
she drives mobility (Katja Diehl)
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Pub. Date | Title | Duration | |
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27 Mar 2019 | She drives mobility #0 Die Nullnummer | 00:15:40 | |
Diese Folge dient meinen Gästen zur Information vorab unserer Gespräche. Aber auch allen anderen, die mal wissen möchten, mit welchen Themen ich mich beschäftige. Mobilitätswandel ist mein Herzensthema, ihn gut zu gestalten, da bedarf es meiner Meinung nach vor allem auch Diversität in Menschen, Gedanken und Produkten sowie neuer Arbeitsformen. | |||
07 Apr 2019 | She Drives Mobility #1 · Die Keynote auf der Hannover Messe | 00:43:46 | |
Gut vorbereitet sein und dann den ganzen Input nicht loswerden können - das nervt.
Ich habe daher meine geplante Keynote auf der Hannover Messe, die ich aus Krankheitsgründen absagen musste, einfach mal als Podcastfolge gestaltet. | |||
16 Apr 2019 | She drives mobility #2 Gast : Dr. Britta Oehlrich | 00:42:33 | |
In dieser Episode unterhält sich Katja Diehl mit Dr. Britta Oehlrich, Stabsbereichsleiterin Geschäftsfeldentwicklung bei der Hamburger Hochbahn. | |||
29 Apr 2019 | She drives mobility #3 Gast : Dr. Phanthian Zuesongdham | 00:47:05 | |
Heute hat Katja Dr. Phanthian Zuesongdham zu Gast. Sie ist Head of Digital and Business Transformation und vieles mehr bei der Hamburg Port Authority. | |||
12 May 2019 | She drives mobility #4 Gast : Marion Tiemann | 00:45:39 | |
Heute unterhält sich Katja mit Marion Tiemann. Sie ist bei Greenpeace als Campaignerin für den Bereich Mobilität zuständig und wollte Andi Scheuer schon einmal ein Fahrrad schenken. Was er dankend ablehnte. | |||
26 May 2019 | She drives mobility #5 Gast: Carmen Maria Parrino | 00:41:50 | |
Heute unterhält sich Katja mit Carmen Maria Parrino, Vorsitzende der Geschäftsführung von abellio Mitteldeutschland, über ihren Weg von der Banken- in die Bahnwelt und ihren Anspruch an Führung von 1000 Mitarbeiterinnen unterschiedlichster Couleur. | |||
09 Jun 2019 | She drives mobility #6 Gäste: Tanja Kampa und Saskia Schulz | 00:40:19 | |
Heute spricht Katja mit Tanja Kampa, Leiterin Kommunikation Deutschland, Österreich & Schweiz, und Saskia Schulz, Project Manager Infrastructure Fuel Cell Trains beide von Alstom Germany. Warum Tanja ihren Chef bereits nach der Rente fragte und Saskia einen eigenen Zug und eine eigene Tankstelle hat - aber auch, was Wasserstoff mit Disruption verbindet, das erfahrt ihr in dieser Folge. Lasst uns gern Kommentare und Bewertungen da! | |||
23 Jun 2019 | She drives mobility #7 Gast: Sabrina Meyer | 00:39:58 | |
Heute unterhält sich Katja mit Sabrina Meyer, Leiterin Customer Success bei door2door, über Langmut im Mobilitätswandel, ländlichen Raum und wie Mutter werden die Mobilität verändert. | |||
07 Jul 2019 | She drives mobility #8 Gast: Johanna Reinhardt | 00:50:13 | |
Heute unterhält sich Katja mit Johanna Reinhardt, von CleverShuttle - und der ersten Frau, die von Beginn an für die Zukunft der Mobilität arbeitet. Es geht über Buzzwording, Angst vor Neuem und bessere Studiensysteme im Ausland - aber natürlich auch über die Geschichte vom StartUp zur DB-Beteiligung. | |||
21 Jul 2019 | She drives mobility #9 Gast: Julia Holze | 00:52:05 | |
Heute ist Julia Holze bei Katja zu Gast. Sie ist bei Siemens Mobility vor allem für die agilen Arbeitsformen und neue Herangehensweisen an Projekte verantwortlich. | |||
04 Aug 2019 | She drives mobility #10 Gast: Brigitte Strathmann | 00:43:37 | |
Heute unterhält sich Katja mit Brigitte Strathmann über städtische Räume, Bedürfnisse von Menschen und die Rückbesinnung auf das Wesentliche. Brigitte leitet mit einem Kollegen der Stadtwerke Osnabrück das Projekt MOBIL>e ZUKUNFT. | |||
11 Aug 2019 | She drives mobility #11 Gäste: Florian Walberg und Sebastian Hofer | 00:50:40 | |
Heute sind bei Katja erstmalig Männer zu Gast. Anlass ist die emotionale und zum Teil unsachliche Debatte rund um die seit kurzem zugelassenen E-Stehroller. Diese nimmt #SheDrivesMobility auf, um mit Florian Walberg, seit 2003 mit E-Rollern im Geschäft und seit 2011 Gründer von Walberg Urban Electric, und Sebastian Hofer, Projektleiter Mikromobilität bei der Hamburger Hochbahn, etwas zur Versachlichung beizutragen. | |||
18 Aug 2019 | She drives mobility #12 Gäste: Svea Rasmuß | 00:48:17 | |
Heute unterhält sich Katja mit Svea Rasmuß über die größte Onlineplattform Deutschlands, Lernen durch Krisen und Agilität nicht nur in den Köpfen von Teams. Svea ist Leiterin Online-Redaktion bahn.de & Media-Management. | |||
01 Sep 2019 | She drives mobility #13 Gast: Dr. Carmen Köhler | 00:41:09 | |
Heute unterhält sich Katja mit Dr. Carmen Köhler, die auch auf dem ersten Summit der Women in Mobility im November auf der Bühne sein wird. Carmen startete ihre berufliche Laufbahn als Frisörin und ist heute Analogastronautin. Aber auch Meteorologin und ehrenamtlich in Afrika tätig. Was das alles genau ist und was ihr wichtig ist im beruflichen Alltag - das erfahrt ihr in dieser Folge. | |||
08 Sep 2019 | She drives mobility #14 (Sonderfolge) Gast : Janna Aljets | 00:48:04 | |
Heute unterhält sich Katja in einer Sonderfolge mit Janna Aljets - und damit der ersten Person, die sich vor allem politisch für die Verkehrswende einsetzt. Sie war eine der Pressesprecherinnen des Bündnisses "Ende Gelände", die sich gegen den Braunkohleabbau eingesetzt haben. Jetzt ist sie bei "Sand in Getriebe" und wird durch friedlichen Protest die Internationale Automobilausstellung in Frankfurt blockieren. Das Bündnis will deutlich machen, dass die Automobilindustrie aus seiner Sicht es billigend seit Jahren in Kauf nimmt, die Klimakrise zu verstärken. | |||
15 Sep 2019 | She Drives Mobility #15 (Shortpod) Gäste : Ann Kathrin Stärkel und Annika Brahmann | 00:20:56 | |
Heute unterhält sich Katja gleich mit zwei Ladies, die mit ihr zusammen auf der Internationalen Funkausstellung waren. Ann Kathrin Stärkel ist seit zweieinhalb Jahren Head of Market Intelligence & Ventures at Beyond1435, einer open Innovation Plattform, die u. a. von der DB und Siemens gegründet wurde. Mit ihr in einem Büro sitzt Annika Brahmann, Junior Analyst Business Innovation bei Deutsche Bahn - und ebenfalls bei beyond1435 aktiv. Klingt kompliziert, ist es aber nicht. Wir haben das Panel, das ich für den Bundesverband StartUps auf der IFA moderierte, genutzt, um uns kurz auszutauschen. | |||
29 Sep 2019 | She Drives Mobility #16 Gäste : Olaf-Ulrich Krause, Julia Kümper, Gunnar Gburek und Steffen Hochhaus. | 00:48:50 | |
Heute macht Katja einen Ausflug in die Logistikbranche. Auf der trans4log treffen in Hannover etablierte Unternehmen der Branche auf Start-Ups und tauschen Ideen zur Digitalisierung von Geschäftsmodellen und Lösungen aus. Im Gespräch mit Olaf-Ulrich Krause, Geschäftsführer, Logiline, Julia Kümper, Geschäftsführerin der VentureVilla Accelerator, Gunnar Gburek, Head of Business Affairs, TIMOCOM, und Steffen Hochhaus, Supply Chain Director, Lyreco Deutschland, beleuchtet Katja vier unterschiedliche Blickwinkel auf eine Branche, die vor großen Herausforderungen steht. | |||
13 Oct 2019 | She Drives Mobility #17 Gast: Anastasia Umrik | 00:32:15 | |
Heute unterhält sich Katja mit Anastasia Umrik. Aus Kasachstan kommend hat Anastasia auf viele Weisen eine Reise hinter sich - und gestaltet ihre Reise als Coach und Keynotespeakerin immer direkt und offen. Sie hat Spinale Muskelatrophie und deswegen einen besonders spannenden Blick auf Mobilität von Menschen, die nicht zu Fuß gehen. | |||
27 Oct 2019 | She Drives Mobility #18 Gast: Tinia Muehlfenzl | 00:44:04 | |
Heute unterhält sich Katja mit Tinia Muehlfenzl – Director of Market Development bei TIER Mobility, die gerade erst 55 Millionen Euro für ihr Scooter-Business eingesammelt haben. Tinia hat sich bereits auf verschiedene Arten mit Dienstleistungsangeboten beschäftigt und sieht in der Mobilität vor allem in der Kooperation mit Kommunen und Städten hohe Veränderungskraft. | |||
10 Nov 2019 | She Drives Mobility #19 Gäste: Catherine-Marie Koffnit und Carola Garbe | 00:47:44 | |
Heute spricht Katja mit Catherine-Marie Koffnit und Carola Garbe von der Deutschen Bahn. Die beiden teilen sich die Leitung des HR Bereichs der DB Netz AG im Regionalbereich Ost mit 4.600 Mitarbeitern und großen Standorten in Cottbus, Schwerin, Neustrelitz und Berlin. Was sie zum Jobsharing brachte, wie sie es organisieren und welche Vorteile es für sie und den Konzern bringt - das erfahrt ihr in dieser Folge genauer. | |||
24 Nov 2019 | She Drives Mobility #20 Gast: Sabine Kaiser | 00:43:03 | |
Heute unterhält sich Katja mit Sabine Kaiser vom Berliner Softwareunternehmen door2door. Die ehemalige Landschaftsgärtnerin leitet mittlerweile ein Entwickler:innenteam, das die Mobilität für Verkehrsunternehmen durch neue Angebotsformen transformieren und digitalisieren will. Sabine spricht über ihren Weg in die Mobilität, die Faszination für Daten und die Vereinbarkeit von Beruf und Familie in einem modernen Unternehmen. | |||
08 Dec 2019 | She Drives Mobility #21 Gäste: Dr. Elisabeth Oberzaucher und Thijs und Helge | 00:34:03 | |
Heute ist Katja zu Gast auf dem 1. Summit des Netzwerks "Women in Mobility", wo in Frankfurt ausschließlich Frauen das Programm auf der Bühne bestritten. Eine von ihnen. Dr. Elisabeth Oberzaucher - Verhaltensbiologin Universität Wien, spricht mit Katja über die wichtigen "nicht-technischen" Aspekte von Mobilität, und Thijs und Helge kommen nach dem Summit mit ihrem Fazit zu Wort - als zwei von acht teilnehmenden Männern. | |||
22 Dec 2019 | She Drives Mobility #22 Gast: Isabell Eberlein | 00:50:45 | |
In zwei Etappen hat sich Katja mit Isabell Eberlein unterhalten, warum das so ist, erfahrt ihr im Podcast. Isabell ist maßgeblich am Radentscheid von Berlin beteiligt und bringt das Mobilitätsgesetz der Hauptstadt mit Changing Cities voran. | |||
12 Jan 2020 | She Drives Mobility #23 Gäste: Sascha Barthel, Thorsten Möginger, Prof. Christian Haas, Michael Lindhof und Mark-Oliver Diwisch | 01:17:20 | |
Katja war zu Gast im HOLM - House Of Logistics & Mobility. Was hinter diesem Namen steckt, wie sich hier StartUps und etablierte Unternehmen vernetzen und wer dort vor Ort tätig ist, erfahrt ihr in Katjas Gesprächen mit Sascha Barthel, Thorsten Möginger, Prof. Christian Haas, Michael Lindhof und Mark-Oliver Diwisch. | |||
28 Jan 2020 | She Drives Mobility #24 mit Stephan Dörner von T3N | 00:48:00 | |
Jahresstart für #SheDrivesMobility! Mein Podcast hat im letzten Jahr den Schwerpunkt auf das Sichtbarmachen kompetenter und spannender weiblicher Rolemodels gelegt, die heute schon die Mobilität von morgen gestalten.
In 2020 wechselt der Schwerpunkt von #She zum #Drive - zumal das Weibliche durch mich ja eh gesichert bleibt🤓
Und ich habe mir für diesen Auftakt einen echten #Digitalexperten geschnappt, der - so seine eigene Aussage - kaum Ahnung von Mobilität hat.
Stephan ist Online-Chefredakteur von t3n Magazin und hat somit einen sehr übergreifenden Blick auf die Zukunft.
Wir sprechen über:
- mobiles Arbeiten in einer Redaktion
- die Ergänzung zwischen Print und Online-Journalismus
- das Dasein als Berufspendler
- die Folgen vom Rezo-Video, die Stephan als „Erdbeben der politischen Kommunikation bezeichnet
- den Cybertruck von Tesla
- die Rolle von Deutschland im digitalen Wandel
- das notwendige Ankommen des Digitalen in der Politik - auch durch Menschen wie Dorothee Bär
und die Podcasts, die Stephan hört.
Ich habe einiges verändert, es gibt ein Intro.
Daher freue ich mich über Feedback! | |||
09 Feb 2020 | She Drives Mobility #25 mit Lara Söring von abellio | 00:49:15 | |
Eine neue Folge #SheDrivesMobility - diesmal zu Gast: Lara Söring von der Abellio Rail.
Lara ist - wie bisher nahezu alle meiner weiblichen Gäste im Podcast - eine Quereinsteigerin in der Mobilitätsbranche. Und damit umso wichtiger für diesen Bereich, der gerade richtig Aufwind erfährt durch seine zentrale Rolle für den Klimaschutz und die menschenzentrierten Bewegung. | |||
23 Feb 2020 | She Drives Mobility #26 mit Dr. Sophia Becker | 00:47:03 | |
Sophia Becker ist Leiterin der interdisziplinären Nachwuchsgruppe Die Verkehrswende als sozial-ökologisches Realexperiment (EXPERI) an der TU Berlin. Die Gruppe EXPERI wird vom BMBF gefördert und ist ein Verbundprojekt von der TU Berlin, dem Institut für transformative Nachhaltigkeitsforschung (IASS) Potsdam und dem DLR Institut für Verkehrsforschung Berlin.
Von 2017 bis 2019 war Sophia Becker als Mobilitätsforscherin (PostDoc) am IASS Potsdam tätig. Sie hat in Münster und Paris Diplom-Psychologie studiert und 2017 ihre Promotion (Thema: Rebound-Verhalten und individuelle Pkw-Mobilität) in Umwelt- und Techniksoziologie an der Universität Stuttgart abgeschlossen, gefördert durch die Helmholtz Allianz ENERGY TRANS. Im Jahr 2015 war sie Gastwissenschaftlerin an der University of California Berkeley, am Transportation Sustainability Research Center, Department for Innovative Mobility. | |||
08 Mar 2020 | She Drives Mobility #27 mit Laura Gebhardt | 00:33:27 | |
U.a. im Forschungsprojekt „Reallabor Schorndorf“ denkt Laura mit ihren Kolleg*innen über potentielle Lösungen nach. So wurde beispielsweise in Schorndorf, einer Kommune in Süddeutschland unter Realbedingungen die Idee erprobt, dass der Stadtbus nicht mehr zu einem festen Zeitplan an vorgeschriebene Haltestellen fährt, sondern dass Fahrzeuge komplett bedarfsorientiert, auf Bestellung fahren. Dieser neue Dienst macht es den Bewohnern möglich z.B. von der eigenen Haustür zum nächsten zentralen Ort (z.B. zur U-Bahn Station) zu gelangen und wenn der Bus nicht gebraucht wird, werden Emissionen und Leerfahrten vermieden. Laura berichtet von diesem spannenden Experiment und der Macht von Gewohnheiten beim Unterwegs-sein. Aber auch spreche ich mit Laura über ihre Vision der Stadt von morgen, die für Laura mehr Raum für Fahrradfahrer*innen und Begegnung haben sollte. | |||
21 Mar 2020 | She Drives Mobility #28 mit Raul Krauthausen | 00:42:36 | |
Raul Krauthausen lässt - zum Glück - nicht locker. Er setzt sich ein für Menschen, die eben nicht "einfach so" mobil sein können. Mit den Sozialhelden zeigt er auf, wo die Lücken im System der heutigen Mobilität liegen. | |||
05 Apr 2020 | She Drives Mobility #29 mit Jens Stoewhase | 00:51:17 | |
Jens Stoewhase ist einer von zwei Geschäftsführern bei Rabbit Publishing und u. a. verantwortlich für intellicar, einem Branchendienst für Entscheider mit dem Fokus auf Autonomes Fahren, Connected Cars und neue Mobilität. | |||
26 Apr 2020 | She Drives Mobility #30 mit Tobias Kremkau, Head of Coworking bei St. Oberholz | 00:36:52 | |
30 Folgen #SheDrivesMobibility - und es gefällt mir sehr, dass es "beim Jubiläum" um Arbeitsräume geht. Ich unterhalte mich mit Tobias über den Start vor vier Jahren, wie St. Oberholz das Wachstum aufbaut und mit wem mittlerweile fast 100 Mitarbeitende zusammen neue Spaces entstehen lassen. | |||
10 May 2020 | She Drives Mobility #31 mit Timo Daum | 00:26:37 | |
Mein Gast: Timo Daum ist Gastwissenschaftler bei der Forschungsgruppe Digitale Mobilität am Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung" und arbeitet als Hochschullehrer in den Bereichen Online, Medien und Digitale Ökonomie und veranstaltet Vorträge und Seminare zum Thema Digitaler Kapitalismus. Sein Buch »Das Kapital sind wir« wurde mit dem Preis »Das politische Buch 2018« der Friedrich-Ebert-Stiftung ausgezeichnet.
Elektrischer Antrieb, geteilte Nutzung, selbststeuernde Fahrzeuge – der digitale Kapitalismus
erobert die Straßen. Doch befinden wir uns damit auch auf dem Weg in eine nachhaltigere
Mobilität? »Keineswegs«, sagt Timo Daum und plädiert in seinem neuen Buch »Das Auto im
digitalen Kapitalismus. Wenn Algorithmen und Daten den Verkehr bestimmen« (ET 07.10.2019) für
einen kritischen Umgang mit diesen Trends – und den dahinter stehenden Akteuren.
Der digitale Kapitalismus schickt sich an, ein neues Feld zu erobern: den Verkehr. Für Timo Daum
ist klar: »Die Tage des klassischen Automobils sind gezählt, wodurch auch die Kompetenz der
traditionellen Autoindustrie immer weniger gefragt ist.« Die Herausforderungen reichen vom
elektrischen Antrieb bis zum selbstfahrenden Auto – und die Konkurrenz kommt dabei vor allem
aus dem Silicon Valley. Digitalkapitalistische Konzerne wie Tesla, Uber und Google erobern die
Verkehrsbranche. Doch was folgt für die Mobilität der Zukunft, wenn Algorithmen und Daten eine
immer größere Rolle spielen? Wie wirkt sich diese Entwicklung auf unsere Städte und unsere
Lebensqualität aus?
Das Buch »Das Auto im digitalen Kapitalismus. Wenn Algorithmen und Daten den Verkehr
bestimmen« skizziert den Status Quo der technischen Entwicklung im Bereich der Mobilität. Es
erläutert Strategien und Geschäftsmodelle der Digitalunternehmen und plädiert für einen kritischen
Umgang mit den Herausforderungen, die damit einhergehen. Denn digital bedeutet nicht
automatisch nachhaltig. | |||
24 May 2020 | She Drives Mobility #32 mit David Rollik von der BVG | 00:31:00 | |
Mein Gast: David Rollik und ich kennen uns schon seit *hüstel* knapp 25 Jahren. Ich gründete damals die Plattform "Junge Journalisten" mit Thomas Rebbe und Alexander Häntzschel, um jungen Medienschaffenden eine übergreifende Plattform zum Austausch zu schaffen. David war hier auch Mitglied. Im Gegensatz zu mir blieb er länger dem Journalismus treu. Und wie viele andere hier im Podcast kam er als Quereinsteiger in die Mobilität. Mittlerweile leitet er die Stabsabteilung Kommunikation bei den Berliner Verkehrsbetrieben und hat hier schon mehrere Preise erhalten. U. a. für die Mitarbeiterkampagne. Denn wie viele andere Branchen sieht auch die BVG sich mit einem Fachkräftemangel konfrontiert.
"Wir haben die besten und glaubwürdigsten Testimonials für den Kampagnenfilm gefunden: echte BVGer in Ausbildung, die mit Begeisterung vor der Kamera agieren und authentische Einblicke in ihren Ausbildungsalltag bei der BVG geben", sagt David Rollik, Leiter der BVG-Unternehmenskommunikation. Und Klaus Rehm, Geschäftsführer der Agentur die Botschaft, ergänzt: "Die Azubi-Kampagne ist eine von mehreren Employer Brand Kampagnen, die auf Basis eines strategischen Employer Brand Prozesses von uns entwickelt wurde. Wir sind stolz auf die Erfolge, die die BVG seitdem im Recruiting verzeichnet und sicher auch wieder mit dieser Kampagne." | |||
07 Jun 2020 | She Drives Mobility #33 mit Neuland21 | 00:51:14 | |
Während Großstädte derzeit einen wahren Boom an immer neuen Mobilitätsangeboten erleben, sehen sich ländliche Regionen mit alten Herausforderungen konfrontiert: Lange Wege und immer weniger öffentliche Verkehrsangebote erhöhen für viele Menschen die Abhängigkeit vom privaten PKW. Doch auch das Land kommt langsam in Bewegung. Mobility Analytics und digital vernetzte multimodale Mobilitätsangebote, Flächen-Rufbusse und Carsharing-Plattformen bieten neue Chancen. Seit Jahren verlassen junge Menschen ländliche Regionen und ziehen für Ausbildung und Studium in attraktive Ballungsräume. Die meisten kehren nicht zurück – auch weil Arbeitsplätze in Wissensberufen auf dem Land noch immer spärlich sind und viele das urbane Milieu nicht missen wollen. Doch muss das auch in Zukunft so bleiben? Immer mehr Menschen arbeiten schließlich digital, allen voran Wissensarbeiter und Kreative. Geht das nicht auch auf dem Land?
Und tatsächlich: In einigen Dörfern entwickeln sich gemeinschaftliche Wohnprojekte, die Wohn- und Arbeitsraum für viele Erwachsene und Kinder schaffen. Dort entsteht der Coworking Space neben der neuen Schreinerei, wird das vegane Café neben dem Virtual-Reality-Startup eröffnet, gründen junge Familien Waldkitas und teilen sich ihre Autos. In zahlreichen Interviews mit Menschen, die auf dem Land in Ostdeutschland solche neuartigen Arbeits- und Lebensräume aufbauen, sind wir den Chancen und Herausforderungen dieser „urbanen Dörfer“ auf den Grund gegangen. | |||
22 Jun 2020 | She Drives Mobility #34 mit Birgit Hebein, Vizebürgermeisterin von Wien | 00:42:49 | |
Das bisherige Ergebnis von Birgits mutiger und tatkräftiger Politik kann sich sehen lassen:
WIR WOLLEN:
Raus aus Öl und Gas
Wien zur Klimahauptstadt machen
die Stadt abkühlen und Wien vor den Folgen der Klimakrise schützen
WIR HABEN ERREICHT:
Klimaschutzpaket für Wien
Kein Öl und Gas bei Neubauten in den Klimaschutzgebieten
Sonderbudget für mehr Bäume in Wien
Mit der Radoffensive 2020 schafft Wien Möglichkeiten, um das Radeln in der Stadt leichter und noch sicherer zu machen. Da angesichts der Corona-Krise viele Menschen auf das Rad umsteigen, wurden Planungen für wichtige Radinfrastrukturprojekte priorisiert. Bereits im Sommer wird mit den Arbeiten für über 30 Projekte gestartet.
Wien bekommt in den kommenden Jahren zwanzig neue fahrradfreundliche Straßen und Fahrradstraßen. Mit diesen und weiteren Bauprojekten führt Wien 2020 konsequent die Förderung des Radverkehrs fort.
Birgit sagt:
Niemand ist nur RadfahrerIn. Viele RadlerInnen benutzen auch die Öffis oder borgen sich gelegentlich ein Auto aus. Es geht nicht darum, die VerkehrsteilnehmerInnen gegeneinander auszuspielen, sondern Möglichkeiten für alle zu schaffen. Gerade jetzt sind immer mehr Menschen in Wien mit dem Fahrrad unterwegs. Dafür braucht es eine faire Verteilung des Platzes und sichere Wege. | |||
05 Jul 2020 | She Drives Mobility #35 mit Prof. Claudia Kemfert | 00:50:29 | |
Prof. Claudia Kemfert und ich sind uns noch nie persönlich begegnet - leider. Umso mehr habe ich mich gefreut, dass sie sofort zugesagt hat, bei #SheDrivesMobility zu Gast zu sein. Denn wir unterstützen uns stets bei Shitstorms, sind Wingwomen für ein gemeinsames Ziel: Eine (klima-) gerechte Zukunft für Deutschland und Europa. Claudia hat ihren Schwerpunkt auf der Energiewende, diese wirkt sich aber auch massiv auf die Zukunft der Mobilität aus. Die Themen sind nicht zu trennen. | |||
19 Jul 2020 | She Drives Mobility #36 mit Prof. Hermann Knoflacher | 00:47:03 | |
Die Lehrschwerpunkte von Prof. Knoflacher sind Raum- und Stadtplanung sowie Einflüsse der Mobilität. Seine Thesen stellen einen wesentlichen Beitrag zum Konzept der Sanften Mobilität dar. Wikipedia: "Sanfte Mobilität steht für ein politisches Konzept, das als nachhaltige, umweltschonende, sozial verträgliche und unfallarm bezeichnete Fortbewegungsarten wie zu Fuß gehen, Radfahren und die Benutzung öffentlicher Verkehrsmittel (ausgenommen Flugverkehr; vgl. Umweltverbund) insbesondere im Rahmen einer Verkehrswende fördern will.
Vertreter einer sanften Mobilität sehen als Ursache für die Entwicklung von Verkehrsaufkommen und Infrastruktur (räumliche Verteilung von Mobilitätszielen wie Arbeitsplatz, Wohnung, Einkaufsmöglichkeiten, Freizeiteinrichtungen, Erholungsgebiete …) hauptsächlich die Verkehrspolitik und die Verkehrsplanung. Konsequenterweise fordern sie daher von der Verkehrspolitik und -planung, in die Entwicklung des Verkehrsaufkommens und der Infrastruktur einzugreifen und diese so zu steuern, dass unnötiges Verkehrsaufkommen vermieden wird, und nötiges Verkehrsaufkommen in einem möglichst hohen Anteil über sanfte Mobilitätsformen abgewickelt werden kann.
Im Gegensatz dazu sehen Vertreter einer „konventionellen“ Verkehrspolitik und -planung die Entwicklung des Verkehrsaufkommens als weitgehend unbeeinflussbar: für sie besteht die Aufgabe der Verkehrspolitik und -planung darin, dem vorhandenen oder prognostizierten Verkehrsaufkommen nachzukommen (etwa durch Straßenbau und Stilllegung als unrentabel bezeichneter öffentlicher Verkehrsmittel).Hermann Knoflacher findet deutliche Worte: Das Auto ist in den tiefsten Ebenen des Stammhirns bei den Menschen verankert. Der Mensch sieht die Welt nicht mehr so, wie er sie gesehen hat, bevor es das Auto gab. Er sieht die Welt so, wie es das Auto haben möchte. Sonst würde es draußen nicht so ausschauen. Für jemanden, der sich von der Abhängigkeit des Autos befreit hat, ist es unerträglich, was im öffentlichen Raum passiert - vor allem für Kinder. Die werden in Wien in Käfigen gehalten, wo sie spielen dürfen, und die Autos fahren um sie herum. Das ist völlig absurd, aber verständlich, wenn man bedenkt, wie tief verankert das Auto bei den Menschen ist. Gehandelt wird im Interesse des Autos. | |||
02 Aug 2020 | She Drives Mobility #37 mit Lasse Rheingans | 00:48:47 | |
Lasse Rheingans ist Medienwissenschaftler und seit 20 Jahren in der Digitalbranche tätig. Er ist Geschäftsführer der Rheingans Digital Enabler, einer Digitalagentur in Bielefeld. Mit seiner Idee, den 5 Stunden Tag in Deutschland einzuführen, hat er weltweit für Aufsehen gesorgt. Lasse Rheingans ist überzeugt davon, dass Unternehmen mutiger in der Gestaltung neuer Arbeitszeitmodelle sein müssen, damit sie nachhaltig erfolgreich bleiben und im Kampf um Fachkräfte nicht verlieren. Er schreitet voran und hat den 5h-Arbeitstag bei gleichem Lohn- und Urlaubsanspruch in seinem Unternehmen eingeführt und seine Erfahrungen in einem Buch gesammelt. | |||
16 Aug 2020 | She Drives Mobility #38 mit Andreas Knie | 00:43:05 | |
Andreas schaut sehr genau auf das, was gerade mit der Verkehrswende passiert - hier die Erkenntnisse einer aktuellen WZB-Befragung: Die Deutschen haben während des Corona-Lockdowns das Zufußgehen wiederentdeckt. Sie legten fast jeden dritten Weg zu Fuß zurück. Das beliebteste Fortbewegungsmittel blieb jedoch das Auto. Mit dem Hochfahren der Aktivitäten könnte der Pkw sogar stärker genutzt werden als vor der Pandemie. In einer Umfrage gab rund ein Drittel der Befragten an, aus Angst vor dem Virus statt Busse und Bahnen in der nächsten Zeit lieber das Auto zu nehmen. „Die Ergebnisse zeigen, wie fragil die in den letzten Jahren begonnene Verkehrswende im Sinne einer Reduktion des Autoverkehrs noch immer ist und wie groß die Kraft der über Jahre eingeübten Routinen", so Andreas.
Ich spreche mit ihm über die Möglichkeiten einer Verhaltensänderung, dem unbedingten Muss von Mobilitätswandel und die Macht der Autolobby. | |||
30 Aug 2020 | She Drives Mobility mit Anna-Lena von HateAid | 00:47:54 | |
HateAid unterstützt unabhängig und überparteilich dort, wo es bisher keine Hilfe gab. Mit persönlicher Beratung und Prozesskostenfinanzierung. "Hass im Netz bekämpfen, heißt dabei nicht nur Freiheit für sich zurückzuholen. Es heißt auch, ein Stück Meinungsfreiheit für andere zu erkämpfen." Digitale Gewalt trifft nicht jeden einzelnen, aber uns alle. Denn: Eine gesunde Demokratie funktioniert nur, wenn sich Menschen im Netz sicher fühlen, ihre Meinung zu sagen.
Leider ist das oft nicht der Fall: Viele Bürgerinnen werden aufgrund ihres Engagements für eine demokratische Gesellschaft oder ihres Lebenshintergrundes angegriffen, eingeschüchtert und aus dem Netz vertrieben. Deswegen hilft HateAid in Notsituationen dabei, die Täter:innen zur Verantwortung zu ziehen. Ziel ist, Gerechtigkeit für jede*n einzelne*n und auf die Gefahren für uns alle aufmerksam zu machen.
Deswegen klärt HateAid Öffentlichkeit und Politik über digitale Gewalt auf. Sie sprechen über die Folgen für die Betroffenen und unsere Gesellschaft. Und ermutigen alle, sich online gegen Hass einzusetzen und rechtswidrige Inhalte zu melden. Dies geht nicht nur über ihr Meldeformular, sondern auch ganz praktisch über die HateAid App. | |||
13 Sep 2020 | She Drives Mobility mit drei e-Car-Maniacs | 00:51:45 | |
Chris ist einem sofort vertraut - nicht als Mensch, aber als Stimme. Er ist professioneller Sprecher im TV. Und da Autos seine große Leidenschaft sind, hat er Beruf mit Passion kombiniert, rausgekommen ist Car Maniac. Er hat mittlerweile fast 100.000 Follower:innen bei YouTube, macht dort Reviews über Autos, die teilweise noch nicht mal auf dem Markt sind Er sieht sich als Ansprechpartner für E-Mobilität, da er privat nur noch E-Auto fährt und dort schon viele längere Touren unternommen hat. Dr. Alexander Schuller ist im Produktmanagement Elektrifizierung beim e-tron Systemangebot der Audi AG tätig. Ihn treiben Themen wie verlässliche Ladeinfrastruktur und hohe Kund:innenzufriedenheit im elektrischen Premiumsegment um. Zusammen mit Simon Schilling von Wiedergrün macht er hier auch Projekte, um Kund:innen möglichst breite Möglichkeiten von e-Tankstellen bereitzustellen. | |||
22 Sep 2020 | She Drives Mobility # 41 mit Aktivisti aus dem Danni | 00:29:24 | |
Viele Verbände kritisieren sowohl die Zerstörung des alten Buchenwaldes, der in einem FFH-Schutzgebiet liegt und für die Trinkwasserversorgung der Region wichtig ist, als auch den Bau der Autobahn. Ich habe mich mit zwei Aktivisti unterhalten, die den 300 Jahre alten Wald seit über einem Jahr besetzen. | |||
27 Sep 2020 | She Drives Mobility # 42 mit Auke Hoekstra | 01:09:25 | |
I enjoy relaxing conversations with open-minded and inspiring people like Auke, who give me hope that climate-related ideas are being worked on in the different areas of society, research and politics. We need everyone in this team. Because we only have seven years left to make Germany climate-friendly. But we much prefer to talk about all the problems, about things we consider more important - and lose valuable time in the process. Auke is just as impatient in the best sense of the word as - together with people like him, I am confident that we will present a broad alliance of climate activists to all those who disseminate fake news and smoke candles that will help overcome this highly dangerous passivism. Climate action now! | |||
11 Oct 2020 | She Drives Mobility #43 mit Petra Pinzler und Vanessa Vu | 00:50:08 | |
"Bei heutigen Emissionen werden wir in etwa zehn Jahren das gesamte verbleibende CO2-Restbudget verbraucht haben. Es bleiben also weniger als zehn Jahre, um die Erderwärmung unter 1,5 Grad gegenüber dem vorindustriellen Niveau zu halten. Zehn Jahre, in denen Politik, Wirtschaft und Gesellschaft entschlossen handeln und die CO2-Emissionen weltweit halbieren müssen." Zwei Journalistinnen, die nicht nur aber auch die Verkehrswende im Blick haben, sind Petra Pinzler von der ZEIT und Vanessa Vu von ZEIT online. Wie handeln wir die Mobilität der Zukunft aus? Wer muss an ihr beteiligt werden? Wer war bisher von diesen Entscheidungen ausgeschlossen? Welche Mobilität ist unsichtbar und muss sichtbar gemacht werden? Darüber sprechen wir: Über den Status Quo, seine Ursachen und Vorbilder aus dem Ausland, die schon jetzt Mobilität (klima-)gerechter gestalten. | |||
25 Oct 2020 | Christian Stöcker: Welche Jobs sind wirklich was wert und was sollten wir über exponentielles Wachstum wissen? | 01:06:02 | |
Christian Stöcker studierte Psychologie und promovierte in der Kognitionspsychologie. Danach hat er Theater- und Filmkritik abgeschlossen und ging zum SPIEGEL, wo er das Ressort Netzwelt leitete. Aus dieser Funktion ging es für ihn an die HAW, wo er "Digitale Studien" lehrt. Sein jüngst veröffentlichtes Buch heißt "Wir sind das Experiment". Als "Der Rationalist" ist er weiterhin als Kolumnist für den SPIEGEL tätig. Dort widmet er sich aktuellen Debatten und sucht nach Fakten hinter "gefühlter Wahrheit". | |||
08 Nov 2020 | She Drives Mobility meets Doug Gordon (The War On Cars) #45 | 00:49:03 | |
Connecting the dots is sometimes the most impossible weapon of changing the world. But sometimes this happens: One of their episodes is spotting the light on the StreetRiders having become a major presence in the Black Lives Matter movement in New York. Their weekly bike protests have taken over streets, bridges and highways and attracted thousands of people of all ages to rally against police violence. In this interview, Doug talks with StreetridersNYC co-founder Orlando Hamilton about how he found his voice as a political organizer, what bicycles bring to the protest movement and what it feels like to look out and see 10,000 people filling the streets of Times Square all in support of Black lives. Would be so precious, if us - the changers of the current world and the shapers of tomorrow - could allign on our same, not on our differences. | |||
22 Nov 2020 | She Drives Mobility meets Anjes Tjarks, Erster Verkehrs- und Mobilitätswendesenator von Hamburg #46 | 00:42:49 | |
Anjes Tjarks hat als erste Amtshandlung durchgesetzt, dass in seinem Senatortitel nicht nur #Verkehr, sondern auch #Mobilitätswende steht. Starkes Statement!
Wir reden über seine ersten sechs Monate Amtszeit, Erfolge, Kompromisse im Umgang mit "geerbten" Projekten, die Mobilität seiner Kinder und den internen Blick auf eine Behörde, die jetzt aktiv den Wandel gestaltet.
Ich selbst weiß durch mein vorheriges berufliches Wirken mit Menschen wie Frank Otte, wie unsäglich frustrierend manchmal die Langsamkeit der städtischen Verkehrswende sein kann. Umso mehr, wenn Mann auch die umgebenden Räume dabei nicht vergisst.
Und ich freue mich, dass es klar agierende Menschen gibt, die zugeben, "Bock auf Gestaltung" zu haben und das auch leben - gegen Widerstände, die es immer gibt. Mitarbeitenden, die diesen Wandel nicht tragen wollen, in diesem Rahmen die Möglichkeit zum Wechsel in andere Behörden zu geben, gehört auch zum #Leadership. Wandel ist nicht verwaltbar, er muss gestaltet werden.
PopUp-Bikelanes an der Max-Brauer, #autofreier Jungfernstieg und 36 Bahnhöfe, die gebaut werden. | |||
07 Dec 2020 | She Drives Mobility #47 mit "Verkehrsprof" Johannes Schlaich | 00:51:19 | |
Johannes Schlaich ist an einer pragmatischen Herangehensweise bei der Mobilitätswende interessiert - und er glaubt nicht daran, dass diese schnell vonstatten gehen wird. Zu groß ist unsere Autoabhängigkeit und der Unwille, vertraute Verhaltensmuster in der Alltagsmobilität aufzugeben. Zwischen mir, der Zukunftsaktivistin und Wandeloptimistin - und ihm entspannt sich daher ein gutes Gespräch über realistische Ziele und große Visionen. Ich glaube, dass es beides bedarf, denn wer klein träumt, wird auch nur kleine Schritte gehen.
Wir sprechen über
- Realismus im Mobilitätswandel
- Moderne Mobilitätsformen
- fehlende rechtliche Rahmenbedingungen
- Ridepooling als Lösung und Brückenbauer
- das Auto als Norm | |||
20 Dec 2020 | Auf dem Land, da geht doch nix! Und ob! Landlogistik will den Postbus wieder zum Leben erwecken #48 | 00:38:37 | |
Immer wieder, wenn ich über die notwendige Verkehrswende spreche, gibt es mehrere Abwehrreflexe - indem sich auf Probleme und nicht auf Möglichkeiten konzentriert wird. Ein Detail, das hier immer im Fokus steht, ist der ländliche Raum. "Abgehängt" sei er, ohne Auto ginge nix. Dem ist so - aber: War das schon immer so? Wollen wir das so belassen? Oder wollen wir mal schauen, ob es nicht in der Vergangenheit eher so war, dass ländliche Räume abgehängt wurden, indem funktionierende Systeme aufgelöst und über 8.000 Schienenkilometer abgebaut wurden? | |||
03 Jan 2021 | She Drives Mobility #49: Mit dem Elektroflugzeug von der Schweiz nach Norderney - Zukunftsforscher Morell Westermann | 00:56:34 | |
Morell und mich verbindet so einiges - nicht nur, dass wir uns für eine gute Zukunft für alle interessieren, wir diese anstreben und an ihr aktiv mitarbeiten wollen, sondern auch, dass wir dafür riskieren, finanziell nicht mehr auf der sicheren Seite zu sein. Ähnlich wie ich hat Morell die Welt der Konzerne verlassen (er war zuvor erfolgreich bei Microsoft tätig und hatte das, was wir eine Karriere nennen) und genau wie ich sind ihm im Pandemiejahr monatelang die Einnahmen weggebrochen.
Auch ähnlich wie ich hat er die zwangsweise entstandene Pause genutzt, um andere Dinge voranzutreiben. Und so kam es dazu, dass er "trotz oder gerade wegen" des Corona-Stillstands und aller Limitationen, die das bis heute bedeutet, ein echtes Abenteuer startete, dass er mit dem Start von Tesla vergleicht. Der Passagierflug mit batterie-elektrischem Kleinflugzeug ist für die meisten reine Zukunftsmusik. Um zu beweisen, dass sie schon heute Realität ist, machten sich fünf Enthusiast:innen am 30. August 2020 mit dem ersten zertifizierten elektrischen Leichtflugzeug auf den Weg. Sieben Weltrekorde aus der Welt der Verbrennerflugzeuge fallen auf dem Weg von der Schweiz an die deutsche Küste: So brauchte das Flugzeug für die Strecke weniger als ein Viertel der Energie wie herkömmliche Flieger. | |||
17 Jan 2021 | She Drives Mobility #50: Prof. Harald Frey (Verkehrsforscher TU Wien) | 00:45:55 | |
Prof. Harald Frey sieht sich selbst als immer anarchistischer denkenden Gelehrten und verzweifelt manchmal an der fehlenden Radikalität seiner Studierenden. Diesen muss er zu Beginn neuer Semester stets erstmal aufzeigen, wie schief unsere Wahrnehmung von Mobilität und dem Recht der Autos ist. | |||
31 Jan 2021 | #SheDrivesMobility #51 - Carolina of Bosch speaks about autonomous driving | 00:39:42 | |
I really like the exchange with such people, because they give their point of view in an appreciative and simple way and accept the fact that currently only a minority is in touch with the big change in mobility.I also asked Carolina to explain the different levels of autonomous driving as an introduction to our talk - this goes from level 0 (which corresponds to a normal car) to level 5 (fully autonomous). And I love her picture, which makes it clear what this means: You can first take your hand off the handlebars, then your eyes, and at the end (at level 5) even your brain off the road, because the car can take over everything for you.
We talk about the opportunities of autonomous driving, the MUST of thinking in systems and we take a trip around the world and look at the different countries and their unfortunately very different approaches to autonomous driving.
An autonomous driving car will NEVER produce more errors than a human, yet it is right to set high standards for these vehicles.
Carolina sees opportunities especially for people who are already struggling to move well through life. After all, autonomous vehicles come on demand and bring the function that is needed: Space for a stroller, accessibility - or even a car just for me. But - and this is fantastic - I no longer have to buy a car just for me, I pay for the mobility I need at that exact moment. This frees up time for me AND details like urban space in equal measure.
Carolina puts a big question mark on Tesla's claim to be close to Level 5, estimating that Waymo is ahead and Tesla is about Level 2. | |||
14 Feb 2021 | She Drives Mobility #52 - Lena Rickenberg und Stina Lohmüller von Emmett.io | 00:37:11 | |
Mobilität schafft Lebensqualität und ist Voraussetzung für Wirtschaftswachstum, Handel und Kreativität sowie persönliches Wohlbefinden. Eine zukunftsfähige Mobilität zu gestalten, ist eine gewaltige Aufgabe. Sie muss sowohl ökologisch und ökonomisch nachhaltig als auch an den Bedürfnissen der Menschen ausgerichtet sein. Damit Deutschland seine internationale Leistungsfähigkeit weiter stärkt, ist eine offene Diskussion notwendig. Emmett fördert diesen Diskurs auf seiner Plattform und fordert zum Mitgestalten der Zukunft der Mobilität auf. | |||
28 Feb 2021 | She Drives Mobility #53: Herr Heimlich, wie sieht der Automobilclub Europa die Mobilität der Zukunft? | 00:41:45 | |
She Drives Mobility #53: Herr Heimlich, wie sieht der Automobilclub Europa die Mobilität der Zukunft? | |||
14 Mar 2021 | She Drives Mobility #54 - Marcel Philipp: Vom Oberbürgermeister zum Mobility-CEO von Aachen | 00:29:20 | |
Wir sprechen über das Scheitern der Campusbahn, die Möglichkeiten von Mobility Hubs in Städten und das Parkhaus als Zentrum vernetzter Multimodalität. Beginnend mit Aachen will Philipp vor allem auch sein kommunales Know How einbringen, um Verkehr klimagerechter abzubilden. "Es pendeln täglich 60.000 Menschen mit dem Auto nach Aachen, mein Ziel ist es, dass mindestens 20.000 von ihnen vor der Stadt umsteigen und Aachen von Verkehr entlasten." Welche Rolle der Citymover dabei spielt und warum die Heimat von Streetscooter und Co. dabei für ihn idealer Standort ist, das erfahrt ihr in unserem Talk. | |||
28 Mar 2021 | She Drives Mobility #55 - über kinderfreundliche Mobilität und Lebensqualität in Städten mit dem VCD | 00:38:24 | |
Wie vermeiden wir, dass das 1/5 von Kindern, das jetzt schon wegen mangelnder Bewegung übergewichtig ist, noch größer wird? Und wir bringen wir bewegungsarme Kinder durch "muskelbetriebene Mobilität" wieder zurück in ein gesundes Leben?
Ein weiterer Teilbereich der Fragen kam von "Stadtmenschen". Ich möchte in einer Umgebung leben, die Lebensqualität und Ruhe und gute Luft hat. In der Stadt scheine ich darauf kein Recht zu haben? Was kann ich tun, damit wir hierfür in meinem Viertel mehr Aufmerksamkeit bekommen und vielleicht sogar eine Nachbarschaft in Bewegung setzen?
Ich habe mir Tanja und Anika eingeladen, um genau diese Fragen aufzunehmen und Anregungen zu sammeln, was Jede:r von uns tun kann - und sei es einfach, eine Baumscheibe zu bepflanzen. Das Projekt https://www.strasse-zurueckerobern.de zeigt, wie groß so ein Parkplatz ist.
Manches Kinderzimmer ist nicht so groß - und kostet 400 Euro oder mehr. Insgesamt findet ihr unter "Straße zurückerobern" viele Tipps, die euch an die Hand nehmen.
Nicht alles muss neu erfunden, sondern schlicht gut kopiert werden! Hier findet ihr Hinweise zur Kindermobilität: https://www.vcd.org/mobilitaetsbildung. Ich freue mich, wenn viele von euch sich ermutigt fühlen, Kindern eine echte Mobilität und Freiheit zu schaffen.
Denn, so sagt es Anika passend, die anfängliche Bequemlichkeit von Eltern ist verständlich, sie wird aber zur "Unbequemlichkeit", wenn die Kindern ihre eigenen Hobbies entwickeln. Sie entlastet es als Mutter sehr, dass ihre Kinder mit dem Rad in Berlin unterwegs sind - und nicht geshuttelt werden müssen. | |||
11 Apr 2021 | She Drives Mobility - Der Podcast der Digitalen Provinz: "Voices" betrachtet Wohnen, Arbeit und Mobilität im ländlichen Raum | 00:39:08 | |
Ab jetzt gibt’s alle vier Wochen eine neue Podcastfolge von einem:r von uns dreien. Die Themen? Digital und irgendwo zwischen Neuer Mobilität und Leben und Arbeiten auf dem Land. Wir haben uns mal getroffen, um das kurz zu beleuchten.
Tobias Kremkau:
"Ich denke, schreibe, spreche und berate zum Thema Coworking — und das fast ununterbrochen. 2015 habe ich mit anderen Coworking-Enthusiasten die >German Coworking Federation (GCF) gegründet, der mitgliederstärkste Coworking-Verband Europas. Seit April 2021 arbeite ich als Referent für Beratung und Entwicklung bei der >CoWorkLand eG | |||
25 Apr 2021 | Klima vor 8 fordert Primetime für´s Klima | 00:35:51 | |
25. April 2021. Diese Woche war endlich Premiere!
Die erste Folge von Klima vor 8 ging bei YouTube online und widmete sich der Bedeutung der Moore. Mit unfassbar großer Resonanz stellte dieser Moment das große Highlight monatelanger Arbeit dar.
Ich habe mich mit Pressesprecherin Friederike darüber unterhalten, wie es zur Idee von Klima vor 8 kam, wer hinter diesem Projekt steckt und was Ziel des Engagements ist.
"Von der immer weiter fortschreitenden Klimakrise sind immer mehr Menschen direkt betroffen. Seit gut einem Jahr können wir beobachten, wie schnell die Sender der ARD auf die COVID-19 Pandemie reagieren. Nachrichten zur aktuellen Entwicklung finden täglich Platz zur besten Sendezeit, vor und in der Tagesschau sowie in weiteren Sondersendungen. Damit leistet die ARD einen entscheidenden Beitrag zur Aufklärung der Bevölkerung und somit auch zur Bewältigung dieser Krise. Die Pandemie wurde von Beginn an als Krise begriffen.
Ganz anders stellt sich das im Fall der Klimakrise dar, einer existenziellen Krise für die menschliche Zivilisation. Während wir die Auswirkungen der Erderhitzung immer deutlicher auch in Deutschland spüren, finden Berichterstattung, Einordnung und Aufklärung zu diesem Thema in den Fernsehprogrammen nur unzureichend statt. Anders als im Falle der Pandemie fehlt eine regelmäßige Berichterstattung zur besten Sendezeit.
Wirtschaftliche Themen bekommen viel Aufmerksamkeit und die besten Sendeplätze. So berichtet die ARD mit ‚Börse vor Acht‘ seit zwei Jahrzehnten über Neuigkeiten aus der Welt der Börsen. Ist es nicht längst an der Zeit, ebenso umfassend über eine existenzielle Krise aufzuklären, die alle Menschen betrifft? Wir sind der festen Überzeugung, dass ein kurzes und qualitativ hochwertiges Sendeformat zur Klimakrise dringend nötig ist.
Ein Format wie KLIMA° vor acht könnte genau das leisten."
Abonniert die Kanäle von Klima vor 8, wöchentlich kommen nun neue Folgen über bestimmte Schwerpunkte. | |||
09 May 2021 | She Drives Mobility #58 - Zu Gast: Volksentscheid Berlin autofrei | 00:34:04 | |
Wir fahren an ruhige Orte, um uns zu erholen - weil der Lärm, Dreck und Platzmangel der Stadt uns stresst.
Warum eigentlich?
Wäre es nicht viel schöner, wenn auch die Stadt ein Ort ist, der sich wie Urlaub anfühlt?
Eine lebenswerte Stadt stellt die Menschen in den Mittelpunkt. Eine Stadt, die sich nicht mehr an den Schnellsten und Stärksten orientiert, sondern an den Langsamsten und Schwächsten: Radfahrende, zu Fuß Gehende, Kinder und ältere Menschen. Ein Berlin mit weniger Autos lädt ein zum Spazieren und draußen Sein. Parkplätze werden zu Blumenbeeten, Kinder spielen auf der Straße, Menschen verweilen in Cafés an der großen Straße, Nachbar*innen treffen sich im neu entstandenen Kiezpark. Es gibt keine Staus, die Luft ist frisch und klar. Eine aufregende Großstadt, aus der man nicht fliehen muss, um einen Moment der Ruhe zu genießen.
Öffentlicher Raum in der Berliner Innenstadt ist ein wertvolles und knappes Gut. Er sollte für alle nutzbar sein. Auch die Straße ist für alle da und sollte nicht nur von Wenigen befahren und zugeparkt werden. Autos beanspruchen parkend und fahrend unverhältnismäßig viel Fläche. Diese Fläche wird dringend benötigt: für Bahn, Bus und Tram, für breitere Fuß- und Radwege, zum Spielen, für nachbarschaftliches Miteinander und öffentliches Leben. Flächengerechtigkeit bedeutet Umverteilung des öffentlichen Raums zugunsten derer, die sich gesund und klimafreundlich fortbewegen wollen.
Und nein: Das heißt nicht, dass gar keine Autos mehr fahren dürfen. Diejenigen, die sie wirklich benötigen, werden sie auch weiterhin und dann viel angenehmer nutzen können. Besonders Kinder und Senior*innen sollen sich auf Berliner Straßen sicher fühlen können; andernfalls werden sie in ihrer Mobilität eingeschränkt, weil die Gefahr eines Unfalls oder die Angst davor zu groß sind. Eine autoreduzierte Innenstadt führt zu mehr Sicherheit auf Berliner Straßen. Ziel ist die strikte Umsetzung der Vision Zero (null Verkehrstote und Schwerverletzte). Zum Beispiel für Fahrten behinderter Menschen, für Fahrten im öffentlichen Interesse (Rettungs- und Pflegedienste, Polizei und Feuerwehr) und für den Transport schwerer Lasten (Umzüge, Wirtschaftsverkehr und große Lieferungen). In einer autoarmen Stadt ist genügend Platz, damit die wichtigen Autofahrten sicher und schnell genug sind.
In unserem Gespräch erfährst du, wie du die Initiative unterstützen kannst, was sie sich zum Ziel gesetzt hat und warum es gerade im Superwahljahr bedeutsam ist, den Wunsch nach Verkehrswende gerade auch "von unten" zu demonstrieren. | |||
23 May 2021 | She Drives Mobility #59 - Reallabor Hamburg: 200 Projekte für zukunftsgerechte Mobilität | 00:39:28 | |
Zentrales Ziel des Projektes RealLabHH ist die Erstellung von Handlungsempfehlungen für die umwelt- und klimagerechte Umgestaltung des Mobilitätssystems. Alle Informationen rund um dieses umfängliche Praxis- und Forschungsprojekt findet ihr auf https://reallab-hamburg.de/ Unter dem Button "Mitmachen" ist jede:r aus Hamburg und der Metropolregion aufgefordert, seine Sichtweise einzubringen. Die Mitmachphase ist gerade gestartet – im Video erfahrt ihr mehr über die Möglichkeiten der Bürger:innenbeteiligung.
Worüber wir ansonsten sprechen?
Henrik Falk schildert aus der Sicht des Mobilitätspraktikers und -gestalters:
• Warum ist Digitalisierung im Verkehrssektor ein wichtiges Thema?
• Warum ein Reallabor für digitale Mobilität? Warum braucht es ein solches Format zu diesem Thema?
• Welche Projekte sind Teil davon und wie sind diese miteinander verknüpft?
• Welchen Bezug hat das zur Nationalen Plattform Zukunft der Mobilität?
• Wie und wo können die Hamburger:innen das Reallabor selbst erleben?
Dr. Mandy Dotzauer entwickelt mit ihrem Team die dazu passende Dialogstrategie, so genannte Mobilitätswerkstätten und die Online-Beteiligung:
• Welche Rolle spielt Partizipation für die Transformation der Mobilitätswelt?
• Welche Rolle spielt sie im Reallabor?
• Wie können sich die Hamburger:innen daran beteiligen?
• Wie gehen die Menschen mit neuen Technologien in ihrem Mobilitätsalltag um?
Im Reallabor Hamburg wird die digitale Mobilität von morgen in Hamburg erprobt. Die zentrale Frage lautet: Wie kann die Digitalisierung das Verkehrssystem nachhaltiger, sicherer, komfortabler und zuverlässiger gestalten?
Um wichtige Erkenntnisse darüber zu liefern, welche Ansätze sich in der Praxis bewähren, steht dabei die gesellschaftliche Debatte zu digitalen Mobilitätsservices im Zentrum. Auf dem ITS-Weltkongress 2021 werden die Ergebnisse und Demonstratoren des Reallabors im Stadtgebiet und im Umland von Hamburg präsentiert (wenn er denn wie geplant stattfinden kann).
Die Teilprojekte des Reallabors und die zu beantwortenden Fragen dabei sind:
• Mobilitätsplattform: „Führt eine bedarfsgerechte und effiziente Vollintegration aller Mobilitätsangebote in einer App zur erhöhten Nutzung von umwelt- und klimafreundlicher Mobilität?“
• Dateninteraktion und Souveränität: „Wie kann eine nahtlose Integration aller Mobilitätsoptionen in einer Anwendung gelingen, um neue, bessere Reisekonzepte für BürgerInnen zu schaffen?“
• Mobilitätsbudget “Welchen Einfluss hat ein arbeitgeberfinanziertes Mobilitätsbudgets auf das Mobilitätsverhalten von Angestellten?“
• Autonomes Fahren: „Führen fahrerlose On-Demand-Shuttles auf der „ersten und letzten Meile“ in einem vernetzten Gesamtsystem zur größeren Akzeptanz von ÖPNV?“
• On-Demand im ländlichen Raum: „Wie können On-Demand-Shuttles in ländlichen Regionen dazu beitragen, dass Einwohner die Nutzung des eigenen Pkw reduzieren und ihre Mobilitätsbedarfe trotzdem gedeckt werden?“
• Warenmobilität Mikrodepot: „Gelingt durch die zentrale Bündelung von Warenlieferungen und eine emissionsfreie Feinverteilung eine Reduzierung von Lieferverkehren?“
• Vernetzte Vulnerable Road Users: „Wie bewegen sich vernetzte Verkehrsteilnehmer:innen, insbesondere Vulnerable Road User wie Fußgänger:innen, Fahrrad- und Scooter-Fahrer:innen sicher und effizient im Straßenverkehr?“
• Digitales Andreaskreuz: „Wie kann die Digitalisierung der Bahnübergänge und der Zustandsinformationen umgesetzt werden?“
• Dialogstrategie: „Wie müssen wir einen Dialogprozess gestalten, um gesellschaftlich akzeptierte Mobilitätslösungen für die Zukunft Hamburgs zu finden?“
• Servicedesign und Simulation: „Wie lassen sich die Ergebnisse auf andere Stadtteile, Städte und Regionen übertragen?“ | |||
13 Jun 2021 | Meike Niedbal - wie macht die Deutsche Bahn Städte smart - und was hat Mobilität damit zu tun? | 00:33:36 | |
Ich traf Meike am Berliner Hauptbahnhof, genauer im 10. Stock im DB-Co-Working-Space. Corona hat gezeigt, wie eng Arbeit und Mobilität verknüpft sind. So kann ich in Zügen wunderbar arbeiten, an den Bahnhöfen selbst fehlt es Pendler:innen jedoch an diesem Komfort. Hier setzt Meike mit ihrem Team an - mit Arbeitsplätzen im Bahnhof, ohne Vertragsbindung, minutengenau abgerechnet, oder auch als Tages- oder Dauermietung für Unternehmen. Was in Berlin beginnt, soll mittelfristig an allen größeren Bahnhöfen und in Mittelzentren Deutschlands entstehen. Denn: Corona hat das Arbeitsverhalten vor allem der Menschen im Büro verändert. Wir sollten nach der Pandemie nicht wieder "back to normal" gehen, sondern Wege entweder vermeiden (durch Videokonferenz) oder verlagern - vom Auto oder Flieger auf die Schiene zum Beispiel.
Viele Menschen, die im Homeoffice arbeiten, werden also einen weiteren Arbeitsort in der Nähe ihrer Wohnungen brauchen. Einen Schreibtisch, den man bei Bedarf nutzen kann. Oder einen Ort, um Kolleg:innen zu treffen. Oder auch, um eine Kollegin zu treffen, ohne zu fliegen, aber dennoch abends wieder zuhause sein zu können. Hier sind die Co-Workings-Spaces an Bahnhöfen ideal, um Wege zu verkürzen.
Damit wirde der Bahnhof der Zukunft noch mehr zum Multifunktionsgebäude. Die Mobilitätsdrehscheibe, an der verschiedene Verkehrsträger aufeinander treffen, waren immer Orte der Begegnung. In normalen Zeiten steigen an Deutschlands Bahnhöfen täglich 21 Millionen Menschen ein, aus oder um. everyworks bietet einen ruhigen Arbeitsplatz zum konzentrierten Arbeiten am zentralsten Ort der Stadt, direkt am Bahnhof. Egal ob flexibler Einzelarbeitsplatz oder Meeting Room, die Buchung erfolgt ganz einfach on-demand per App.
Ein Bahnhof kann auch Logistik-Hub sein. Aus diesem Grund hat das Team von Meike das Pilotprojekt die „Hamburg Box“ gestartet. Diese Paketboxen an rund 20 Hamburger Bahnhöfen und Haltestellen von Altona bis Wandsbek werden von allen Paketdienstleistern genutzt, Menschen können sich ihre Waren direkt in die Box bestellen. So bündeln sich die Auslieferungen, Verkehre zur Warenlieferung werden reduziert.
Ziel von Smart City | DB ist es, den Lebensalltag von Reisenden und Stadtbewohnern durch intelligente und umweltfreundliche Angebote zu vereinfachen, die sich flexibel und individuell in ihren Alltag integrieren lassen. Das Produktportfolio zeigt eine sinnhafte Vernetzung von Verkehrsinfrastruktur, Mobilität und Logistik. Durch ihr synergetisches Zusammenspiel ergänzen die Produkte bestehende Infrastrukturen und dienen insbesondere zur Überbrückung der ersten und letzten Meile. Smart Cities bei der Deutschen Bahn bedeutet: Entwicklung neuer Konzepte für innerstädtische Mobilität [Fahrrad, On-demand Busse], Logistik [CargoBikes, SmartLocker] und Bahnhöfe [Erhöhung der Aufenthaltsqualität, Entwicklung neuer Konzepte z.B. Coworking]. | |||
20 Jun 2021 | Thomas Krautscheid - wie forscht und beeinflusst Quotas aus Hamburg den Mobilitätswandel? | 00:47:18 | |
Mobilität muss sozial gerecht und verträglich sein. Es gibt nicht nur das Auto! Bzw. es darf nicht nur das Auto geben, sondern jeder Mensch sollte die Wahl haben, wir er:sie unterwegs sein möchte. Wir denken zu wenig an Menschen mit geringem Einkommen, Fußgänger:innen, Radfahrer:innen, Menschen mit Behinderung, einen gut ausgebauten und funktionierenden ÖPNV und sollten hier in jeder Entscheidung Klima-Aspekte berücksichtigen. Diese Positionierungen geben auch endlich den so genannten "Auto-Gipfeln", die es seit über einem Jahrzehnt gibt, ordentlich Gegenwind und um Entscheidungen muss endlich gerungen werden. So ist auch in den letzten Jahren die Einstellung zur Automobilität und zum Privat-PKW eine andere geworden. Woher diese Entwicklung kommt, wo Thomas große Potentiale für Veränderung sieht und welche Rolle dabei auch Carsharing in Stadt und Land spielen könnte - darüber spreche ich mit Thomas Krautscheid von Quotas aus Hamburg. | |||
04 Jul 2021 | Frithjof Bergmann - founder of New Work - in his last interview before his death on 23rd of may this year: On crises in the car industry and ideas for good "new" work | 01:14:30 | |
David Helmboldt, Frithjof Bergmann's friend, informed me on 24 May that our next meeting via video call could not take place because Frithjof had just passed away. It's a bit unreal because I've never shaken his hand before, but - again, it's important for me to say - I felt a closeness with both Frithjof and David that rarely but always happens when we meet like-minded people on a mission that is perhaps the hardest: to change the world for the better for all.
Not just for those in power and money who are more interested in preserving the current system, but for those who are always abused by the elite as an excuse to do nothing.
Those who knew Frithjof know how important the human factor was to him in his working life.
How angry it made him that his concept of New Labour was turned into a hollow phrase by too many.
All the more I feel the responsibility to carry on his legacy and ask people:
"What do you really want to do?"
RIP my friend - I cannot put into words how proud it makes me that you chose me to talk to you.
Frithjof was very aware of what was happening in Germany, he asked me if we were afraid of poverty and job loss - as we have been for some time in the US - because we need systemic change. We haven't managed to make that change, but Frithjof thought it was still possible.
He first established his idea of New Work in the 1980s because of the beginning crisis of the car manufacturers in the USA. He therefore founded the Center for New Work in Flint in 1981 and developed a series of proposals about work as a vocation and as a means of self-fulfilment, alternating with regular employment and incorporating self-sufficiency made possible by technology itself. He has never ceased to be a thought leader for a human-centred world - starting with "New Work" as a genuine rethinking of the freedom of each of us. By shifting the focus from the outside to the inside of the human being, Frithjof shows how freedom can become a reality in self-development, in parenting, in education and in shaping a society that stimulates the self rather than destroying it or making it still and dead.
He reminds us that the "job system" for organising work is only about 200 years old - since the Industrial Revolution. It has always been problematic and is now on the verge of collapse, and what comes after, for better or worse, depends on the decisions made and executed in the current time. The present time is very similar to the time of his first approach to change labour. Anticipating the looming catastrophe, Frithjof Bergmann began to design alternatives to the system of work - and he is still at it. He began by promoting dialogue about mitigating the effects of layoffs in times of recession among the workforce in the car industry and in the community, which is very familiar to what he is seeing now in Germany. New Work, New Culture recounts the evolution of his ideas and describes a path that humanity could follow so that everyone can live a better life.
He reminds us, that the "job system" for organizing work is only around 200 years old - since the industrial revolution. Always problematic, it now approaches collapse, and what follows, either for good or ill, depends on decisions made and executed in current times. The times right now are very much alike to the times of his first approach of changing work. Prescient of the looming disaster, Frithjof Bergmann began to devise alternatives to the job system - and he is still on it. He started with the fostering of dialogue, about ameliorating the impacts of layoffs in times of recession, among the workforce in the auto industry and community, which is very familiar to what he sees now in Germany. New Work, New Culture recounts the development of his ideas, and describes one course which humanity might follow, that all might live better lives.
He is inviting leaders from automotive industry, to rethink work and come out of the crisis better and stronger - and rehumanized. | |||
18 Jul 2021 | Warum unser System sehr viele ins Auto zwingt: Eine Episode über das sexistische, ableistische, rassistische Verkehrssystem | 00:35:52 | |
Diese Folge habe ich mal alleine gestaltet. Auslöser war dieser Tweet von mir:
Mein Name ist Katja, ich wende den Verkehr. Das ist hochpolitisch, weil ich nicht nur auf Technik schaue, sondern auch auf das ableistische, rassistische, sexistische und patriarchale Verkehrssystem.
Nicht ganz unerwartet, sorgte diese Aussage für viel Wirbel - entweder, weil Menschen so gar nicht oder mit einer der Aussagen etwas anfangen konnten - oder weil sie sich belustigten, was die grünversiffte Katja da nun schon wieder fabuliert. Daher habe ich mich 35 Minuten vor mein Mikro gesetzt und mir die Zeit genommen, zu erläutern, was ich mit dieser Aussage meine. Dahinter steckt meine These, dass wir sehr viel mehr als nur das Mobilitätsangebot verändern müssen, um Menschen von ihren Autos zu befreien.
Stelle den Menschen in deiner Umgebung, die Auto fahren, mal die Frage:
Muss du oder willst du Auto fahren?
Viele werden den Kopf erstaunt auf die Seite legen, manche die Frage gar nicht auf Anhieb verstehen, einige werden sagen: "Krass! Darüber habe ich noch nie nachgedacht, aber es stimmt. Ich MUSS Auto fahren, weil
- mir Alternativen fehlen
- ich mich im öffentlichen Raum nicht sicher fühle
- mir zu viele Hindernisse im Weg stehen
Daher - und das ist ein Markenkern von "She Drives Mobility", braucht es eine bestimmte Grundhaltung um Verkehrswende zu machen. Es braucht vor allem die Anerkennung, nicht alles zu wissen - schon gar nicht über die Mobilitätsbedürfnisse aller Menschen, die "anders" sind als ich.
Und diese Arbeit empfinde ich als hoch befriedigend, denn sie verbessert die Mobilität für alle. Der Fokus auf Minderheiten hat der Mehrheit noch nie geschadet. Und in einer Gesellschaft, die sich selbst den Anspruch gibt, dass alle in ihr einen Platz haben, da sorge ich auch dafür, dass allen Menschen selbstbestimmte Teilhabe am gesellschaftlichen Leben ermöglicht wird. Diese darf sich also nicht mehr - wie bei uns aktuell noch der Fall - an der Norm des gesunden, weißen, mittelalten cis-Mannes orientieren, sondern sie muss sich an allen orientieren, die in unserer Gesellschaft leben.
Ich freue mich über Feedback zu dieser speziellen Folge! Hast du etwas noch nicht so betrachtet? Bist du mit einigen Aussagen uneins? Schreibt mir gern - ich mag es, wenn wir ins Gespräch kommen! | |||
01 Aug 2021 | Moderne Mobilität Münster: Die Stadtwerke gestalten flexibel, digital und klimafreundlich - Nachahmen erwünscht! | 00:46:09 | |
Seit 2019 ist Frank Gäfgen einer von zwei Geschäftsführern der Stadtwerke Münster GmbH - ein Unternehmen mit 1.100 Mitarbeitern, mit in den Bereichen Energie- und Wasserversorgung, Mobilität und Telekommunikation. Frank Gäfgen verantwortet den Bereich Mobilität. Und ist diesem schon lange verbunden: Er schloss eine Ausbildung als Busfahrer bei der ESWE Verkehrsgesellschaft in Wiesbaden ab, bevor er - und auch das finde ich sehr spannend - ein Studium an der Fachhochschule Wiesbaden in Sozialer Arbeit anstrebte. Damit bringt Frank Gäfgen einen anderen Blick in die Bereiche Führung und Mobilität ein, als es "klassischerweise" in Verkehrsunternehmen üblich ist. Unserem Gespräch merkt mensch das auch an - denke ich. Der Pandemie zum Trotz verfolgen die Stadtwerke ambitionierte Ziele, die vor allem mit Investitionen in regenerative Erzeugung, E-Mobilität, den Ausbau des Glasfasernetzes und neue innovative Geschäftsmodelle verbunden sind. Zentrales Vehikel dabei sollen Kooperationen und Beteiligungen sein - ein Detail, für das auch ich immer wieder plädiere: Koppelt Kernkompetenzen, versucht nicht alles selbst zu machen - dann geht die Zukunft schneller voran und vor allem auch auf hohem Kompetenzniveau. Passend zum Strategieschwenk hatten die Stadtwerke unlängst Überlegungen zu einem neuen neuen Gaskraftwerk gestoppt. Die Suche nach einer klimafreundlichen Alternative läuft.
Digitalplattform für Mobilität in Planung
Die Zukunftspläne im Mobilitätssegment drehen sich um den Aufbau einer offenen überregionalen Digitalplattform, die den ÖPNV mit allen anderen gängigen Mobility-Diensten vernetzt. Um neue Geschäftsmodelle zu entwickeln, haben die Stadtwerke eine neue Abteilung für Innovation gegründet. „Wir wollen Klima-Hauptstadt werden“, stellt jüngst Aufsichtsratschef Walter von Göwels heraus. Wir sprechen über die Herausforderungen einer Transformation für die innere Stadtwerke-Welt, den engen Schulterschluss mit der "Mutter" - der Stadt Münster - und den Anspruch, den die Stadtwerke Münster als Dienstleister der Region für die Zukunft an sich stellen.
Hier ein paar Beispiele von aktuellen Projekten aus dem Bereich Mobilität: Als erste Smart-City-Anwendung installieren Stadt und Stadtwerke Sensoren, die erfassen, ob Parkplätze frei oder belegt sind. „Für eine moderne Mobilstation ist das ein Muss. Wer mit dem Auto von außerhalb kommt, kann sich damit sofort zu einem freien Parkplatz außerhalb der Innenstadt navigieren lassen und dort auf den Bus umsteigen“, erklärt Frank Gäfgen. E-Ladesäulen gehören ebenfalls zum Umfang der Mobilstation. Erstmals soll auch eine vollständig barrierefreie Ladesäule installiert werden. Außerdem wird es dort weitere Stellplätze für Carsharing-Anbieter sowie eine Abstellfläche für Leihroller und -räder geben. Fahrräder können dann zukünftig unter einem großen Photovoltaikmodul abgestellt werden, das die Leezen vor Regen schützt und gleichzeitig Ökostrom erzeugt. Im Smart-City-Reallabor sollen aber nicht nur Anwendungen für Mobilstationen getestet werden, sondern verschiedene Lösungen, die Münster bei der Entwicklung zur lebenswerten Stadt der Zukunft unterstützen sollen. So können Sensoren die Bodenfeuchtigkeit überwachen und damit im Winter vor Glatteis warnen. Im Sommer überwachen sie die ausreichende Bewässerung der Bäume. Und auch die Müllbehälter können ihren Füllstand automatisch an die Abfallwirtschaftsbetriebe melden. Vorbereitung für neue Quartiere Auch eine neue Generation Straßenlaternen wird im Smart-City-Reallabor getestet. Diese sollen nicht nur Licht – aus energiesparenden LED-Leuchten – spenden, sondern können auch als WLAN-Hotspot dienen oder anzeigen, ob eine nahegelegene E-Ladestation frei ist.
LOOPmünster
Sieben Monate nach Start von LOOPmünster auf Basis der Technologie von door2door aus Berlin hat bereits im April der 100.000. Fahrgast einen der elektrischen Kleinbusse genutzt. „Das zeigt, wie gut LOOPmünster als Teil des Nahverkehrs in Münsters Süden angenommen wird. Angebote, die den Nahverkehr vereinfachen und verbessern, sind die Voraussetzung dafür, die Mobilitätswende zu schaffen“, sagt Robin Denstorff, Planungsdezernent der Stadt Münster dazu. Die Kleinbusse von LOOPmünster sind im Süden der Stadt unterwegs und bringen Fahrgäste dort zu den normalen ÖPNV-Tarifen flexibel ohne Fahrplan und feste Linienwege zu ihren Zielen. Bestellt werden sie per App oder Telefon zur nächsten Straßenecke, die Buchungssoftware fasst automatisch Fahrten unterschiedlicher Fahrgäste zusammen, so dass weniger Autos auf der Straße sind. „Mit 100.000 Fahrgästen in so kurzer Zeit und unter Corona-Bedingungen hätten wir nie gerechnet, wir freuen uns riesig über die große Nachfrage. Wir wollen LOOPmünster zur optimalen Ergänzung zu den Stadtbussen und Zügen entwickeln“, so Frank Gäfgen. LOOPmünster ist ein dreijähriges Pilotprojekt, das vom Verkehrsministerium NRW und der Stadt Münster finanziert wird. | |||
29 Aug 2021 | Wie werden wir uns in Zukunft bewegen - und welche politischen Rahmenbedingungen brauchen wir für autonome, öffentliche und klimagerechte Mobilität? | 00:35:49 | |
ch durfte vor ein paar Wochen das Finale des Mobility Innovator Pitches moderieren. Aus den Einsendungen hatte zuvor eine Jury die Finalist:innen ausgewählt, die innerhalb von drei Minuten ihre Ideen vorstellten und Fragen der Finaljury beantworteten.
Zusammen mit Gewinner Markus Hess und Jana Kugoth, Redaktionsleiterin vom Tagesspiegel Background Mobilität, schaue ich zurück auf die Veranstaltung, aber vor allem auch in die nähere Zukunft.
Was fehlt, damit der Mobilitätswandel endlich beginnt?
Welche Rolle spielen Ideen wie die der Sieger von Flaith?
Die Fahrzeuge von FLAITH sind barrierefrei, elektrisch und für zwei Personen ausgelegt. Sie würden damit also den statistischen Bedarf noch übertrumpfen, der an das deutsche Auto täglich gestellt wird - und sie würden sich bewegen, da sie immer neue Passagiere aufnehmen könnten.
Was fehlt ist Regulierung, große Reallabore, Mut zur Gestaltung und eine Verkehrspolitik, die das Auto nur noch als ein Transportmittel von vielen betrachtet.
Jana gibt hier aus ihrer journalistischen Sicht einen Überblick über aktuelle Entwicklungen, aber auch regulatorische Ungewissheiten, die immer noch ausbremsen.
Pitches
Lars Engelhard, CEO, Unleash Future Boats
Tobias Wagner, Co-Founder & CEO, ChargeX
Felix Wehnert, Gründer, MIA
David Schön, Co-Founder, VePa
Dr. Markus Hess, FLAIT
Jury:
Ute Weiland, Geschäftsführerin, Deutschland – Land der Ideen
Simon Herzog, Project Manager Future Mobility, UnternehmerTUM
Christian Klasen, Geschäftsfeldleiter Verkehr & Mobilität, ifok GmbH
Jan-Christian Ewering, Verlag Der Tagesspiegel
Über den Tagesspiegel Background:
Die Entscheider-Briefings zu "Digitalisierung & KI", "Energie & Klima", "Gesundheit & E-Health" sowie "Verkehr & Smart Mobility". Das bietet Tagesspiegel Background mit seinen großen Experten-Redaktionen. Exklusive, aktuelle Hintergrundinformationen für die hohen Ansprüche von Entscheidern. Jeden Morgen per E-Mail.
Es gibt neben FLAIT Cargo, den door2door Service sowie den FLAIT train:
Beschreibung wurde der Webseite von Flait entnommen (https://flait.eu/)
Einstiegslösung für den Stadtverkehr von morgen. "Er verbindet alle Vorteile des heutigen streckenbasierten Verkehrs (wie z.B. Straßenbahnen) mit den zusätzlichen Vorteilen einer privaten Fahrt für die Fahrgäste:
- Privatsphäre für 1-zu-1-Gespräche, Telefongespräche, Arbeiten oder einfach nur zum Genießen der Fahrt
- Keine Probleme mit der sozialen Distanz zu anderen Menschen (Sicherheit, Ansteckungsgefahr, etc.)
- Keine langen Wartezeiten / keine Zwischenstopps
- Kein Fußweg zu einem Bahnhof
Neben den Vorteilen für die Fahrgäste werden auch die Verkehrsbetriebe stark von unserem neuen FLAIT Train System profitieren:
Virtuelle Bahnen statt realer Bahnen
Geringere Kosten für den Bau
Weniger Unannehmlichkeiten in der Bauphase (weniger Straßensperrungen wegen Bauarbeiten etc.)
Geringere Instandhaltungskosten
Leichterer vorübergehender oder dauerhafter Wechsel
Mehr, aber kleinere Fahrzeuge im Vergleich zu Straßenbahnen, etc.
Bessere Verteilung möglich (mehr Fahrzeuge in Spitzenzeiten / weniger in Nebenzeiten)
Einfachere und kosteneffizientere Wartung, Reinigung und Reparatur | |||
26 Sep 2021 | Filmemacher Hubi Koch über Klimaangst, Autoliebe und Politiker:innen, die nichts tun | 00:41:01 | |
Bei aller Schwere der Themen, die Hubi und ich in unserem Talk besprechen, haben wir hoffentlich auch für etwas Kurzweil sorgen können. Für mich als Mensch der Verkehrswende ein Highlight: Hubis Entwicklung vom Autonerd zum Radfahrer. Er schildert sehr authentisch, WAS ein Auto für einen Menschen bedeuten kann.
Nicht zuletzt auch daran deutlich, dass es den Verlust des Führerscheins bedurfte, um zu erkennen, wieviel Geld er für diese Mobilität zuvor "verbrannt" hat. "Total dumm" - findet er im Rückblick.
Hubi ist nach seinem Film "Eure Wut - Euer Mut: Was tun gegen den Klimawandel?" extrem desillusioniert. Es gibt gute Ansätze, klimatisch gut zu handeln - sie werden aber erschwert bis verhindert durch eine Politikkultur, die im fossilen Patriarchat festhängt. Für ihn war nach den ersten zwei Studien, dem IPCC-Bericht und anderen Quellen klar: "Wir sind sowas von gef***t."
BTW. ich kann mittlerweile verstehen, dass Menschen wie Aktivist Melchior aus dem Film darüber nachdenken, ob sie überhaupt noch verantworten können, Kinder zu haben.
Am Tagebau Garzweiler spricht Hubi mit Waltraud, deren Haus dem Braunkohle-Abbau weichen soll. Claas Helmke entwickelt mit der Initiative GermanZero ein eigenes Klima-Gesetzespaket, das – wenn es nach ihm ginge – noch im Winter im Bundestag zur Abstimmung gebracht werden soll.
Adrian aus dem Ruhrgebiet sorgt sich um den Klimaschutz und die Zukunft seiner Kinder: Mehrere Zehntausend Euro hat er in eine Solaranlage investiert. Gerade mal zehn Prozent des erzeugten Stroms nutzen er und seine Familie selbst – den Rest würden sie gern weitergeben. Doch der bürokratische Aufwand ist immens - so dass dieser Strom ungenutzt bleibt. | |||
10 Oct 2021 | Einmaliges Bündnis aus Wohlfahrts-, Umwelt- und Sozialverbänden, Gewerkschaften und der Evangelischen Kirche vertritt Millionen in Deutschland. | 00:42:31 | |
Gäste im She Drives Mobility Talk:
EKD (Dr. Ruth Gütter)
DGB (Martin Stuber)
VdK (Dr. Ines Verspohl).
NABU (Johannes Russmann)
VCD (Alexander Kaas Elias)
"Dass der Verkehrssektor maßgeblich zum Klimawandel beiträgt, ist unumstritten. Gleiches gilt für die vielen negativen Auswirkungen auf Gesundheit und Lebensqualität. Auch die vielfältigen Herausforderun-gen der Mobilitätswirtschaft sind bekannt. Sicher ist: Der Verkehr von Menschen und Waren, wie er sich in den vergangenen 50 Jahren entwickelt hat, muss sich deutlich verändern. Dazu gehören Infrastrukturen, Mobilitätsangebote, Wertschöpfungsmodelle, aber auch die Mobilitätskultur."
Johannes Russmann vom NABU erläutert die Basis des Bündnisses, das sich als Plattform für Austausch, Netzwerk und Sichtbarkeit versteht. Das gemeinsame Papier des Bünd-nisses zeigt: Klimaschutz und soziale Ge-rechtigkeit schließen sich nicht aus, sondern ergänzen und bedingen sich mancherorts sogar. Eine klug gestaltete Mobilitätswende kann ökologisch und sozial gerecht sein.
Das Papier findet ihr hier:
https://www.vcd.org/service/presse/pr...
Martin Stuber vom DGB sieht als Vertreter der Arbeitnehmer:innen das Thema sozial gerechte Mobilitätswende vor allem als Notwendigkeit des Erhalts von sicheren und gut bezahlten Arbeitsplätzen. Dabei bezieht er ausdrücklich auch ein, dass Arbeit im ÖPNV besser bezahlt und wertgeschätzt werden muss. Zum einen sind seine Mitglieder zudem selbst unterwegs und zum anderen sind sie es, die öffentliche Mobilität gestalten.
Dr. Ruth Gütter von der EKD hat als Kern ihres Wirkens das Bewahren der Schöpfung und das gute Leben für alle Menschen. Sie weiß um die Ängste, die die notwendige Transformation mit sich bringt - aber auch um die Ängste junger Menschen vor einer ungewissen Klimazukunft. hier ansprechbar zu sein und Gläubige in diesem Prozess zu begleiten ist ihr wichtig. Aber auch intern hat sie schon viele Ideen umgesetzt. Vom Carsharing in Gemeinden über radelnde Pastoren und Lastenräder ist viel möglich.
Ines Verspohl vom VDK ist vor allem wichtig, dass der jetzige Status Quo schon viele Menschen vergisst. Barrierefreiheit ist leider nicht selbstverständlich und muss stets eingefordert werden. So fährt MOIA seit Beginn nicht barrierefrei in Hamburg und schließt damit viele Menschen aus. Die Verkehrswende ist auch deswegen einen so große Herausforderung, weil sehr viele Mobilitätsbedürfnisse schon jetzt nicht im Fokus sind. Nicht barrierefreie Bahnhöfe, fehlende Aufzüge, ungeeignete neue Fahrzeuge. Umso wichtiger ist es ihr, im Bündnis wirksam zu werden und gemeinsam die Kraft zu entwickeln, positiv tätig zu werden.
Alexander Kaas Elias vojm VCD erläutert die vier Handlungsfelder:
1. Mobilität muss als Teil der Daseinsvor-sorge anerkannt werden.
2. Das Verkehrssystem muss verändert werden, damit Lebensqualität und Gesundheit nicht länger eingeschränkt werden.
3. Die Mobilitätswirtschaft trägt einen sehr großen Teil zu Beschäftigung und zum Wohlstand in Deutschland bei. Der Mobilitätssektor soll ein zentraler Ort von Innovation und hochqualifizierten Arbeitsplätzen bleiben.
4. Für eine Mobilitätswende ist auch ein Kulturwandel nötig, der dem Auto eine kleinere Rolle als bislang zuweist.
Dafür braucht es:
• Transparenz und Partizipation sind ein wichtiger Teil des gemeinschaftlichen Wandels. Durch Beteiligung wird Akzeptanz für die Mobilitätswende geschaffen. Zudem trägt sie dazu bei, dass sich neue Mobilitätsangebote an den Bedürfnissen der Nutzenden orientieren.
Die neue Mobilitätskultur muss erlebbar werden. In Reallaboren können Men-schen Alternativen zum privaten Pkw im Alltag erfahren.
• Es braucht eine Kultur des Ausprobierens. Mögliche Lösungen müssen auf der Straße in temporären Anordnungen erprobt und im Erfolgsfall verstetigt werden können. Temporäre Lösungen ermöglichen es auch, dass nachgebessert werden kann. | |||
24 Oct 2021 | Wie soziale Innovationen unsere mobile Zukunft revolutionieren - Dr. Nari Kahle und ihre Reise zu den Mobilitätsinnovationen | 00:36:35 | |
Dr. Nari Kahle arbeitet tagsüber bei Volkswagen, um dort die Digitalisierung voranzutreiben.
"Als Leiterin Transformation und Operational Excellence möchte ich meinen Beitrag dazu leisten, die Zukunft eines der größten Automobilkonzerne weltweit zu sichern. Und damit auch dazu beizutragen, dass unser Konzern in einer digitalen Zukunft nachhaltig wettbewerbsfähig ist. Das bedeutet, dass ich mich mit meinem Team vor allem um die Umsetzung der Strategie kümmere. Wir stellen sicher, dass die wichtigsten Projekte und Themen gut umgesetzt werden und wir unsere selbst gesteckten Ziele erreichen."
Aber in allen weiteren Stunden des Tages treibt sie noch einiges mehr voran - und darüber hat sie u. a. promoviert:
"Ich arbeite mit Leidenschaft für soziale Innovationen, Wirtschaft & Digitalisierung. Ich davon überzeugt, dass Wirtschaft & Soziales neu gedacht und gelebt werden müssen. Während meiner bisherigen Laufbahn hatte ich das Glück in Positionen zu arbeiten, die es mir erlaubten, wirtschaftliche und soziale Auswirkungen miteinander zu verbinden - stets an Schnittstellen zur Zukunft von Mobilität, Arbeit und Beschäftigung."
- um die Geschichten und die Ideen von kreativen Köpfen, Macherinnen und Mobilitäts-Revoluzzern, und darum, ausgewählte Entwicklungen und neue Lösungen von Mobilität zu bewerten, die gesellschaftlich besser sind als die, die wir bislang kennen.
Ihr Buch
Mobilität in Bewegung
"Wie soziale Innovationen unsere mobile Zukunft revolutionieren"
zeigt die Geschichten und die Ideen von kreativen Köpfen, Macherinnen und Mobilitäts-Revoluzzern, und darum, ausgewählte Entwicklungen und neue Lösungen von Mobilität zu bewerten, die gesellschaftlich besser sind als die, die wir bislang kennen. Nari eröffnet eine ganz neue Sicht auf den Megatrend Mobilität: Vom Menschen aus gedacht, mit unserer Gesellschaft im Blick und auf eine sozial nachhaltige Zukunft gerichtet. Mit zahlreichen Beispielen aus der Praxis und unserem mobilen Alltag gibt es viele Denkanstöße für eine soziale und wirtschaftlich nachhaltige Mobilität.
In unserem Gespräch thematisieren wir die Notwendigkeit der Mobilitätswende unter Betrachtung der drei Prioritäten: Ökologisch, wirtschaftlich und sozial.
Hier erfahrt ihr mehr über Nari und ihr Buch:
https://narikahle.com/about-me/ | |||
07 Nov 2021 | Gegen Einhörner und unerbittlichen Preiskampf: Wie regionale Lieferkollektive die Logistik nachhaltig gestalten. | 00:32:32 | |
Gorillas und andere milliardenschwer bewertete Liefergigant:innen sind umstritten. Sei es, dass sie in einst ruhige Viertel Lärm und Platzmangel bringen, wenn sie dort ihre Logistikhubs aufbauen, sei es, dass sie durch Preisdumping und schlechte Arbeitsbedingungen ihre Dienste zwar billig, aber nicht nachhaltig oder arbeitnehmer:innenfreundlich aufbauen. MIch - das gebe ich gern zu - ärgert die Bequemlichkeit von gesunden Menschen, die den Gang zum nächsten Supermarkt scheuen und stattdessen andere Menschen durch die Stadt schicken, die ihnen unter Zeitdruck und billig die gewünschte Ware liefern.
Ich habe mich daher auf die Suche gemacht und Bringbock aus Hamburg sowie Im Nu aus Dresden angefragt, mit mir zwei der unzähligen unabhängigen Lieferkollektive in Deutschland vorzustellen. Im Nu gibt es seit Radkurier schon seit den neunzigern. Im Gespräch hatte ich das Gefühl, dass sie dennoch weit weniger Unterstützung erfahren als Bringbock aus Hamburg, vielleicht auch, weil die Verkerhswende in meiner Stadt schon etwas weiter ist als die in Dresden.
Mir gefällt der GEdanke immer, dass lokale Menschen für lokale Menschen Sorge tragen, weil ich da ein Vertrauen verspüre, das so fast nachbarschaftliche, aber natürlich auch wirtschaftlich orientierte Dienstleistungen ökologisch, ökonomisch und sozial ein Erfolg werden. Dafür bedarf es aber auch uns Nutzer:innen, die nicht jubelnd auf den nächsten Einhörntrick reinfallen, sondern hinterfragen, bei wem sie ihre Dienstleistungen buchen.
Das Kolyma2 Kollektiv aus Berlin bringt es mit seinem Slogan auf den Punkt: Sei faul UND solidarisch.
Über Im Nu:
Unser Ziel ist, möglichst viele Kuriertransporter, die jetzt noch unsere Atemluft in Qualm verwandeln, in die Garage zu schicken. Logistik ist emissionsfrei möglich – ob aus der Dresdener Altstadt zum Großen Garten oder aus der Neustadt nach Berlin! Wir haben Kooperationspartner · Innen in ganz Deutschland, Europa und der Welt, die zu Rad, mit dem Zug, mit E-Autos und Transportern Ihre Sendungen schnell und sicher ans Ziel bringen. Aktuell arbeiten wir intensiv an der Vernetzung der Fahrradkuriere in Deutschland. Wir haben Anfang 2020 ein Umweltsiegel für emissionsfreie Logistik entwickelt, das bis 2021 deutschlandweit Verbreitung finden soll, unsere Kund · Innen auszeichnet und deren Kund · Innen auf unser gemeinsames Ziel einer lebendigen und lebenswerten Umwelt hinweist.
Im Mai 2017 wurde das 1992 gegründete Unternehmen in die ImNu Kurierkollektiv Dresden UG (haftungsbeschränkt) übertragen. Seitdem treffen wir wichtige Unternehmensentscheidungen demokratisch, tragen Investitionen gemeinsam und teilen Gewinne fair. Wir haben ein gemeinsames Entscheidungsgremium, das Plenum, in das jedes Mitglied Ideen einbringen und seine, bzw. ihre Meinung äußern kann. Es ist erstaunlich, wie oft sich der Erfahrungsschatz vieler zu genialen Ideen vereint, wie sich Aufgaben ohne Zutun auf viele Schultern verteilen und wie Menschen aufblühen, weil sie ihre Gaben einbringen können und sie nicht NUR Fahrer · innen sind, sondern die Geschäftsführung für das gleiche Geld arbeitet und eben auch aufs Rad steigt.
https://www.fahrradkurier-dresden.de/
Über Bringbock:
Spezialisiert auf die ´letzte Meile´!
Mit schnellen, elektrifizierten Lastenrädern, umfahren wir jeden Stau, schonen Platz-Ressourcen in der Stadt und sind zu 100% emissionsfrei unterwegs.
Für unser Engagement sind wir von der Handelskammer Hamburg mit dem Umweltkurier-Siegel ausgezeichnet worden und sind damit Partner für Luftgüte und schadstoffarme Mobilität.
Mit unseren Dienstleistungen verbinden wir den vielfältigen lokalen Handel der Innenstadt mit ihren Kunden, sind Boten für die Bewohner unserer schönen Stadtviertel und vernetzen Unternehmen mit eiligen Sendungen.
Jedes Jahr werden über 20 Mio. Pakete von diversen Online-Shops in unsere schöne Stadt zu Ihren Bestellern versendet. Tendenz steigend!
https://www.bringbock.de/ | |||
19 Dec 2021 | Verkehrswende braucht neue Gesetze: Der VCD und Berlin autofrei haben sie geschrieben | 00:35:23 | |
Sowohl der Verkehrsclub Deutschland als auch die Berliner Initiative "Berlin autofrei" haben Gesetzesentwurfe entwickelt, die die Verkehrswende bundesweit und lokal beschleunigen sollen.
Ich sprach mit Kerstin Haarmann, Bundesvorsitzende des VCD, und Nina Noblé von der Initiative "Berlin autofrei" über die Bedeutung rechtlicher und vor allem zeitlich überarbeiteter gesetzlicher Grundlagen der Verkehrswende.
Bundesmobilitätsgesetz
Forderungen:
- Verkehrsprojekte müssen integriert und an Nachhaltigkeitszielen ausgerichtet geplant, finanziert und gestaltet werden.
- Der Verkehr wird bis spätestens 2045 klimaneutral.
- Mobilität wird für alle Menschen gewährleistet, auch für Ältere, Kinder, Menschen mit Handicap sowie für Menschen mit geringem Einkommen.
- Kein Mensch verliert im Verkehr sein Leben (Vision Zero).
- Mobilität wird raumverträglich, flächensparsam und effizient.
- Umweltbelastungen und vom Verkehr verursachte gesundheitliche Beeinträchtigungen werden minimiert.
- Der Vorschlag für ein Bundesmobilitätsgesetz wird in den Koalitionsverhandlungen der neuen Bundesregierung aufgenommen und in der kommenden Legislaturperiode verabschiedet.
https://www.vcd.org/bundesmobilitaets...
Berlin autofrei
Zweck und Ziel des Gesetzes
(1) Zweck dieses Gesetzes ist es, eine flächengerechte, gesunde, sichere, lebenswerte sowie klima- und umweltfreundliche Nutzung der öffentlichen Straßen in Berlin zu ermöglichen.
(2) Ziel dieses Gesetzes ist es, durch die Verringerung des motorisierten Individualverkehrs in Berlin die Zahl der verkehrsbedingten Todesfälle und Verletzungen zu senken, gesundheits-, klima- und umweltschädliche Emissionen (insbesondere Lärm und Abgase) zu verringern, das Sicherheitsgefühl und Wohlempfinden gerade auch von besonders schutzbedürftigen Verkehrsteilnehmer:innen wie beispielsweise älteren Personen und Kindern zu verbessern, die Wohn- und Aufenthaltsqualität zu steigern sowie die geschäftliche und kulturelle Attraktivität Berlins zu fördern.
(3) Die Regelungen dieses Gesetzes sind sowohl der Allgemeinheit als auch den Anwohner:innen und den Verkehrsteilnehmer:innen des Umweltverbundes zu dienen bestimmt.
https://www.volksentscheid-berlin-aut... | |||
02 Jan 2022 | Raul Krauthausen: Wie kann ich was bewegen? Was ist konstruktiver Aktivismus? | 00:39:17 | |
Nur wie?Ich spreche mit Raúl Krauthausen, der zusammen mit Benjamin Schwarz ein Buch geschrieben hat. Sie wollen ermutigen durch Gespräche mit erfolgreichen Aktivist:innen und inspirieren zu eigenem Engagement. Wir sprechen darüber, wie wichtig das "Tun" für die eigene Selbstwirksamkeit ist, wie schwierig auch manchmal die Konflikte innerhalb der "linken Bubble", die es sehr viel weniger als die Gegenseite schafft, Einigkeit zu symbolisieren. Während sie die Rechten kaum vor den Kulissen streiten, die Autoindustrie mittlerweile mit einer Stimme und nicht mehr in Automarken spricht, der Lobbyismus an allen Tischen der Entscheidung mit sitzt, schaffen wir es manchmal noch nicht, den Aktivismus der anderen zumindest zu unterstützen.
Raul berichtet von seinen Gesprächen, die er auch in einem Podcast gesammelt hat und weiter sammelt.
Lange galt Aktivismus eher als Synonym für krawalligen Protest denn als ernsthafte politische Arbeit. Indem Krauthausen und Schwarz den Begriff des konstruktiven Aktivismus in die Debatte einführen, schaffen sie ein neues Verständnis: Konstruktiver Aktivismus ist ein leidenschaftliches politisches Instrument, das nichts mit schwarzen Blöcken aller Art zu tun hat, sondern radikal und konsequent für die konkrete Veränderung aktueller Umstände kämpft.
Aber wie schafft man es, wirklich etwas zu bewegen?
Welche Aktionen, welches Engagement kann tatsächlich Veränderungen herbeiführen?
Dafür gibt es viele gute Beispiele, und darum bilden die Gespräche mit konstruktiven Aktivistinnen ein Zentrum des Buches: Luisa Neubauer (»Fridays for Future«), Carola Rackete (Seenotretterin), Gerhard Schick (Bürgerbewegung Finanzwende) u. v. a. Berichten von ihrer Arbeit, ihren Erfahrungen, auch ihren Ängsten und Niederlagen, vor allem aber darüber, warum Aktivismus eine Bereicherung ist – für die Gesellschaft und für das eigene Leben. | |||
16 Jan 2022 | Rebecca Peters: Was ist feministische Verkehrswende? Welche Forderungen hast du an die Ampelkoalition? | 00:32:31 | |
Ich habe mich in meinem ersten #SheDrivesMobility Livecast mit Rebecca Peters getroffen. Das Format ist neu, wird live auf YouTube und Twitter ausgestrahlt (es lohnt sich also, meinen YouTube Kanal zu abonnieren!). Zunächst nehme ich eine halbe Stunde lang den klassischen #SheDrivesMobility Podcast auf und führe dann durch eine halbe Stunde interaktive Fragerunde. Entweder live im Chat bei Youtube oder per Hashtag #SheDrivesMobility bei Twitter.
Rebecca ist Verkehrsgeographin und hat nicht zuletzt auch durch ihr Studium und das Leben im fahrradfreundlichen Ausland ihre Sicht auf deutsche Mobilität verändert.
Rebecca sagte zu Beginn ihrer Amtszeit:
„Deutschland steckt mitten in einer anspruchsvollen Transformation. Es geht darum, in wenigen Jahren ein klimafreundliches Verkehrssystem aufzubauen – und gute Mobilität für alle zu ermöglichen. Dafür ist das Fahrrad in Kombination mit einem sehr gut ausgebauten ÖPNV und guten Fußwegen eine unglaublich potente und zugleich sozial verträgliche Lösung. Meine Vision ist, dass das Fahrrad das Lieblingsverkehrsmittel in Deutschland wird. In der Stadt und auf dem Land, bei Jung und Alt. Nicht alle Autofahrten müssen wegfallen, aber möglichst viele. Damit das gelingt, muss Deutschland in weniger als zehn Jahren ein richtig attraktives Fahrradland mit hervorragenden Radwegen, großzügigen Fahrradparkhäusern und sicheren Kreuzungen werden. Dafür trete ich an. Weil die Beharrungskräfte des alten Verkehrssystems aber so gewaltig sind, müssen wir als Fahrradlobby dynamisch weiterwachsen, die Kräfte für die Verkehrswende bündeln und gemeinsam stark und unüberhörbar sein. Die Ampel-Koalition darf sich nicht vorgaukeln, dass man mit ein bisschen Ladeinfrastruktur für Elektroautos das Kern-Problem löst. Deutschland braucht weniger Auto und viel mehr Fahrrad. Und dafür brauchen die Menschen attraktive Angebote – komfortable und sichere Radwege, auf denen man gerne fährt.“
Der ADFC ist der größte Interessensverband der Radfahrerinnen und Radfahrer in Deutschland und weltweit – mit über 200.000 Mitgliedern, mehr als 500 regionalen Gliederungen und rund 11.000 ehrenamtlich Engagierten. Der Fahrradclub setzt sich auf allen politischen Ebenen für die Verkehrswende und sicheren, komfortablen Radverkehr ein. Der ehrenamtliche ADFC-Bundesvorstand wird alle zwei Jahre gewählt. Für das operative Geschäft betreibt der ADFC eine Bundesgeschäftsstelle mit einem 40-köpfigen hauptamtlichen Team an den ADFC-Standorten Berlin und Bremen. | |||
30 Jan 2022 | Caro Rackete und Manuel Grebenjack von #LobauBleibt: Wie wird Klimagerechtigkeit Treiberin gesellschaftlicher Transformation? | 00:46:55 | |
Zu Silvester gab es eine mutwillige Brandstiftung bei einer der Mahnwachen der LobauBleibt-Bewegung gegen den Bau der Stadtautobahn. Gegen zwei Uhr Früh wurde ein hölzerner Witterungsschutz mittels einer brennbaren Flüssigkeit in Brand gesetzt, während sich mehrere Klimaaktivist:innen darin befanden. Alle von ihnen konnten sich rechtzeitig in Sicherheit bringen und blieben glücklicherweise körperlich unverletzt.
Vorfälle wie dieser zeigen: Da ist was schief. So oft werden Menschen, die sich gewaltlos dem Klimaburnout entgegen stellen und mit ihren Körpern die fossile Maschine aufzuhalten versuchen, als "asozial", "Terrorist:innen" und - im besten Falle "naive Träumer:innen" diskrediterit.
Ich habe mich mit Caro Rackete, die zusammen mit Payal Parekh den Text "Wie kann die Klimabewegung ihren Kampf eskalieren, um die Machtverhältnisse zu verändern?" veröffentlicht hat, Artikel findet sich hier: https://wald-statt-asphalt.net/wie-kann-die-klimabewegung-ihren-kampf-eskalieren-um-die-machtverhaltnisse-zu-verandern/, getroffen, um zu beleuchten:
Wie werden wir wirksamer? Leider war Payal kurzfristig erkrankt, so dass Manuel uns von den aktuellen Geschehnissen rund um #LobauBleibt, die bis heute andauern, auch in diesem Fokus berichten konnte.
Welche Rolle spielt friedliche Sabotage? Welchen Unterschied macht der Protest zwischen Gegenständen, Anlagen und Menschen? Wie wichtig ist übergreifene Zusammenarbeit bei den Protesten?
In der Zwischenzeit wurde eine junge Frau bei einer Sitzblockade, die sich gegen die Vernichtung von Lebensmitteln richtete, von einem Mann unfassbar gnadenlos in ihr Gesicht geschlagen. Mehrfach. Unter diesem Video entbrannte eine zum Teil sehr unwürdige und sexistische Diskussion. Viele zu viele begrüßten das Schlagen der Frau, einige ergriffen für den Mann, der für einen Lieferdienst arbeitete, Partei. Wie schaffen wir es, hier zum einen die Gräben nicht noch zu vertiefen, zum anderen aber auch das System sichtbar zu machen, das für solche unmenschlichen Umgang untereinander sorgt?
Wie entlarven wird, dass das aktuelle Systeme nur wenigen zugute kommt?
Wie erreichen wir Solidarität und Zusammenhalt? | |||
14 Feb 2022 | Sag mal, Maxi: Wie sieht der Schrauber die Elektromobilität - Chance oder Bedrohung? | 00:34:20 | |
wie so oft im Leben führt der Kontakt zu Menschen, die ein anderes Leben als wir selbst führen, dazu, dass wir dazulernen, Sichtweisen kennenlernen und auch Gemeinsamkeiten. So zeigt auch Maxi klare Kante gegen rechts und die so genannten Spaziergänger:innen.
Er arbeitet als Mechatroniker in einer großen Vertragswerkstatt und hat bei Twitter immer mit einer mir sehr lieben Prise Humor Beobachtungen aus seinem Schrauberalltag, aber auch ganz konkrete Hinweise zu Reparaturen und Fehlersuche parat.
Denn: Nichts ist nachhaltiger wie ein Auto, das lange gefahren und gut gepflegt wird!
Denn in jedem Auto stecken enorm viele Ressourcen, so dass es sehr umweltfreundlich sein kann, nicht alle drei Jahre ein neues per Leasing anzuschaffen.
Wir unterhalten uns über seinen Werdegang zu Schrauber, seiner Freude an Fortbildung und lebenslangem Lernen, seine Familienmobilität und die Faszination, die Motoren und Technik auf ihn ausüben.
Ich tagge Maxi z. B. immer bei Fragen zu "warum sollten Reifen nicht plattgemacht werden?" - oder auch: "warum ist es eigentlich so kompliziert, #Verbrennerautos elektromobil zu machen?".
Uns einen damit sehr viel mehr Dinge, die uns erstmal zu trennen scheinen. Der Automechatroniker und die, die angeblich Autos hasst - wie geht das zusammen? Die Ankündigung unserer Zusammenarbeit hat für echte Verwirrung gesorgt.
Bester Moment, um sich mal live vor Publikum auszutauschen! | |||
27 Feb 2022 | Saskia und Christian sprechen über den Personalmangel in der Verkehrswende und Studiengänge, die das lösen werden. | 00:38:40 | |
Habt ihr euch schonmal Gedanken darüber gemacht, was es eigentlich bedeutet, wenn eine Stadt wie Berlin durch einen Radentscheid ein Mobilitätsgesetz erhält, das umfänglich die Basis für die hauptstädtische Verkehrswende legt - in den Behörden aber schlicht nicht die Anzahl von Menschen vorhanden ist, um dieses auch schnell und nachhaltig umzusetzen?
Saskia ist Stadträtin für das Ordnungs-, Straßen- und Grünflächenamt und war zuvor Leiterin des Bereichs Wissensmanagement und zentrale Prozesse beim Allgemeinen Deutscher Fahrrad-Club (ADFC). Sie wechselte bewusst in die Behörde, um ihre beim ADFC gewonnene Expertise "vor Ort" umzusetzen. "Es gibt nichts Schöneres als diese Jobs, mit denen du das Viertel, in dem du lebst, zu einem Viertel umbaust, das wieder die Menschen im Fokus hat!" Im Podcast wird Saskias Begeisterung ansteckend deutlich.
Zum 1. April 2021 trat Dr.-Ing. Christian Rudolph die Professur „Radverkehr in intermodalen Verkehrsnetzen“ im Fachbereich Ingenieur- und Naturwissenschaften der TH Wildau an. Zuvor war er Leiter der Forschungsgruppe Last Mile Logistik und Güterverkehr am Institut für Verkehrsforschung beim Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt e.V. (DLR). Dort war er unter anderem für Projekte zur gewerblichen Fahrradnutzung verantwortlich.
Wir sprechen über neue Ausbildungsgänge, neue Behördenkultur und das Zusammenwachsen von Wissenschaft und Verwaltung. Saskia begeistert für die Arbeit am "lebenden Objekt" der eigenen Wohn- und Arbeitsumgebbung, während Christian mit ganz praktischen Forschungsarbeiten u. a. erforscht, welche Geschäftsmodelle im Radverkehr lohnenswert scheinen und wie Partizipation der Bevölkerung die Verkehrswende beschleunigen kann.
Der Master-Studiengang Radverkehr ist nicht zulassungsbeschränkt. Es wird ein Bachelor mit 210 CP benötigt. Bei einem Bachelor mit 180 CP gibt es im Wintersemester die Möglichkeit die fehlenden 30 CP über das Zertifikatsstudium zu erwerben. | |||
13 Mar 2022 | Einen Monat Buchautorin, ein Rückblick, ein Ausblick, was bewirkst du eigentlich Katja? | 00:27:51 | |
Die Zeit vor und nach Erscheinen des Buches war enorm anstrengend für mich. Nicht unerwartet, natürlich nicht, aber die Härte vor allem der Abwehr hat mich doch sehr erstaunt. Ich weiß nicht, wie es euch geht. Aber wenn ich einen Menschen nicht gut leiden kann und die Arbeit dieses Menschen für falsch halte, dann ignoriere ich diese Person. So funktionieren leider nicht alle, die in diesem Internet tätig sind, so dass ich nahezu täglich krasse Attacken erfahre. Aber das ist ok, auch das bespreche ich in dieser Folge, denn es zeigt letztlich nur, dass meine Arbeit nicht "egal" ist, sondern Reaktionen hervorruft. Und das ist doch gut! :) | |||
28 Mar 2022 | Claudia Kemfert: Was sind die drei Mythen der Verkehrswende - und was die drei schnellsten Lösungsschritte? | 00:48:32 | |
Ein unsäglicher Auftritt von Moderator und Gästen bei "Hart, aber fair" bewog mich dazu, Claudia Kemfert anzuschreiben, ob wir nicht einen gemeinsamen Twitter-Space zum Thema Verkehrswende machen wollen, in dem ausgeredet, zugehört und Fragen gestellt werden können. Also das Gegenteil der genannten TV-Sendung. In dieser halben Stunde Talk erfahrt ihr Claudias Sicht auf den Status Quo der Verkehrswende, die natürlich sehr stark an die Energiewende gekoppelt ist, sie nennt und widerlegt euch die drei Mythen, die ihr immer wieder begegnen in Diskussionen vor allem mit Menschen, die eigentlich nichts verändern oder Stillstand wollen. Sie nennt aber auch drei Maßnahmen/Ansätze, die sehr schnell umgesetzt werden könnten, um endlich Mobilität und nicht Auto zu denken und zu handeln.
Da ihr mich gebeten habt, bei meinen Livetalks zukünftig auch die Fragen und Antworten des Publikums zu verwenden, findet ihr diese ebenfalls in der Folge und könnt selbst entscheiden, ob diese euch interessieren.
Freue mich auf Feedback, über Weiterempfehlung und gerne auch neue Vorschläge, wen ich mal ans Mikro holen sollte. | |||
10 Apr 2022 | Sara Schurmann: Wie wird aus "Klartext Klima" Aktion für die Abwendung der Klimakatastrophe? | 00:35:45 | |
Der erste Talk, den ich mit Sara Schurmann hatte, war kurz nach Veröffentlichung ihres offenen Briefes im September 2020. In diesem adressierte sie an die Journalist:innen dieser Welt.
Auszug:
Auch viele Journalist:innen scheinen noch immer nicht verstanden zu haben, wie ernst die Klimakrise ist und an was für einem historisch entscheidenden Punkt wir gerade stehen. Zu wenige von uns machen sich bewusst, wie sehr diese Krise unsere eigene Zukunft konkret und unmittelbar bedroht.
Bei heutigen Emissionen werden wir in etwa acht Jahren das gesamte verbleibende CO2-Restbudget verbraucht haben. Es bleiben also weniger als zehn Jahre, um die Erderwärmung unter 1,5 Grad gegenüber dem vorindustriellen Niveau zu halten. Zehn Jahre, in denen Politik, Wirtschaft und Gesellschaft entschlossen handeln und die CO2-Emissionen weltweit halbieren müssen.
Was ist in den anderthalb Jahren zwischen damals und heute geschehen?
Darüber spreche ich mit Sara, die gerade ihr Buch "Klartext Klima!: Zusammenhänge verstehen, loslegen und effektiv handeln" veröffentlicht hat. | |||
24 Apr 2022 | E-Scooter: Lösung im Mobilitätsmix oder ewiges Ärgernis - eine Aussprache | 00:49:51 | |
Ich spreche mit Caspar Spinnen von VOI, einem schwedischen Anbieter von E-Scootern, und Roland Stimpel von Fuß e. V., dem Lobbyverband für Fußgänger:innen über die Probleme, Möglichkeiten und Lösungen im Mobilitätsmix. Scooter sind nur so | |||
08 May 2022 | Rostiges Ross und Bike Bridge - wie ehrenamtliche Initiativen Menschen auf´s Rad helfen | 00:37:20 | |
Es ist auch Thema in meinem Buch: Das Fahrrad ist DAS Symbol feministischer Verkehrswende. Erst, wenn wir alle Personen, die Rad fahren wollen, auf dem Rad im Straßenverkehr sehen, ist unsere Infrastruktur gesundet. Warum feministisch? Das Rad können sich alle leisten, selbst reparieren, es nimmt wenig Platz, ist leise und verursacht kaum Emissionen. Bike Bridge aus Freiburg und das Rostige Ross aus Dresden haben es sich zur Aufgabe gemacht, möglichst vielen Gruppen in unserer Gesellschaft Zugang zum Fahrrad zu schaffen. | |||
22 May 2022 | (Un)Gehört im Petitionsauschuss: Etwas Licht, viel Schatten und ein breites Bündnis. | 00:43:21 | |
Tino Pfaff und ich waren am 16. Mai mittags eine Stunde im Bundestags zur Anhörung von unserer Petition #FreiVonÖl, die 65.094 Unterschriften erhalten hat. Unser Fazit ist positiv, auch wenn wir beide live dabei waren, wie wenig es manchen Parteien um Inhalte oder um anwesende Personen geht. Sondern einfach nur um Proklamation eigener Inhalte, Diffamierung und völlig zusammenhangslose Einwürfe.
Tino und ich geben euch hier ein wenig Einblick, wie wir die Petition erstellt und eingereicht haben, wie der Verlauf eines solchen Prozesses ist und wie wir die einzelnen Vertreter:innen der Parteien wahrgenommen haben.
Unsere Meinung: Wir müssen ALLE demokratischen Mittel nutzen, die uns zur Verfügung stehen, um die fossile Zerstörung nicht nur auszubremsen, sondern endlich zu stoppen. Die Wirkmächte, die das nicht wollen, sind mächtig und seit Jahrzehnten gut vernetzt, aber wir sind uns sicher: Wir sind mehr. Das zeigte auch die parallel stattfindende Kundgebung, auf der zehn Vertreter:innen unterschiedlichster NGOs, Verbände und Wissenschaft sprachen.
Wir sollten eine Einheit werden, denn nein: Das sind wir noch nicht. Wir sollten aufhören, gegeneinander im Kleinklein zu arbeiten, sondern anzuerkennen, dass unsere gemeinsame Richtung stimmt und unterschiedliche Wege dorthin gut sind. Wir, die wir die Welt verändern wollen, vergeuden immer noch zu viel Energie in Kämpfen in den eigenen Reihen, schwächen uns damit unnötig und stärken unsere Feind:innen. Ich freue mich, wenn wir dieses toxische Verhalten 2022 endlich mal pausieren und zusammen wirkmächtiger werden.
Die Petition fordert unter anderem ein Tempolimit, autofreie Sonntage, ein Verbot von Inlandsflügen, den Ausbau der Fahrradinfrastruktur, die intensivere Nutzung der Schiene, ein Recht auf Homeoffice, ein Ende der Hybridauto-Förderung, Spritpreisunterstützung für öffentliche Mobilität und prekär Verdienende, eine Mobilitätsprämie für alle statt Kaufprämien für Besserverdienende und einen kostenlosen ÖPNV für drei Monate.
Das Besondere dieser Einreichung ist, dass mehrere Anliegen zusammengeführt werden. Die Idee: Ein bisschen runter vom Gas – und damit ist nicht nur das Tempolimit gemeint – hilft zum einen der Ukraine, indem es durch Öleinsparungen Putins Kriegskasse schmälert.
Zum anderen trägt es dazu bei, die Klimakatastrophe abzumildern und sozioökonomische Ungleichheit zu bekämpfen. Drittens, und das sollte nicht vernachlässigt werden, sorgen die Maßnahmen für mehr Sicherheit, Gesundheit und Lebensqualität im öffentlichen Raum.
Tino hat dazu einen Artikel bei Klimareport veröffentlicht - hier ein Auszug:
"In Deutschland zu leben, kann vieles bedeuten
Gehört man jedoch zu Deutschlands "Unterklassen", beispielsweise durch Arbeitslosigkeit oder Geringverdienst, dann ist man bereits jetzt aus vielen Bereichen gesellschaftlicher Teilhabe ausgeschlossen und andauernden Drangsalierungen ausgesetzt.
Auch Menschen mit internationaler Geschichte fallen häufig darunter. Im Jahr 2020 lag bei ihnen die Armutsgefährdungsquote bei 28 Prozent (ohne deutschen Pass bei 36 Prozent), gegenüber zwölf Prozent bei Personen ohne Einwanderungsgeschichte.
Diesen "Teilen" der Gesellschaft darf eine Mobilitätswende nicht noch mehr abverlangen als ohnehin schon. Vor allem Mobilitätsprämien – wie geförderte ÖPNV- und Bahn-Abos, aber auch E-Lastenräder und E-Bikes – oder gleich ein dauerhaft kostenloser Nahverkehr können sinnvolle Instrumente sein und die ungleichheitsfördernde Verkehrspolitik ablösen, wie sie sich im Dienstwagenprivileg oder in Auto-Kaufprämien für Besserverdienende ausdrückt.
Auch für Menschen mit Behinderung ist das heutige Mobilitätssystem mangelhaft, obwohl die Zahl der entsprechend modernisierten Bahnsteige sowie Bus- und Tram-Zustiege zunimmt. Eine Mobilitätswende braucht angepasste Lösungen. Menschen, die auf Mobilitätsunterstützung angewiesen sind, brauchen Sicherheit durch Ausnahmeregelungen." | |||
05 Jun 2022 | How to degrowth the transport sector - and regain liveable cities and regions. | 00:34:22 | |
Over the last 16 months, Degrowth Vienna, an austrian collective, has been working on a book in collaboration with over forty authors from both academic and activist contexts. It deals with the core question of how a socio-ecological transformation can be achieved and will be published in about two months. The book is an essential contribution to current debates on degrowth and socio-ecological transformation, in which the question of strategy has often been neglected. My guest John is PhD Candidate at the Central European University and Junior Fellow at the Centre for Economic and Regional Studies.
Together with Thomas Smith and Leon Leuser, John wrote Chapter 15 about Mobility & Transport. It tackles questions of degrowth transformation in the mobility sector and investigates different directions, from technology based scenarios, to others that question mobility in itself. It also assesses the extent to which car sharing may represent a satisfying degrowth strategy, focussing on a Paris based example.
brief description:
‘Mobility and transport: An overview of strategies for social-ecological transformation in the field of transportation’ written by John Szabo, Thomas SJ Smith and Leon Leuser is a book chapter that discusses strategies to reconfigure the unsustainable transportation system currently prevalent. Through a number of examples, it shows how the dominant system can be dismantled and alternative systems developed based on existing practices. It is a part of the book Degrowth & Strategy: how to bring about social-ecological transformation edited by Nathan Barlow, Livia Regen, Noémie Cadiou, Ekaterina Chertkovskaya, Max Hollweg, Christina Plank, Merle Schulken and Verena Wolf, published by Mayfly Books in 2022.
https://www.degrowthstrategy.org/ | |||
19 Jun 2022 | Christoph Krachten: Warum hinkt die deutsche Autoindustrie Tesla seit Jahren hinterher? | 00:35:01 | |
Christoph Krachten ist Wissenschaftsjournalist, Buchautor, TV-Moderator. Ich habe ihn in diesem Internet kennengelernt und fand spannend, wie er als jahrzehntelang umtriebiger Rechercheur, erster im großen Stil erfolgreicher YouTuber und Journalist auf die Elektromobilität in der Autobranche schaut. Umso mehr, als dass sein aktuelles Buch über Tesla fast nicht erschienen wäre.
Kein Wunder, ist die These, die Christoph vertritt, doch ziemlich "bold":
Ohne Tesla gäbe es keine Automobile Elektromobilität. Wir sprechen über das geschlossene System, das Tesla schuf, über die Nichtidentifizierung als Autohersteller, sondern Mobilitätsgestalter - aber auch darüber, ob das mit dem autonomen Fahren und den Robotaxis jemals so kommen wird, wie Tesla-Posterboy Elon Musk es verspricht.
Eins ist klar: Deutsche Hersteller hecheln dieser Konkurrenz immer noch um Jahre zurückliegend hinterher. Tesla hat das Ladenetz selbst aufgestellt und mit seiner Flotte verbunden. Öffnet dies, wenn auch zu horrenden Preisen, für Konkurrenzautos. Christoph sagt: "Der Vorteil bei Buchung über die Tesla-App ist enorm. Die Ladesäule existiert, funktioniert und ist nicht belegt. Das schafft in der Tiefe noch kein Konkurrent." Umso problematischer sieht er es auch, dass der VDA weiterhin Misstrauen in deutsche Autos sät. Konzerne wie Volkswagen sollten hier überlegen, ob sie in einem Verband bleiben, der efuels und PlugInHybride propagiert, obwohl vollelektrische Antriebe bereits alle Alltagsbedarfe abdecken. Auch bei der Ladeinfrastruktur sieht er noch keinen Masterplan, sondern nur Forderungen nach außen, an die Politik.
Christoph fährt seit 20 Jahren elektrisch, auch das für mich ein spannender Blick darauf, was schon mal möglich war - und wieder eingestampft wurde, zugunsten einer fossilen Abhängigkeit.
Elon Musk ist für Christoph nicht der Kopf des Produktes, aber der Skalierung, so ist Tesla schon der umsatzstärkste und wertvollste Autohersteller, ab dem nächsten Jahr wird er endgültig in die Massenproduktion gehen.
Christoph und ich sehen elektrisch betriebene Autos jedoch deutlich nicht als Lösung, der elektrische Antrieb löst nur einen gewissen Teil der lokalen Emissionen, es bleiben Platzverbrauch, Mikroplastik, Ressourcenverschwendung und zudem die dringend notwendige Energiewende, denn ein Tesla mit Kohlestrom ist kein Gewinn.
Christoph und ich thematisieren daher auch, wie wir weniger mobil werden, Flächen entsiegeln und vor allem Städte resilienter gegen die Klimakatastrophe machen. Christoph These: 20 Millionen Autos in Deutschland genügen, um mobil zu bleiben. Sharingsysteme lösen das Standproblem aktueller Pkw auf. Weg vom Besitz, gerade bei einem so hochgradig ressourcenintensiven Transportmittel. Dem Menschen wieder im Fokus zu haben bedeutet Hinwendung zur Lebensqualität, Abwendung von der menschgemachten Autoabhängigkeit.
Christoph aktuellen Bestseller
Tesla oder: Wie Elon Musk die Elektromobilität revolutioniert
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03 Jul 2022 | Celina Negro: Why do we need new communicative framings to win people over to the path to a car-free society? And what do these look like? | 00:31:14 | |
Many people understand campaign for a car-free city as a conflict between car drivers and cyclists, the vision is not in the foreground (e.g. strong focus on forms of transport and comparison between bicycles and cars in the problematisation).
The frame of a liveable city is not yet an established idea in people's minds. There is a lot of uncertainty about what a liveable city means, how mobility and quality of life are related. On the one hand, imagination is related to experiences and their evaluations (e.g. satisfaction with parklets), but also the way of communicating the visions must appear realistic.
Whether people understand and share the vision is one of the most important points for acceptance of restrictive measures.
Conclusion:
- Both pull and pull measures are needed for a transformation towards sustainable mobility. But there is an "implementation gap": pull measures are politically preferred due to fear of low public acceptance of push measures, among other reasons.
- Mobility research and planning: focus on how to best combine different measures, but not the importance of communication
- The work is not a "how to do it" guide, but is about working out which aspects should be taken into account with regard to public acceptance.
Conclusion and proposed solutions and suggestions:
Solution:
New approach: Problematise congestion, parking, increasing number of cars and focus on structural problems (guiding principle of the car-right city) instead of problematising individual behaviour. It has greater potential to cause a critical reflection of the status quo and thus agreement that something has to change about the current situation.
These arguments are more tangible, less likely to lead to a sense of attack on oneself and the current mobility style.
Interplay of problematisation and solutions:
Initiative: reduction of private cars is the solution
Not all of the problems mentioned can be solved by reducing the number of private cars. It also requires infrastructural changes as well as societal and institutional changes.
A focus on car reduction alone therefore makes the arguments less convincing for many.
Motivational function: Vision of a liveable city
Initiative: Vision of a liveable city leads to a better quality of life
Many people understand the campaign as a conflict between car drivers and cyclists, the vision is not in the foreground (e.g. strong focus on forms of transport and comparison between bicycles and cars in the problematisation).
The frame of a liveable city is not yet an established idea in people's minds. There is a lot of uncertainty about what a liveable city means, how mobility and quality of life are related.
Whether people understand and share the vision is one of the most important points for acceptance of restrictive measures. | |||
17 Jul 2022 | Die UBER-Files - welche Schwächen offenbaren die Enthüllungen und welche Konsequenzen müssen wir ziehen? | 01:08:53 | |
Mehr als 150.000 Euro pro Monat hat das selbstbezeichnete Mobilitäts-Startup - das meiner Meinung nach schlicht eine weitere Plattform ohne gesellschaftlichen Mehrwert ist - Uber zwischen 2014 und 2017 für Lobbyarbeit in Deutschland ausgegeben. Das geht aus einer umfassenden internationalen Recherche von 180 Journalist:innen unter Koordination des Internationalen Konsortiums Investigativer Journalistinnen und Journalisten (ICIJ) und dem britischen Guardian hervor, in der 124.000 vertrauliche Dokumente ausgewertet und eingeordnet wurden.
Wenige Tage nach der Veröffentichung habe ich mit der NDR-Journalistin Catharina Felke, Michael Oppermann, Geschäftsführer beim Bundesverband Taxi und Mietwagen, Dr. Jan Schilling, Geschäftsführer ÖPNV beim Verband Deutscher Verkehrsunternehmen, und Stefan Gelbhaar, verkehrspolitischer Sprecher der Bündnisgrünen im Bundestag darüber gesprochen, was die Recherche ergeben hat, aber vor allem auch, was wir aus den schockierenden Erkenntnissen lernen sollten. Alle drei Herren haben dabei auch ihre jeweiligen Rollen reflektiert:
Wie affin sind wir für "laute", aber einseitige Nachrichten?Welche Studien haben wir als Grundlage von Enscheidungen?Wie können gesetzliche Entscheidungsprozesse schneller werden, um weniger Missbrauch wie durch Uber geschehen, einzudämmen?Wie bauen wir Kontrollinstanzen in den Kommunen auf?
Catharina freute es sehr, dass die Rechercheergebnisse und damit eine intensive journalistische Arbeit auf solch positive Resonanz stieß - während das allgemeinen Echo eher negativ war, vor allem von Seiten der "Täter:innen" in dieser Causa. "Aber auch wir Medien müssen uns die Frage stellen: Wie kann es sein, dass Lobbyagenturen sich für 4.000 Euro einen Artikel in der FAZ kaufen können? Wie bleiben wir unabhängig genug, um Geschäftsmodelle wie die von Uber neutral zu bewerten? Wie gehen wir in unserer Branche mit einem Verlag wie dem Axel-Springer-Verlag um, der hier eine sehr unjournalistische Rolle gespielt hat?"
Abschließend habe ich mit den drei Herren noch über die erfreulichen Auswirkungen des 9-Euro-Ticket gesprochen, was auf dieses folgen könnte und wie auch Taxiunternehmen Teil des neuen Mobilitätssystems vor allem auf den Land werden.
Diese Folge ist eine Folge der Hoffnung für mich, dass wir uns endlich auf regionale Mobilitätswende besinnen und damit auf den einzig sinnvollen Weg. | |||
31 Jul 2022 | Maren Urner: Wie werden wir glücklich und brauchen wir dann noch große SUVs? | 00:51:25 | |
Da Maren nicht nur ein Buch geschrieben hat (ihr aktuellstes ist "Raus aus der Dauerkrise") und weil sie als Hirnforscherin spannende Hinweise gibt, wie wir endlich aus der Angststarre in das positive Denken und dann auch Handeln kommen, war es ECHT schwer, nicht gleich drei Stunden Podcast aufzunehmen.
Wir haben uns grob auf drei Blöcke beschränkt.
Block 1: Konstruktiver Journalismus.
Maren entdeckte vor ein paar Jahren das Konzept und die Notwendigkeit des Konstruktiven Journalismus, der nicht ausschließlich Probleme aufzeigt, sondern auch Lösungsansätze diskutiert. Dieser war jedoch im Vergleich zu anderen Ländern noch kaum ausgeprägt. Was lag da näher, als perspective daily zu gründen? 2016 ging sie diesen Schritt zusammen mit Han Langeslag, das als erste werbefreie Online-Magazin für Konstruktiven Journalismus zu etablieren, und war dort Geschäftsführerin und Chefredakteurin bis März 2019. Als sie einen Ruf an die Hochschule für Medien, Kommunikation und Wirtschaft erhielt, ließ sie dieses Amt ruhen.
Aktuell braucht perspective daily eure Hilfe. Es gibt eine Rettungsaktion, die ihr hier findet.
https://perspective-daily.de/
Block 2: Warum haben wir verlernt, glücklich zu sein, ohne überbordend zu konsumieren?
Und dazu gehört natürlich auch unser Hunger nach einem immer größeren Auto, nach immer ferneren Reisen und nach einer Hypermobilität, die es vor dem Auto so nicht in unserer Gesellschaft gab.
Maren hat zwei Dinge, die sie immer wiederholt, weil sie so wichtig sind:
Die Feststellung: Alles beginnt im Kopf!
Die Frage: Worum geht es wirklich?
Mit diesem Blick schaut Maren auch auf den Begriff "Krise", der aktuell omnipräsent ist. Corona, Klima, Überfall auf die Ukraine, brennende Kontinente, Flüchtende... die Liste an Krise ist unendlich. Aber sind das wirklich noch Momente - oder sind wir vielmehr dauerhaft in diesem Zustand und sollten lernen, positiv und konstruktiv mit diesem umzugehen? Auch Glück ist nach Maren nicht von der Intensität des einzelnen Momentes am nachhaltigsten, sondern wenn es sich wiederholt - am besten auf unterschiedliche Weise. Und damit kommen wir auch schon zum Kern: Die Menschheit in der Bedeutungskrise? Wir wissen einfach nicht, was uns glücklich macht. Deswegen sind alle materiellen Statussymbole der fossilen Welt auch etwas, das wie ein toxischer Kreislauf anmutet: Es muss immer noch mehr, noch teurer, noch beeindruckender werden. Und damit hat der fossil basierte Kapitalismus ein Hamsterrad der Abhängigkeiten geschaffen, die immer größer werden, während - um pathetisch zu werden - die Seele immer leerer wird. Denn weder macht Geld glücklich, noch die Dinge, die wir uns davon kaufen und die außerhalb der grundsätzlichen Basisversorgung liegen.
Maren zitiert hier Bronnie Ware, die als Sterbebegleiterin protokolliert hat, was Menschen sich auf dem Sterbebett wünschen. Und nein, da wünscht sich niemand, ein noch größeres Auto gekauft oder mehr gearbeitet zu haben.
I wish I’d had the courage to live a life true to myself, not the life others expected of me.
I wish I hadn’t worked so hard.
I wish I’d had the courage to express my feelings.
I wish I had stayed in touch with my friends.
I wish I had let myself be happier.
These are The Top Five Regrets of the Dying, and you have the opportunity right now to embody the wisdom that many realised far too late.
You’re here because, deep down, you yearn for something more.
Something tugs on your heartstrings and urges you to find courage, open your heart, connect, be happy and enjoy this one precious life.
Block 3 ist daher auch der Lösung gewidmet: Raus aus dem statischen, rein ins dynamische Denken!
Es war Maren und mir wichtig, im letzten Drittel die Zeit zu nutzen, den Weg zu beschreiben, der raus aus dem persönlich "Un-Glück", rein in das persönliche Glück und damit eben auch in eine Gesellschaft führt, die sich erlaubt, wirklich glücklich zu sein. Einer von Marens PLOPP-Momenten war ein handgeschriebener Zettel, den sie auf einer Wanderung las: "Augen auf und durch." stand dort. Genau! Eben nicht die Augen verschließen, vor dem, was ist, sondern aktiv durch Situationen gehen, die wir am liebsten umgehen möchten. Und dazu gehört natürlich die notwendige gesellschaftliche Transformation - und das Verändern unserer Abhängigkeit von Statussymbolen wie einem sinnlos großen Auto. | |||
14 Aug 2022 | Roda Verheyen: Wo keine Klägerin - da keine Richterin? Warum sind Klimaklagen ein wichtiges Mittel gegen die Klimakatastrophe? | 00:48:02 | |
Auf meiner Lesereise für Autokorrektur bin ich vielen verzweifelten Menschen begegnet: "Die wollen hier allen Ernstes eine neue Umgehungstraße bauen!" "Hier soll bald eine Autobahn lang führen, wo heute noch ein gesunder Mischwald steht!" Und - für mich vor fünf Jahren noch undenkbar - ich habe dazu geraten, zu klagen. Die Mühlen der fossilen Maschinen durch deutsche Gerichte zu stoppen. Hoffentlich so lange, bis die Vernunft auch in die Köpfe und Handlungen Jener gedrungen ist, die heute noch die fossile Maschine am Laufen halten.
In den vergangenen Jahren haben Gerichte die Kahlschläge im polnischen Białowieża-Nationalpark untersagt, sie ordneten einen Stopp der Rodungen im Hambacher Forst an, sie setzten Fahrverbote in deutschen Innenstädten aufgrund von Klagen der Deutschen Umwelthilfe durch. In den USA verklagen Jugendliche die Regierung, weil ihnen deren Tatenlosigkeit die Chance nimmt, ein glückliches Leben in der Zukunft zu führen. In der Schweiz sind es Senior:innen, die klagen, weil nachweislich vor allem Frauen über 60 Jahre sehr gefährdet durch die Klimakatastrophe sind.
Im März 2021 erklärte das Bundesverfassungsgericht die Klimapolitik der Bundesregierung für verfassungswidrig. Im Sinne des Handelns für zukünftige Generationen, denen aktuelles politisches Handeln stets verpflichtet sein wollte. Auch an diesem Erfolg hatte Roda Verheyen großen Anteil. Die ZEIT schreibt: "Ein Urteil, das viele überrascht hat. Es ist deshalb so eine Sensation, weil es erstmals festhält, dass Klimaschutz ein Grundrecht ist – und einklagbar. Dieser Verweis auf die Grund- und Menschenrechte eröffnet Anwälten wie Verheyen nun viele Möglichkeiten für erfolgreiche Verfahren."
Wenig später entschied ein niederländisches Gericht, dass der Shell seine CO₂-Emissionen bis 2030 um 45 Prozent senken muss. Damit begann die Sicht auf Konzerne, die wie Staaten zu behandeln seien. Es war das erste Mal, dass ein Gericht einen privaten Konzern verpflichtete, Klimafolgen abzuwenden. An Gerichten hat eine Zeitenwende begonnen: Umweltrecht ist zu einer überzeugenden Waffe im Kampf gegen die Klimakrise geworden.
"Sehr geehrter Herr Dr. Diess", schreibt sie Anfang September an den Chef von VW. Im Auftrag von Greenpeace fordert Verheyen den zweitgrößten Autobauer der Welt dazu auf, spätestens ab dem Jahr 2030 keine Verbrennerautos mehr zu verkaufen und seinen CO₂-Ausstoß um 65 Prozent gegenüber 2018 zu senken. Sollte sich der Konzern nicht dazu bereit erklären, werde man "zur Klage raten". Zeitgleich haben BMW und Daimler Schreiben bekommen, von Verheyens Kollegen Remo Klinger im Auftrag der Deutschen Umwelthilfe. Es ist - so aus einem Artikel der ZEIT entnommen, "ein koordinierter Angriff auf breiter Front. Auch Klinger ist ein von der Wirtschaft gefürchteter Umweltanwalt, der 2018 die Dieselfahrverbote erstritt."
Wir sprechen über die Klage gegen Volkswagen, die Klage gegen RWE - beide sind flankiert von Bauern in Peru und Deutschland, die hohe Einbußen aufgrund der Klimakatastrophe erleiden. Bei der Klage gegen VW kommt zudem hinzu, dass es ein Ausstiegsdatum aus dem Verbrenner-Auto geben muss, das weit vor dem anvisierten 2035 liegt - und 65 Prozent weniger Emissionen.
Sie erklärt mir und damit euch Zuhörenden die unterschiedlichen Ebenen von Gesetzgebung in der EU, in Deutschland, dem Lobbyismus, aber auch den Möglichkeiten, die manche Urteile eröffnen. So zum Beispiel das Recht auf Gesundheit. Das habe ich in vielen der Städte, die ich grad auf meiner Interrailtour besuche, nicht umgesetzt gesehen. Es gab Warnungen vor schlechter Luftqualität, ich hatte Atemprobleme und war wenig belastbar - aus einer Kombination von großer Hitze und Abgasen heraus. "Natürlich können Menschen klagen, dass ihre Gesundheit geschützt wird!", so Roda Verheyen.
Am 9. September geht es in Detmold um die nächste Entscheidung gegen Volkswagen. Roda ist es dabei nicht so wichtig, zu siegen - auch wenn sie bis in die letzte Instanz gehen wird. | |||
28 Aug 2022 | Annika Joeres: Sind deutsche Städte und Regionen auf die Klimakatastrophe vorbereitet? | 00:37:58 | |
Klima außer Kontrolle - so heißt nach "Klimaschmutzlobby" das aktuelle gemeinsame Buch von Annika Joeres und Susanne Götze. Ihr Fazit: "Wir haben in Deutschland eine echte Anpassungslücke. Die meisten fühlen sich sicher – aber das sind wir nicht mehr. Nach unseren Recherchen sind wir nur mangelhaft auf die Folgen der Klimakrise vorbereitet. Wir haben exklusiv alle 400 Kreise und kreisfreien Städte gefragt, ob sie schon Pläne für den Schutz ihrer Bevölkerung vor Extremwetter haben, wie etwa die Zentren mit Bäumen gegen Hitze zu wappnen oder Rückhaltebecken für Starkregen zu schaffen. Die Ergebnisse sind erschreckend. Unser Eindruck ist: Städte, Landesregierungen und Bundesregierung fangen gerade erst an, sich mit Klimaschutz zu beschäftigen, also Emissionen einzusparen. Die meisten Verantwortlichen beschäftigen sich aber noch nicht mit der Anpassung und den Folgen einer aufgeheizten Welt. Dabei riskieren wir unsere Gesundheit sowie hohe materielle und wirtschaftliche Schäden: Weil Hitze für ältere und vorerkrankte Menschen lebensbedrohlich ist, weil Kraftwerken ein Blackout droht, weil mit konventionellem Anbau die Ernten verdorren und Wälder sterben, weil Hochwasser Häuser wegreißen. Vorsorge ist immer günstiger – beim Klimaschutz wie bei der Anpassung. Reagieren wir erst, wenn die Katastrophe da ist, zahlen wir als Steuerzahler alle drauf."
Ich habe dabei neben den allgemeinen Erkenntnissen aus der Recherche mit Annika und den hoffnungsmachenden Worten von Maja Göpel im Vorwort
(Diese Reise der Journalistinnen durch Städte, Moore, Landwirtschaftsregionen und Waldgebiete ist es, die bei allen Warnungen auch Mut macht, und ein neues Verständnis erlaubt für die faszinierenden Möglichkeiten, Infrastrukturen so umzugestalten, dass sie mit der Natur und für die Menschen funktionieren. Nicht gegen sie.)
vor allem auch das Augenmerk auf die Situation in unseren Städten aber auch Dörfern gelegt, die durch den Autoverkehr und die dafür errichtete Infrastruktur gelegt. Natürlich sorgt die Versiegelung durch Autoflächen für enorm große Probleme. Aber auch das Aufhitzen der geparkten Autos gerät immer mehr in den Fokus bei der Abwehr von Hitzeinseln in unseren Lebensräumen. Es braucht Korridore, in denen die Frischluft zirkulieren und die Städte abkühlen können, es braucht den Rückbau von geschlossenen Asphaltflächen für Autos zu Flächen für Menschen, die Regen wieder aufnehmen können. Es braucht Grün und Blau. Also Begrünung und Bewässerung. Dies wird nur möglich, wenn wir dem Auto vor allem die Privilegien wieder nehmen, die sie über unseren Raum erhalten haben.
"Wir sollten uns überlegen, was uns unsere Sicherheit, unser Leben und unser Wohlbefinden wert ist. Klimavorsorge ist umsetzbar, sobald Politik und Bürgerinnen und Bürger verstehen, dass wir keine andere Wahl haben: Die Klimakrise ist da. Die vergangenen Hitzewellen, die Katastrophe im Ahrtal waren vergleichsweise kleine Vorboten unseres künftigen Alltags. Mit dieser Perspektive sollten Städte, Firmen und die Bundesregierung ihr Budget sinnvoll einsetzen und bei jeder Investition überlegen, ob sie auch der Anpassung dienen kann.
Aber zuallererst müssen wir erst einmal verstehen, wie sehr sich unsere Umwelt ändern wird – und dass jeder Einzelne künftig mit Hitzewellen und Starkregen zurechtkommen muss. Es gibt sehr teure Umbauten wie Rückhaltebecken aber auch recht simple Sachen, die uns nicht nur schützen, sondern unser Leben sogar ganz unmittelbar verbessern. Konkret kann jeder der einen Garten hat, für Bäume und Schatten sorgen und selbst Fahrradfahren hilft langfristig: Weil für Radwege Städte weniger betoniert werden müssen als für Autos und die Luft sauberer ist. Möglich wäre es auch, sich auf der Arbeit, in der Familie oder bei seinem Lokalpolitiker dafür einzusetzen, die Anpassung ernst zu nehmen und sie konkret umsetzen zu wollen."
Ähnlich wie Roda Verheyen sieht auch Annika Joeres hier die Notwendigkeit juristischer Wege. Neben dem zivilen Engagement. | |||
11 Sep 2022 | Boris von Heesen: Was kosten uns die Folgen männlicher Automobilität - und wie kommen wir raus aus der toxischen Männlichkeit? | 00:37:27 | |
SheDrivesMobility90_Boris von Heesen.mp3 | |||
25 Sep 2022 | Jon Worth - wie ist es, grenzenlos in Europa mit der Bahn unterwegs sein zu wollen? Utopie? Dystopie? | 00:46:13 | |
Aktuell ist er schon wieder unterwegs - diesmal nicht mit dem Faltrad, sondern mit einem Alltagsrad. Und der Kategorisierung von elektrifizierter oder Dieselstrecke, Barrierefreiheit, Internet- und Handyempfang.
Anfang April diesen Jahres wagte sich Jon mit einer Idee an die Öffentlichkeit, die schon lange in ihm schlummerte: Er bat darum, ihm bei der Finanzierung des #CrossBorderRail-Projekts zu helfen. Innerhalb von vier Tagen war sein Spendenaufruf erfolgreich, die Projektplanung begann. Zusammenstellung der Fahrpläne, Fahrkarten und der Logistik für eine Reise, die insgesamt mehr als 30.000 km, mehr als 180 Züge und 40 Reisetage umfassen sollte. Von Haparanda bis Athen, von Lisboa bis Suwałki, von Valenciennes bis Poprad – keine Grenze, die man mit dem Zug überqueren kann, blieb unerforscht.
"Der Bedarf und die Notwendigkeit liegen auf der Hand - wenn wir in Europa unsere Verkehrssysteme dekarbonisieren wollen, müssen wir mehr Menschen von Flugzeugen und Autos auf die Bahn umsteigen lassen. Aber Eisenbahnsysteme innerhalb der einzelnen Länder funktionieren immer besser, als wenn man eine Grenze von einem Land zum anderen überqueren muss. Deshalb ist es wichtig, dieses Projekt zu verbessern."
Die Binnengrenzen der EU sind eigentlich abgeschafft, zumindest die meisten. Aber, wer über eine Grenze mit der Bahn fahren will, der bemerkt die Existenz der alten Grenzen oft noch, denn man stößt oft genug auf ein Hindernis. Unser Gast Jon Worth hat alle Binnengrenzen der EU mit der Bahn (oder dem Rad) überquert und herausgefunden: Oft müsste nur wenig gemacht werden, damit sich das Angebot deutlich verbessert.
Denn: Wir wollen in Deutschland die Fahrgastzahlen verdoppeln, Züge statt Flieger nehmen. Aber wie ist das Bahnsystem in Europa darauf vorbereitet? Jon hat sich dieser Frage gestellt und ALLE internen Grenzen in Europa mit den Bahnen bereist - auch wenn er dabei nicht immer in einer Bahn saß oder sitzen konnte. Doch davon mehr im Podcast.
“Die gute Nachricht ist, dass die Schieneninfrastruktur in vielen Teilen Europas bereits sehr gut ist, so dass die Ausweitung des internationalen Personenverkehrs weder kompliziert noch teuer ist. Vielerorts geht es nur darum, mehr Züge auf bestehenden Strecken fahren zu lassen, die Fahrpläne zu überarbeiten und Datenprobleme zu beheben – vieles kann getan werden, ohne neue Gleise zu bauen”, so Jon. | |||
02 Oct 2022 | Das Schweigen der Männer - warum hat die Verkehrswende noch nicht begonnen? Ein Rant. | 00:40:47 | |
Es reicht.
Der Verkehrssektor hat steigenden Emissionen, der Verkehrsminister muss nachbessern, liefert drei Seiten, die der Expert:innenrat ablehnt, anzuschauen, weil diese "Pläne" mit "mehr Homeoffice" und "mehr Rad" völlig diffus bleibt und nicht an die Wurzel geht: Den Autoverkehr deutlich zu reduzieren. Das Auto scheint schützenswerter als eine gute Zukunft für alle, jedwede Käferart und der Mensch an sich. Oder auch als das Ziel von Vision Zero (keine Verkehrstoten mehr) und wahlfreier Mobilität für alle.
Ich habe mein Buch geschrieben, weil ich mit allen Fakten, die deutlich aufzeigen, wie wichtig die Transformation autozentrierter Politik, Gesellschaft und Mobilität ist, nicht weiterkomme. Seit Jahren. Die Autos werden immer größer, mit immer weniger Personen an Bord (im beruflichen Pendelverkehr sind es 1,057 Personen) und es werden immer mehr. Auch 2021 sind die Zulassungszahlen wieder gestiegen. In einer Gesellschaft, in der 26 Millionen Deutsche (Kinder und Erwachsene ohne Führerschein) keinen Zugriff auf aktive Automobilität haben, fahren wir grad auf 49 Millionen private Pkw zu. 95 Gramm CO2 pro Kilometer wären diesen Pkw erlaubt, 122 Gramm sind es aktuell. Das liegt auch daran, dass mittlerweile 40 Prozent der Neuzulassungen SUVs sind - und die meisten von ihnen noch mit fossilen Treibstoffen fahren.
Ein Datenjournalist der ZEIT - Christian Endt - hat mit anderen hergeleitet, dass, wenn Deutschland die Pariser Klimaziele ernstnehmen würde, wir nur noch bis 2025 Verbrenner bauen dürften. Darüber hinaus redet kein Mensch darüber, dass wir diesen riesigen Autobestand endlich abbauen müssen, um Raum, Ruhe und resiliente Räume zurückzugewinnen. Für Menschen!
Ich beziehe mich auf Videos, die während einer Veranstaltung der Friedrich-Naumann-Stiftung, einer FDP-nahen Stiftung, entstanden. Volker Wissing war hier auf dem Podium, hielt aber auch eine Rede. Die mich verwirrte und entsetzte, weil sie aufzeigt, wie sehr er auf das Auto fixiert ist. Er liest steigende Zulassungszahlen nicht als Versagen seiner Politik, sondern als Erfolg des Produktes Auto. Und er redet über meine Perle, meine Stadt, die ich zukunftsfähig gestalten will und die mit Anjes Tjarks einen Verkehrs- und Mobilitätswendesenator hat, der Großes vor hat. "Die Hamburger" - so Wissing auf diesem Panel - hätten gesagt, sie wollen von 800.000 runter auf 300.000 Pkw. Was ich persönlich ja gut finde! Endlich konkrete Ziele!
Die Maßnahmen? Tempo 30, Parkplätze abbauen, Parkhäuser stilllegen (??), City-Maut.
Wissing schafft dann "wirren" Zusammenhang zu ländlichen Strukturen und endet mit:
"So halten wir die Gesellschaft ja nicht zusammen."
Was ja bedeuten würde, dass die aktuelle Autofixierung die Gesellschaft zusammenhält. Und das schließt dann den Kreis (leider) zu vielen anderen Narrativen der FDP, die "Spaltung" vermeiden will, indem sie Privilegien weniger schützt. Anstatt die Chance der multiplen Krisen zu sehen, von Grund auf eine gerechtere und sozialere Gesellschaftsstruktur zu etablieren - AUCH in der Mobilität.
Dieses Video zeigt die Kraft von Social Media. Bei allen Nachteilen, die diese sonst auch mit sich bringen:
Früher wären solche Äußerungen im „closed room“ geblieben.
Heute erfahren wir, was Minister denken und wie sie handeln wollen.
Brutal für alle, die seit Jahrzehnten ehrenamtlich, aber auch beruflich an der Mobilitätswende arbeiten.
Und dann komme ich zur Zerrissenheit meiner Rolle: Auf der einen Seite die "Linken", denen ich zu industriefreundlich bin, weil ich auch mit Auto"menschen" spreche - auf der anderen Seite die "Elektroautofans", die mich als eine Person lese, die das Auto hasst und Diesel Dieter zum Kauf von Fossilautos dränge.
Mein Wunsch: Wahlfreie Mobilität, nicht einfach Antriebe auszutauschen und eine Photovoltaikanlage auf dem Dach zu haben, sondern einen Umbau von Räumen zu lebenswerten Räumen und einer Mobilität im Sinne einer sicheren, bezahlbaren und barrierefreien Mobilität. That´s it. Was denkst du? | |||
09 Oct 2022 | Christian Endt: Warum müssen wir 2025 aufhören, Verbrennerautos zu bauen? | 00:37:10 | |
"Die CO₂-Bilanz des deutschen Verkehrs ist miserabel. Nähme die Regierung ihre internationalen Klimaziele ernst, dürfte sie ab 2025 keine neuen Benziner mehr zulassen."
So beginnt der Artikel von Christian bei ZEIT ONLINE.
Die Basis seiner Recherche über den Verkehrssektor sind Daten von German Zero, einem deutschen Think Tank, der sich dafür einsetzt, dass Deutschland bis 2035 klimaneutral wird. "So soll die völkerrechtliche Verpflichtung aus dem Pariser Weltklimaabkommen von 2015 eingehalten werden, welches eine Begrenzung der Erderhitzung auf 1,5 Grad festlegt."
Und damit kommen wir auch schon zum ersten Block des Gesprächs zwischen Christian und mir. Denn diese Folge soll auch eine sein, die ein wenig Grundlagenwissen vermittelt: Über den Pariser Klimavertrag, das Klimapaket der Regierung Merkel, den Wahlkampf ohne 1.5 Grad Wahlprogramme im letzten Jahr und die aktuellen Bestrebungen der Regierung unter Scholz, Klimaschutz voranzutreiben.
Der Pariser Klimavertrag, im Dezember 2015 als völkerrechtlicher Vertrag von 195 Staaten zum Abschluss und mit dem Ziel des Klimaschutzes in Nachfolge des Kyoto-Protokolls geschlossen, ist ein "fiktiver", aber sehr wichtiger Vertrag, der die Rahmenbedingungen der Vertragspartner:innen festlegt: Begrenzung der menschengemachten globalen Erwärmung auf deutlich unter 2 °C gegenüber vorindustriellen Werten.
"Mit Stand vom 7. November 2017 erkennen alle Staaten der Erde bis auf Syrien das Übereinkommen von Paris an. Noch im selben Monat gab auch Syrien seine Beitrittsabsicht bekannt. Auch Nicaragua trat bei, nachdem es zunächst den Beitritt abgelehnt hatte, weil es die Verpflichtungen im Vertrag für zu schwach hielt. US-Präsident Donald Trump kündigte am 1. Juni 2017 den Austritt der USA aus dem Übereinkommen an. Dieser wurde am 4. November 2020 offiziell vollzogen, vom amtierenden US-Präsidenten Joe Biden am 20. Januar 2021 jedoch wieder zurückgenommen.
Das Übereinkommen von Paris trat am 4. November 2016 in Kraft, 30 Tage, nachdem 55 Staaten, die zudem mindestens 55 % der Emissionen verursachen, die Ratifizierung abgeschlossen hatten." (Quelle: Wikipedia)
Bezogen auf die Emissionen ist Deutschland auf Platz 4 der Weltemittenten, hinter China, Russland und den USA, die alle deutlich mehr Einwohner:innen haben als wir. Unsere Verantwortung pro Kopf an der Katastrophe ist also ungleich größer.
Und damit kommen wir zum Transportsektor. Hier hat der private Pkw 61 Prozent Anteil an den Gesamtemissionen, ist also der mit Abstand größte Emittent - das mit Abstand größte Problem. Aus dem Artikel von Christian: "Auch der Expertenrat für Klimafragen hat Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) gerade ein ungenügendes Zeugnis ausgestellt: Sein Sofortprogramm, um Emissionen zu senken, verfolge nicht mal den Anspruch, die Klimaziele zu erreichen. Zuletzt beschloss der Koalitionsausschuss außerdem, die Anhebung des CO₂-Zuschlags auf Benzin und Diesel um ein Jahr zu verschieben."
Und weiter: "Um den Pariser Klimavertrag einzuhalten, muss die Zahl der Autos mit Verbrennungsmotor in Deutschland demnach bis 2030 um zwei Drittel sinken. Neuzulassungen wären nur noch bis 2025 möglich. Das geltende Klimaschutzgesetz bleibt hinter diesen Erfordernissen deutlich zurück: Es könnte laut Berechnungen von ZEIT ONLINE dazu führen, dass 2030 noch doppelt so viele Verbrenner auf der Straße sind, als mit dem 1,5-Grad-Ziel zu vereinbaren wären."
Wählt man das Inkrafttreten des Paris-Abkommens 2017 als Startpunkt für die Aufteilung und zieht ab, was seither bereits ausgestoßen wurde, verbleiben für Deutschland weniger als drei Milliarden Tonnen CO₂. Das Klimaschutzgesetz sehe einen mehr als doppelt so hohen Ausstoß vor, schätzt Wolfgang Lucht vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung. Drei Milliarden Tonnen entsprechen dem Vierfachen der CO₂-Menge, die Deutschland zuletzt innerhalb eines Jahres verursacht hat. Bis 2026 wäre dieses Restbudget also aufgebraucht. | |||
25 Oct 2022 | Doxa, Episteme und Ohrbläser - Carlo Masala: Wie schaffen wir es, dass endlich wieder Wissenschaft nicht Meinung führt? | 00:54:47 | |
Wir sprechen über:
die Prechtisierung von Debatten vor allem auch in Bezug zum Fachgebiet von Carlo: Der wissenschaftlichen Betrachtung von kriegerischen Auseinandersetzungen
ich unterhielt mich mit Carlo darüber, welche alarmierenden Tendenzen er hier nicht nur, aber vor allem nach dem Überfall auf die Ukraine beobachtetwarum er die Verschiebung der Debatte von Wissenschaft zu Meinung als problematisch erachtetum dann abzuleiten: was bedeutet für Carlo Journalismus, was Expertise, was Meinung?wir sprechen über seine Ideen, das Ungleichgewicht aufzufangen, durch Fort- und Weiterbildung von Redaktionen, durch Aufstockung von Expert:innen, weg zum generalistischen Ansatzund natürlich habe ich Carlo auch gefragt, ob Politiker:innen Faschist:innen bei Twitter zur Wahl gratulieren sollten.
Ich habe viel gelernt, auch für die Sorgsamkeit, die Debatten wieder enthalten sollten. Meinungsfreiheit ist wichtig. Jede:r hat das Recht zur Meinungsäußerung. Meinung jedoch als wichtiger zu erachten als wissenschaftliche Erkenntnisse ist fatal. | |||
07 Nov 2022 | Juristin Lea von Client Earth klagt vor dem Bundesverfassungsgericht für saubere Luft und ein gesundes Leben. | 00:39:15 | |
Die illegale und gefährliche Luftverschmutzung in ganz Europa schädigt die Gesundheit der Menschen, mindert ihre Lebensqualität und verkürzt ihr Leben. Wir alle sind davon betroffen, aber einige – insbesondere Kinder, ältere Menschen und Menschen mit geringem Einkommen oder aus ethnischen Minderheiten – sind anfälliger und stärker betroffen als andere.
1/3 der Todesfälle durch Schlaganfall, Lungenkrebs und chronische Atemwegserkrankungen weltweit werden durch Luftverschmutzung verursacht.
90% der Menschen auf der Welt atmen laut WHO verschmutzte Luft.
Client Earth will als NGO das Bewusstsein für die Risiken der Luftverschmutzung schärfen, sodass Regierungen das Problem nicht länger ignorieren können und gezwungen sind, schärfere Maßnahmen zu ergreifen. "In Deutschland unterstützen wir unseren Partner, die Deutsche Umwelthilfe (DUH) bei einer Reihe von Klagen für saubere Luft auf Stadtebene. Unsere Erfolge haben bereits weitreichende Veränderungen in der Autoindustrie und eine nationale Umstellung auf Elektrofahrzeuge ausgelöst."
Was tun, wenn die Wissenschaft feststellt, dass die Luft, die wir einatmen, viel gefährlicher ist als bisher angenommen – die Regierung aber nichts unternimmt?
Sieben Betroffene aus mehreren deutschen Großstädten sehen die Antwort darin, die Bundesregierung nach Karlsruhe zu zitieren.
Eltern und Kinder, von denen einige an Asthma und Atemwegserkrankungen leiden, kämpfen darum, dass das Recht auf saubere Luft rechtlich verankert wird. Sie haben nun vor dem Bundesverfassungsgericht Klage eingereicht. Wwährend viele Städte heute Schadstoffwerte verzeichnen, die gesetzlich zulässig sind, sprechen die WHO-Grenzwerte eine andere Sprache. Auch wenn in Deutschland die geltenden Gesetze eingehalten werden, gefährdet die Luft in den Städten nach den heutigen Erkenntnissen der Wissenschaft immer noch die Gesundheit der Menschen.
Die Kläger*innen wohnen in großen deutschen Städten, wie Berlin, Frankfurt am Main, Düsseldorf und München. Die Messstationen in diesen Städten verzeichnen eine Luftverschmutzung, die technisch gesehen rechtskonform sein mag, aber dennoch oft mehr als um das Doppelte über die von der WHO für 2021 festgelegten Grenzwerte liegt.
Was wurde bisher erreicht?
"Gemeinsam mit Einzelpersonen und Gruppen in ganz Europa haben wir in 11 Ländern rechtliche Schritte zur Bekämpfung der Umweltverschmutzung und zum Kampf für saubere Luft eingeleitet. Wir haben Rechtsgeschichte geschrieben, indem wir Präzedenzfälle vor den höchsten Gerichten in vielen EU-Ländern gewonnen haben, darunter der UK Supreme Court, der französische Staatsrat, das deutsche Bundesverwaltungsgericht sowie die obersten Verwaltungsgerichte von Polen und der Tschechischen Republik. Wir haben bewiesen, dass rechtliche Schritte ein mächtiges Werkzeug für Bürger und NGOs sind, um sauberere Luft in Städten zu erreichen. Unsere Erfolge vor dem Gerichtshof der EU haben verbindliche Präzedenzfälle geschaffen, die den Menschen in der ganzen EU helfen, für ihr Recht auf saubere Luft zu kämpfen." | |||
20 Nov 2022 | Oliver von Dobrowolski: Wer blockiert der Polizei in Berlin die Einsätze? Rettungssanitäter Jan: Was erschwert deine Arbeit? | 01:14:00 | |
ch sehe es als meine Verantwortung an, eskalierende und vor allem falsch geführte Debatten zu versachlichen, wenn sie in meine Kernkompetenz und meinen größten Wunsch fallen:
Mobilitätswende und Klimakatastophenabmilderung.
In den Debatten rund um den furchtbaren Verkehrstod einer Radfahrerin aus Berlin vor zwei Wochen sind ad hoc soviel Falschinformation, Schuldzuweisung und falsche Narrative geflossen, dass nicht nur ich das Gefühl hatte:
Viele Kräfte in dieser Republik haben nur darauf gewartet, den Zipfel eines Anlasses zu finden, um die Aktionen von Letzte Generation endlich diskreditieren zu können.
Es ging nur wenigen wirklich um die Verkehrstote, die eine von acht täglich war, und als Radfahrerin mitten am Tag von einem Betonmischer überrollt und so schwer verletzt wurde, dass sie im Krankenhaus verstarb.
Ihr Tod wurde instrumentalisiert, nicht, was ich valide gefunden hätte, um endlich sichere Radwege und Infrastruktur von der Noch-Bürgermeisterin oder dem Bundesverkehrsminister zu fordern, sondern um Menschen, die den Alltag stören, abzuwerten und zu diffamieren.
Gut, dass es noch besonnene Stimmen in dieser Debatte gibt, die den Unfall in das tägliche Straßenverkehrsgeschehen in Berlin einordnen, wo nicht Demos, sondern Falschparker:innen und Zweite-Reihe-Parker:innen Rettungs- und Polizeieinsätze zigfach täglich allein in Berlin behindern.
Danke an Oliver von Dobrowolski und Rettungssanitäter Jan für eure klare Worten.
Unser Fazit:
Lasst uns deeskalieren, sprachlich und vor Ort.
Lasst uns die Verkehrswende endlich beginnen und die Schwächsten schützen.
Strengere Strafen für Falschparken.
Mehr Raum für Menschen, statt Autos! | |||
04 Dec 2022 | Patrick Kaczmarczyk: Warum beruht der "Erfolg" der Autoindustrie nicht auf Innovation, sondern auf Rechenkünsten? | 00:40:34 | |
Wirtschaftlicher Wettbewerb gilt in der öffentlichen Debatte gemeinhin als Garant für den Fortschritt. Patrick Kaczmarczyk jedoch wirft ein, dass diese These so nicht stehenbleiben kann, solange man die Frage nach der Qualität des Wettbewerbs nicht stellt.
Ist es ein Wettbewerb, der hauptsächlich auf Lohnkostenbasis ausgetragen wird?
Oder über Investitionen und Produktivitätssteigerungen?
Anhand der europäischen Automobilindustrie hat er aufgezeigt, wie darwinistisch und zerstörerisch – und wie wenig innovativ – der Wettbewerb im europäischen Automobilmarkt war. Entgegen weitläufiger Vorstellungen sind selbst die deutschen Autohersteller, die gemeinhin als führend in Europa gesehen werden, wenig erfolgreich gewesen, wenn man den Blick auf Schlüsselindikatoren wie die Profitmargen, Cashflows und Innovationskapazität in alternativen Antriebstechnologien richtet.
In Europa, wo der Pkw-Markt im Laufe der Zeit stagnierte, zeigen die Daten, wie es den deutschen Unternehmen gelang, Marktanteil auf Kosten anderer Hersteller zu steigern. Einen Wendepunkt in der Branche stellen die 2000er Jahre dar, in denen die deutschen Produktionsstandorte ihre Wettbewerbsfähigkeit durch radikale Umstrukturierungsmaßnahmen im Inland (sowohl innerhalb der Unternehmen als auch als auch bei den Zulieferern) und durch Auslagerung der Produktion nach Osteuropa erhalten konnten. Nach der Finanzkrise profitierten die deutschen Unternehmen zudem von günstigeren Refinanzierungsbedingungen, die im finanzialisierten Automobilmarkt immer wichtiger wurden, da ein großer Teil des Absatzes über die eigenen Autobanken abläuft.
Aufgrund des darwinistischen Verdrängungswettbewerbs in Europa wurde die Produktion in Deutschland vor allem durch Kosten- und Refinanzierungsvorteile erhalten. Anstatt, dass man durch eine kluge Investitions- und Lohnpolitik die Industrie zur Veränderung und Transformation gezwungen hätte, spezialisierte man sich immer mehr auf die Produktion einer aussterbenden Technologie, verpasste technologisch den Anschluss an Hersteller in Asien und in den USA, und blockierte zudem jegliche Initiativen für eine nachhaltigere Gestaltung der Industrie in Brüssel. Dies betraf ebenso die gesamte Wertschöpfungskette, die nun vor den Scherben der Politik der letzten 20 Jahre steht.
In seinem Buch „Kampf der Nationen“ kritisiert Patrick somit die gängige Wettbewerbspolitik, die in den vergangenen Jahrzehnten hauptsächlich über Druck auf die Löhne, weniger über die Produktivität geführt wurde. Zudem erläutert er, dass die Politik überhaupt nicht die richtigen Bedingungen für einen wirtschaftlich fortschrittlichen Wettbewerb auf die Beine gestellt hat, weil es dafür eine viel weitreichendere internationale Zusammenarbeit bräuchte, insbesondere in der Lohnpolitik. Ziel müsste eine wirtschaftliche Kooperation der Staaten sein, die sicherstellt, dass nur die Unternehmen, nicht aber die Staaten miteinander im Wettbewerb stehen. In der Theorie existieren bereits diverse Modelle, aber sie finden kaum Anwendung in der Praxis. Hier dominiert noch kurzfristiges und mikro-orientiertes Denken.
Patrick Kaczmarczyk ist Referent für Wirtschaftspolitik in Berlin. Zuvor arbeitete er als Berater für die Vereinten Nationen in Genf. Dort befasste er sich in der UNO-Organisation für Welthandel und Entwicklung (UNCTAD) mit Analysen zur Kapitalmarktstabilität in Entwicklungs- und Schwellenländern mit Schwerpunkt in Projekten zur Stabilisierung der wirtschaftlichen Lage im Nahostkonflikt.
Neben seiner Beratungstätigkeit promovierte er als Stipendiat des Economic and Social Research Council (ESRC) der britischen Regierung am Institut für politische Ökonomie der Universität Sheffield. | |||
18 Dec 2022 | Sven Hillenkamp: Was tun mit der Letzten Generation? Ein Versuch der Einordnung. | 01:29:32 | |
Sven Hillenkamp hat sich entradikalisiert. Als der Genuss an der Gewalt in der linksradikalen Szene überhand nahm, verließ Sven diese. Um ohne Übergang in die Bewegungsforschung einzusteigen. Als einstmals Beteiligter aus der Distanz heraus zu beobachten und Studien auszuwerten, die sich radikalen Strömungen der Linken beschäftigen. Sind diese erfolgreich – und wenn ja: Wie kam es zum Erfolg, also der eingeforderten gesellschaftlichen Transformation?
Sven lebt mittlerweile mit seiner Familie in Stockholm, er hat mehrere Bücher veröffentlicht und arbeitet an einem Roman. Die vielen Facetten, die seine Arbeit hat, erlauben ihm die so wichtigen kleinen Fluchten, denn auch Sven kennt die Verzweiflung und die Hilflosigkeit, die auch er als Aktivist empfindet, wenn wir Statistiken beweisen, dass gerade mal die Hälfte der Bevölkerung die Klimakatastrophe als eine der drängenden Katastrophen ansieht – während uns die Zeit davonläuft. Sven formuliert seine Gedanken in den Essays der ZEIT, auf Twitter, in Podcasts und Interviews.
Hilflosigkeit führt gerade Gruppen wie „Just stop oil“ und die „letzte Geneartion“ zu Protestformen, die von der Gesellschaft massiv abgelehnt zu werden scheinen – und von der Politik genutzt werden, diese zu kriminalisieren und bis hin zu Hausdurchsuchungen und Gefängnisstrafen mit aller Härte zu behandeln.
• Sven hat ein Bild, das er nutzt, um zu verdeutlichen, was innerhalb der linken Bewegung in den letzten Jahren passierte. Es kamen immer neue „Kinder“ in diese Familie, neben dem ersten Kind, der großen Nähe zur Arbeiterschaft Jene, die heute durch den Begriff „Wokeness“ von Konservativen belächelt werden. Trans-, Antirassismus-, Antisexismus- und viele weitere -aktivismen, die in ihrer Dringlichkeit den Kern der linken Bewegung so verbreiterten, dass eben Jene, die sich bisher durch die Bewegung gespiegelt sahen, sich gegen sie wandten. So wird auch bei den Aktionen der „Letzten Generation“ stets der Arbeiter adressiert, der nicht zur Arbeit kommt, oder die Krankenpflegerin, die im Stau stehen muss. Konservative Kräfte nutzen diese vom Aktivismus scheinbar am tiefsten negativ Betroffenen, um Narrative gegen die Protestierenden auf der Straße zu finden – die so gar nicht zu IHREN Kerngruppen passen. Aber für ein emotionales Narrativ geeignet sind. Um das Bild zu erzeugen (das natürlich inhaltlich nicht stimmt): Die linke Bewegung ist „gegen das Volk“.
• Der tiefe Wunsch der Klimabewegung, mit Aufklärung zur Veränderung beizutragen.
• Das Tabu der Kritik innerhalb der Bewegung. Zweifel an bestimmten Details des Protests sind gefühlt unerwünscht, wer innerhalb der Bewegung kritisch schauen möchte, ob Erfolge erzielt werden konnten, gerät manchmal in die „Out-Group“.
• Das Herabwürdigen „wir haben nichts erreicht“ gegenüber Fridays For Future und anderen Bewegungen ist ein Problem. Ja, es wurde nicht genug erreicht im Sinne politischen Handelns, aber ohne FFF wäre die Klimakatastrophe heute NICHT so präsent, wie sie es ist. Anerkennung des Erreichten ist wichtig.
• Sven tauscht sich aus mit Fridays for future, Greenpeace, Extinction Rebellion und der Letzten Generation. Diese Offenheit für Austausch und kritische Reflektion macht Sven Hoffnung.
• Svens Fazit: Der Kampf gegen die Klimakatastrophe wird wohl nicht mit den Fakten über die Klimakatastrophe gewonnen.
Was heißt das nun?
Wir sind weit gekommen. Wir haben mehr aufgeklärt als jedwede Politik oder Industrie oder Fossillobby. Aus der ersten Phase der Aufklärung, die noch weiterlaufen muss, weil wir noch nicht alle erreichten, muss jetzt die zweite Phase erfolgen: Die Lösungen sichtbar machen. Den Druck auf Umsetzungen dieser Lösungen erhöhen. Vielleicht geht es daher 2023 nicht mehr um den „Alarm“, sondern um Sichtbarmachung und Stärkung jener kleinen Ansätze, die zwar um Längen weniger Budget haben als die Fossillobby, die aber zur Lösung des Problems beitragen. | |||
01 Jan 2023 | Auf drei Rotwein mit Carlo Masala - ein völlig subjektiver Jahresrückblick. | 03:02:02 | |
Wir sprechen über intrinsische Motivation, die Carlo und mich manchmal zu Getriebenen macht. Wir sind angetrieben von den Themen, die uns interessieren, aber 2022 war nicht unbedingt ein Jahr, das wir komplett "im Griff" hatten. Ähnlich wie viele andere, die zum Beispiel aktivistisch für das Klima tätig sind. Auch Kolleg:innen von Carlo haben ab September gesagt: So geht das nicht mehr weiter, die Belastung ist zu groß. Auch Carlo hat aus dieser Ausgebranntheit Konsequenzen gezogen, Podcastformate abgegeben und macht nicht mehr so viele Interviews und Talkshows.
Ich frage Carlo nach den 100 Milliarden Euro, die für die Bundeswehr zur Verfügung gestellt worden sind. Er ist aktuell sehr skeptisch, ob diese in richtiger Weise adressiert werden, wenn das System und die Prozesse dieselben bleiben. Wir streifen die Weltmeisterschaft in Katar, unser Erstaunen darüber, dass der große Protest erst kurz vor Beginn einsetzte. Über meine sportlichen Ambitionen und die Abkehr vom Massensport.
Und dann gehen wir durch unsere aktuelle Bundesregierung. Wir sprechen über feministische Außenpolitik, über die Arbeit von Annalena Baerbock und das Elitebewusstsein des Auswärtigen Amtes. Und die Tatsache, dass sie als Anfang 40erin dabei ist, dieses Amt hoch professionell und erfolgreich zu führen. Hier ist es natürlich total spannend, da Carlo ein wenig von seiner Wahrnehmung berichten kann. Dann sprechen wir über Olaf Scholz, den ich als Hamburgerin weniger neutral betrachten kann als Carlo. Wir besprechen die erfolgreiche Oppositionsarbeit der FDP und final dann auch Robert Habeck und sein erstes Jahr im Job.
Wir sprechen über die Figur Elon Musk, die Firma Tesla und die Versuche mit dem autonomen Fahren, die auch auf dem Gelände von der Uni, an der Carlo tätig ist, durchgeführt werden.
Dann dreht Carlo den Talk um und fragt mich, woher ich die Hoffnung habe, den Kampf gegen diese unfassbar übermächtige Autoindustrie und -lobby gewinnen zu können.
Ich erkläre, dass es mir nicht um die Gegnerin Autoindustrie geht, auch wenn ich diese natürlich gern als Partnerin hätte, um zu gewährleisten, dass die Transformation möglich und damit der negative Impact auf die deutsche Wirtschaft harmlos wird. Ich glaube an eine Gesellschaft in Bewegung und Begegnung, die aber aktuell durch das Auto verunmöglicht wird. Wir sind durch das Auto nur noch mit "Gleichen" zusammen. Es bedarf der bewussten Handlung, um Unbekannten zu begegenen. Was in der Bahn oder im Bus automatisch geschieht. Das schafft eine Trennung in unserer Gesellschaft, die uns nicht gut tut - auch gesellschaftlich betrachtet. Angst vor "Fremden" kann nur entstehen, wenn wir diesen nicht begegnen und sie näher kennenlernen.
Ich spreche darüber, dass vor allem auch die Immobilität und Abhängigkeit von Kindern bedrückt. Sie lernen nur noch aus 2. Hand.
Dadurch gerät unser Gespräch in unsere Kindheiten, die auf der Straße stattfanden. Wir muskelbewegt zu unseren Schulen gelangten. Doch schon der Vergleich des Schulweges seiner Kinder zeigt, dass die Generation der Kinder von Carlo schon eher gebracht wurde. Morgens Autostau vor den Schulen.
Wir sprechen über das Auto als Symbol von Erfolg. Über die mittlere Mittelschicht, die gut verdient und dennoch einen gewissen Lebensstandard sich nicht mehr leisten kann, wie gutes Wohnen in der Stadt. Carlo befürchte hier ein großes Aggressionspotential, was ich wiederum im Verhalten gegenüber den Blockierenden von der Letzten Generation bereits gespiegelt sehe.
Carlo und ich sind uns einig, dass wir neue Aufstiegsversprechen brauchen. Gute Bildung muss wichtiger werden als die Autoindustrie. Wir brauchen viele Füße, auf denen unser Land wirtschaftlich stehen kann - ausbalanciert und eben nicht in wackliger Abhängigkeit von einer Industrie.
Recht optimistisch ist Carlo, dass, wenn es politische Führungskräfte gibt, die Transformation möglich ist. Davor wird sich jedoch gescheut, weil Politiker:innen aktuell nur auf Umfragewerte schauen. | |||
15 Jan 2023 | Folge 100! Was könnte ich besser tun, als der deutschen Verkehrspolitik eine Note zu geben? Sechs! Setzen! | 01:19:36 | |
Wir sprechen über unseren Blick auf ein Jahr Digital- und Verkehrsministerium der Ampelregierung, über Lösungen, die in überbordender Menge vorhanden, aber politisch und industriell nicht gewollt sind - und über die Wünsche, die wir an die nächsten drei Jahre Verkehrspolitik in Deutschland haben. Natürlich streifen wir dabei auch den so genannten Mobilitätsgipfel, mangelnde Diversität in den Entscheidungsräumen und die Exklusion, die das autozentrierte Denken und Handeln für viele Menschen bedeutet.
Andrea statuiert: Autogipfel haben Tradition. Die Altkanzlerin Angela Merkel hatte die Bosse der Autobranche regelmäßig dazu begrüßt. Das Problem ist der Namenswechsel zum „Mobilitätsgipfel“. Er zeigt, was sich bereits in den vergangenen Monaten ankündigte: Die Verkehrswende ist noch nicht in der Bundesregierung angekommen. Weder im Verkehrsministerium, noch im Kanzleramt.
Besonders beeindruckt hat mich die Geschichte, die Andrea über eine Frau geschrieben hat, die durch einen Autounfall "die Hälfte ihres Körpers" verlor. Jedes Jahr verunglücken Hunderttausende Menschen im Straßenverkehr. Mehr als zehntausend werden lebensgefährlich verletzt. Die wenigsten kehren jemals wieder in ihren Beruf zurück. Beate Flanz ist eine von ihnen. In Deutschland verunglückten 2021 laut Statistischem Bundesamt 325.691 Menschen im Jahr im Straßenverkehr – das sind 6.000 mehr als in Münster leben. 2.562 von ihnen starben bei diesen Unfällen, 55.137 wurden schwer verletzt. Wie viele von ihnen so schwer verletzt werden, dass sie nie mehr in ihr altes Leben zurückkehren können, verschweigt die Statistik. Experten gehen von bis zu 12.500 Opfern in jedem Jahr aus. Ihre Zahl wird nicht systematisch erfasst.
Warum wohl? Damit autozentriert Agierende nicht in ihrer Ruhe gestört werden, dass Pkw im Vergleich zu anderer Mobilität schlicht die gefährlichste für Dritte ist - die jedoch nicht vor dieser geschützt werden - weil dann Privilegien fallen müssten, die als "Recht" missgedeutet werden.
In Deutschland sinkt die Zahl der Verkehrsopfer seit ein paar Jahren nur noch leicht. Technische Fortschritte in den Fahrzeugen und eine optimierte Notfallversorgung haben zuvor jahrzehntelang die Unfallzahlen reduziert. Von 1970 bis 2008 sank die Zahl der Getöteten um rund 80 Prozent und die der Schwerletzten zwischen 1996 und 2008 um 46 Prozent. Bis die Pandemie das Leben auf den Straßen bremste, stagnierten die Zahlen rund zehn Jahren.
Die von mir immer wieder adressierte "Vision Zero" - also das politische Ziel, dass kein Mensch mehr auf unseren Straßen stirbt, ist somit nicht viel mehr Wert als das Papier, auf dem es irgendwo geschrieben steht. Andrea sagt: Die Umsetzung in Ländern wie Schweden, der Schweiz oder den Niederlanden bereits seit Ende der 1990er-Jahre deutlich konsequenter. Schwedens Strategie ist: Wenn es irgendwo kracht, muss der Verkehrsplaner dafür sorgen, dass dies nie wieder passieren kann. Um Konflikte von vornherein zu vermeiden, werden dort der Rad- und Autoverkehr strikt voneinander getrennt und Kreuzungen durch Kreisel ersetzt. |
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