Dinge, die uns im Leben belasten, in Relation zum Tod sehen.
Neben dem eigenen Tod, geht es auch um den Tod geliebter Menschen. Eric Wrede beschäftigt sich in seinem Beruf als Bestatter jeden Tag mit Menschen, die jemanden verloren haben. Das lässt ihn ein bewussteres Leben führen, wobei er findet: Jeder von uns bleibt Laie im Umgang mit dem Tod.
Redaktion: Juliane Bergmann, Claudia Christophersen
Mail gern an: teemitwarum@ndr.de
Literatur:
Giovanni Maio: Ethik der Verletzlichkeit. Herder, Freiburg 2024.
Héctor Wittwer (Hg.): Der Tod. Philosophische Texte von der Antike bis zur Gegenwart. Reclam, Stuttgart 2014.
Erik Wrede:
https://www.lebensnah-bestattungen.de/
Podcast-Tipp:
"Quatsch & Weisheit“
https://1.ard.de/quatsch_und_weisheit | |||
19 Dec 2024 | Warum gibt es Gott? | 00:51:40 | |
Wer oder was ist Gott? Inwiefern kann Gott einzelnen Menschen, aber auch Gesellschaften helfen? Und welche Rolle spielen institutionalisierte Religionen für den Glauben an Gott? Über diese Fragen diskutieren Denise M’Baye und Sebastian Friedrich mit Petra Bahr, der evangelischen Regionalbischöfin in Hannover, die auch im Deutschen Ethikrat sitzt. Sie verhandeln dabei auch religionskritische Thesen, klären die Unterschiede zwischen Spiritualität und Sinnlichkeit und schauen sich das Ritual des Gottesdienstes genauer an.
Sie ziehen die Positionen der Philosophin Edith Stein heran, die sagt: Wer die Wahrheit sucht, der sucht Gott.
Daniel Schmidt - Kneipenwirt und Hamburger Kiezgröße - erzählt, wie er zum Glauben gefunden hat und welches Glück für ihn darin besteht, eine Gemeinde um sich zu wissen.
Redaktion: Juliane Bergmann, Claudia Christophersen
Mail gern an: teemitwarum@ndr.de
Literatur:
Edith Stein: Briefauslese 1917-1942. Mit einem Dokumentenanhang zu ihrem Tode, hrsg. vom Kloster der Karmelitinnen "Maria vom Frieden". Herder, Freiburg, Basel und Wien 1967.
Jan Rehmann: Glauben. In: Wolfgang Fritz Haug (Hg.): Historisch-kritisches Wörterbuch des Marxismus, Band 5: Gegenöffentlichkeit bis Hegemonialapparate. Argument, Hamburg und Berlin 2001, S. 787-808.
Daniel Schmidt: Elbschlosskeller. Kein Roman. Edel Books, Hamburg 2019.
Daniel Schmidt: KIEZ. Kein Roman. Edel Books, Hamburg 2022.
Podcast von Petra Bahr "Bleib Mensch!" https://www.ardaudiothek.de/sendung/bleib-mensch/73822110/
Hörspiel-Tipp:
"Beste Freundinnen Forever - Golden Agers auf Roadtrip"
https://1.ard.de/bff-hoerspiel | |||
02 Jan 2025 | Warum hassen Menschen Menschen? | 00:49:34 | |
Rassismus, Sexismus und das Kleinmachen "der anderen" sind erschreckend populär geworden. Woher kommt dieser Hass? Was können wir gegen die Unterdrückung von Gruppen unternehmen? Und wie kann eine ganze Gesellschaft dafür sensibilisiert werden, dass sie von weniger Feindseligkeit profitiert?
Über diese Fragen diskutieren Denise M’Baye und Sebastian Friedrich mit der Politologin und Aktivistin Emilia Roig, die in der Angst um Besitz die Ursache für Diskriminierung sieht.
Sie ziehen die Thesen des Antikolonialisten und Historikers Walter Rodney heran, der sagt, dass Afrikaner nicht aus rassistischen Gründen versklavt worden seien, sondern aus ökonomischen.
Sebastian berichtet von seiner Arbeit für das Feature "Der letzte Tag - Das rassistische Attentat von Hanau". Die Angehörigen der Verstorbenen setzen sich dafür ein, dass die Opfer des Anschlags mit ihren Namen und Geschichten im Gedächtnis bleiben.
Redaktion: Juliane Bergmann, Claudia Christophersen
Mail gern an: teemitwarum@ndr.de
Literatur:
Emilia Roig: Why we matter. Das Ende der Unterdrückung. Aufbau Verlag, Berlin 2021.
Walter Rodney: Wie Europa Afrika unterentwickelte. 2. Auflage. Manifest Verlag, Berlin 2024.
Frantz Fanon: Schwarze Haut, weiße Masken. Turia und Kant, Wien/Berlin 2013.
Eleonora Roldán Mendívil und Bafta Sarbo (Hg.): Die Diversität der Ausbeutung. Zur Kritik des herrschenden Antirassismus, 4. Auflage. Dietz Verlag, Berlin 2023.
Feature
!Der letzte Tag - Das rassistische Attentat von Hanau!
https://www.ardaudiothek.de/der-letzte-tag-das-rassistische-attentat-von-hanau/wdr-5/86048864/
Podcast-Tipp:
"Das philosophische Radio" (WDR 5)
https://1.ard.de/philosophisches-radio | |||
16 Jan 2025 | Warum verändern wir nichts? | 00:47:46 | |
Der Eindruck, den wir von der Welt haben, mag widersprüchlich sein: Alles ändert sich und gleichzeitig beklagen wir Stillstand. Die Gesellschaft ist im Umbruch und doch scheint sich wenig zu verändern, wenn wir etwa an das Klima denken. Woher kommt diese Diskrepanz? Fehlen uns Utopien? Oder gar Optimismus?
Über diese Fragen diskutieren Denise M’Baye und Sebastian Friedrich mit dem Sozialwissenschaftler Alex Demirović. Er forscht zu kritischer Gesellschaftstheorie, sowie Krisen- und Katastrophendynamiken. Sie verhandeln dabei auch die Frage, welche Rolle die Philosophie für die Veränderung von Gesellschaften spielen kann.
In der letzten Folge von "Tee mit Warum" verknüpfen beide Hosts die Ideen und Erkenntnisse ihrer vergangenen Begegnungen und ziehen ein Resümee, inwieweit die zweijährige Podcast-Arbeit sie persönlich verändert hat.
Redaktion: Juliane Bergmann, Claudia Christophersen
Mail gern an: teemitwarum@ndr.de
Literatur:
Alex Demirović: Der nonkonformistische Intellektuelle. Die Entwicklung der Kritischen Theorie zur Frankfurter Schule. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1999. Neuauflage: Mandelbaum, Wien/Berlin 2023.
tl;dr - Theorie-Podcast von und mit Alex Demirović: https://www.rosalux.de/theoriepodcast
Ernst Bloch: Das Prinzip Hoffnung. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1985.
Podcast-Tipp:
Innenwelt – der Psychologie-Podcast von WDR 5
https://1.ard.de/innenwelt |
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